Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Im Naturschutzgebiet Terelj
Vereinigungsparteitag
Am 22. Februar fand der offizielle
Vereinigungsparteitag der Bürgermut- mit der Republikanischen Partei statt. S.
Oyun, Vorsitzende der Bürgermutpartei, wurde zur Vorsitzenden der „Bürgermut-Republikanischen
Partei" gewählt.
In ihrer Rede vor den 800 Delegierten im Kulturpalast äußerte sie sich
kritisch über die Regierung, deren Versuche, die Medien zu gängeln, ihre
Unfähigkeit, Armut und Korruption einzudämmen.
81. Gründungsjubiläum der MRVP
Am ersten März 2002 jährte sich zum 81.
Mal der Gründungsparteitag der Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP).
Auf einer Festveranstaltung am 28. Februar überreichte Parteivorsitzender und
Ministerpräsident N. Enkhbayar 21 jungen Mongolen (Geschäftsleute,
Journalisten, Staatsangestellte), die zum Teil in westlichen Ländern
ausgebildet wurden, den Mitgliedsausweis der ältesten mongolischen politischen
Partei.
In seiner kurzen Ansprache gab Enkhbayar seiner Hoffnung nach einer
Vollmitgliedschaft der MRVP in der Sozialistischen Internationale Ausdruck.
30 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen der
Mongolei und Japan
Mit über 30 Veranstaltungen (Wirtschaft,
Politik, Sport, Kunst und Kultur) wird in der Mongolei der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen zwischen der Mongolei und Japan am 24. Februar 1972
gedacht.
Aus dem gleichen Anlass werden in der Mongolei ein Dokumentarfilm zu den
Ereignissen 1945/46 und ein Spielfilm gedreht.
Höhepunkt und Abschluss der Feierlichkeiten bilden die japanischen Kulturtage
in Ulaanbaatar vom 15. Juni bis zum 15. Juli.
Die notwendigen finanziellen Mittel stellen die japanische Regierung,
japanisch-mongolische Freundschaftsgesellschaften sowie der mongolische Staat
zur Verfügung.
Tumur-Ochir zu Besuch in Japan
Vom 18.-24. Februar weilte eine
Parlamentarierdelegation unter Leitung ihres Vorsitzenden S. Tumur-Ochir in
Japan. Stationen der Reise waren neben Tokio Osaka und Kioto.
Japan gehört zu den größten Geberländern der Mongolei.
In Japan studieren 300 mongolische Studenten, zehn davon an der Universität von
Kioto, die bisher sechs Nobelpreisträger hervorgebracht hat. 150 der Studenten
erhalten ein Stipendium der japanischen Regierung.
Der Oberlama des buddhistischen Toji-Klosters überreichte Tumur-Ochir einen
Brief Khubilai-Khaans (1215-1294), den dieser im Jahre 1266 an den japanischen
Kaiser gerichtet hatte.
Die Delegationsmitglieder, darunter der Chef des Ständigen Komitees für
Außenpolitik beim Großen Staatskhural, D. Lundeejantsan, sowie die
Abgeordneten L. Gundalai, Ts. Damiran und B. Baatarzorig trafen u.a. mit dem
japanischen Parlamentsvorsitzenden zu Informationsgesprächen zusammen.
4 473 Verstöße gegen das Naturschutzgesetz
Im vergangenen Jahr deckten Naturschützer
in den Naturschutzgebieten der Mongolei 4 473 Verstöße auf, von denen 51
Prozent Waldgebiete, 33 Prozent den Boden und elf Prozent die Tierwelt betrafen.
In den letzten 20 Jahren hätte sich der Waldbestand in der Mongolei um 1,2
Millionen Hektar verringert, diese Angaben machte Umweltminister Barsbold auf
einer Informationsveranstaltung in Ulaanbaatar. Weiter führte er aus, dass
geplant sei, den Munkhkhairkhan im Bayan-Ulgii-Aimag und Teile der
Dariganga-Hochebene im Sukhbaatar-Aimag unter Naturschutz zu stellen. Für
wertvolle Kultur- und Naturreichtümer wie Khugnukhaan, das Khangaigebirge u.a.
sollen die Richtlinien verschärft – z.B. das Betreten erschwert werden.
Ein Wildschafbock kostet neun Millionen Tugrik
B. Ganbold, Gruppenleiter „Illegale
Jagd" im Rahmen des Naturschutzprojekts „Irves" (Panther), beklagte
die Vergeblichkeit der Aufklärungsarbeit seiner Mitarbeiter. Die illegale Jagd
auf wertvolle Wildtiere sei nach der von der Regierung verfügten
Gebührenerhöhung noch lukrativer geworden. Jagdfrevel werde aber in der
Mongolei nach wie vor als Kavaliersdelikt behandelt. Die ertappten Jäger
müssten sich nur in den seltensten Fällen vor Gericht verantworten.
„Irves" sei in den Aimags Uvs, Khovd und Bayan-Ulgii tätig und hätte in
kurzer Zeit die illegale Jagd von vier Schwarzschwanzantilopen und Gazellen,
einem Wildschafbock, drei Hirschen und einer Wildziege aufgedeckt.
Den Schaden dieser Vergehen trügen der Staat und das gesamte mongolische Volk.
Schafe...
205 000 Viehhalterhaushalte in der Mongolei
Auf dem Neujahrsempfang des
Ministerpräsidenten für die Mitarbeiter bei Presse, Funk und Fernsehen wies
Enkhbayar nachdrücklich auf die Tatsache hin, dass fast die Hälfte des
mongolischen Volkes von der Marktwirtschaft und dem Wettbewerb ausgeschlossen
sei.
