Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Mongolische Grassteppe. Pferdeherde an der Tränke
Entdeckung des Grabes von Chingis-Chaan – eine
Zeitungsente
Die in mehreren Zeitungen verbreitete
Meldung, wonach amerikanischen und mongolischen Wissenschaftlern die Entdeckung
der sagenumwobenen Grabstätte des Chingis-Chaan gelungen sei, erwies sich
schnell als Falschmeldung.
Die Mitglieder der gemeinsamen mongolisch-amerikanischen Expedition zur
Erforschung der Geschichte Zentralasiens und des mongolischen Großreiches
arbeiten seit zwei Jahren im Batshireet-Sum des Khentii-Aimags, wo sich die
3.200 m lange „uglugchiin kherem" (Mauer, Wall) erstreckt. In diesem
Gebiet entdeckten die Forscher 60 Gräber, die wahrscheinlich aus der Kitan-Zeit
(10.-12. Jh.) stammen. Eine genauere Datierung werden die weiteren
Forschungsarbeiten ergeben.
Oberbürgermeisteramt und Stadtparlament von Ulaanbaatar
Ulaanbaatar und Bonn kooperieren
Vom 20.08.-16.09. werden vier leitende
Verwaltungsbeamte der Stadt Ulaanbaatar einen Lehrgang in Bonn mit den
Schwerpunkten: Stadtplanung, Stadtentwicklung, Kataster- und Vermögenswesen
absolvieren.
Der Trainingskurs ist Bestandteil des Tacis City Twinning Projects zur
nachhaltigen Stadtentwicklung.
Bereits Ende Juli weilte Michael Isselmann, Leiter des Bonner Stadtplanungsamtes
in der Mongolei, um sich mit den dringendsten Problemen der mongolischen
Hauptstadt bekannt zu machen. Das Hauptaugenmerk müsse zunächst auf die Boden-
und Luftverschmutzung, die Sanitäreinrichtungen, Maßnahmen zur Vermeidung von
Überschwemmungen sowie auf den Mangel an sozialen Dienstleistungen gerichtet
werden, stellte Isselmann während eines Informationsgespräches in der
Stadtverwaltung von Ulaanbaatar fest.
Die Erarbeitung eines Stadtentwicklungsplanes für den Dar-Ekh-Distrikt, einen
Jurtenbezirk im Osten von Ulaanbaatar, steht auf dem Programm der Fachleute aus
Bonn und Ulaanbaatar an erster Stelle.
In Zukunft soll ein regelmäßiger Austausch von Verwaltungsexperten beider
Städte zur Tradition werden.
Todesursache: Giftige Gase
Die vier Menschen, die bei Arbeiten in dem
seit zehn Jahren stillgelegten Uranbergwerk „Mardai" im Ostaimag den Tod
fanden, sind an giftigen Gasen erstickt. Zwei der Arbeiter starben, als sie
einen Luftschacht öffneten, die beiden anderen, als sie ihnen zu Hilfe kommen
wollten.
Die Arbeiter sind auf die Gefahr der Konzentration von Gasen in derartigen
Luftschächten nicht hingewiesen worden.
Bei Karakorum. Mongolei 2001
Mongolische Jugend soll ländliche Gebiete
entwickeln helfen
Am 20. August reiste die erste Gruppe von
60 Freiwilligen aus Ulaanbaatar ab, um in den Aimags Tuv, Sumber, Ost- und
Mittelgobi hauptsächlich soziale Aufgaben zu erfüllen und sich so ein neues
Betätigungsfeld zu schaffen.
Im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Gründung des
Mongolischen Jugendverbandes startete er eine Kampagne für die Mobilisierung
der Jugend, einen Beitrag für die Entwicklung der ländlichen Gebiete zu
leisten.
Dabei ginge es nicht nur darum, Arbeitsplätze für die jungen Landbewohner zu
schaffen, sondern auch den arbeitslosen Städtern Beschäftigungsmöglichkeiten
in entsprechenden Projekten zu bieten, erklärte der Kampagnenverantwortliche,
Kh. Batjargal in Ulaanbaatar.
Die meisten der Interessenten sind Ärzte und Lehrer – die Berufsgruppen mit
den meisten Arbeitslosen.
Japaner helfen bei Wiederaufforstung
A. Bolat, stellvertretender Minister für
Natur und Umwelt, wies in einem Seminar, das sein Haus gemeinsam mit der
Präfektur von Khiogo in Japan organisierte, darauf hin, dass nur noch 8,1
Prozent des mongolischen Territoriums mit Wald bedeckt sind. Für die
Wiederaufforstung, den Schutz und die effektive Nutzung der Wälder müssten
alle einbezogen werden: die Bürger, die Privat- und Staatsunternehmen, die
Nichtregierungsorganisationen (NGO) sowie die zentralen und örtlichen
Verwaltungen.
Kh. Dorjsuren, ein Seniorexperte, konnte sich zwar über 9 000 Hektar
wiederaufgeforstete Fläche im vergangenen Jahr freuen. Mindestens 30 Jahre
seien jedoch nötig, um den Waldbestand der Mongolei wieder herzustellen,
dämpfte er allzu hohe Erwartungen.
Zunächst sind drei Projekte im Selenge- und im Khentiiaimag sowie im
Bogd-Uul-Gebirge geplant.
