Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
vom 20. - 26. Mai 2002


Handels- und Entwicklungsbank

Handels- und Entwicklungsbank verkauft
Am 21. Mai wurden in Ulaanbaatar die Verträge über die Privatisierung der Staatsanteile der Handels- und Entwicklungsbank unterzeichnet.
Den Zuschlag erhielt das schweizerisch-amerikanische Konsortium „Banca Commerciale Lugano/Gerald Metals".
Für die 76 Prozent, die sich noch in Staatseigentum befanden, wurden 12,2 Millionen US-Dollar bezahlt.
Die neuen Mehrheitseigner sagten zu, in den nächsten beiden Jahren weitere 28 Millionen zu investieren.

116 410 Staatsangestellte
Der Leiter des Amtes für Regierungsangelegenheiten, U. Enkhtuvshin, informierte die Abgeordneten des Großen Staatskhurals über die Personalpolitik im Öffentlichen Dienst.
Während in den letzten Jahren die Zahl der Mitarbeiter in der Privatwirtschaft unaufhörlich gestiegen ist, ging sie in den örtlichen und zentralen Behörden zurück.
Gegenwärtig arbeiten von den 116 410 Staatsangestellten 44 358 in der zentralen Verwaltung, 39 824 sind in den örtlichen Verwaltungen tätig.
Im Jahre 2001 nahmen 2 263 Mitarbeiter an kurz- und längerfristigen Qualifizierungslehrgängen teil. Im Jahr 2002 sollen sich 3 100 weiterbilden, davon 220 im Ausland.

Keine Zollgebühren für Ausrüstungen
Mit großer Mehrheit haben die Abgeordneten des Großen Staatskhurals einen Beschluss gebilligt, wonach keine Zollgebühren und keine Mehrwertsteuer für Waren und Ausrüstungen gezahlt werden müssen, die im Zusammenhang mit der Verwirklichung der Fernmeldeprojekte 2 und 3 eingeführt werden.
Diese Projekte sind Teil der Regierungsvereinbarungen zwischen der Mongolei und der Bundesrepublik Deutschland.

Bayerischer Staatsminister in der Mongolei
Auf Einladung des Ministers für Justiz und Innere Angelegenheiten, Ts. Nyamdorj, hat der bayerische Justizminister M. Weiß vom 20. bis 25. Mai der Mongolei einen offiziellen Arbeitsbesuch abgestattet.
M. Weiß wurde von Ministerpräsident Enkhbayar empfangen und hielt in der Mongolischen Staatsuniversität einen Vortrag zum Thema: „ Das Richterauswahlverfahren in der Bundesrepublik Deutschland".
Im Südgobiaimag traf er zu Informationsgesprächen und zum Erfahrungsaustausch mit Richtern und Staatsanwälten zusammen. Außerdem hat sich der Minister mit der Arbeit der örtlichen Polizeidienststelle vertraut gemacht

2,1 Milliarden Kredite und Zuschüsse seit 1991
Die Diskussionen um die Verwendung der Auslandskredite und -hilfen reißen nicht ab.
Nach Angaben des Ministers für Finanzen und Wirtschaft, Ch. Ulaan, wurden der Mongolei seit 1991 2,9 Milliarden US-Dollar an Krediten und Zuschüssen aus dem Ausland zugesprochen, davon hat sie 2,1 Milliarden erhalten.
Gegenwärtig belaufen sich die Kreditschulden der Mongolei auf etwa eine Milliarde US-Dollar.
Ein Teil der Gelder wurde für die Erneuerung der Energieversorgung, des Transportwesens und der Kommunikationssysteme eingesetzt. Ungefähr 35 Prozent flossen in die Rekonstruktion von Produktionsbetrieben oder in die Landwirtschaft.
Über die Verwendung mehrerer Millionen fehlen alle Spuren.
Es wird auch von Regierungsseite eingeräumt, dass einige Gelder offensichtlich in private Taschen „verschwanden", aber auch Missmanagement, Unkenntnis über das Funktionieren der Marktwirtschaft, Unfähigkeit und mangelnde Ausbildung seien dafür verantwortlich, dass viel Geld ohne Nutzen für die Allgemeinheit verschwendet werden konnte.

Volksbildung
A. Tsanjid, Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft, stellte klar, dass der Übergang zur 11-Jahresschule nicht einfach ein Nachahmen ausländischer Bildungsmodelle wäre. Den Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs seien die mongolischen Schüler nicht ausreichend gewachsen.
Allerdings entspräche es keineswegs den Tatsachen, dass die besten Lehrer an die Privatschulen abwanderten.
In der Mongolei gibt es 660 staatliche und 70 private Grund- und Mittelschulen. Insgesamt arbeiten 20 000 Lehrer an den allgemeinbildenden Schulen.
Das Gefälle zwischen der Schulbildung in der Stadt und auf dem Land nimmt jedoch weiter zu.
Fast 20 Prozent der Kinder von Viehhaltern besuchen gar keine Schule. Außerdem sind es mehr Mädchen als Jungen aus Nomadenfamilien, denen von den Eltern ein Schulbesuch oder ein Hochschulstudium ermöglicht wird.


