Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
v. l. Sarantsatsralt, Oyun, Z. Deretsky, A. Lapp
Statistik Mai 2003
In den ersten fünf Monaten des Jahres
beliefen sich die Einnahmen des Staatshaushalts auf 183,7 Milliarden, die
Ausgaben auf 206,8 Milliarden Tugrug. Das Haushaltsdefizit sank um sieben auf
23,1 Milliarden Tugrug im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Der gesamte Außenhandelsumsatz erreichte 461,6 Millionen US-Dollar, davon
entfielen auf den Export 184,1, auf den Import 277,5 Millionen.
Vor allem der Export von Edelmetallen, Mineralien, Lebendvieh und Fleischwaren
ging zurück, während der Export von Textilien, unedlen Metallen, Tierhäuten und
Leder Zuwachsraten zwischen einer Million und 15,2 Millionen US-Dollar
verzeichnen konnte.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr stieg die Industrieproduktion um 5,1 auf 92,3
Milliarden Tugrug.
66,6 Prozent der Muttertiere oder sieben Prozent brachten ihre Jungen zur Welt,
davon überlebten 6,7 Millionen oder 95,7 Prozent.
Bis zum 01. Juni wurden auf 190,9 Tausend Hektar Getreide (181,5), Kartoffeln
(6,3), und Gemüse (3,1) angebaut. Damit verringerte sich die Anbaufläche um 23,4
Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Indonesiens Staatspräsidentin besucht die Mongolei
Auf Einladung von Präsident Natsagiin
Bagabandi wird Megavati Sukarnoputri, Staatspräsidentin der Republik Indonesien,
der Mongolei vom 20. bis zum 22. Juni einen offiziellen Staatsbesuch abstatten.
Streit in der Bürgermut-Republikanischen Partei
Das Nationalkomitee der
Bürgermut-Republikanischen Partei (BMRP) – Civil Will Republican Party (CWRP)
hat beschlossen, mit der Demokratischen Partei (DP) einen Partnerschaftsvertrag
zu schließen.
B. Jargalsaikhan, Generaldirektor von „Buyan" und zweiter Vorsitzender der
Bürgermut-Republikanischen Partei und einige seiner Anhänger verließen daraufhin
die Sitzung.
Jargalsaikhan ist gegen ein Zusammengehen mit den Demokraten.
Die Bürgermutpartei (Vorsitzende S. Oyun) und die Republikanische Partei
(Vorsitzender B. Jargalsaikhan hatten sich im Februar 2002 in einer Partei
vereinigt. Zur Vorsitzenden der Gesamtpartei wurde S. Oyun gewählt.
Erst kürzlich hatten die DP und die Mutterlandspartei einen Vertrag über ein
Bündnis „Mutterland – Demokratie" geschlossen und sich die Option eines
Parteienzusammenschlusses offen gehalten.
Oyun lehnt es ab, Parteinamen, -abzeichen und –fahne zu ändern. „Jargalsaikhan
kann eine neue Partei gründen. Die ‚Republikanische Partei‘ kann er nicht
auferstehen lassen", meinte sie zur Ankündigung ihres ehemaligen Parteifreundes,
Oyun müsse sich einen neuen Parteinamen einfallen lassen.
Alle drei im Großen Staatskhural vertretenen Oppositionsparteien erklärten ihre
Absicht, gemeinsam zu den Parlamentswahlen im nächsten Jahr anzutreten.
Buddha-Ehrungen
Am 14. Juni oder am 15. Tag des ersten
Sommermonats nach dem Mondkalender begehen die Buddhisten nicht nur in der
Mongolei, sondern überall auf der Welt, den „Ikh Duitsen Udur". Der Tag ist mit
drei wichtigen Ereignissen im Leben des Religionsgründers, Burkhan-Bagsh
(Buddha), verbunden: Seine Empfängnis im Mutterleib, das Erlangen der
Buddhawürde und das Eingehen ins Nirwana.
Oberlama D. Choijamts leitete die Hauptzeremonie zu Ehren Buddhas in der
Mongolei vor dem Janraiseg-Tempel im Gandantegchinlen-Kloster. Die Lamas
rezitierten u.a. die Gebete, die zur Reinigung von Körper, Zunge und Geist
ermutigen. Die Lobpreisung Buddhas wurde nicht in tibetischer, sondern in
mongolischer Sprache vorgetragen.
