Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Viehhalter M. Osgonbaatar. Investorentreffen
3. Investorentreffen abgeschlossen
Fast 600 Repräsentanten ausländischer
Unternehmen, von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen aus 44 Ländern
haben am 3. Investorentreffen vom 17. bis 19. September in Ulaanbaatar
teilgenommen. Mongolische Unternehmen waren mit noch einmal knapp 500
Teilnehmern vertreten.
Außer aus den USA, Russland, China, Japan und Kanada, waren Teilnehmer aus
Island und sogar aus Barbados angereist.
Deutschland war offiziell mit 26 Teilnehmern vertreten. Die wenigsten davon
können jedoch als potenzielle Investoren gelten. Zum einen haben sie bereits
florierende Geschäfte (Fleischerei, Getränkeproduktion) aufgebaut, zum anderen
repräsentierten sie Handelsfirmen, staatliche oder nichtstaatliche
Organisationen bzw. Beraterbüros.
Nach der Eröffnung des Forums durch den Minister für Industrie und Handel, Ch.
Ganzorig, im Großen Saal des Regierungspalastes und den Grußworten von
Präsident N. Bagabandi, Weltbankrepräsentant S. Meyanathan und des russischen
Botschafters, O. Derkovskii, beschwor Ministerpräsident N. Enkhbayar in seinem
Grundsatzreferat die Notwendigkeit von mehr privatwirtschaftlichen Investitionen
in der Mongolei.
Besonderes Augenmerk legt die Regierung auf den Bereich Bergbau und
Erdölförderung. Hier war auch das Interesse der Ausländer am größten.
Danach folgten Landwirtschaft und Infrastruktur, Kommunikationstechnologie und
Tourismus.
Über die Anzahl und das Volumen der abgeschlossenen Investitionsverträge
liegen keine offiziellen Angaben vor.
Mit großem Kraftaufwand und viel Engagement haben die Mongolen die
Mammutveranstaltung vorbereitet. Kritik gab es jedoch an der mangelhaften
Informations- und Werbetätigkeit seitens der mongolischen Auslandsvertretungen.
Zum Beispiel wurden einschlägige deutsche Behörden oder Organisationen sowie
Unternehmer nicht durch die mongolische Botschaft in Berlin, sondern über die
deutsche Botschaft in Ulaanbaatar mit Material versorgt.
Einhellig begrüßt wurden die sehr liberalen Handelsgesetze der Mongolei, die
politische Stabilität und das relativ hohe Bildungsniveau der Bevölkerung.
Gleichzeitig hagelte es Kritik am überbordenden Bürokratismus in den
Behörden, an der Unfähigkeit bzw. am Unwillen der Mitarbeiter, Entscheidungen
zu treffen sowie am nachlässigen Umgang der Regierung mit
rückzahlungsunwilligen mongolischen Unternehmern. (Marubeni – „Buyan"
R.B.).
Hinsichtlich der Steuergesetzgebung monierten mongolische Unternehmer die
Ungleichbehandlung aus- und inländischer Firmen.
Ausgezeichnet für das beste Ökoprodukt (Schwarzbrot)
Aus der Regierungssitzung
Der Minister für Wirtschaft und Finanzen,
Ch. Ulaan, informierte seine Kabinettskollegen über die Unterzeichnung eines
Kreditvertrages zwischen der mongolischen Regierung und dem „Arabischen
Entwicklungsfonds Kuweit". Danach werden aus dem Fonds 19,5 Millionen
US-Dollar für den Bau des Streckenabschnitts Erdenet-Bulgan-Unt im Rahmen der
„Jahrtausendstraße" bereit gestellt. Die Strecke beträgt 141,6
Kilometer.
S. Tumur-Ochir im Gobi-Altai-Aimag
Der Parlamentsvorsitzende, S. Tumur-Ochir,
informierte sich im Gobi-Altai-Aimag über den Stand der Wintervorbereitungen.
Im Sharga-Sum besuchten er und seine Begleitung das Unternehmen „Us-Altai".
In den letzten beiden Jahren hat der Betrieb seine Gemüse- und
Getreideanbaufläche auf 250 Hektar vergrößert. Zusätzlich werden
Futterpflanzen angebaut. Bisher wurden 1 500 Tonnen Heu eingebracht.
