Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Neugestaltete Fahrbahnbegrenzungen im Zentrum Ulaanbaatars
„Amerika wird uns auf allen Gebieten
unterstützen"
Am 21. November ist Ministerpräsident
Enkhbayar mit dem MIAT-Airbus 310 aus Peking kommend, um 18.15 Uhr, wieder
wohlbehalten in Ulaanbaatar gelandet. Seine Dienstreise, die ihn in verschiedene
Städte der Vereinigten Staaten von Amerika führte, schätzte er als äußerst
erfolgreich ein. Jährlich hätten die USA die Mongolei mit 12 Millionen
US-Dollar unterstützt. Diese Summe könnte jetzt noch steigen, diktierte er den
wartenden Journalisten noch auf dem Flugplatz in die Blöcke.
Die amerikanische Firma „AES" werde der Mongolei bei Fragen der
Stromversorgung zur Seite stehen. Überhaupt werde uns Amerika auf allen
Gebieten unterstützen, sagte der Ministerpräsident, ehe er in Richtung der
wartenden Limousine enteilte.
37-Millionen-Kredit für Modernisierung der
Kommunikationssysteme
Der Große Staatskhural bestätigte den
Kreditvertrag für den Ausbau der Kommunikationssysteme in und zwischen den
Aimags (Provinzen) der Mongolei.
Die deutsche Regierung gewährt für das Projekt „Kommunikation und
Information 2" in den westlichen und nördlichen Aimags 20 Millionen und
für das Projekt „Kommunikation und Information 3" in den östlichen und
südlichen Aimags 17 Millionen DM an günstigen Krediten. Außerdem zahlt
Deutschland 1,7 Millionen DM an Zuschüssen für die Projekte.
Khaanbräudirektor kauft APU
Otgonbaatar, der mongolische Direktor von
„Khaanbräu", hat für 4,5 Milliarden Tugrik (rund 4,1 Millionen
US-Dollar) 51 Prozent des Aktienkapitals des bedeutendsten mongolischen
Getränkeherstellers „APU" erworben.
Die Summe liegt eine Milliarde über der Forderung des Komitees für
Staatseigentum.
An der Auktion beteiligten sich insgesamt fünf Konkurrenten, darunter der „Noch-Direktor"
von APU.
MIAT plant Kauf einer Boing 737
Wie Infrastrukturminister Jigjid mitteilte,
plant die nationale mongolische Fluggesellschaft „MIAT" im nächsten Jahr
den Kauf einer Boing 737-800.
Zurzeit fliegen für die „MIAT"zwei Maschinen des Typs Boing, von denen
eine 2002 außer Dienst gestellt werden muss. Das „beste Pferd auf der
Weide", der Airbus 310, könnte sowieso Gesellschaft gebrauchen.
Weiter führte der Minister aus, dass die MIAT-Vertretungen im Ausland
angehalten würden, gleichzeitig als Tourismusvertreter für die Mongolei tätig
zu werden.
S. Demberel bleibt Präsident der Industrie- und
Handelskammer der Mongolei
Am 23. November fanden auf der XVI. Tagung
der IHK im Kinderpalast von Ulaanbaatar die Wahlen für das Präsidentenamt
statt.
S. Demberel, der Amtsinhaber, wurde für weitere vier Jahre gewählt, nachdem
sein einziger ernsthafter Konkurrent, B. Batbayar, kurzfristig seine Kandidatur
zurückgezogen hatte.
Junge Billardspieler im ehemaligen Leninmuseum
Frauenarbeitslosigkeit besonders hoch
„60 Prozent der Arbeitslosen haben keinen
Beruf erlernt", sagte der Minister für Arbeit und Soziale Sicherheit, Sh.
Batbayar, in seiner Rede vor den Parlamentsabgeordneten. Von den 27.100 neu
arbeitlos Gemeldeten in den ersten zehn Monaten dieses Jahres seien 54,1 Prozent
Frauen.
20.700 Menschen konnte in den vergangenen Monaten ein neuer Arbeitsplatz
vermittelt werden.
9.300 Jugendliche, von insgesamt 70.000, hätten nach dem Abschluss der zehnten
bzw. der achten Klasse keine Beschäftigung gefunden.
