Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Universitätsabschluss
Mongolen auf Weltkindergipfel in New York
An der 27. Sondersitzung der
UNO-Vollversammlung vom 08. bis 10. Mai, die den Rechten der Kinder gewidmet
war, nahm eine hochrangige mongolische Delegation teil. Ministerpräsident N.
Enkhbayar wurde begleitet von den Parlamentsabgeordneten T. Gandi und N.
Bolormaa, vom Minister für Arbeit und Soziales, Sh. Batbayar sowie den
Schülern E. Gantuulga und E. Davaakhuu aus dem Selenge- bzw. dem
Darkhan-Uul-Aimag.
Am 09. Mai leitete Enkhbayar gemeinsam mit dem rumänischen Staatspräsidenten
Ion Iliescu eines von drei Rundtischgesprächen. Es ging um die Rechte der
Kinder in aller Welt auf Frieden, Gesundheitsfürsorge und Bildung.
T. Ariunaa, mongolische UNICEF-Botschafterin und eine der beliebtesten
Popsängerinnen des Landes, trug auf dem Galakonzert anlässlich der
Kindersondersitzung ihr Lied „Kind des Sonnenkönigs" vor.
Aus Anlass des Kindergipfels wurde im Kinderpalast von Ulaanbaatar ein
Informationszentrum eingerichtet und eine Ausstellung mit Kinderzeichnungen
eröffnet. Im Großen Saal zeigten Kinder und Jugendliche des
Volkskunstensembles des Kinderpalastes ein farbenprächtiges Programm mit
Liedern und Tänzen. Gäste der Veranstaltung waren neben Schülern
hauptstädtischer Bildungseinrichtungen, mongolische Politiker, ausländische
Diplomaten und der Ständige Repräsentant von UNICEF in der Mongolei, Richard
Prado.
Sechs und fünf Jahre Gefängnis für Piloten und
Kopiloten
Unter dem Vorsitz von N. Baatar fällte das
Stadtbezirksgericht von Chingeltei sein Urteil im Prozess um den
Hubschrauberabsturz vom Januar 2001. Pilot M. B.-E. wurde zu sechs, sein Kopilot
D. G. zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Der Mechaniker M. J. wurde
freigesprochen. Damit blieben die Richter unter den Anträgen von
Staatsanwältin Chuluuntsetseg, die acht, sechs und drei Jahre Haft gefordert
hatte.
Die Verteidiger bekundeten trotzdem ihre Absicht, Revision gegen das Urteil
einzulegen.
Ebenso äußerten Hinterbliebene und deren Anwälte ihre Unzufriedenheit mit dem
Verfahren.
Man habe versucht, die ganze Schuld den Piloten anzulasten und Zusammenhänge,
die den genauen Hergang der Katastrophe beleuchteten, bewusst ignoriert: Wer hat
das Zusteigen zusätzlicher Passagiere veranlasst? Wer das Mitnehmen
zusätzlicher Treibstofftanks? u.a.
Änderungen zum Bildungsgesetz bestätigt
Die Abgeordneten des Großen Staatskhurals
bestätigten die Änderungen und Zusätze zum Bildungsgesetz.
Vom Schuljahr 2005/06 an wird die Schulzeit von zehn auf elf Jahre verlängert.
Das Schuleintrittsalter wurde auf sieben Jahre festgelegt. Die Grundschule
umfasst die Klassen eins bis fünf, die Mittelschule die Klassen sechs bis neun,
die Oberschule die zehnte und elfte Klasse.
Ebenfalls bestätigt wurde das Gesetz über die Berufsausbildung. Hier geht es
darum, deren Wertigkeit und Akzeptanz zu erhöhen. Zurzeit werden nur 47 Prozent
der Kapazitäten an berufsausbildenden Einrichtungen ausgeschöpft.
Außerdem wurde beschlossen, dass ab diesem Jahr die Abschlussprüfungen (im
Juni) nach der achten und nach der zehnten Klasse nur noch die mongolischische
Sprache und Mathematik umfassen. Die Prüfung in einem dritten Wahlfach
entfällt.
Gesetzentwurf über Staatssprache der Mongolei
Auf der Regierungssitzung am 08. Mai wurde
unter anderem ein Gesetzentwurf „Über die Staatssprache der Mongolei"
diskutiert. Hauptsächlich ging es darum, Mongolisch in allen Bereichen als
führende Sprache zu stärken sowie die soziale Funktion der Sprache
hervorzuheben.
