von Brit Beneke
Fotos:
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Am Freitag, dem 23.
Mai 2008, hielt der Rektor der Pädagogischen Staatsuniversität Ulaanbaatar,
Badrakhyn Jadambaa, im Rahmen des Mongolei-Colloquiums am Zentralasieninstitut
der Humboldt Universität Berlin einen Vortrag. Sein Thema lautete „Das Konzept
des Ewigen Himmels in der Mongolischen Bildung".
Als Physiker betrachtete er das Konzept des Ewigen Himmels unter einem
interessanten Blickwinkel.
B. Jadambaa stellte dieses Konzept im Vergleich zur Einsteinschen
Relativitätstheorie dar. Denn auch das mongolische Konzept
verbinde Raum und Zeit miteinander. Es sehe Natur und Gesellschaft immer im
Zusammenhang.
Unterschiedliche Kräfte bedingten einander und bildeten nach außen eine Einheit,
ähnlich dem Jing-Jang-Prinzip, aber nicht identisch.
Mit diesem Kräfteverhältnis beschrieb B. Jadambaa auch die Beziehungen des
Lehrers zu seinem Schüler in der mongolischen Tradition. Der Lehrer würde vom
Schüler ebenso lernen, wie der Schüler vom Lehrer.
Das stieß auf Verwunderung bei den ZuhörerInnen. Hatten doch viele von ihnen, ob
als deutsche Studierende in Ulaanbaatar oder als mongolische SchülerInnen, ein
komplett anderes, mongolischen Lehrsystem erfahren. Lehrende gelten als
Autoritäten und ihnen werde von den Lernenden nicht widersprochen. Ein Austausch
in beide Richtungen fände nicht statt.
B. Jadambaa bestätigte, dass es noch eine große Kluft zwischen Theorie und
Praxis gäbe. Rechtlich sei der Weg für neue Lehrmethoden geebnet worden. Nur
gingen ihn bis jetzt zu wenige Lehrkräfte.
Um das zu verbessern, war er im Rahmen einer Delegation nach Dänemark unterwegs,
um sich dort über pädagogische Methoden auszutauschen.