Im Arkhangai-Aimag

Steuererleichterungen für Viehhalter
Wie der Abteilungsleiter in der Nationalen Steuerbehörde, D. Bayaraa, mitteilte, werden Viehhaltern, die wegen der Sommertrockenheit 2001, der Schneekatastrophe 2001/02 oder wegen Seuchen alle oder einen großen Teil ihrer Tiere verloren haben, die Viehsteuern erlassen bzw. reduziert.
Die Viehsteuer wird in „Schafeinheiten" berechnet: Ein Rind, ein Kamel oder ein Pferd entspricht jeweils fünf, eine Ziege 1,5 Schafen.
In den fünf westlichen Aimags müssen für ein Schaf 50 Tugrik, in Selenge, Tuv, Darkhan-Uul, Orkhon und Ulaanbaatar 100 Tugrik, in den übrigen Aimags 75 Tugrik gezahlt werden.

Sakurasetzlinge gestohlen
Mit dem ersten Direktflug von Tokio nach Ulaanbaatar kam der ehemalige japanische Ministerpräsident Kaifu Toshiki in die mongolische Hauptstadt, um im Park vor dem Regierungspalast Sakurabäume zu pflanzen. Doch die Setzlinge wurden gestohlen. Nun hat eine japanische Hilfsorganisation erneut Setzlinge der kostbaren Bäume aus Japan besorgt.
Am 20. Mai wurden sie an der vorgesehenen Stelle eingepflanzt.

Parlamentspräsident besucht Wildpferde in Khustai
Gemeinsam mit dem stellvertretenden Umweltminister A. Bolat und dem Präsidenten des Umweltschutzbundes der Mongolei, Ts. Chultemnamdag, verschaffte sich der Vorsitzende des Großen Staatskhurals, S. Tumur-Ochir, einen Eindruck von den Lebensbedingungen der Takhis (Wildpferde, „Przhewalski"-Pferde) im Khustain-Nuruu.
Das Projekt der Wiederansiedlung der in freier Wildbahn ausgestorbenen Urpferde ist ein holländisch-mongolisches Gemeinschaftsprojekt. In dem Naturschutzgebiet bei Khustai leben etwa 100 Takhis. Zehn Stuten haben in diesem Jahr gefohlt.
Interessiert verfolgte Tumur-Ochir die Ausführungen des Naturschutzparkleiters über Maßnahmen zur Reduzierung der Sterblichkeit der Pferde sowie die Einbeziehung des Gebietes in das Nationale Tourismusprogramm.

Änderungen zum Gesetz der Krankenversicherung
Nach Aussagen des Staatssekretärs im Gesundheitsministerium, Ts. Sodnompil, sind 87,5 Prozent der Bevölkerung krankenversichert.
Jeder Versicherte kann einmal im Jahr kostenlos zur Vorsorgeuntersuchung gehen.
Früher mussten einheitlich zehn Prozent der Krankenhausaufenthaltskosten aus eigener Tasche bezahlt werden. Nach den Gesetzesänderungen müssen in den Sumkrankenhäusern fünf und in Ulaanbaatar zukünftig 15 Prozent der Kosten von den Versicherten selbst bezahlt werden.

5 388 deutsche Touristen in der Mongolei
Auf einer Pressekonferenz der Regierungsagentur „Tourismus" stellte deren Leiter Ergebnisse des „Tourismusentwicklungsprogramms 2000 bis 2004" vor.
Die meisten ausländischen Gäste kamen aus China (67 360), dicht gefolgt von Russland (66 000). 5 388 Besucher aus Deutschland besuchten im abgelaufenen Geschäftsjahr die Mongolei.
Im Vergleich zum Jahr 2000 ist der Umsatz durch den Tourismus im Jahr 2001 um acht Millionen US-Dollar oder 8,4 Prozent gestiegen.
Im ganzen Land gibt es 192 Hotels mit 5 000 Betten, davon allein in Ulaanbaatar 116 mit 3 828 Betten. Hinzu kommen 118 Jurtencamps in den landschaftlich reizvollsten Gegenden des Landes mit 5 300 Betten.

Vermisste Frau tot aufgefunden
Die nach einer Feier mit Kolleginnen verschwundene Krankenschwester L. N. konnte am vergangenen Samstag nur noch tot geborgen werden. Ihr Leichnam hatte sich an einem unter Wasser liegenden Stein verklemmt.
Die Untersuchung des Falles liegt in den Händen der Polizei vom Khan-Uul-Duureg (Stadtbezirk von Ulaanbaatar).

Deutsche prellen Mongolen
900,- DM kostete der Sprachkurs im Monat, 1 000,- DM für Unterkunft und Verpflegung kamen hinzu. Eine stolze Summe, nicht nur für Mongolen.
Das Geld für den achtmonatigen Sprachkurs musste im Voraus überwiesen werden.
Im März 2002 stellte die „Buchholtz Training und Beratung GmbH" ihren Betrieb ein, ohne die jungen Mongolen ausgezahlt zu haben.
Mittlerweile wurde gegen die Firma Strafanzeige gestellt.
Auch in der Mongolei erwägen einige der Betrogenen den Gang vor Gericht.
Den Sprachschülern wurde unbürokratisch geholfen, indem sie auf mehrere Berliner Sprachschulen aufgeteilt wurden.
Allerdings nahmen von 15 Schülern nur drei dieses Angebot wahr.

Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Verkehrsunfall verwickelt
Bereits am 17. Mai wurde bei einem Verkehrsunfall im Bayanzurkh-Duureg in Ulaanbaatar ein über 60 Jahre alter Mann verletzt. Er wurde im Unfallkrankenhaus von Ulaanbaatar behandelt, konnte das Krankenhaus jedoch schon wieder verlassen.
Der Fahrer des Unfallwagens, ein Mitarbeiter der deutschen Botschaft in der Mongolei, sei nicht betrunken gewesen, so die Aussage der Polizei.


   

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