Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Ausstellung Karakorum. Aufmerksame Zuhörer. 2.v.l. Bagabandi
Fotoausstellung der mongolisch-deutschen
Karakorumexpedition
Am 07. März wurde im Museum für
Nationalgeschichte der Mongolei in Ulaanbaatar eine Ausstellung mit Fotos und
Ausgrabungsstücken der mongolisch-deutschen Karakorumexpedition eröffnet.
Staatspräsident Natsagiin Bagabandi, gemeinsam mit Bundespräsident Johannes
Rau Schirmherr der Expedition, ließ es sich nicht nehmen, an der Eröffnung
teilzunehmen.
Der Einladung waren auch der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der
Mongolei, Klaus Schröder, der Präsident der Akademie der Wissenschaften der
Mongolei, B. Chadraa und der Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft, B. Tsanjid,
gefolgt.
„Sie sehen hier nur einen kleinen Ausschnitt der über 2.000 Neufunde",
erklärt Professor Hüttel, einer der Expeditionsleiter und
Ausstellungsorganisatoren.
Die Grabungsteams arbeiten seit 1999 entsprechend eines Kooperationsvertrages
zwischen der AdW der Mongolei, der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität
Bonn und der Kommission für Allgemeine und Vergleichende Archäologie (KAVA)
des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI).
Es existieren zwei Grabungsprojekte: Das Handwerkerviertel in der Stadtmitte,
geleitet von Prof. Roth (Uni Bonn) und Dr. Erdenebat (AdW) und der Palastbezirk
mit den Grabungsleitern Prof. Hüttel von der KAVA und Dr. Bayar von der AdW.
In der Ausstellung werden Fotos von spektakulären Neufunden wie den vier
Ziegelbrennöfen, der steinernen Gewandfalte einer buddhistischen Statue, von
Butterschälchen aus verschiedenen Perioden der Siedlungsgeschichte von
Karakorum, Luftaufnahmen vom Grabungsgelände, Lagepläne und Objekte wie
Schmuck aus Korallen, ein Goldarmband, Eisengefäße und Werkzeuge gezeigt.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Seminar, auf dem Grabungsmitarbeiter
ihre Forschungsergebnisse vorstellten, dabei noch offene Fragen der Datierung,
historischer und kunsthistorischer Zusammenhänge nicht aussparend. Ausführlich
wurde auf die Erforschungsgeschichte der Mongolenhauptstadt aus dem 13.
Jahrhundert eingegangen.
Im Juli werden die Grabungen in Karakorum (mong.: Khar Khorum) fortgesetzt.
Hanns-Seidel-Stiftung auf dem Gebiet der
Rechtsreform aktiv
Der stellvertretende Vorsitzende des
Großen Staatskhurals, J. Byambadorj, empfing am 05. März den für die Mongolei
verantwortlichen Mitarbeiter der Hanns-Seidel-Stiftung, Willi Lange sowie die
Leiterin des Stiftungsbüros in Ulaanbaatar, Prof. Dr. Ts. Sarantuya.
Bayambadorj dankte seinen Gästen für den Beitrag der Stiftung bei der
Reformierung des Rechtssystems in der Mongolei. Bei zwei der fünf Gesetze, die
auf den Herbstsitzungen des Staatskhurals verabschiedet wurden, hätten die
Mitarbeiter der Hanns-Seidel-Stiftung mitgewirkt. Byambadorj: „Sollte eines
Tages die Geschichte des Parlaments und der Demokratieentwicklung in der
Mongolei geschrieben werden, tauchte der Name der Stiftung auf den ersten Seiten
auf."
Japaner haben Mongolei in London verklagt
Die private Kaschmirfirma „Buyan"
sieht sich außer Stande, einen Kredit von 18,8 Millionen US-Dollar, den sie von
der japanischen Finanzierungsgesellschaft „Marubeni" erhalten hatte,
zurückzuzahlen. Da trotz mehrmaliger Zahlungsaufforderungen an die Firma keine
Reaktion erfolgte und auch Interventionen bei der mongolischen Regierung, die
seinerzeit angeblich für den Kredit gebürgt hatte, ohne Resonanz blieben, hat
sich das japanische Unternehmen an das Internationale Schiedsgericht für
Wirtschaftsangelegenheiten in London gewandt.
Ergebnis: Vertreter der mongolischen Regierung, von „Buyan" und der
japanischen Gesellschaft haben eine Kommission gegründet, um das Problem
einvernehmlich zu lösen.
Der Vertreter der Japaner konstatierte nach den ersten Beratungen, „Buyan
nutzt seine Kapazität nur zu 40 Prozent aus, der Auslandsabsatz ist nicht
befriedigend." Wahrscheinlich laufe das Ganze auf eine Verlängerung der
Tilgungsfrist hinaus.