Im Tseel-Sum nahm Tumur-Ochir an der Inbetriebnahme einer
Trinkwasseraufbereitungsanlage teil. Auch ein Dienstleistungszentrum mit
Frisör, Schuster, Läden und einer Badeanstalt gibt es in keinem anderen Sum
des Aimags.
Konferenz über den Goldbergbau
Organisiert vom Ministerium für Handel und
Industrie fand in der vergangenen Woche im Zaamar-Sum im Tuv-Aimag eine
Konferenz zu Erfolgen und Problemen im Goldbergbau der Mongolei statt.
Wurden 1992 in acht Goldminen 775,5 Kilogramm Gold gefördert, waren es im Jahre
2001 bereits 130 Unternehmen, die mehr als 12 Tonnen förderten.
Doch der Preis für diese Steigerungsraten ist hoch: Von 6 200 Hektar
zerstörter Bodenfläche wurden lediglich 18 Prozent rekultiviert. Nur eine
Firma von 16, die in Zaamar tätig sind, beschäftigt einen Umweltspezialisten.
Ein anderes Problem betrifft die etwa 3 000 illegalen Goldgräber nur im Gebiet
um Zaamar.
Sie arbeiten unter kaum vorstellbaren Bedingungen, ohne jegliche
Sicherheitsvorkehrungen.
Die Kriminalität unter ihnen ist besonders hoch, Mord und Totschlag,
Prostitution und Raub bedrohen das gesellschaftliche Leben in der Region.
Ein Ergebnis der Konferenz ist die Verabschiedung eines „Programms für eine
nachhaltige Entwicklung des Goldbergbaus" und die Gründung eines Fonds
dafür.
Eine ähnliche Konferenz fand in Bor-Undur (Khentii-Aimag) zur
Flussspatgewinnung statt, in wenigen Monaten sollen zwei Konferenzen zum
Kupferbergbau und zur Metallurgie in Erdenet bzw. Darkhan stattfinden.
„Tibet von Russland nicht anerkannt"
Der Botschafter der Russischen Föderation
in der Mongolei, O. M. Derkovskii, antwortete auf die Frage, warum Russland dem
Dalai-Lama ein Transitvisum verweigerte: Russland erkennt die Unabhängigkeit
Tibets nicht an. Zur Begleitung des Dalai-Lama gehörten zwei tibetische
Expolitiker, die Aufenthaltsbeschränkungen unterliegen. Damit bekam der Besuch
des Dalai-Lama politischen Charakter.
Anlass für die Pressekonferenz des russischen Chefdiplomaten in der Mongolei
war seine Dienstreise in den Dornod- und in den Khentii-Aimag. Hauptanliegen der
Reise war die Ehrung der im Krieg am Khalchyn-Gol gefallenen russischen und
mongolischen Soldaten.
5 500 russische und 4 500 mongolische Soldaten haben 1939 im Kampf gegen die
Japaner ihr Leben verloren.
Im Dadal-Sum des Khentii-Aimags besuchte Derkovskii die Geburtsstätte
Chinggis-Khaans und diskutierte mit den Aimagverantwortlichen Möglichkeiten
für den Ausbau des Tourismus.
Dem Investorentreffen bescheinigte Derkovskii Erfolg. Aus Russland hätten 120
Geschäftsleute teilgenommen und nach seinen Informationen hätten die meisten
konkrete Verträge abgeschlossen.
289 Teppiche von „Erdenet Khivs" werden
eingezogen
Weil für die Produkte der Teppichfabrik
von Erdenet geschützte Motive der „Walt Disney Film Production" (Micky
Maus, Daisy u.a.) verwendet wurden, hat die in den USA ansässige Firma Klage
erhoben.
Auch die Witwe des verstorbenen Malers O. Tsevegjav hat Klage wegen der
Verwendung eines Motiv („Kämpfende Hengste") ihres Mannes erhoben. „Erdenet
Khivs" bot 500 000 Tugrug, die Erben forderten das Sechsfache.
289 Teppiche der Firma im von Wert von 3,2 Millionen Tugrug sind mittlerweile
aus dem Verkehr gezogen worden.
Ulaanbaatar-Messe „Partnerschaft 2002"
„Gobi", das größte
Kaschmirunternehmen der Mongolei, hat auf der internationalen Ulaanbaatar-Messe
den Großen Preis gewonnen. Als beste Importfirma wurden die „BOSA"-Unternehmensgruppe
und für das beste Ökoprodukt die Großbäckerei „Atar Urguu"
ausgezeichnet.
