Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
Botschafter K. Ebermann
Mongolei steht an der Seite der USA
Unmittelbar nach dem Beginn der
Militäroffensive amerikanischer und britischer Truppen gegen den Irak,
informierte Außenminister L. Erdenechuluun die Öffentlichkeit über die
Haltung der mongolischen Regierung und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der
Sicherheit im Land.
Die Mongolei unterstütze die Ziele der US-Regierung im Kampf gegen die
Saddam-Diktatur im Irak, die sich beharrlich geweigert habe, die
UNO-Resolutionen zu befolgen und stehe an der Seite der USA-Verbündeten.
Zum Schutz der Grenzen und der Erdölförderungsanlagen seien zusätzliche
Kräfte eingesetzt worden.
Präsident, Parlamentsvorsitzender und Ministerpräsident hätten alle
Dienstreisen im Inland und ins Ausland verschoben.
Nach Erkenntnissen des Außenministeriums lebten keine mongolischen
Staatsbürger im Irak. Von Reisen in die Länder des Nahen und Mittleren Ostens
sollte abgesehen werden.
„Eagle TV", der mongolische Ableger von „CNN", berichtet rund um
die Uhr über den Irakkkrieg. Zwischen den Korrespondentenberichten, werden
Diskussionsrunden mit mongolischen Politikern, Analysen von Politologen und
Zuschauermeinungen übertragen bzw. eingeblendet. 51 Prozent der Bevölkerung
lehnen den Krieg ab. (Am 22.03. waren es noch 52 Prozent): „Der Krieg dient
nur den USA". „Ich bin gegen den amerikanischen Aggressionskrieg im
Irak", so oder ähnlich äußern sich die Kriegskritiker.
Beziehungen EU-Mongolei
Seit Mai 1991 wird die Europäische Union
(EU) in der Mongolei durch ihre diplomatische Vertretung in Peking
repräsentiert. Der non-resident Status der Mission wird kompensiert durch
regelmäßige Delegationsreisen in die Mongolei und die enge Zusammenarbeit mit
den Botschaften der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie mit
Regierungs- und Nichtregierungsstellen in der Mongolei.
Vom 19. bis zum 21. März besuchte Dr. Klaus Ebermann, Außerordentlicher und
Bevollmächtigter Botschafter der EU-Kommission in Peking, die Mongolei.
In Gesprächen mit Unternehmern aus mehreren europäischen Staaten informierte
er sich über Hindernisse unternehmerischer Tätigkeit, über Fortschritte bei
den Rechtsreformen, vor allem des Wirtschaftsrechts und bei der
Demokratisierung.
Die Unternehmer berichteten über positive und negative Erfahrungen mit den
wirtschaftsleitenden Behörden, mit Zoll- und Steuerämtern, mit Korruption und
Misswirtschaft, deren Bekämpfung erklärtes Ziel der Regierungspolitik sei.
Während des Treffens von Botschafter Ebermann mit Ministerpräsident Enkhbayar
erhielt dieser die Nachricht über den Beginn des Irakkrieges.
Diese Nachricht und die Fragen nach der Haltung der europäischen Staaten zu
diesem Krieg, dominierten die Pressekonferenz, die der EU-Vertreter zum
Abschluss seines Mongoleiaufenthaltes am 20.03. im Außenministerium gab.
Die uneinheitliche Haltung der Mitgliedsländer der europäischen Union zur
amerikanischen Irakpolitik und zum Nahostkonflikt kamen genauso zur Sprache wie
die Ablehnung des Krieges durch die Regierungen Frankreichs und der
Bundesrepublik Deutschland.
Trotzdem blieb noch Zeit, die Schwerpunkte der Zusammenarbeit zwischen EU und
Mongolei zu nennen: Finanzielle und technische Hilfe bei der Bewältigung der
politischen, sozialen und ökonomischen Umgestaltungen unter Einbeziehung der
örtlichen Ressourcen, Beratung kleiner und mittlerer Unternehmen,
Armutsbekämpfung, Verbesserung der Infrastruktur.
Wichtigstes Instrument für die Umsetzung der Projekte ist das Tacis (Technical
Assistance to the Commonwealth of Independent States) - Programm.
Im Dezember 1997 unterzeichneten beide Seiten einen Vertrag über die
Liberalisierung des Textilhandels. Seit Oktober 2000 gehört die Mongolei zu den
Mitgliedsländern der „Europäischen Bank für Wiederaufbau und
Entwicklung" (EBRD).
Dr. Ebermann nutzte seinen Besuch in der Mongolei, die Website der Europäischen
Union mit detaillierten Informationen über die mongolisch-europäische
Zusammenarbeit vorzustellen: www.delmng.cec.eu.int sowie auf den „Europa-Tag"
am 05. Mai und auf die fünfte Konferenz der „neuen Demokratien" vom
18.-20. Juni dieses Jahres in Ulaanbaatar hinzuweisen.