Als Gäste nahmen außer den Parlamentsabgeordneten, T. Gandi und S. Oyun, der
Minister für Landwirtschaft und Nahrungsgüter, D. Nasanjargal, der Khamba-Lama
des Namjil-Datsan in Indien sowie Tuvdenzopa-Khuvilgaan aus Nepal teil.
Der buddhistische Jugendverband organisierte seine Feierlichkeiten anlässlich
des „Großen Tages" im Ringerpalast von Ulaanbaatar.
Im Kinder- und Jugendpark konnten Kinder bis 15 Jahre am Samstag zwischen 10.00
und 16.00 Uhr alle Vergnügungen kostenlos genießen.
Auch hier lasen Lamas für die Kinder und deren Familien aus den heiligen
Schriften, Segen und Wohl für Körper, Zunge und Geist erbittend.
Opfer für den Berggeist
Präsident Bagabandi nahm am 14. Juni an der
alle vier Jahre stattfindenden Opferzeremonie für den Berggeist auf dem
Otgontenger, dem höchsten Berg im Khangai, teil.
Das Ritual, in dessen Verlauf auch Bittgesänge an den „Großen Himmel" gerichtet
werden, geht zurück auf das Jahr 1779 und wurde bis in die 30-er Jahre des
vorigen Jahrhunderts praktiziert. Seit 1995 wurde die Tradition der Opferungen
für die Berggeister des Bogd-Khan-Uul, des Khan-Khentii-Uul und des Otgontenger
neu belebt und findet jeweils alle vier Jahre statt.
Bagabandi stammt aus dem Zavkhan-Aimag, in dem der Otgontenger liegt.
Kunst und Geld
Am 10. und 11. Juni trafen sich
Kulturfunktionäre, Künstler, Lehrer und Wissenschaftler auf einer
internationalen Konferenz zum Thema: „Kulturpolitik und ihre Finanzierung" im
Chinggis-Khaan-Hotel" in Ulaanbaatar.
Die Teilnehmer kamen aus Bulgarien, Serbien, Kroatien, Slovenien, Ungarn,
Australien und der Mongolei.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom „Kunstrat der Mongolei" in
Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule Ulaanbaatar und der Soros-Foundation.
L. Erdenechimeg, Abteilungsleiterin im Ministerium für Bildung, Kultur und
Wissenschaft, konstatierte, dass in der Mongolei nach wie vor das aus
sozialistischen Zeiten stammende Kulturfinanzierungsmodell dominiert. Doch die
aus dem Staatshaushalt stammenden Mittel reichen nicht und müssen zum größten
Teil für administrative Aufgaben, Heizung und Strom ausgegeben werden. Für die
eigentlichen künstlerischen und kulturellen Aktivitäten bleibt nicht mehr viel
übrig. Einer Studie, erarbeitet von den Mitarbeitern an der Kunsthochschule, B.
Bayaraa und P. Frattola-Gebhardt, zufolge, gaben die Theater und andere
Kunsteinrichtungen im Jahr 2002 lediglich 5,6 bis 6,8 Prozent ihres Budgets für
die Produktion neuer Stücke, die Museen 4 bis 4,6 Prozent für den Kauf neuer
Exponate, die Bibliotheken 12,3 bis 17,2 Prozent für den Kauf neuer Bücher aus.
So beschäftigten sich die Referenten in ihren Beiträgen hauptsächlich mit der
Erschließung neuer Finanzierungsquellen für Kunst und Kultur, mit Sponsoring,
Merchandising sowie mit der Ausbildung kompetenter Fachleute und Manager.
Letztendlich könne der mongolische Staat jedoch aus seiner Verantwortung für
Kunst und Kultur, für die Pflege des Erbes nicht entlassen werden und müsse
dieser Verantwortung und Verpflichtung stärker gerecht werden, stellte der
Kunstratsvorsitzende in seinem Schlusswort klar.
Smog über der Mongolei
Seit mehr als zwei Wochen sind weite Teile
der Mongolei mit einer Decke aus Rauch und Staub bedeckt. Auch gelegentliche
Regenfälle ändern nichts an der Situation.