Mongolische Postbank – Mitglied in SWIFT
Seit dem 04. März ist die mongolische
Postbank Mitglied in der Gesellschaft für den beleglosen Zahlungsverkehr und
Datenaustausch (SWIFT – Society for Worldwide Interbank Financial
Telecommunication).
Die Postbank hat Kooperationsbeziehungen mit der deutschen Commerzbank und der
kasachischen Bank „Turan Alem" aufgenommen.
15. bis 19. September – Investorentreffen in
Ulaanbaatar
Im Juli 2002 findet in Ulaanbaatar eine
Beratung der „Geberländer" der Mongolei statt und vom 15. – 19.
September treffen sich die Investoren zu ihren Gesprächen.
Im Jahre 2001 betrug die Investititionssumme 126 Millionen US-Dollar. Der
größte Auslandsinvestor in diesem Jahr wird vermutlich aus Großbritannien
kommen: 35 Millionen US-Dollar will eine Firma in die Goldgrube „Boroo"
investieren.
Niederländischer Finanzminister besucht die
Mongolei
Auf Einladung des mongolischen
Finanzministers Ch. Ulaan besuchte dessen niederländischer Amtskollege Gerrit
Salm vom 08. bis 10. März die Mongolei.
In den Gesprächen ging es um die Würdigung der 30-jährigen diplomatischen
Beziehungen zwischen beiden Ländern. Ulaan dankte den Niederlanden für ihre
Wirtschaftshilfe und gab seiner Hoffnung auf eine weitere gedeihliche
Zusammenarbeit Ausdruck.
Präsident Bagabandi zeichnete Salm mit dem Orden „Goldener Polarstern"
aus.
Bayankhongor – Bisher 893 000 Tiere verendet
Vor allem in den Gobi-Sums des
Bayankhongor-Aimags hat sich die Situation mit Frühjahrsbeginn nicht
verbessert. Auf Grund starker Schneefälle ist kaum noch eine Straße befahrbar.
Sechs Lastkraftwagen und ihre Besatzung, die Heu transportierten, sind bis heute
verschwunden. Zu sechs Familien, die in Ich-Bogd-Biluutei im Bogd-Sum
überwinterten, konnte seit Januar keine Verbindung mehr hergestellt werden.
Im Bayan-Undur-Sum sind die Heizungen im Krankenhauses und in der Schule
ausgefallen. Fast ein Meter Schnee in den Sums Shinejinst und Bayan-Undur
verhindern sogar den Weidegang der Pferde. Insgesamt haben die Viehhalter des
Aimags 893 000 Tiere verloren.
15-Jähriger starb im Schneesturm
Der 15-jährige Battsengel aus dem
Bayan-Undur-Sum im Bayankhongor-Aimag geriet auf dem Weg von der entfernt
liegenden Winterweide auf die Frühjahrsweide in einen starken Schneesturm. Er
verirrte sich mit der Herde und verunglückte bei Dund Nuruu im Baatsagaan –Sum
tödlich.
Wolfsforschung
Zwischen dem mongolischen Umweltministerium
und der Japanischen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (JICA) wurde
ein Zweijahresvertrag abgeschlossen, der der unkontrollierten Wolfsjagd Einhalt
gebieten und damit dem Naturschutz dienen soll.
In neun Sums der Aimags Tuv, Bulgan und Khovd wurde jeweils ein Rat: „Wolfsmanagement"
gegründet. Ziel des Projektes ist es, genauere Angaben über die Anzahl der
grauen Wölfe, ihr Geschlecht, bei weiblichen Tieren die Zahl der Geburten, das
Gewicht und die Pelzlänge zu erlangen. Dies anhand lebender Tiere zu ermitteln,
wird kaum möglich sein, die erjagten Wölfe müssen diese Angaben liefern. Die
Jäger werden mit Namen und Wohnort, der Art ihrer Jagdwaffen notiert. Auch die
Abschussdaten sind von Interesse.
Das Verhältnis der Mongolen zum Wolf ist ein zwiespältiges. Einerseits spielt
er im wichtigsten Herkunftsmythos der Mongolen eine Rolle, andererseits ist er
ein gefürchteter Viehräuber. Ein Jäger, der besonders viele erlegte Wölfe
vorweisen kann, kann sich auch der Anerkennung seiner Umgebung sicher sein.
Andererseits ist die traditionelle Methode der Wolfsjagd nachteilig für den
Verkauf der Felle auf internationalen Märkten, da dadurch das Fell beschädigt
wird. Auch das Wissen über den Wolf und seine Lebensweise ist
erweiterungsfähig. Besonders kritisch betrachten die Umweltschützer das
Freizeitvergnügen vieler „tomchuud" (Prominenter), die vom Jeep aus, mit
automatischen Waffen auf Wolfsjagd gingen.
Ein ähnliches Projekt „Adlerforschung" ist in Vorbereitung. Es wird im
Bayan-Ulgii-Aimag angesiedelt sein.
