Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Devotionalienhandel am Gandan-Kloster
Vorsitzender des Staatskhurals zu offiziellem
Besuch in Russland
Vom 03. bis 10. Februar wird eine
mongolische Parlamentsdelegation unter Leitung des Parlamentsvorsitzenden, S.
Tumur-Ochir, Russland einen offiziellen Besuch abstatten.
Auf dem Flugplatz von Scheremetewo wurden die mongolischen Gäste vom
stellvertretenden Duma-Vorsitzenden A. N. Tchilingarow empfangen.
Der Besuch dient der weiteren Festigung der freundschaftlichen Beziehungen
zwischen beiden Staaten sowie der wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf der Basis
der Verträge von 1993 und 2000.
Auf dem Programm stehen Gespräche mit dem Vorsitzenden der Staatsduma, G. N.
Seljesnew, mit dem russischen Regierungschef, M. Kasjanow, Wirtschaftsvertretern
und Politikern der verschiedenen Parteien.
Stationen auf der Reise werden Sankt Petersburg und Puschkin sein.
Am Denkmal für mongolische Opfer stalinistischen Terrors auf dem Friedhof
Butowo bei Moskau legten Tumur-Ochir und seine Begleiter Blumen nieder.
In Russland studieren 1000 Mongolen, 400 von ihnen mit einem Stipendium des
russischen Präsidenten.
Runder Tisch: Wie hoch sind die Schulden der
Mongolei?
Acht politische Parteien haben ihre
Vertreter an den „Runden Tisch", dem „Treffen der politischen
Parteien", organisiert von der Bürgermutpartei, entsandt.
Die regierende MRVP schickte Finanz- und Wirtschaftsminister Ch. Ulaan.
S. Oyun (Bürgermutpartei) und J. Narantsatsralt (Demokratische Partei) wiesen
den Minister auf Widersprüche in den Statistiken seines Ministeriums hin: 841
Millionen US-Dollar Auslandsschulden nach Aussage Ulaans stünden 948 Millionen
(ohne die Schulden an die ehemalige UdSSR) nach Aussage Oyuns gegenüber.
Narantsatsralt rechnet 849 Millionen zusammen. Insgesamt hätte die Mongolei
nach 1990 zwei Milliarden US-Dollar an Auslandsgeldern bezogen, davon 900
Millionen als nichtrückzahlbare Finanzhilfe.
Laut Wirtschaftslehre gelten Staaten, in denen die Auslandskredite oder -hilfen
mehr als 60 Prozent des Inlandprodukts ausmachen, als vom Ausland abhängig. In
der Mongolei sind es 80 Prozent. Oyun führte als abschreckendes Beispiel
Argentinien an.
Ein Fazit des Runden-Tisch-Gesprächs blieb die Erkenntnis, mit den
Auslandsgeldern sorgfältiger umzugehen, auch bezüglich der Buchhaltung. Fälle
wie die verschwundenen Akten aus dem Umwelt- oder dem Finanzministerium dürften
sich nicht so schnell wiederholen.
Parlamentsabgeordneter fordert: „Keine
Entlassungen aus politischen Gründen!"
L. Gundalai, Abgeordneter der
Demokratischen Partei im Großen Staatskhural, sprach sich dafür aus, die
Entlassungen von Staats- und Verwaltungsangestellten aus politischen Gründen
einzustellen. Wieviele Menschen genau betroffen seien, könne er nicht sagen,
aber 15 000 sei nicht zu hoch gegriffen. Eine Regierungsagentur hat allein 47
Mitarbeiter entlassen. Es lägen Beschlüsse von Aimagverwaltungen vor, wonach
alle Angestellten, die nicht der Parteilinie (der MRVP – R.B.) folgten, von
ihren Arbeitsplätzen zu entfernen seien.
Diese Praxis sei vom Parlament als undemokratisch verworfen worden und müsste
schleunigst eingestellt werden.
Gemeinsam mit J. Narantsatsralt, ebenfalls Demokratische Partei, hat Gundalai
überdies einen Antrag auf Aussetzung der Viehsteuer für alle Viehzüchter in
den nächsten zwei Jahren sowie auf Außerkraftsetzung des Gesetzes über die
Immobiliensteuer eingebracht.
33 298 Arbeitsplätze neu geschaffen
In den Arbeitsämtern der Mongolei sind
insgesamt 168 Menschen beschäftigt, davon 104 in den Aimags und 64 in
Ulaanbaatar.
Nach Angaben der Regierung haben zwischen September 2000 und Dezember 2001 durch
Vermittlung der Arbeitsämter 33 298 Menschen einen Arbeitsplatz gefunden.
R. Rash: „Eine Privatisierung der Eisenbahn wäre
für die Mongolei nicht von Vorteil"
„Mit Amerika, Japan und Deutschland
können wir uns nicht vergleichen, aber die Qualität der mongolischen Eisenbahn
ist auf alle Fälle höher einzuschätzen als in den meisten anderen
Entwicklungsländern." Der das sagt, ist R. Rash, der erste mongolische
Direktor des Eisenbahnhauptamtes von Ulaanbaatar. Seit 1990 bekleidet er das
Amt.
