Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Noch gehört die MIAT dem Staat
Bundesministerin der Justiz besucht die Mongolei
Vom 30.07.–02.08. weilte die
Bundesministerin der Justiz, Frau Herta Däubler-Gmelin, auf Einladung des
Ministers für Justiz und Innere Angelegenheiten, Herrn Ts. Nyamdorj, in der
Mongolei. Beide Minister unterzeichneten ein Abkommen über die Fortführung der
Zusammenarbeit bei der Umgestaltung des mongolischen Rechtswesens.
Herta Däubler-Gmelin wurde von Präsident R. Bagabandi, und Ministerpräsident
N. Enkhbayar empfangen. In den Gesprächen u.a.mit dem Vorsitzenden der
Ständigen Kommission für Justiz beim Großen Staatskhural, Ts. Sharavdorj,
ging es um die Besonderheiten der beiden parlamentarischen Systeme, die
Zusammenarbeit zwischen Bundestag und Großem Staatskhural bzw. um
Während eines Treffens mit Mitgliedern der Mongolisch-Deutschen
Parlamentariergruppe, informierte Frau B. Dolgor ihren deutschen Gast über die
Situation der mongolischen Frauen, die zunehmende Gewalt gegen sie und ihre
Kinder innerhalb der Familie sowie über Aktivitäten dagegen, aber auch
darüber, welchen bedeutenden Beitrag die mongolischen Frauen in Wirtschaft und
Kultur ihres Landes spielen.
Däubler-Gmelin besuchte zwei Seminare zu den Themen „Patentrecht" und
„Häusliche Gewalt", die von den Juristinnen-Vereinigungen beider Länder
organisiert worden waren.
Bevölkerungswachstum sinkt weiter
Der Vorsitzende des Nationalen Amtes für
Statistik, Ch. Davaasuren, sieht eine Ursache für den Rückgang des
Bevölkerungswachstums seit Beginn der 90er Jahre in der zunehmenden Abwanderung
junger Mongolen ins Ausland, um dort zu arbeiten oder zu studieren. Nach
inoffiziellen Angaben leben allein in der Republik Korea mehr als 12 000
Mongolen, 5 000 in den USA und ebenso viele in Europa. Junge Leute heiraten
heute im Durchschnitt 2,5 Jahre später, zudem würden sich immer mehr gut
ausgebildete Frauen den Kinderwunsch versagen.
Laut Volkszählung vom Jahr 2000 leben 2 373 500 Mongolen in der Mongolischen
Republik, das entspricht einer Wachstumsrate von 16,1 Prozent gegenüber 1989.
Zwischen 1979 und 1989 betrug das Bevölkerungswachstum noch 2,5 Prozent.
57 Prozent leben in den Städten, 51 Prozent aller mongolischen Familien in
Jurten (Filzzelten).
Ulaanbaatar ist mit 162 Menschen pro Quadratkilometer am dichtesten, der
Südgobi-Aimag mit drei Menschen pro zehn Quadratkilometern am dünnsten
besiedelt. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt 1,5 Einwohner pro
Quadratkilometer.
Mehr als ein Drittel der Bevölkerung der Mongolischen Republik lebt in der
Hauptstadt, 80 Prozent davon zwar in festen Häusern, von denen wiederum nur 44
Prozent über Zentralheizung verfügen.
Alle Jahre wieder...
Alle Jahre wieder, wenn der letzte
Sommermonat zu Ende geht und die Jagdsaison beginnt, warnen die
Gesundheitsbehörden vor der Murmeltierpest. Und alle Jahre wieder kommen
Menschen zu Schaden, weil sie die Warnungen ignoriert haben.
Im letzten Jahr infizierten sich zehn Menschen mit der Pest, drei sind daran
gestorben.
Erkrankte Murmeltiere wurden bisher in Sums (Distrikt) der Aimags Zavkhan, Khovd,
Bayankhongor und Khuvsgul entdeckt. In den betroffenen Distrikten wurde die Jagd
verboten.
Die Aimag-Gouverneure sind berechtigt, Jagdpässe auszustellen. Die Lizenz für
ein Feldmurmeltier kostet 600 Tugrik (etwa 1,20 DM), für ein Altaimurmeltier
800 Tugrik. Die Strafe für die Jagd ohne Genehmigung beträgt pro Murmeltier
zwischen 3 000 und 4 000 Tugrik.
Grubenunglück im Ostaimag
Am 10. August verunglückten vier Arbeiter
tödlich, als sie auf dem Grund der ehemaligen Mardain-Kohlengrube im
Dashbalbar-Distrikt des Dornod-Aimags (Ostaimag) Arbeiten zur Wintervorbereitung
durchführten. Insgesamt sieben Menschen waren mit der Reparatur von
Wärmeleitungen beschäftigt. Ein Eisenrohr zerbarst und setzte offensichtlich
giftige Chemikalien frei. Die genaue Todesursache wird noch untersucht.