M. Enkhbold überreicht R. Schröder die Dankesurkunde
Internationaler Frauentag 2002
Der 8. März ist seit einigen Jahren kein
offizieller Feiertag mehr in der Mongolei. Trotzdem wird der Tag in Betrieben,
Behörden und privat festlich begangen.
Die Geschäfte, besonders die Blumen- und Kosmetikläden, können den
Kundenansturm kaum bewältigen, allerorten sieht man Frauen, Männer und Kinder
kunstvoll verzierte Cremetorten nach Hause tragen.
Präsident und Ministerpräsident haben in Fernsehansprachen den Frauen für
ihre Leistungen im Beruf und für die Familie gedankt, in allen Zeitungen sind
ausführliche Porträts von verdienten Arbeiterinnen, Ärztinnen,
Lehrerinnen...erschienen.
Der Oberbürgermeister von Ulaanbaatar, M. Enkhbold, gab am fünften März für
die Vorstandsmitglieder der Internationalen Frauenassoziation der Mongolei (IWAM)
einen Empfang. Er dankte dem IWAM für dessen Unterstützung von Frauen und
Kindern in schwierigen Lebenslagen, für Sachleistungen wie Kleidung,
Arbeitsmaterialien, Nähmaschinen, für die Ausstattung von Kindergärten, aber
auch für Beratung und Weiterbildung an Schulen. Wertvoll und nützlich sei auch
die Vermittlung von Erfahrungen und Informationen über die Situation, Probleme
und Lösungswege in den Heimatländern der Amerikanerinnen, der Japanerinnen,
der Deutschen, Holländerinnen und Türkinnen.
Regina Schröder, die Präsidentin des IWAM, bedankte sich im Namen der
Mitglieder und Helfer des IWAM für die Einladung und die anerkennenden Worte
über die Arbeit der Frauenorganisation. Sie freute sich, mitteilen zu können,
dass bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres 800 000 Tugrik an
Hilfsgeldern „gesammelt" wurden.
„Im Interesse der Ärmsten der Armen wollen wir mit der Stadtverwaltung in
Zukunft noch enger zusammenarbeiten, zumal der „Personalbestand" des IWAM
häufig wechselt", so Frau Schröder weiter. Die Mitglieder des IWAM
nähmen aber nicht nur karitative Aufgaben wahr, ihr Interesse gelte gleichfalls
der Kultur, den Sitten und Bräuchen im Gastland.
Im Anschluss an den offiziellen Teil sprach der Bürgermeister über Etappen der
Stadtgeschichte und konnte sich eines aufmerksamen Publikums sicher sein, dessen
Fragen von äußerst kompetenten „Lehrern" beantwortet wurden.
Im Blumenladen
Moskauer Zirkus gibt Gastspiel in Ulaanbaatar
Nach mehr als 20 Jahren gibt ein großer
russischer Zirkus wieder ein Gastspiel in der Mongolei.
26 Artisten werden Proben ihres Könnens abliefern. Sie sind mit Tigern, Löwen,
Hunden, Pferden und Affen, insgesamt 41 Tieren, angereist.
„ Außer weltweit einmaligen Tierdressuren präsentiert unser Zirkus auch
wunderbare Clownsnummern", so die Managerin des Zirkus‘ Tatjana
Zapashnaja.
Die Eintrittskarten kosten für Erwachsene 4 000 und für Kinder 2 000 (zwei
Euro) Tugrik.
Der mongolische Staatszirkus.12. März 2002
„Chinggis-Khaan" im Ringerpalast
Die mongolische Rockgruppe „Chinggis-Khaan"
trat vom 07.-09. März im Ringerpalast von Ulaanbaatar auf. Die Konzerte
bildeten den Abschluss ihrer Tournee „ 20 Jahrhunderte", die die Musiker
in mehr als 20 Länder geführt hat.
Die Karten für die Konzerte in Ulaanbaatar waren in kürzester Zeit
ausverkauft.
In einer mitreißenden, über drei Stunden andauernden Show, boten die Musiker
um den Sänger und Verdienten Künstler der Mongolei, D. Jargalsaikhan, alte und
neue Hits.
Verteidigungsminister reist nach Deutschland
Verteidigungsminister J.Gurragcha wird vom
17. – 20. März zu einer offiziellen Deutschlandvisite nach Berlin reisen.
Auf dem Programm stehen Besuche bei verschiedenen Armee-Einheiten, des Weiteren
nimmt er als Beobachter an Wehr- und Feldübungen teil. Ebenfalls geplant ist
ein Treffen mit Verteidigungsminister Rudolf Scharping.
Nach Besuchen in weiteren Ländern der Europäischen Union wird Gurragcha am 25.
wieder in der Heimat erwartet.
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Last Update: 02. Januar 2023