Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Winter 2001/02
Die Viehverluste sind in diesem Jahr nicht
so hoch wie in den beiden Vorjahren, aber trotzdem beträchtlich: Im
Bayanhkongor-Aimag verendeten rd. 850 000 Stück Vieh, im Gobialtai-Aimag 345
000 Stück Vieh.
Über 10 000 Pferde sind aus dem Uvurkhangai-Aimag
verschwunden und befinden sich jetzt -getrieben durch starken Wind - im
Dund(Mittel)gobi-Aimag.
Im Bayanhongor-Aimak haben 317 Viehzüchter ihr gesamtes Vieh verloren. Über
50% der Fläche dieses Aimags sind noch immer von hohem Schnee (über 20cm)
bedeckt.
Insgesamt sind in diesem Winter bisher 1,8 Millionen Stück Vieh verendet.
"Orkhon Mandal" erreicht höchste
Hektarerträge
Der Landwirtschaftsbetrieb "Orhon
Mandal" aus dem Bulgan-Aimag wurde "erntebeste Firma".
Sie hat auf 950 ha Fläche Weizen angebaut und je Hektar einen Ertrag von 20
Zentnern erzielt.
Günstigere Handytarife
Ab 1. März können Handybesitzer, die
einen Vertrag mit der mongolischen Firma "Mobicom" haben, unter der
Vorwahl 002... billiger ins Ausland telefonieren. Nach Deutschland kostet dann
eine Minute 444 Tugrik (0,46 Euro).
Studentin bei Tankstellenüberfall tödlich
verletzt
Bereits in der Nacht zum 07.02. wurde die
Tankstelle "Oyun Undra" überfallen.
Eine Studentin, die dort aushilfsweise arbeitete, verletzten die Täter so
schwer, dass sie wenig später im Krankenhaus verstarb. Von den Tätern fehlt
bislang jede Spur.
Wem gehört "APU"?
Streit gibt es um die neuen
Besitzverhältnisse in der Firma "APU" (Hauptproduzent von Spirituosen
und einer der Spitzenverdiener in der Mongolei). Auf einer außerplanmäßigen
Vorstandssitzung wurde Vorstandstandschef S. Jamjansuren abgewählt. Zum
neuen Vorsitzenden wählten die Delegierten Otgonbaatar, den Chef von Khanbräu.
Jamjansuren war mit seiner Abwahl nicht einverstanden und wandte sich an das
Gericht. Bis zu einer Entscheidung will er seine Geschäfte weiterführen.
In seinem Auftrag hinderten 30 bewaffnete Bodygards den neuen Chef Otgonbaatar
daran, die Firma zu betreten.
Arabische Hilfe für Mongolei
Kuweit unterstützt die Mongolei mit einem
Sieben-Millionen-Dollar-Kredit. Das Geld soll für den Bau einer 54 km langen
Straße zwischen Erdenet und dem Bulgan-Aimag verwendet werden.
Statistik für Januar 2002:
Offiziell registrierte
Arbeitslose: 40 800.
Es wurden 3 622 Kinder geboren.
1 800 Personen verübten Straftaten, bei denen 583 Menschen zu Schaden
kamen. 169 Personen starben bei Überfällen.
1 300 Autounfälle
Im Januar gab es in Ulaanbaatar 1 300
Autounfälle, bei denen 355 Menschen verletzt und 13 getötet wurden. Die
Verkehrspolizei stellte 425 betrunkene Fahrer. 20 Fahrer begingen Unfallflucht.
Goldschmuggel
Ein chinesischer Mitarbeiter der
Chinesischen Eisenbahngesellschaft wurde an der mongolisch-chinesischen Grenze
in Zamyn Ud gefasst, als er illegal 7,5 kg Gold aus der Mongolei ausführen
wollte. Nach dem mongolischen Airbuspiloten, der mittlerweile in
Ulaanbaatar in Untersuchungshaft sitzt, ist das der zweite Fall in kurzer Zeit.
Schwäne wollen Mongolei nicht verlassen
Am Fluß Eg im Khuvsgul-Aimag überwintern
vier Schwäne, die nicht im Herbst mit den anderen zusammen in wärmere Gebiete
gezogen sind. Naturschützer haben ihnen eine Holzunterkunft gebaut, in der sie
- so hofft man - den verbleibenden Teil des Winters überstehen werden.
Das Beste aus dem weißen Schlangenjahr 2001
(laut "Mongol Messenger"):
327 Japaner leben ständig in der Mongolei
Von den 327, ständig in der Mongolei
lebenden Japanern, sind 13 mit Mongolen verheiratet.
Und noch einmal Olympia 2002
"Ja, wo läuft sie denn?", diese
Frage hätte mongolische Olympiareporter, so welche in Salt Lake City gesichtet
worden wären, umgetrieben. D. Enkhee, die gemeinsam mit der türkischen
Starterin im Verfolgungsrennen hinter der letzten und besten Gruppe der
Skilangläuferinnen starten musste, wurde 70. Während der Zieleinlauf der
Türkin lange nach der Siegerehrung noch von den Fernsehkameras festgehalten
wurde, war den mongolischen Fans vor den Bildschirmen in aller Welt ein Blick
auf ihre Landsfrau leider nicht gegönnt.
Enchee zeigte sich hocherfreut, dass sie nicht Letzte (von 73) geworden ist.
Chinggis-Restaurant in Berlin
Die Chinggis-Restaurants, Bars und Clubs in
Ulaanbaatar sind kaum noch zu zählen.
Seit dem 03. Februar gibt es endlich auch in Berlin ein mongolisches Restaurant
und auch dieses Restaurant bekam den originellen Namen "Chinggis-Khaan".
Tegshbayar und Batnasan, zwei Ärzte aus Halle hatten die Idee. Zwei in Berlin
arbeitslos gemeldete mongolische Köchinnen, verheiratet mit Berlinern und
mongolische Studenten halten den Betrieb aufrecht. Neben mongolischen
Spezialitäten werden auch Bier, Wein u.a. angeboten.
Das "Chinggis" befindet sich an der Ecke Bornholmer/Gotlandstraße in
Pankow.
Angeboten werden Buuze (gefüllte Teigtäschchen), Guriltai Shul (Nudelsuppe),
Suutei Tsai (Milchtee) und andere mongolische Leckereien. Leider ist der
Chinggis-Wodka schon ausverkauft.
Berichtigung
Im Beitrag zum Tsagaan Sar vom 10.
Februar wird "Uvchuu" unkorrekt als Rinderrücken bezeichnet, der
wäre den Mongolen sowieso zu trocken. Uvchuu ist die Rinderbrust, saftiger und
schmackhafter, jedenfalls für mongolische Gaumen.
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Last Update: 02. Januar 2023