Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Pressekonferenz Gebertreffen, 2.v.l. I. Porter, 3. Ch. Ulaan
333 Millionen US-Dollar für die Mongolei
Auf dem 9. Treffen der Geberländer und –organisationen
vom 08. bis 10. Juli 2002 in Ulaanbaatar wurden der Mongolei für das kommende
Jahr 333 Millionen US-Dollar zugesagt. Die Kredite und Zuwendungen,
einschließlich Projekte, technische und finanzielle Hilfen, sind vorgesehen
für die Verwirklichung des Regierungsprogramms zur Reduzierung der Armut sowie
zur Erhöhung des Wirtschaftswachstums.
Im Unterschied zu den vergangenen acht Treffen war diesmal auch die
Privatwirtschaft geladen.
Regierungs- und Gebervertreter waren sich einig darüber, dass die Fortschritte
bei den Reformen des Finanzsystems, der Privatisierung, der Bodengesetzgebung,
des Antikorruptionsprogrammes sowie bei den öffentlichen Dienstleistungen
Anerkennung verdienen. Trotzdem sei eine Verbesserung der Quantität und
Qualität der Dienstleistungen seitens der Regierung sowie des
Investitionsklimas geboten.
Priorität für die Umsetzung des anspruchsvollen Programms zur
Armutsreduzierung hätten die Sektoren Energie, Informations- und
Kommunikationstechnologie sowie die Ausarbeitung einer langfristigen Strategie
für die ländliche Entwicklung unter Einbeziehung örtlicher Initiativen.
Der Einladung an 60 Länder und Organisationen waren Delegierte aus 20 Ländern
und von 18 Organisationen gefolgt, darunter Japan, China, Ägypten, Ungarn, die
Niederlande, Großbritannien und die USA, UNDP, Soros, die Europäische
Kommission und der Internationale Währungsfonds.
Die Bundesrepublik Deutschland wurde vertreten von Delegationsleiterin Julia
Wegner, Mongoleireferentin im Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung, Claudia Spahl, 1. Sekretär der deutschen
Botschaft, Dr. Josef Stadlbauer, Kreditanstalt für Wiederaufbau und Dr.
Hans-Henning Sawitzki, Leiter des GTZ-Büros Ulaanbaatar.
Nach Japan, der Asiatischen Entwicklungsbank (AEB) und der Weltbank ist
Deutschland der viertgrößte „Geber" für die Mongolei.
Ian Porter, Mongoleiverantwortlicher der Weltbank, und Chultemiin Ulaan,
Minister für Finanzen und Wirtschaft, leiteten gemeinsam die Konferenz und
stellten sich zum Abschluss der dreitägigen Beratungen den Fragen der
nationalen und internationalen Medien.
Das nächste Treffen der internationalen Gebergemeinschaft wird in der zweiten
Hälfte 2003 in Tokio stattfinden.
Kranzniederlegung am 10.07.02
Ein neuer „Löwe"
Ulsyn Zaan („Staats"-Elefant) G.
Usukhbayar heißt der Sieger der diesjährigen Naadamringwettkämpfe.
512 Ringer kämpften in neun Runden um den Sieg. (Die Rundenanzahl ändert sich
entsprechend der Gesamtzahl der teilnehmenden Ringer.)
Usukhbayar gewann zum ersten Mal ein Naadamringen. Dieser Sieg brachte ihm den
Titel „Arslan" (Löwe) ein. Der neue „Löwe" stammt aus dem
Arkhangai-Aimag. Zweiter wurde „Ulsyn Zaan" B. Gantogtokh.
Der gegenwärtig höchste Titelträger, „Darkhan Avarga"
(Unverletzlicher, Unbesiegbarer Riese, Meister) B. Bat-Erdene, der bei den
Mongolen beliebteste und am meisten geachtete Ringer, schied in der sechsten
Runde aus. Er hat bereits über zehnmal das Naadamringen gewonnen.
Der erste Naadamsieg bringt den Titel „Arslan", der zweite Sieg den Titel
„Avarga". Ein Sieg in der fünften Runde beim Naadam wird mit dem Titel
„Nachin" (Falke), ein Sieg in der siebenten Runde mit dem Titel „Zaan"
gewürdigt. In diesem Jahr gab es keine neuen Falken und Elefanten.
Nachdem Präsident N. Bagabandi am frühen Abend des 12. Juli den neuen
Titelträger im Ringen ausgezeichnet hatte, erklärte er die diesjährigen
offiziellen Naadamfeierlichkeiten für beendet. Zuvor waren ebenfalls die Sieger
im Bogenschießen und in den Pferderennen geehrt worden.
Begonnen hatte das Naadamfest mit Kranzniederlegungen vor dem Sukhbaatardenkmal
am 10. Juli. Ein Festkonzert im zentralen Kulturpalast, die „Drei Spiele der
Männer", Estradenprogramme, der traditionelle Staatsempfang des
Präsidenten in Ikh Tengeriin Am und ein großes Volksfest mit abschließendem
Feuerwerk auf dem Sukhbaatarplatz gehörten zu den Höhepunkten der Feiertage.