Die staatliche mongolische Eisenbahn muss heute mit 30 Transportunternehmen, von
denen 60 Prozent auf privatwirtschaftlicher Basis arbeiten, konkurrieren.
Trotzdem werden immer noch 90 Prozent des Personen.- und Warenverkehrs über die
Schiene abgewickelt.
30 Prozent der gesamten Einnahmen der Bahn stammen aus dem Transitverkehr
zwischen China und Russland. Allerdings sind auch die Ausgaben gigantisch: 15
–17 Milliarden Tugrik jährlich.
Die Aufnahme Chinas in die WTO nährt nicht nur beim chinesischen
Eisenbahnminister die Hoffnung auf steigende Umsatzzahlen.
Notwendige Reparaturen, Bauvorhaben und die Erneuerung von Waggons dürften
nicht zu lange hinausgeschoben werden. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der
Bahn und ihr hoher Investitionsbedarf ließen eine Privatisierung als nicht
wünschenswert erscheinen, begründete Rash seine ablehnende Haltung gegen die
Privatisierung.
Mongolin leistet Entwicklungshilfe in Osttimor
Im Auftrag des UNO-Entwicklungsprogramms
wird D. Sukhjargalmaa für ein halbes Jahr nach Dili in Osttimor gehen, um
mongolische Erfahrungen beim Aufbau eines demokratischen Staatsapparates und
örtlicher Verwaltungen zu vermitteln.
14 Millionen US-Dollar für Bildungswesen
Am 05. Februar unterzeichneten der Chef der
Ost- und Zentralasiatischen Abteilung der AEB sowie die stellvertretenden
Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft sowie Finanzen und Wirtschaft
einen Kreditvertrag über 14 Millionen US-Dollar. Das Geld ist vorgesehen für
die Renovierung von 60 Grund- und Mittelschulen, den Bau von sechs
Kindergärten, die Ausrüstung naturwissenschaftlicher Labors sowie für die
Lehrerfortbildung.
„Die Mongolei der Chinggis-Khaan-Zeit" in
Italien
Am 06. Februar wurde in Mailand (Italien)
die Ausstellung „Die Mongolei der Chinggis-Khaan-Zeit" eröffnet. Die
Schau, die noch bis Mai 2003 zu sehen sein wird, ist ein Gemeinschaftswerk des
Choijin-Lam-Museums mit der Metropolitan Foundation.
An der Ausstellungseröffnung nahmen u.a. der Maler Ts. Bataa sowie der Minister
für Bildung, Kultur und Wissenschaft, A. Tsanjid, teil.
Der Direktor des Choijin-Lam-Museums war bereits vor mehreren Tagen mit den
Ausstellungsstücken in Italien eingetroffen.
110 000 männliche Zuchttiere fehlen
Der Minister für Nahrungsgüter und
Landwirtschaft, D. Nasanjargal, stellte in Ulaanbaatar die Jahresbilanz 2001
sowie die Aufgaben für 2002 und darüber hinaus vor.
Auf dem Gebiet der Viehwirtschaft geht es hauptsächlich um den besseren Schutz
bzw. die Vorbeugung gegen die Unbilden der Natur (Zud, Trockenheit), um die
Verbesserung der Struktur der Herden sowie um eine wirksame
veterinärmedizinische Betreuung der Herdentiere, um Viehseuchen effektiv
vorbeugen bzw. sie erfolgreich bekämpfen zu können.
89,5 Prozent oder 284 300 männliche Zuchttiere wurden bewertet. Legte man
strenge wissenschaftliche Maßstäbe an, fehlten 110 000 männliche Zuchttiere.
Vor allem beim bog mal (Ziegen und Schafe) kommen auf ein männliches Zuchttier
65 bis 70 Muttertiere. In fünf Aimags, z.B. in Mittelgobi, Khuvsgul und
Sukhbaatar ist das Verhältnis noch ungünstiger: Hier kommen 70 bis 95
weibliche auf ein männliches Zuchttier.
Bei der Überprüfung der 513 veterinärmedizinischen Stützpunkte in 21 Aimags
waren 37 nur ungenügend für ihre Aufgaben eingerichtet. 29,4 Prozent der
Tierärzte verfügen über mittelmäßige Fähigkeiten, 7,2 Prozent sind für
ihren Beruf nicht befähigt.
2001 wurden zwei neue Schlachthöfe gebaut. Die Kapazität der 22
fleischverarbeitenden Betriebe beträgt 60 000 Tonnen.
1 429 besitzen mehr als 1000 Stück Vieh
2001 wurden in der Mongolei 1 429
Nomadenhaushalte mit mehr als 1 000 Stück Vieh gezählt: Im Khentii-Aimag 150,
im Zentralaimag 141, im Sukhbaatar-Aimag 134 usw.