Nach Aussagen des Leutnants der Feuerwehr, O. Gankhuyag, wird dies nicht durch
inländische Feuer verursacht. Riesige Waldbrände in den Regionen Irkutsk und
Tschita sind für den Rauch, der über der Hauptstadt, den Aimags Khentii und
Dornod liegt, verantwortlich.
Ein Feuer aus Sibirien hat bereits den Selenge-Aimag erreicht.
Landfahrer registrierten rauchbedeckten Himmel auch in den Gobiregionen und in
den westlichen Aimags.
Zwei Goldgräber starben
Zwei Männer starben, als sie in der „Burkhant-Goldgrube"
im Darkhan-Uul-Aimag verschüttet wurden. Zwei weitere Männer konnten von den
Rettungskräften schwer verletzt geborgen werden.
Die Männer hatten illegal nach Gold geschürft.
In der Roten Jurte
„Ulaan Ger – „Rote Jurte"
Am 12. Juni wurde im Zanabazar-Museum in
Ulaanbaatar die Kunstgalerie „Ulaan Ger" (rote Jurte) eröffnet. Initiator ist
der „Kunstrat der Mongolei", der mit dieser Galerie, in der auch Platz für
Kunst- und andere Plaudereien geschaffen wurde, einen Beitrag zum Tourismusjahr
„Visit Mongolia" leisten möchte.
In der aktuellen Schau werden 60 Kunstwerke von 25 bekannten und
Nachwuchskünstlern gezeigt. Die künstlerische Handschrift reicht von
traditionellen Sujets bis hin zum Expressionismus
Außerdem können moderner Silberschmuck und Arbeiten von Kunsthandwerkern
bewundert werden.
Alle ausgestellten Stücke sind überdies käuflich zu erwerben.
„Botanik und Medizin"
„Drei Perspektiven über Botanik und
Medizin" haben die Protagonisten ihre Ausstellung in der Kunstgalerie des
mongolischen Künstlerverbandes vom 11. – 13. Juni überschrieben.
S. Sarantsatsralt (Mongolei) ist eine moderne Malerin, Zina Deretsky (USA)
illustriert medizinische und wissenschaftliche Bücher, Zeitschriften und
Artikel, Alan Lapp (USA) ist Designer und Grafiker.
Für Sarantsatsralt ist die Verbindung zwischen Pflanzen und Chirurgie
interessant.
Herzoperationen, Liebeskummer, rote Rosen, Blut – haben sie faszinierende
Gemeinsamkeiten-
Zina war begeistert von der Vielfalt scheinbar unscheinbarer Pflanzen in den
unterschiedlichen Landschaftszonen der Mongolei zu verschiedenen Jahreszeiten
und Alan zeigt Fotos und Computeranimationen von Blumen und Pflanzen aus 20
Jahren seiner kreativen Tätigkeit, für die er als einziges Kriterium seine
Freude daran gelten lässt.
Die Ausstellung wurde von der USA-Botschaft in der Mongolei gesponsert.
Festivaleröffnung Dröhnende ...
„Dröhnende Hufe" in der Gobi
Das Festival „Dröhnende Hufe" (Roaring
Hooves) ist mittlerweile zu einer Tradition im Musikleben der Mongolei geworden.
Bereits zum fünften Mal werden mongolische Khuumii-Sänger,
Pferdekopfgeigenspieler, Interpreten von „Urtyn" (lang) und „Bogino" (kurz)-Liedern,
Komponisten, Musiker, Musikwissenschaftler und Artisten aus Europa in der
mongolischen Steppe, in der Wüste sowie in der Hauptstadt ihre Kunst
präsentieren.
Am 16. Juni fand das Eröffnungskonzert in der Gartenanlage des
Choijin-Lama-Museums statt.
Nach Stationen im Südgobi-Aimag, wo auch die diesjährige Gobi-Sommerakademie
eröffnet wird und in Moltsog-Els, geht das Festival am 21. Juni in Ulaanbaatar
mit einem Abschlusskonzert zu Ende.
Goldmedaille für mongolische Ringerin
Bei internationalen Ringerwettkämpfen in
Neu-Delhi (Indien) erkämpften mongolische Sportler eine Gold, eine Silber- und
drei Bronzemedaillen.
Die Goldmedaille gewann N. Otgonjargal bei den Frauen bis 55 kg.
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Last Update: 02. Januar 2023