Batbayar weiter:" Im Jahre 2001 haben 3.415 ausländische Bürger aus 44
Ländern eine Arbeitserlaubnis für die Mongolei bekommen. Die meisten von ihnen
stammen aus China, Russland und der Ukraine." In Korea (Südkorea-R.B.)
arbeiten offiziell 719 Mongolen, in Japan 200."
Auf die Frage nach der Beschäftigungssituation für Behinderte antwortete der
stellvertretende Arbeitsminister, Chinzorig, dass von 20.000 arbeitsfähigen
Behinderten 2.000 in Ulaanbaatar und 800 in den Aimags über einen Arbeitsplatz
verfügten.
Eine gemeinsame Erhebung von UNDP und dem mongolischen Arbeitsministerium kommt
zu dem Schluss, in der Mongolei seien 15 Prozent der arbeitsfähigen
Bevölkerung ohne regelmäßige bezahlte Tätigkeit. Ein Problem sei die
Schattenwirtschaft. Hier seien ca.130.000 Menschen beschäftigt.
Offener Brief an den Präsidenten
Die Mutter von Ch. Enkhtaivan, der seit
mehr als drei Wochen im Gefängnis sitzt, hat einen Offenen Brief, adressiert an
Präsident Bagabandi, den Vorsitzenden des Staatskhurals S. Tumur-Ochir, an den
Ministerpräsidenten Enkhbayar und an den Generalstaatsanwalt M. Altankhuyag
gerichtet. Darin beklagt sie die Verfassungswidrigkeit der Behandlung ihres
Sohnes, der unter „schwersten Bedingungen" in Gants Khudag eingesperrt
sei. Zeitungsberichte, wonach in seinem Auto ein Gewehr gefunden und
beschlagnahmt worden sei oder gar sein Tod gemeldet wurde, entbehrten jeder
Grundlage.
Im Zusammenhang mit den Vorfällen um die Prügelei am „Tsentrpoint"
spekulieren einige Medien, z.B. „Unuudur", über eine Verbindung zur
geplanten Privatisierung von „APU" am 21.11. Sicher ist, dass sich die
Direktoren von „Burkhan Khaldun" (dazu gehört u.a. „Terguun
Trade"), N. Munkhdash und „XL-TA", B. Batbold, an der Auktion
beteiligen wollten.
Munkhdashs Anwalt Zoljargal äußerte, sein Mandant hätte die Absicht gehabt,
in die Bundesrepublik zu fliegen, um mit Geschäftspartnern die
APU-Privatisierung zu besprechen.
Die Firmengruppe Munkhdashs ist Träger des Titels: „Bester Steuerzahler des
Chingeltei-Duuregs" (Stadtbezirk von Ulaanbaatar).
Goldhandel freigegeben
Auf ihrer Sitzung am 15. November
beschlossen die Abgeordneten des Großen Staatskhurals mehrheitlich die
Aufhebung des staatlichen Monopols am Goldhandel.
Damit entsprachen sie einer Forderung des Weltwährungsfonds genauso wie den
Richtlinien der Geldpolitik der mongolischen Regierung für 2002.
Gegen die Aufgabe des staatlichen Goldhandelsmonopols votierten der ehemalige
Premier P. Jasrai und der Minister für Justiz und Innere Angelegenheiten Ts.
Nyamdorj. Sie befürchten überproportionale Produktionssteigerungen bzw. die
Zunahme des Goldschmuggels.
Neuer Flugplatz im Dornod-Aimag
Am 20. November wurde in Choibalsan, der
Hauptstadt des Dornod (Ost)- Aimags, ein neuer internationaler Flughafen seiner
Bestimmung übergeben.
Der Flugplatz wurde mit Hilfe eines Kredits der Asiatischen Entwicklungsbank von
1,1 Milliarden Tugrik errichtet. Die Bauausführungen erledigte die Firma „Ulaanbaatar-Bau",
die eng mit Firmen der Ostregion zusammenarbeitete und die Ausschreibung für
dieses Riesenprojekt gewinnen konnte.
Für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Region wird der
Flughafen von unschätzbarer Bedeutung sein.
Schon jetzt wurde in Choibalsan z. B. ein Schulungszentrum im Rahmen des
UNO-Projekts „Reproduktive Gesundheit" eröffnet.
Auf dem Gelände des Unternehmens „Onon", geleitet vom Bürgermeister
Choibalsans und Vorsitzenden des Kherlen-Sums, Nasandelger, wurden ein
Viehhandelszentrum und ein Schlachthof eingerichtet.