Hohe Stromverluste
Seit Ende der achtziger Jahre haben sich
die Stromverluste von acht auf 23 Prozent im Durchschnitt erhöht, beklagte
Infrastrukturminister B. Jigjid. Dabei betragen sie im Darkhan-Selenge-Gebiet
über 30, in Ulaanbaatar fast 35 und in einigen ländlichen Gegenden sogar 40
Prozent.
Auslandsinvestitionen, die in den letzten Jahren in erheblichem Umfang in die
Rekonstruktion der Anlagen und die Sicherung der Stromversorgung geflossen
seien, hätten zu einer Verbesserung der Situation geführt, die Probleme lägen
jedoch im Stromverteilungsnetz.
Zuallererst müsste die Stromspannung reguliert werden.
In Ulaanbaatar seien 2 000 Haushalte überhaupt nicht an das Stromnetz
angeschlossen.
Der Minister führte weiter aus, dass u.a. die deutsche Siemens AG Interesse
bekundet habe, ihr Engagement bezüglich der Verbesserung der Strom- und
Wärmeversorgung auszuweiten.
Nach Aussagen von Jigjid werde eine Privatisierung des Stromversorgungsnetzes ab
dem Jahre 2003 geprüft.
Mongolisches Fernsehen sendet Nachrichten in
englischer Sprache
Mit Unterstützung der britischen Botschaft
in Ulaanbaatar (Dolmetscher, Ausstattung) hat der staatliche Fernsehsender „MM"
eine englischsprachige Informationssendung in sein Programm aufgenommen. Die
Sendung wird jeden Montag, Mittwoch und Freitag ab 23.00 Uhr ausgestrahlt.
Enkhbayar gibt „Deutscher Welle" Interview
Im Anschluss an seinen Deutschlandbesuch
gab Ministerpräsident Enkhbayar Journalisten der „Deutschen Welle" ein
Interview, in dem er über Eindrücke und Ergebnisse seiner Reise sprach.
Enkhbayar wies darauf hin, dass die Mongolei als Anrainerstaat der großen
Märkte Russland und China für europäische, darunter deutsche Produzenten, von
Interesse sei.
Für Mongolen, die ihre Aus- und Weiterbildung im deutschsprachigen Raum
erhalten hätten, böten sich dadurch attraktive Berufschancen.
Tote und Verletzte bei Verkehrsunfall
Ein Lastwagen (Sil-130) mit 35 Soldaten,
die zeitweilig im Uvs-Aimag stationiert waren, verunglückte auf dem Weg nach
Ulaangom, der Aimaghauptstadt. Zwei Soldaten starben noch am Unfallort, 12
Verletzte wurden mit einigen Verzögerungen nach Ulaanbaatar ausgeflogen. Bei
der Operation im Krankenhaus erlagen zwei weitere Soldaten ihren schweren
Verletzungen. Zwei der Unfallopfer haben ihr Bewusstsein noch nicht wieder
erlangt, der Zustand der übrigen hat sich stabilisiert.
Die Untersuchung des Unglücks erbrachte gravierende Verletzungen der
Dienstpflicht seitens der örtlichen Militärführung. So dürfen auf Lastwagen
o.g. Typs nicht mehr als 25 Menschen transportiert werden. Außerdem war der
Fahrer des Wagens, ebenfalls Armeeangehöriger, betrunken. Er wurde dem Gericht
übergeben. Mehrere leitende Offiziere, darunter der Chef der Grenztruppen in
Uvs, wurden vom Dienst suspendiert bzw. aus dem Armeedienst entlassen.
Können Steuerschulden vom Konto des Schuldners
eingezogen werden?
Bei der Diskussion um Änderungen und
Zusätze zum Steuereinzugsgesetz gab es im Parlament kontroverse Diskussionen.
Der Vorschlag, die Steuerschulden ohne vorherige Anhörung und Information des
Schuldners von dessen Konto einzuziehen, stieß auf heftige Kritik, da dadurch
Bestimmungen des Bankgesetzes und des Bankgeheimnisses verletzt würden.
Weltbankpräsident zu Arbeitsgesprächen in die
Mongolei
Auf Einladung von Ministerpräsident N.
Enkhbayar wird der Präsident der Weltbank, James D. Wolfensohn, vom 16. bis 18.
Mai in die Mongolei kommen.
Begleitet wird er von seiner Ehefrau und dem Vizepräsidenten der Weltbank, Jan
Porter.
Geplant sind Treffen mit dem Parlamentsvorsitzenden, dem Ministerpräsidenten
und dem Finanzminister. Ein Kreditvertrag über 400 000 US-Dollar für die „Khas-Bank"
soll unterzeichnet werden.
Vorgesehen ist auch ein Besuch im Gandankloster.