„Tag der Armee"
Am 18. März feierten die Mongolen den 82.
Gründungstag ihrer Armee.
Aus diesem Anlass wird im Kulturhaus der Streitkräfte eine Ausstellung mit
seltenen Fotos aus der Militärgeschichte, aber auch technisches Gerät und
Uniformen aus verschiedenen Etappen der Geschichte der modernen mongolischen
Armee gezeigt.
Die Ausstellung dauert noch bis zum 28. März.
Am Morgen des 17.03. legten Präsident N. Bagabandi und Mitglieder der
Regierung, darunter der Verteidigungsminister, J. Gurragchaa, Kränze am Denkmal
des ersten Oberkommandierenden der mongolischen Streitkräfte, D. Sukhbaatar
(1893-1923), nieder.
Nationalrat der DP gewählt
Am 17.03. informierte D. Enkhsaikhan,
Exministerpräsident und Vorsitzender der Demokratischen Partei (DP), über die
Ergebnisse der Wahlen zum Nationalrat, dem höchsten Gremium der Partei.
Für die 36 Plätze waren 70 Kandidaten nominiert. Prominente Parteimitglieder
wie der ehemalige Verteidigungsminister, Sh. Tuvdendorj, die ehemaligen
Abgeordneten, B. Batbayar, S. Bilegsaikhan oder D. Enkhtaivan scheiterten.
Die Wahlen finden jährlich statt und jeder Bewerber muss eine Million Tugrug an
die Parteikasse zahlen, die die jeweils Nichtgewählten allerdings zurück
erstattet bekommen.
Weiter informierte Enkhsaikhan darüber, dass es der Vorsitzende des Großen
Staatskhurals, S. Tumur-Ochir, erneut abgelehnt hat, der DP ein Rederecht auf
der Eröffnungsveranstaltung der Frühjahrssitzungen des Parlaments
einzuräumen. Rederecht hätten laut Gesetz nur Fraktionen und die müssten
mindestens acht Mitglieder haben. (Die Opposition verfügt über vier Sitze,
davon zwei für die DP. R.B.)
Enkhsaikhan bedauerte die Entscheidung und kündigte an, die „Minderheit"
werde Reden vorbereiten und sie über die Presse verbreiten lassen bzw. andere
Möglichkeiten finden, die Öffentlichkeit zu erreichen.
Mongolischer Verteidigungsminister zu Gast in
Belgien
J. Gurragchaa, der Minister für
Verteidigung, ist am 18.03. auf Einladung seines belgischen Amtskollegen, A.
Flao, nach Brüssel gereist.
Besprochen wurde unter anderem die Einbeziehung mongolischer Soldaten in die
UN-Friedensmission auf dem Balkan. Dafür werden bis Ende 2004 30 mongolische
Soldaten und Offiziere vorbereitet. Außerdem wird an der Universität der
Mongolischen Streitkräfte die Fremdsprachenausbildung intensiviert und z.B. ein
französisches Sprachlabor eingerichtet.
Am 19.03. nahm Gurragchaa als Ehrengast an der wissenschaftlichen Konferenz: „Der
Weltraum und die europäische Sicherheit" teil.
Weiterbildung für Journalisten
Fast 60 Prozent der in den Medien tätigen
Mitarbeiter verfügen angeblich über keine fundierte Journalistenausbildung.
Aus diesem Grunde bietet das „Institut für Druckereiwesen" einen
45-tägigen Weiterbildungskurs an. Die Gebühr pro Teilnehmer beträgt 148 000
Tugrug. Der erste Kurs gilt nur für Zeitungsjournalisten.
In Zukunft sollen ähnliche Veranstaltungen auch für Hörfunk- und
Fernsehjournalisten angeboten werden.
„Für die Wiederherstellung der Rechte und
Pflichten der Männer"
Generalmajor Ya. Purevdorj, Prodekan der
Grenztruppenhochschule, wurde am 17. März zum Vorsitzenden des neu gegründeten
„Mongolischen Männerverbandes" gewählt.
Die Männer (49,5 Prozent der Bevölkerung) verlören in der mongolischen
Gesellschaft, vor allem in der Familie zunehmend an Bedeutung. Ihr
Bildungsniveau sei heute schon niedriger als das der Frauen.
Im Bildungs- und Gesundheitswesen, im Handel und im Dienstleistungsbereich ginge
die Zahl der männlichen Beschäftigten kontinuierlich zurück.
93 Prozent der Häftlinge seien Männer, mongolische Frauen würden im
Durchschnitt 66, Männer 60 Jahre alt.
Der Khamba-Lama (Abt) des Dashchoilin-Klosters erbot sich, sich für die
Beziehungen zum Ausland zu engagieren.