639 Viehzüchter nennen mehr als 1 500 Herdentiere ihr eigen und 31 mehr als 2
000.
Generalkonsulat in Kysyl eröffnet
Am 04. Februar eröffnete die Mongolei ein
Generalkonsulat in Kysyl, der Hauptstadt der Republik Tuva (Russische
Föderation). Anwesend waren u.a. der Aimaggouverneur von Uvs, der
stellvertretende Aimaggouverneur von Zavkhan sowie von russischer Seite der
Präsident von Tuva sowie Mitarbeiter der russischen Botschaft in Ulaanbaatar.
Janraiseg (Avalokiteshvara)-Tempel in Ulaanbaatar
Mongolische Natur- und Kulturschätze für das
Weltkulturerbe
Das Nationalkomitee für die Bewahrung des
mongolischen Natur-, Kultur- und Geschichtserbes hat dem Zentrum für das
Weltkulturerbe in Paris die Aufnahme folgender „Schätze" vorgeschlagen:
Das Gebiet um den Khuvsgul-See als eine „Heimat des Schamanismus", die
Geschichtsdenkmäler im Orkhongebiet: das Klostermuseum Erdenezuu, das Kloster
Tuvkhun, die Ruinen von Karakorum, Khar Balgas.
„Kristallpokal – 2001"
Ts. Bavuudorj heißt der 12. Gewinner des
Kristallpokals, eine Auszeichnung, die jährlich an den besten mongolischen
Poeten vergeben wird. Bavuudorj erhielt den Pokal für sein Gedicht „Der
bronzene Wolf".
Von 230 eingereichten Gedichten konnten schließlich 32 im Kulturzentrum der
Gewerkschaften vorgetragen werden. Der Jury gehörten der Schriftsteller B.
Dogmid und die Dichter T. Galsan, B. Ichinkhorloo, U. Khurelbaatar und Ts.
Buyanzaya an.
Organisiert wird der Wettbewerb vom Mongolischen Schriftstellerverband.
Musikfestival „Morin Khuur"
Am 09. Februar werden die Sieger des
jährlich anlässlich des mongolischen Neujahrsfestes (Tsagaan Sar)
ausgetragenen Musikwettbewerbs „Morin Khuur"(Pferdegeige) gekürt.
1987 fand die Veranstaltung zum ersten Mal statt. Neu in diesem Jahr ist, dass
nur Berufskomponisten, -sänger, -textschreiber und -orchester teilnehmen
können.
Moderner Tanz in der Mongolei
Die erste mongolische Tanzformation – „New
Dance" -, die sich dem modernen Ausdruckstanz verschrieben hat, wird am 28.
Februar in Ulaanbaatar u.a. das Tanzstück „Der Traum" aufführen.
Fleischlieferungen wohin man schaut...
Und wieder: Ta nar sar shinedee saikhan shineleerei!
Am 13. Februar beginnt für die Mongolen in
Stadt und Land das Jahr des Schwarzen Wasserpferdes.
In den Lebensmittelläden und Schneidereien herrscht Hochbetrieb. Das Neue Jahr
sollte möglichst in neuer Kleidung, vor allem die Frauen bevorzugen an diesem
Tag einen Deel, begrüßt werden.
Von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der verschiedenen Ausgaben von Mondkalendern,
die für jeden Tag detaillierte Handlungsanweisungen geben.
Die Zeitungen sind voll mit wissenschaftlichen und weniger wissenschaftlichen
Betrachtungen über Feinheiten der Rituale für diesen Tag: So viele Ethnologen,
Historiker, Lamas und Astrologen, so viele Meinungen.
Auch die streng reglementierten Begrüßungszeremonien am Neujahrstag, die
jüngeren Familienmitglieder haben die älteren aufzusuchen, kann in vielen
Familien gar nicht praktiziert werden, da es immer mehr Mongolen ins Ausland
zieht. Auch quer durchs Land zu reisen, ist für manche schon ein finanzielles
Problem.
Trotzdem gilt: Neujahrsbegrüßung mit blauem oder weißem Khadag (Seidenschal),
danach wird Milch- oder Airag (Kumys) getrunken, Geschenke für alle Gäste,
eine reich gedeckte Tafel, auf der Milchtee, Schnaps, Buuze, Hammel- oder
Rinderbraten nicht fehlen dürfen.
Der Segen eines Lamas, für die „Großen" des Staates muss es der des
Oberlamas vom Gandan-Kloster sein, Ringkämpfe, Dichter- und Sängerwettbewerbe
gehören zu Tsagaan Sar wie der blaue Himmel zur Mongolei.
Telefongespräche nach Deutschland billiger
Die mongolische Telefongesellschaft „TelekoMongolia"
hat die Gebühren für Gespräche aus der Mongolei nach Deutschland von 1 650
Tugrik pro Minute auf 666 Tugrik für die erste Minute und für jede weitere auf
555 Tugrik gesenkt.
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Last Update: 02. Januar 2023