205 000 Viehhalterhaushalte gäbe es in der Mongolei, zählte man zu jeder
Familie fünf Personen, käme man auf 1,2 Millionen Menschen. Diese an
ökonomischen Wettbewerb, Geld- und Marktwirtschaft heranzuführen, sei ein
wichtiges Anliegen zukünftiger Regierungsarbeit. Es stelle sich die Frage, ob
Nomadismus und Naturalwirtschaft noch zeitgemäß und welche Maßnahmen nötig
seien, das Leben der Landbevölkerung wirksam zu verbessern.
In diesem Zusammenhang ging der MP auf die geplanten Umstrukturierungen der
Regionen ein. Die Gebiete um Khovd, Uliastai, Kharkhorin, Zuunmod, Darkhan,
Erdenet, Undurkhaan und Choibalsan sollen den Status als Stadt erhalten.
Altanbulag und Zamyn Uud sollen Sonderwirtschaftszonen werden.
Enkhbayar verteidigte zum wiederholten Male die Viehsteuer, für die die
Regierung Kritik einstecken musste. Ab 20 Stück bog mal (Schafe und Ziegen)
müssen je nach Region 100, 75 oder 50 Tugrik pro Tier bezahlt werden. Auf Grund
der Katastrophenbedingungen der letzten Jahre gingen jedoch kaum Steuern seitens
der Hirten ein.
Die Viehhalter nahmen im Gegenzug Mittel aus dem Staatshaushalt in Höhe von 12
Milliarden Tugrik pro Jahr in Anspruch.
An der Veranstaltung im Erholungsheim „Gobi-Rashaant" nahmen auch die
Minister für Verteidigung, Gurragchaa, Natur- und Umweltschutz, Barsbold sowie
für Nahrungsmittel und Landwirtschaft, Nasanjargal, teil.
Nach wie vor angespannte Situation in Bayankhongor
Während in weiten Teilen der Mongolei nach
dem Tsagaan Sar (Mondneujahrsfest) eine deutliche Erwärmung zu verzeichnen war,
fielen in den Aimags Bayankhongor, Gobi-Altai und Arkhangai große Mengen
Neuschnee, die die Lage für die Menschen und Tiere weiter verschärften. Alle
Pässe in Bayankhongor und Gobi-Altai sind gesperrt. Der Flugverkehr musste
eingestellt werden.
Informationen darüber, ob Menschenleben zu beklagen sind, gibt es bisher keine.
Überdurchschnittlich oft wird die Schnelle Medizinische Hilfe in die Sums
gerufen, ein Durchkommen mit Fahrzeugen gestaltet sich sehr schwierig.
Im Gobi-Altai-Aimag sind allein nach den Feiertagen 25 000Tiere verendet.
Tod im Haftkrankenhaus
R. Oyunchimeg, Referentin der
Menschenrechtskommission der Mongolei, 2001 als staatliche Kommission
gegründet, informierte kürzlich die Öffentlichkeit über Mängel in der
Rechtspflege.
Ein Pferdedieb, der im Januar 2001 gefasst worden war, ist am 12. Dezember 2001
im Haftkrankenhaus Zaisan im Zentralaimag gestorben. Bei seinem Tode wog er noch
42 kg.
Der aus dem Bayanzurkhdistrikt in Ulaanbaatar stammende Mann wurde zu sechs
Jahren verschärfte Haft verurteilt. Richter und Polizei erwarteten
Informationen über einen vermuteten Komplizen und ignorierten lange Zeit die
Beschwerden des Verurteilten über seinen zunehmend schlechten
Gesundheitszustand. Als er endlich kompetente medizinische Hilfe bekommen
sollte, war es zu spät.
Sein Vergehen bestand im Diebstahl von 65 Pferden, von denen er 40 im Nachhinein
mit Hilfe seiner Familie bezahlt hatte.
Nach der Reform des Strafgesetzbuches sind die drakonischen Strafen für
Viehdiebstahl reduziert worden.
Im Bewusstsein eines großen Teils der Landbevölkerung gilt Viehdiebstahl,
zumal der von Pferden, nach wie vor als schweres Verbrechen. „Hier muss die
Kommission noch intensive Aufklärungsarbeit leisten, um mit ihrer Arbeit mehr
Resonanz zu finden", so Oyunchimeg abschließend.
Direktflug Tokio-Ulaanbaatar
Am 22. April soll der erste Direktflug
Tokio-Ulaanbaatar starten. Die Passagiere werden Geschäftsreisende und
Mitglieder diverser japanisch-mongolischer Freundschaftsgesellschaften sein.
Kubanischer Boxtrainer trainiert mongolische
Sportler
Am 04. März nimmt der kubanische
Boxtrainer Raimund Samora Nunez seine Arbeit für den mongolischen Boxverband
auf. Der Vertrag zwischen den Boxverbänden Kubas und der Mongolei ist vorerst
auf zwei Jahre befristet.
Landesinformationsseite „Mongolei" im
Internet
Auf Initiative der Zentralstelle für
Auslandskunde (ZA) der Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung (DSE)
in Bad Honnef wird seit 1999 ein landeskundliches Informationsangebot (Texte in
deutscher und englischer Sprache, Fotos) über mehr als 50 Länder Afrikas,
Lateinamerikas und Asiens im world wide web bereitgestellt.
Seit Ende 1999 ist die Mongolei im Wissenskatalog vertreten.
Regelmäßig alle vier Monate werden die Seiten überarbeitet und auf den
neuesten Stand gebracht.
Seit Mitte Februar 2002 steht die aktualisierte Fassung der
Landesinformationsseite Mongolei unter der Adresse www.dse.de/za/lis/mongolei/homepage
im Netz. Erstellt und bearbeitet wurde die Mongoleiseite im Auftrag der DSE von
Dr. Klaus-Dieter Bormann.
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
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Last Update: 02. Januar 2023