Unterrichtsjahr 2001/02
Am 01.09. beginnt an den allgemeinbildenden
Schulen für 160 000 Schüler nach fast drei Monaten Ferien der Unterricht.
Für das neue Schuljahr werden 22 neue Lehrbücher benötigt. Erst neun davon
sind bereits gedruckt und stehen in den Schulbibliotheken bereit. Die restlichen
sollen bis zum ersten September fertig sein.
Laut Verfassung dürfen Schulbücher nicht verkauft werden. Sie stehen allen
Schülern kostenfrei zu. Da es jedoch in den letzten Jahren zu Engpässen bei
der Beschaffung der Bücher gekommen ist, hat sich ein illegaler Handel
entwickelt. Bei den örtlichen Polizeidienststellen wurden daher
Sonderkommissionen „Lehrbuch" eingerichtet.
Galt bisher eine einheitliche Schulkleidung für die Klassen 1 bis 8, wird ab
diesem Jahr auch für die Schüler der 9. und 10. Klassen das Tragen einer
Schuluniform angestrebt.
Die Kosten dafür – eine Jungenuniform kostet 10 000, eine Mädchenuniform 14
000 Tugrik – können nicht alle Familien aufbringen.
Für Kinder aus armen Familien stellt der Staat bis zu 16 000 Tugrik pro Kind
für den Kauf der Schulutensilien und –kleidung zur Verfügung.
Touristencamps werden überprüft
25 von 43 Touristenbasen sind bereits
überprüft und eingestuft worden. Nur eine der 25 entsprach dabei den vom Staat
vorgeschriebenen Standards.
Seit 40 Jahren ist die Mongolei UNO-Mitglied
Der 40. Jahrestag der Aufnahme der Mongolei
in die UNO wird nicht nur durch eine Festsitzung von Parlament und Regierung
gewürdigt werden. Aufsatz- und Zeichenwettbewerbe sind dem Beitrag der UNO für
die wirtschaftliche, kulturelle und politische Entwicklung der Mongolei
gewidmet, am ersten Unterrichtstag im neuen Schuljahr steht die Zusammenarbeit
zwischen der Mongolei und der UNO auf dem Plan. Am dritten September findet in
Ulaanbaatar eine Konferenz zum Thema: „40 Jahre Zusammenarbeit Mongolei und
Vereinte Nationen" statt.
Enebish von Dienstreise zurück
L. Enebish, der Vorsitzende des Großen
Staatskhurals, ist am 23.08. von seiner Reise nach Korea, wo er an der 67.
Sitzung der Parlamentariervereinigung der Asien-, Pazifikstaaten teilgenommen
hatte, in die Heimat zurückgekehrt.
17 Länder waren vertreten, die Mongolei seit ihrem Eintritt in den Bund zum
ersten Mal.
Neue Funde aus dem zweiten Türkenkhanat (8.Jh.)
Mongolische und türkische Archäologen und
Historiker förderten bei ihren Ausgrabungen im Arkhangai-Aimag bisher mehr als
4 000 Gegenstände zu Tage. Erst in den letzten Wochen fanden sie zahlreiche
Gegenstände aus Gold und Silber (Schmuckschatullen, Ornamente,
Küchenutensilien, kleine Statuen). Das Glanzstück der Funde ist eine Krone aus
massivem Gold in Form eines Falken.
Die Leiter der Forschungsgruppe schätzten ein, dass durch die neuen Funde die
Geschichte der Türkenkhanate nicht neu geschrieben werden müsse.
Das wichtigste Anliegen der Wissenschaftler sei die weitere Restaurierung des
Bilge-Khan (734 ermordet)-Monuments, die im nächsten Sommer fortgesetzt werden
soll.
Soldatenmord bewegt die Gemüter
Die Hintergründe für die tödlichen
Schüsse auf zwei Angestellte der Grenztruppen im Ostgobiaimag sind noch nicht
gänzlich geklärt, schon wird die Diskussion neu entfacht, wie sorgfältig die
Rekrutierung der Wehrpflichtigen erfolgt.
Der Grenzsoldat, der erst seinen Vorgesetzten und dessen Stellvertreter anschoss
und dann eine 23-jährige Köchin und einen anderen Grenzsoldaten jeweils mit
mehreren Schüssen tötete, war nur auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen
worden, bevor er seine Einberufung erhielt.
Die zuständige Polizeidienststelle des Bayangol-Stadtbezirks von Ulaanbaatar
versäumte es, die Armeeführung darüber zu informieren.
Mord an 19-Jähriger vor Aufklärung
Auf dem Weg von der Arbeit bei der
Mongolischen Eisenbahn im Stadtbezirk Bayangol von Ulaanbaatar wurde eine
19-jährige Frau vergewaltigt und ermordet.
Die polizeilichen Ermittlungen führten zur Verhaftung von sechs Männern, die
ebenfalls bei der Bahn beschäftigt sind oder waren.
Berichtigung:
Das durchschnittliche jährliche
Bevölkerungswachstum betrug in den vergangenen zehn Jahren 1,4 Prozent.
Insgesamt wuchs die Bevölkerung seit 1989 um 16,1 Prozent.
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
Copyright © 1997-2023 Frank Voßen
Last Update: 02. Januar 2023