Vernissage zur Langen Nacht der Museen in der Botschaft
von Brit Beneke
Fotos:
briti bay fotodesign
Botschafter Ts. Bolor
Das Gebäude der Mongolischen Botschaft in der Dietzgenstraße in Berlin ist nicht nur für diplomatische Anlässe geeignet. Es bietet auch hervorragende Ausstellungsräume für die Präsentation mongolischer Kunst. Davon konnte sich das Publikum am Abend der Langen Nacht der Museen in Berlin am 29. August 2015 überzeugen.
Der Botschafter der Mongolei, Tsolmon Bolor, eröffnete die Ausstellung „Modern Transformations – New Identities“ mit Werken des Künstlers Gan-Erdene Tsend. Die Berliner Ausstellung trägt denselben Namen wie die große Show zeitgenössischer mongolischer Kunst auf der internationalen Kunstausstellung NordArt 2015, die noch bis zum 4. Oktober geöffnet ist. Die NordArt wird jährlich in Rendsburg ausgerichtet und präsentiert in diesem Jahr den Schwerpunkt Mongolei in einem Länderpavillon mit 33 mongolischen Künstlerinnen und Künstlern. Einer von ihnen ist Gan-Erdene Tsend, dessen traumartige Bilder nun in der Mongolischen Botschaft zu sehen sind. Besondere Aufmerksamkeit zog seine Installation „Auf dem Rücken“ auf sich, bei der Miniatur-Figuren auf mongolischen Steigbügeln in kleinen Arrangements Geschichten erzählen.
Installation „Auf dem Rücken“ von Gan-Erdene Tsend
An dem Eröffnungsabend gab es ein Gespräch zwischen Wolfgang Gramm, dem Chefkurator der NordArt, und den Kuratoren von „Modern Transformations – New Identities“ J. Bodibaatar und O. Oyuntuya über die Kunstszene in der Mongolei und die Herausforderungen internationaler Ausstellungen. Nach Einsetzen der Dunkelheit wurde der Dokumentarfilm "Mongolei – Aufbruch in eine neue Zeit" als Premiere im Hof der Botschaft aufgeführt.
v.l.n.r.: der Künstler Gan-Erdene Tsend und Wolfgang Gramm, Geschäftsführer und
Kurator der NordArt
v.l.n.r.: Kuratorin O. Oyuntuya, Künstler Gan-Erdene Tsend, Botschafter Ts.
Bolor und D. Munkhbaatar (erster Sekretär der Botschaft) vor einem Gemälde von
Gan-Erdene Tsend
Zuvor konnten die Gäste einem Konzert der Sängerin J. Enkhtuya mit Pferdekopfgeigenmusik lauschen. Den ganzen Abend lang bot der Berliner Verein Maidar die Möglichkeit, das Knöchelchenspiel Shagai zu spielen oder sich im Shagain Havaar zu üben, bei dem ein Keil aus Horn von einer Holzschiene aus auf ein Ziel aus Knöchelchen geschnipst wird.
Sängerin J. Enkhtuya
Shagai Spiel
Spiel Shagain Harwaa mit Blick auf das Ziel
Schnipsen des Hornkeils auf der Holzschiene beim Shagain Harwaa
Viele Besucher der langen Nacht der Museen bewunderten das Ger im Hof der Botschaft und informierten sich darin über die Mongolei.
Der Abend verband durch ein vielfältiges Programm traditionell Mongolisches mit zeitgenössischer mongolischer Kunst.
Auf der Weiterfahrt in der Straßenbahn diskutierten die Besucher lebhaft ihre Eindrücke aus der Botschaft. Manche hatten zum ersten Mal etwas über die Mongolei erfahren.
Bis zum 25.09.2015 bleibt die Ausstellung geöffnet, jeweils Donnerstag bis Sonnabend von 11:00 bis 18:00 Uhr.
http://www.nordart-mongolianart.de/#!Lange-Nacht-der-Museen-in-Berlin/cd23/55d1e64a0cf2d847c54eb7b5