Ensemble Khuree Tsam

Maskentanz aus der Mongolei

Dieser Maskentanz hat seinen Ursprung in der alten indischen Philosophie Die zehn Weisheiten, genannt Doigar. Populär machten diese Maskenrituale die Tibeter. In ihren Klöstern wurden neben anderen Ritualen auch die Tänze mit Darstellungen von Gottheiten im Kampf mit dem Bösen (wie Geistern oder Dämonen) und seiner Vertreibung oder Besänftigung aufgeführt. Ihre heutige Form erreichten sie unter dem Namen Tsam in der Mongolei. Damit nahmen diese mongolisch-tibetischen Gestalten, sogenannte Gottheiten und Tiere, einen wichtigen Platz in der Verbreitung der buddhistischen Lehre ein. Gestalten wie Geser Khan, Nomon Khan oder Milparipan (Mill Bogd Khan), sie haben die Geschichte und Entwicklung der heutigen mongolischen Theaterkunst stark beeinflusst. Der Geser Khan ist eine Reitergestalt, gilt als Beschützer des Herrschers, der Krieger und Herden. Garant für Jagdglück und Vernichter der Feinde und der Dämonen. Man nennt ihn auch den Sohn des Himmels. Die Mongolen verehren den Weissen Alten. Als einen liebenswerten, weisshaarigen und weissbärtigen alten Mann. Seiner Bedeutung ein Fruchtbarkeitsgott. Im Tsam Maskentanz spielt er die Rolle eines Spassmachers oder Tölpels.



- old white man -


Eine erste Aufführung fand im 8. Jahrhundert statt, als der in Indien berühmte Heilige Saint Lovon Badamjunai einer Einladung zur Einweihung des neugebauten tibetischen Klosters Samye (gegründet von Padmasambhava 775 n.Chr.) eintraf. Für diese Zeremonie wurde eine Reihe farbenprächtiger Masken und Trachten verwendet. Die Lehre des Nyambdeyan in der Darstellung mit den Aposteln und dem Kampf gegen das Böse uraufgeführt. Die Tiere verkörperten die Tugenden und den Charakter des Weltlichen. Seit dieser Zeit fanden Tsam-Aufführungen bei religiösen Anlässen regelmässig statt. Mit der Verbreitung des Buddhismus in der Mongolei im 16. Jahrhundert hat sich dieser Tanz auch in den Klöstern von Dashlumbe und Uigien Namjraa durchgesetzt. Anfangs des 19. Jahrhunderts hat man eine Art von Zermonien geschaffen. wie die Geschichte des Milparipan (Mill Bogd's Geser).

1811 entstanden erstamls Aufführungen, eines anderen Tsam (Geschichte des Jachar Tsam oder Tsam von Erleg Nomon Khan), bei dem die Zähmung des Erleg durch Yamandag vorgeführt wird.

Beim Khuree Tsam oder dem Tsam von Erleg Nomon Khan nahmen insgesamt 108 verschiedene Masken teil, u.a. die der 21 Gottheiten, genannt: Congor, Namsrai, Combo, Ochirvaany, Jamsran, Lham, Damdinchijoo usw. Dies war eine der grössten religiösen Feierlichkeiten mit Tsam-Tanz und fand jährlich am 9. Tag des letzten Sommermonats statt. Der Anfang, die Dauer der Zeremonie sowie die musikalische Umrahmung und der Schluss des Tsam wurden durch verschiedene Haltungen der Tänzer in Form von Kampf, Ruhe oder Humor bestimmt. Dabei wurden auch Figuren aus den Volksmärchen oder der Tierwelt verwendet. Solche Tiergestalten wie Khangardi, der Anführer der Vogelwelt, der Löwe, König der Tiere, oder der Hirsch, Symbol der Tugend, oder die Krähe, die Wahrsagerin. Ausserdem gaben die farbenprächtigen und mit Ornamenten reich verzierten Kostüme und die in der Hand gehaltenen Requisiten viel zu erkennen über den Charakter der dargestellten Personen. Beinahe ein jedes dieser 700 Klöster in der Mongolei führte ihr eigenes, lokales Tsam auf.

Es gibt zwei Arten des Tsam: Die erste Art, die Geschichte des Milparipan (Mill Bogd Khan), entwickelte sich nicht weiter. Doch die zweite Art, das Tsam von Erleg Nomon Khan und das Geser Khan Tsam, vorab in den Klöstern wie Dalai Chinhor und Lord Sansraidorj aufgeführt, haben sich bis heute bewahrt und erfreuen sich grosser Beliebtheit.

Der erste Spielleiter vom Kloster Erdene Zuu war ein Mongole. Traditionelle Kunst und Volksweisheiten spielten damals bei den Inszenierungen eine grosse Rolle. Alle Formen der Volkskunst wie die des Tanzes, des Gesanges sowie die angewandte Kunst wurden beim Tsam übernommen.

Heute sind das Tsam von Erleg Nomon Khan und das Jachar Zam die zwei populärsten Tsam-Aufführungen in der Mongolei.



- Darmapala - Yama -




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Last Update: 15. Februar 2007