Herzog von Kent zu Besuch in der Mongolei
Auf Einladung des mongolischen
Staatspräsidenten N. Bagabandi besucht der Herzog von Kent vom 10. bis 16. Mai
die Mongolei. Für den Herzog, Verwandter und Berater der Königin von
Großbritannien und Nordirland, ist es die erste Reise in das zentralasiatische
Land.
Platz der Freiheit wurde zum Kinderspielplatz
Auf dem Platz der Freiheit, der einzige
Platz im Zentrum von Ulaanbaatar, auf dem die Menschen Möglichkeiten fanden,
ihren Protest oder ihre Forderungen in die Öffentlichkeit zu tragen, wurde ein
attraktiver Kinderspielplatz errichtet.
Von hier aus setzte sich seinerzeit der Protestzug, organisiert von der
Demokratischen Partei, in Richtung Regierungsgebäude in Bewegung. Von hier aus
sollte sich auch am 8. Mai, nach einer Kundgebung auf dem Platz, ein Protestzug
Richtung Regierungsgebäude am Sukhbaatarplatz formieren.
Auf dem Sukhbaatarplatz sind politische Kundgebungen verboten.
Aber wer wird ernsthaft etwas gegen einen Kinderspielplatz einzuwenden wagen?
Wann wurde das Außenministerium informiert?
Nachdem in der „Berliner Zeitung"
eine kurze Meldung über einen Einbruch in die mongolische Botschaft in Berlin
erschienen war, begannen sich auch mongolische Medien für den Vorfall zu
interessieren.
In der Nacht vom 02. zum 03. Mai entwendeten Diebe aus dem Tresor des Konsuls
deutsche und mongolische Pässe. Des Weiteren sollen 16 000 US-Dollar und 70
Stangen Zigaretten gestohlen worden sein. Die Zigaretten verloren die Täter
allerdings bei ihrem etwas überhasteten Verlassen des Botschaftsgebäudes in
der Gotlandstraße.
Nach einem Bericht in der „Zuuny Medee" war vier Tage nach der Tat im
mongolischen Außenministerium darüber noch nichts bekannt. Erst am 08. Mai
bestätigte ein Sprecher des Ministeriums den Vorfall.
Gerelmaa
Vier Kinder erlitten Vergiftungen
Im Kherlen-Sum des Khentii-Aimags wurden
vier Kinder zwischen elf und 13 Jahren mit schweren Vergiftungen in das
Aimagkrankenhaus eingeliefert. Eines der Kinder konnte nicht mehr gerettet
werden. Mittlerweile wurden die drei Kinder nach Ulaanbaatar zur weiteren
Behandlung gebracht. Eines der Kinder schwebt noch immer in Lebensgefahr.
Offensichtlich haben die Kinder vergifteten Weizen gegessen, der zur Bekämpfung
von Feldmäusen vorgesehen war.
Weg von den Müllcontainern, hin zu den Mülltüten
In Ulaanbaatar startete kürzlich ein
Pilotprojekt „Müll in Tüten". Je sechs Haushalte in den Stadtbezirken
Chingeltei, Sukhbaatar und Khan-Uul werden ihren Müll in vier
verschiedenfarbigen Tüten trennen, die pro Woche ausgegeben werden. Der Preis
für die Tüten ist in der bisherigen Müllentsorgungsgebühr enthalten.
Bis zum Jahresende sollen sämtliche Haushalte ihren Müll in standardisierten
Tüten sammeln.
Stadtverschönerung
Frühjahrsputz hat begonnen
Im Zentrum von Ulaanbaatar werden zurzeit
die Grünanlagen gesäubert und Blumen bzw. junge Bäume gepflanzt. Ebenso
werden neue Platten auf den Gehwegen verlegt.
Fest des letzten Klingelzeichens
Die Absolventen der achten und zehnten
Klassen der allgemeinbildenden Schulen sowie der Universitäten, Hochschulen und
Colleges begehen im Mai bzw. Juni das „Fest des letzten Klingelzeichens"
oder der „Silbernen Klingel". Von Jahr zu Jahr ist dieses Fest mit einem
größeren finanziellen Aufwand verbunden: Geschenke für die Lehrer,
Restaurantbesuche, Kleidung. Die jungen Leute feiern einmal mit ihren Familien
und zum anderen mit Freunden, Klassenkameraden und Kommilitonen.
Nicht jede Familie kann sich am Wettbewerb um das teuerste Restaurant oder das
prächtigste Kleid beteiligen, so dass für den einen oder anderen jungen
Menschen der Schulabschlusstag nicht unbedingt zu großer Freude Anlass bietet.
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Last Update: 02. Januar 2023