An der Veranstaltung, die jährlich von der Industrie- und Handelskammer der
Mongolei organisiert wird, haben sich 70 mongolische und 20 ausländische Firmen
beteiligt.
Statistik August 2002
Das Nationale Amt für Statistik der
Mongolei gab für die ersten acht Monate des laufenden Jahres folgende Zahlen
bekannt:
Staatshaushalt: Einnahmen und Zuschüsse 264,6 Milliarden Tugrug
Ausgaben 307,5 Milliarden Tugrug
Außenhandel: 668 Millionen USD, davon Export 238 und Import 430 Millionen.
Soziales: Durchschnittliches Familieneinkommen pro Monat: 141 000Tugrug
Familienausgaben: 162 900 Tugrug in Ulaanbaatar, 106 800 Tugrug auf dem Lande.
30 544 Kinder wurden geboren, 2 104 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 958 Kinder sind vor ihrem ersten Geburtstag gestorben, 48 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Landwirtschaft: Bis zum 01. 09. wurden 4 873,7 Tonnen Kartoffeln, 5825,6 Tonnen Gemüse, 283 900 Tonnen Heu und 3 878,3 Tonnen Futtermittel geerntet bzw. eingebracht. Das sind 19 900 Tonnen Heu weniger als im Vorjahr, aber 500 Tonnen mehr Kartoffeln, 600 Tonnen mehr Gemüse und 1 000 Tonnen mehr Futtermittel.
14 private Schulen geschlossen
Der Kontrolldienst des Ministeriums für
Bildung, Wissenschaft und Kultur hat gemeinsam mit den für Bildung zuständigen
Mitarbeitern der Stadtbezirksverwaltungen Lehrbetrieb und Ausstattung von 83
privaten Grund- und Mittelschulen überprüft.
Danach wurde 14 Schulen die Lizenz entzogen. Gründe dafür liegen in einer
unzureichenden Ausstattung der Schulen, fehlenden sanitären Einrichtungen, im
schlechten Zustand der Gebäude. Gravierend waren darüber hinaus die Mängel
bei der Vermittlung der gesetzlich vorgegebenen Bildungsinhalte.
Bildungseinrichtung für schwer erziehbare Kinder
Am 23. Oktober wird im Stadtbezirk
Bayanzurkh in Ulaanbaatar eine Mittelschule für 300 schwer erziehbare und/oder
straffällig gewordene Kinder, die ohne regelmäßige Betreuung ihr Dasein
fristen, eröffnet.
In Ulaanbaatar betrifft das 400 Kinder. 300 von ihnen, im Alter zwischen acht
und 18 Jahren, erhalten hier künftig ihre Allgemeinbildung, Erziehung und
Betreuung.
Finanziert wird die Einrichtung vom Entwicklungsprogramm „Amgalan" und
von der internationalen Hilfsorganisation „Delkhiin-Zön-Mongol".
Nach Polizeiangaben gibt es landesweit 1 309 obdachlose bzw. vagabundierende (tenemel)
Kinder. 826 von ihnen werden zeitweise in Fürsorgeeinrichtungen betreut.
90 Kinder sitzen in der Kinder- und Jugendstrafanstalt in Zaisan
Gefängsnisstrafen ab.
Leiche von Yo. Makoto bei Khujirt gefunden
Am 18. September haben die Suchtrupps den
Leichnam des japanischen Motorradsportlers Yo. Makoto, der seit dem 17. August
vermisst wurde, gefunden.
Acht Kilometer westlich von Khujirt-Sum im Uvurkhangai-Aimag wurden die
Überreste des verunglückten Sportlers und sein zertrümmertes Motorrad in
einer felsigen Schlucht gefunden.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen liegt kein Fremdverschulden vor.
„Arslan" A. Sukhbat gedopt?
Der neue Star am Ringerhimmel der Mongolei,
„Arslan"(Löwe) Sukhbat, wird des Dopings verdächtigt. 15 von 16 Ringer
haben sich nach den Naadamwettkämpfen im Juli den Dopingkontrolleuren gestellt.
Die A-Probe Sukhbats zeigte erhöhte Nandrolonwerte, die er auf die Einnahme von
Multivitaminpräparaten zurückführt.
Sollte die B-Probe das Ergebnis bestätigen, muss Sukhbat mit der Rückgabe
seiner Titel und einer zweijährigen Wettkampfsperre rechnen.
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Last Update: 02. Januar 2023