Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
Statistik Juli 2003
Die Einnahmen des Staatshaushaltes beliefen
sich in den ersten sieben Monaten des Jahres 2003 auf 277,5 Milliarden Tugrug,
ausgegeben wurden 298,9 Milliarden.
Das Gesamthandelsvolumen erreichte im selben Zeitraum 725, 9 Millionen
US-Dollar, davon entfielen auf den Import 447,6 Millionen.
Es wurden 26 400 Kinder geboren, 215 weniger als im gleichen Zeitraum des
vergangenen Jahres.
Die größte Niederschlagsmenge fiel im Juli im Tsagaan-Uur-Sum des
Khuvsgul-Aimags (244,4 mm).
Die höchste Temperatur wurde mit 38 Grad im Khatanbulag-Sum des Ostgobiaimags
gemessen, die niedrigste (fünf Grad) im Tsagaan-Uur-Sum.
„Gundalais Verhaftung war rechtmäßig"
Zu diesem Schluss kamen die Mitglieder
einer parlamentarischen Untersuchungsgruppe, unter Leitung des Vorsitzenden des
Rechtsausschusses im Großen Staatskhural, Ts. Sharavdorj.
Ungeachtet seiner Immunität als Abgeordneter des Großen Staatskhurals war L.
Gundalai am 24. Juli „wegen des Versuchs, illegal das Land verlassen zu
wollen", aus einem Flugzeug der „Korean Air" heraus, kurz vor dessen
Abflug von Ulaanbaatar nach Seoul, verhaftet worden.
Nach Protesten der Oppositionsparteien und Straßendemonstrationen wurde er am
nächsten Tag aus der Haftanstalt "Gants-Khudag" entlassen.
Der Vorsitzende des Großen Staatskhurals, S. Tumur-Ochir, ordnete daraufhin
eine Untersuchung des Vorfalls an.
Am 06. August legte die Arbeitsgruppe, der kein Oppositionsabgeordneter
angehörte, ihre Ergebnisse vor.
In dem Bericht wird die Festnahme als mit den Gesetzen vereinbar und die
Immunität des Abgeordneten nicht verletzend, bezeichnet.
Daneben wird jedoch Kritik an den staatlichen Stellen geäußert: Der
Staatsanwaltschaft wird Inkompetenz vorgeworfen. So sei versäumt worden,
Gundalai offiziell darüber zu informieren, dass er das Land nicht verlassen
dürfe. (Er ist in eine Untersuchung wegen veröffentlichter Geheimdienstpapiere
involviert.)
Bei der Festnahme des Abgeordneten seien die Beamten mit nicht zu tolerierender
Gewalt vorgegangen.
Gundalai widersprach Gerüchten, wonach der Präsident seine Freilassung
veranlasst hätte.
Dieser hätte lediglich seinen Anwalt und seine Familie informiert sowie sein
Bedauern ausgedrückt.
Zurzeit befindet sich L. Gundalai auf Wahlkampfreise in seinem Heimataimag
Khuvsgul.
V. Konferenz der neuen und erneuerten Demokratien
Delegierte aus 35 Ländern haben bisher
ihre Teilnahme an der Demokratiekonferenz im September in Ulaanbaatar zugesagt.
Konferenzsprachen sind Englisch, Französisch und Spanisch.
Ausbildungsjahr 2003/04
64 074 Schülern aus sehr armen oder
kinderreichen Familien werden im kommenden Schuljahr die Unterrichtsmaterialien
einschließlich Schulkleidung kostenlos zur Verfügung gestellt.
Dafür werden aus dem Staatshaushalt 940 Millionen Tugrug bereit gestellt.
6 140 Studenten an Universitäten, Hochschulen und Colleges im In- und Ausland
werden die Studiengebühren erlassen. wenn sie bei internationalen und
nationalen Wettbewerben zu den Preisträgern gehörten, mindestens einen
Notendurchschnitt von 3,5 vorweisen können, Vollwaisen sind oder aus sehr armen
Familien stammen.
In den Ferienmonaten von Juni bis August wurde Kindern und Jugendlichen aus
bedürftigen Familien und Vollwaisen ein kostenfreier Aufenthalt in den
Feriencamps der Bildungseinrichtungen, Unternehmen oder Kommunen ermöglicht.
Wintervorbereitung 2003/04
Landwirtschaftsminister D. Nasanjargal,
befürchtet, der kommende Winter wird wieder ein schwieriger werden. Affenjahre
seien gemeinhin durch lange, kalte Winter gezeichnet.
Genaue Zahlen wollte der Minister nicht nennen, er versicherte jedoch, im
Staatshaushalt seien für die Wintervorbereitung „beträchtliche Mittel"
vorgesehen, Medikamentenlieferungen aus dem Ausland vertraglich geregelt.