Wer bestimmt den Kupferpreis?
Das mongolische Bergbauunternehmen „Erdenet"
produziert ein Prozent des Weltkupferaufkommens.
Die Abgeordneten des Großen Staatskhurals planten für das Jahr 2002 1.700
US-Dollar für eine Tonne Kupfer und dementsprechend legten sie den Steuerertrag
fest.
Leider ist der Kupferpreis laut Londoner Metallbörse von 1.769 Dollar im Januar
2001 auf
1.336 Dollar im November gefallen.
Offensichtlich bestimmen nicht mongolische Parlamentarier, sondern die Londoner
Metallbörsianer den Weltmarktpreis für Kupfer.
Kampf gegen Alkoholmissbrauch
Die Studie eines Ärzteteams unter Leitung
von Dr. L. Erdenebayar hat 1.000 Männer zu ihren Trinkgewohnheiten befragt. 85
Prozent von ihnen haben schon mindestens einmal am Arbeitsplatz Alkohol zu sich
genommen.
58 Prozent der regelmäßig Alkohol Konsumierenden sind wohlhabend, 25 Prozent
arm und 17 Prozent müssen als alkoholkrank bezeichnet werden.
60,1 Prozent aller Verbrechen werden von Betrunkenen verübt, 49 Prozent aller
Familienstreitigkeiten werden durch Alkoholgenuss verursacht.
Bisher sind jedoch alle Kampagnen, den Verkauf von Alkohol zu beschränken und
den Alkoholkonsum am Arbeitsplatz zu verbieten, gescheitert.
Die Produzenten alkoholischer Getränke gehören zu den größten Steuerzahlern
des Landes.
Mongolischer Polizeipräsident auf Dienstreise in
die Bundesrepublik
Polizeigeneral D. Sandag-Ochir wird am 25.
November zu einer offiziellen Dienstreise nach Berlin reisen. In seiner
Begleitung befinden sich der Polizeichef des Uvs-Aimags sowie vier weitere
Delegationsmitglieder.
Gundalai (1.v.l.) eröffnet Fotoausstellung. 3 v.l. F. Wellek
Eine Chance für den Gobibären
In der Galerie des Mongolischen
Künstlerverbandes wurde am 19.11. eine Fotoausstellung mit Landschafts- und
Porträtaufnahmen von Franz Wellek eröffnet. Ergänzt wurde die Schau durch
einen Videofilm, der dem staunenden Publikum einmalige Aufnahmen des Gobibären
– Mazaalai – zeigte.
Der Naturschutzverein „Große Gobi" sowie der Deutsch-Mongolische
Kulturverein e. V. haben die Veranstaltung organisiert, die von dem Abgeordneten
des Großen Staatskhurals, Gundalai, finanziell unterstützt wurde.
„D. Natsagdorj und die Gegenwart"
Aus Anlass des 95. Geburtstages von D.
Natsagdorj, der als Begründer der modernen mongolischen Literatur gilt, fand an
der Hochschule „Ikh Mongol" ein Symposium statt, auf dem der Direktor der
Hochschule und der Exekutivdirektor des Mongolischen Schriftstellerverbandes
Ansprachen hielten. „Natsagdorj"-Preisträger S. Lochin las aus der
Biografie des Nationaldichters, der Dichter Ts. Buyanzaya hielt ein Referat zum
Thema: „Natsagdorj und die mongolische Literatur im 20. Jahrhundert". S.
Oyuntugs, ein Nachkomme Natsagdorjs, rezitierte aus eigenen Gedichten.
Gebete auf Mongolisch
Die Initiatoren für die Gründung eines
lamaistischen Klosters, in dem die Gebete auf Mongolisch gelesen werden sollen,
haben kürzlich die offizielle Genehmigung für ihr Vorhaben erhalten.
Der Lama N. Sukhbat rechnet damit, dass das Kloster zum „Tsagaan Sar", am
13. Februar 2002, eröffnet werden kann. Eine Entscheidung darüber, wieviel das
Lesenlassen der gewünschten Gebete und Segenssprüche die Gläubigen kosten
wird, sei noch nicht gefallen, so Sukhbat.
In der Mongolei werden bisher sämtliche Texte in den Klöstern auf Tibetisch
vorgetragen.
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Last Update: 04. Januar 2024