R. Amarjargal gab Interview im Internet
Der ehemalige Ministerpräsident (1999-Juli
2000), „der personifizierte mongolische Optimismus", R. Amarjargal,
äußerte sich auf seiner Website dazu, wie er persönlich mit den
Wahlniederlagen des vergangenen Jahres umgegangen ist, zu seinen politischen
Ambitionen sowie zu Defiziten und Erfolgen der neuen Regierung. Das Interview
wurde am 13. August in der Tageszeitung „Unuudur" (Heute) abgedruckt.
Uneingeschränkt lobte er den Justizminister Nyamdorj, unter dessen
Federführung der Prozess der Reform des mongolischen Rechtssystems erfolgreich
weitergeführt würde.
Honorarkonsulntreffen in der Mongolei
Vom 15.–16. 08. fand in Ulaanbaatar das
dritte Konsultativtreffen der Honorarkonsuln der Mongolei statt. In 27 Ländern
wirken 36 Honorarkonsuln, in Deutschland drei: Henning Melchers aus Bremen, Dirk
Pfeil aus Frankfurt und Andreas Pitum aus München.
Gute wirtschaftliche, politische und kulturelle Beziehungen zwischen der
Mongolei und ihren jeweiligen Heimatländern zu fördern, darin sehen die
Honorarkonsuln ihr Hauptanliegen.
In diesem Jahr standen Diskussionen um die gegenwärtige wirtschaftliche
Situation in der Mongolei und Möglichkeiten der weiteren Förderung des
Tourismus sowie des Außenhandels auf dem Programm.
Zum Abschluss des Treffens konnten sich die Teilnehmer an den Vorführungen
klassischer und aktueller Mode durch mongolische Topmodels erfreuen.
Internationales Symposium „Dialog zwischen den
Zivilisationen"
Ebenfalls vom15.-16. August trafen sich in
Ulaanbaatar 129 Wissenschaftler aus 18 Ländern, um Probleme und Chancen der
nomadischen Wirtschaft und Kultur Zentralasiens im Zusammenspiel mit anderen
Kulturen der Region zu diskutieren. In ihren Referaten beschäftigten sich die
Wissenschaftler aus Russland, Frankreich, Deutschland, Israel, Finnland, Iran,
den USA u.a. mit Weidenutzung, -degradation und Möglichkeiten der
Rekultivierung sowie einem effektiveren Management der Viehwirtschaft.
Interessiert verfolgten die Teilnehmer der Konferenz darüber hinaus die
Ausführungen zu den aktuellen Grabungsergebnissen in Kharkhorin (Karakorum),
der mongolischen Hauptstadt im 13. Jahrhundert.
Grenzübergang eröffnet
In Kyakhta wurde am 10. August auf
russischer Seite ein russisch-mongolischer Grenzübergang eröffnet. 500
Kraftfahrzeuge können hier täglich die Grenze zwischen Russland und der
Mongolei passieren.
Bis auf mongolischer Seite, in Altanbulag, die notwendige Infrastruktur
hergestellt ist, wird der Grenzübergang zunächst provisorisch in Betrieb
genommen. Im April 2002 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Statistik 2001
Ende Juli waren landesweit 39 900 Menschen
arbeitslos gemeldet, davon 52,7 Prozent Frauen. Verglichen mit der gleichen
Periode des Vorjahres stieg die Arbeitslosenrate um zwei Prozent oder 781
Personen.
Die Verbraucherpreise sanken im Vergleich zum Vormonat um 1,3 Prozent und sind
im Vergleich zum Beginn des Jahres um zehn Prozent gestiegen.
Privatisierung
Noch bis zum 31. August können sich
interessierte ausländische Unternehmer um den Kauf mongolischer
Großunternehmen wie NIC und „Gobi" bewerben. Das Gerücht, wonach eine
chinesische Airline ihr Interesse am Erwerb der nationalen mongolischen
Fluggesellschaft „MIAT" bekundete, hat sich nicht bestätigt.
Arbeiten von Renate Jung in der Ausstellungshalle
des Mongolischen Künstlerverbandes
Vom 02.-09. August wurden in der
Ausstellungshalle des Mongolischen Künstlerverbandes Werke, hauptsächlich
Porträts, der deutschen Malerin Renate Jung gezeigt. Initiiert wurde die Schau
von dem mongolischen Künstler Ts. Munkhjin.
Auszeichnung für Chinagiin Galsan
Der mongolische Schriftsteller, Ch. Galsan,
wird im September 2001 zum dritten Mal mit einer Literaturauszeichnung im
deutschsprachigen Raum geehrt. Nach dem Adalbert-von-Chamisso- und dem
Buchheim-Leserpreis, erhält er den Heimito-von-Doderer-Preis, der mit 30 000 DM
dotiert ist.
Der Sommer ist vorbei
Nach dem Mondkalender beginnt am 20. August
der erste Herbstmonat, der Monat des roten Affen.
Mit Regen und Temperaturen um die 15 Grad hielt der Herbst jedoch schon zu
Beginn der zweiten Augustwoche Einzug. Nur in den Aimags Süd- und Ostgobi
erreichten die Tagestemperaturen noch 25 Grad.
Nachts sinken die Werte in den westlichen, nördlichen und zentralen Aimags auf
5 Grad.
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Last Update: 02. Januar 2023