Außerdem sei der diesjährige Sommer günstig für den Boden und damit für den
Pflanzenwuchs gewesen. Die Niederschläge übertrafen den langjährigen
Durchschnitt. Lediglich 30 Prozent des Territoriums seien von Trockenheit
betroffen.
Die staatlichen und örtlichen Maßnahmen und Richtlinien für die
Wintervorbereitung und den Schutz der Herden vor Wetterunbilden (landesweite
Seminare und Beratungen, Informationsveranstaltungen in den Sums und Aimags u.ä.)
hätten die Viehzüchter motiviert, rechtzeitig mit der Vorbereitung der
Winterlager (Bevorratung von Kraft- und Brennstoffen, Lebensmitteln,
Medikamenten für Mensch und Tier, Brunnenreinigung und –reparatur u. Ä.) zu
beginnen.
East Oil International Consortium kauft NIC
Das aus vier Mitgliedern, darunter die
Irkutsk Oil Company, bestehende East Oil International Consortium gewann die
Ausschreibung um den größten Erdölimporteur der Mongolei, NIC.
Für 7,32 Millionen US-Dollar wechselten die 80 Prozent, die sich noch in
Staatsbesitz befanden, ihren Besitzer.
Direktor der Bank für Wiederaufbau in der Mongolei
Dr. Peter Klaus, einer der drei Direktoren
der Deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau, und der Minister für Wirtschaft
und Finanzen, Ch. Ulaan, unterzeichneten am 13.08. in Ulaanbaatar ein
4,09-Millionen-Kreditabkommen zur Rekonstruktion des Wasserkraftwerkes in
Bogd-Uul im Zavkhan-Aimag. Im Mai 2005 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Der Kredit ist Teil des im vergangenen Jahres zwischen beiden Regierungen im
September 2002 beschlossenen Programms „Erneuerbare Energien".
Bisher hat die Deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau der Mongolei finanzielle
Hilfen in Höhe von 95,9 Millionen Euro gewährt.
Kartoffelsorten aus Bayern für die Mongolei
Nach dem erfolgreichen Probeanbau der
Kartoffelsorten „Witara" und „Granula" auf einem Versuchsgelände
der Landwirtschaftsuniversität in der Mongolei, wird der großflächige Anbau
der offenbar für die Klima- und Bodenverhältnisse in der Mongolei besonders
geeigneten Sorten vorbereitet.
Auf einem gemeinsamen Seminar zum Thema „Kartoffel- und
Getreideproduktion" der mongolischen Landwirtschaftsuniversität und der
Weihenstephan-Universität aus Bayern in Ulaanbaatar wurde das Programm, das zur
Wiederbelebung des nach 1990 stark zurück gegangenen Kartoffel- und
Getreideanbaus beitragen soll, vorgestellt.
Zwangsumsiedlung
Zehn Todesopfer hat das schwere Unwetter am
18. Juli in Ulaanbaatar gefordert. Fünf der Opfer, darunter die beiden 15
Monate und 12 Jahre alten Kinder der Familie Ganbold, waren allein im 11. Khoroo
des Bayangol-Duuregs zu beklagen. Die meisten Toten waren Kinder und Jugendliche
zwischen ein und 20 Jahren.
Der materielle Schaden wird auf 300 Millionen Tugrug beziffert.
Mit Hilfe der Stadtverwaltung von Ulaanbaatar und durch Spenden konnten 30
Familien, deren Jurten in den Schlammfluten versanken, am 13. August neue
Behausungen übergeben werden.
Über 800 Haushalte, die sich in hochwassergefährdeten Gebieten angesiedelt
haben, müssen umziehen.
Die ersten 60 Familien wurden ab dem 15. August vom Ufer der Tuul
zwangsumgesiedelt. Keine der Familien hatte bis dahin der zweimaligen
Aufforderung zum Verlassen der Siedlungsplätze Folge geleistet.
Zentrum für mongolische Medizin in Italien
gegründet
Der Oberlama des Mamba-Datsan
(Medizinkloster, Trainingszentrum für traditionelle mongolische Medizin) und
Direktor von Otoch Manramba (Institut für traditionelle mongolische Medizin in
Ulaanbaatar, Dr. D. Natsagdorj, wird im November in Italien ein Zentrum für
traditionelle mongolische Medizin eröffnen.
Ende Juli besuchte auf Einladung Natsagdorjs zum ersten Mal eine italienische
Ärztedelegation die Mongolei. Beide Seiten unterzeichneten ein Abkommen über
eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Medizin.
Mongolin qualifiziert sich für
US-Eiskunstlaufmeisterschaften
Die neunjährige Narankhagchaa hat sich
für die US-Meisterschaften im Eiskunstlauf qualifiziert.
Vor einem Jahr zog sie mit ihrer Familie von der Mongolei in die Vereinigten
Staaten.
Demnächst will sie in Ulaanbaatar das College besuchen.
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Last Update: 02. Januar 2023