Das Wetter war Organisatoren und Teilnehmern gewogen: Kein Regen und nicht zu
heiß.
„Nach dem Naadam beginnt der Herbst" sagen die Mongolen und umsichtige
Viehhalter fangen bereits jetzt mit den Vorbereitungen auf die „kalte"
Jahreszeit an.
Tsamtänzer auf der Stadionrunde
„Tag der Weltbevölkerung"
Der 11. Juli wurde von der UNO zum „Tag
der Weltbevölkerung" erklärt. In diesem Jahr steht der Tag unter dem
Motto: „Armutsbekämpfung und Verbesserung der Reproduktiven Gesundheit".
Der Minister für soziale Sicherheit und Arbeit, Sh. Batbayar, kam nicht umhin
zu bestätigen, dass 36 Prozent der Mongolen an oder unter der Armutsgrenze
leben müssen. Weltweit seien es 1,3 Milliarden.
In der Mongolei hätten zwischen 1995 und 2000 95 435 Menschen ihre
Heimatregionen verlassen, um sich hauptsächlich in Ulaanbaatar anzusiedeln.
Schätzungsweise 50 000 von ihnen leben hier ohne Registrierung. Damit seien
ihnen der Zugang zu Bildung und Gesundheitsfürsorge, öffentlichen
Dienstleistungen und modernen Kommunikationsmöglichkeiten nahezu verschlossen.
Die Immigration zu stoppen bzw. in geordnete Bahnen zu lenken, sei ebenfalls ein
Anliegen im Rahmen des Regierungsprogramms zur Armutsreduzierung.
Privatisierung der Landwirtschaftsbank
Auf der Regierungssitzung am 08. Juli wurde
beschlossen, die Landwirtschaftsbank zur Privatisierung auszuschreiben.
Noch befindet sie sich zu 100 Prozent in Staatsbesitz. Der Mindestpreis wurde
mit 3 280 000 US-Dollar festgelegt.
Nach eigenen Angaben verfügt die Bank über ein Grundkapital von 36 Millionen
US-Dollar.
Bis zum 31. Mai 2002 hätte sie Kredite in Höhe von 13,5 Millionen US-Dollar
ausgereicht.
Enkhbayar empfängt Delegation aus Hessen
Unter Leitung des stellvertretenden
Fraktionsvorsitzenden der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, B. Denzin,
weilte eine dreiköpfige Delegation aus dem Bundesland in der Mongolei. In einem
Gespräch mit Ministerpräsident N. Enkhbayar bekräftigten sie die Absicht, die
wirtschaftlichen Kontakte zwischen Hessen und der Mongolei zu vertiefen. Dem
soll u.a. eine Unternehmerreise in die Mongolei im nächsten Jahr dienen.
Unterstützung sagten die Hessen auch bei der Weiterführung des Projektes:
"Aufbau eines Katasteramtes" sowie bei der Vorbereitung mongolischer
Sportler auf die Olympischen Spiele im Jahr 2012 zu.
Letzte Frühjahrssitzung des Großen
Staatskhurals
Am 10. Juli versammelten sich die
Abgeordneten zu ihrer letzten Sitzung vor der Großen Pause. Debattiert wurde
die „Privatisierung sozialer Einrichtungen".
MIAT Mongolian Airlines erhielt
erste Boeing 737-800
„Khubilai-Khaan" heißt das neue Flugzeug
der MIAT
Am 09. Juli landete die Boing 737-800, aus
Seattle kommend, auf dem Flugplatz „Buyant Ukhaa" in Ulaanbaatar. Die
mongolische Fluggesellschaft hat das Flugzeug, das über 162 Plätze, davon 12
in der Business Class, verfügt, von Boing geleast. Es ist mit modernster
Technik ausgestattet. Sechs Flugzeugbesatzungen und 30 Ingenieure wurden in den
USA in der Führung und Wartung des neuen Flugzeuges geschult.
Burte-Denkmal im Dornod-Aimag
Auf Initiative des Mongolischen
Frauenverbandes soll in Choibalsan, der Hauptstadt des Dornod-Aimags, ein
Denkmal zu Ehren der ersten und Hauptfrau Chinggis-Khaans, Burte-Khatan,
errichtet werden.
DJ Bobo in der Mongolei
Vom 17. bis 19.Juli wird DJ Bobo mit 16
Begleitern, einschließlich Ehefrau, Kindern und Bodyguards, in die Mongolei
reisen, um ein Konzert zu geben.
Gesponsert wird die Veranstaltung vom Generaldirektor des größten privaten
Kaschmirunternehmens „Buyan", Jargalsaikhan.
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Last Update: 02. Januar 2023