In den Führungsrat des Männerverbandes wurden 18 Mitglieder gewählt.
Betätigungsfelder des neuen Verbandes sind Forschung und Bildung, Gesundheit,
internationale Beziehungen, Information und Kommunikation sowie
Finanzwirtschaft.
Nur nebenbei: Von den 23 Gründungsmitgliedern waren neun Frauen.
Mehr Personal für Konsularabteilungen
Auf einer Pressekonferenz informierte der
Leiter der Konsularabteilung im Außenministerium, N. Nyamjav, darüber, dass ab
diesem Jahr in den Konsulaten der mongolischen Botschaften in Seoul, Peking,
Alma-Ata, Washington und Berlin die Anzahl der Mitarbeiter erhöht wurde, um
Verzögerungen bei der Visaausgabe im Tourismusjahr zu vermeiden. Die
Richtlinien für die Vergabe von Touristenvisa würden zusätzlich in englischer
und anderen Sprachen veröffentlicht.
„Shildeg Togooch"
Die IHK, das Tourismusbüro, der Verband
der Mongolischen Köche und das Institut für Öffentliche Gesundheit haben
anlässlich des Tourismusjahres „Willkommen in der Mongolei" einen
Kochwettbewerb initiiert. Prämiert werden die besten, nach traditioneller
mongolischer Art zubereiteten Fleischgerichte (Khorkhog, Boodog, Shorlog etc.)
und Milchspeisen sowie Dekoration, Präsentation und Sauberkeit.
(Nationaltracht, Handhabung der Küchengeräte...).
Am 08.04. werden die Ergebnisse des Wettbewerbs auf der Tourismusmesse in
Ulaanbaatar vorgestellt.
Starke Schneefälle im Osten und in den mittleren
Aimags
Starke Schneefälle und –stürme vom
10.-12. und vom 13.-18. März in den östlichen und mittleren Aimags erschweren
die Frühjahrsweidung. Wege und Pässe sind nicht mehr passierbar.
Die Minister für Wirtschaft und Finanzen, Ch. Ulaan sowie für Land- und
Nahrungsgüterwirtschaft, D. Nasanjargal, haben zusätzliche Mittel für
Transportleistungen und Futtermittel zugesagt.
v.l. B. Zorig, D. Tagan, N. Ganbat
Jazzbibliothek in Ulaanbaatar
Am 21.03. wurde am Forschungs- und
Informationszentrum für Kunstmanagement der Hochschule für Kunst und Kultur in
Ulaanbaatar eine Audiobibliothek für Jazzmusik eröffnet.
Unterstützt wird das Projekt von der Soros Foundation und dem Kunstrat der
Mongolei. Über 90 CDs mit Musik von Louis Armstrong bis Frank Sinatra, von John
Coltrane bis Dizzy Gillespie und einige Bücher zur Geschichte des Jazz bilden
den Grundstock der Bibliothek.
B. Bayaraa, Leiterin der Abteilung Fremdsprachen und P. Frattola Gebhardt,
Lektorin für italienische Sprache und Kunstgeschichte an der Kunsthochschule,
betreuen die Bibliothek, halten den Kontakt zur Öffentlichkeit, den Künstlern
und zu den Kunstmanagern, organisieren Konzerte und Ausstellungen..
Die Eröffnungsparty in den Räumen der Fremdsprachenabteilung wurde von
Studenten und Mitarbeitern mit großem Engagement vorbereitet. Die Wände waren
üppig mit farbigen Stoffbahnen geschmückt, ein Piano unter großen Mühen aus
dem Theatersaal in der ersten Etage in die dritte transportiert worden.
Natürlich war auch für passende musikalische Unterhaltung gesorgt: Fünf
Musiker spielten mit sicht- und hörbarer Freude Stücke wie „It‘s only a
Paper Moon", „Misty", „Hallo, Dolly".... Sogar die Gäste,
vor allem Studenten der Hochschule, die kurz zuvor noch angedeutet hatten, Jazz
gehörte nicht unbedingt zu ihrer Lieblingsmusik, wippten, hingerissen vom Takt
der Musik, nicht nur mit den Füßen und klatschten begeistert Beifall.
Jazzhören und –interpretieren hat in der Mongolei keine lange Tradition.
Der Pianospieler N. Ganbat hat am Konservatorium in Jerewan studiert und ist
dort mit einer jazzbegeisterten Gemeinde in Kontakt gekommen. Lange Zeit leitete
er die in der Mongolei beliebte Band „Black and White", jetzt will er
sich nur noch den mannigfaltigen Spielarten des Jazz widmen.
B. Zorig spielt u.a. Gitarre und gehört zum Ensemble des Staatlichen
Philharmonischen Orchesters. Sein Interesse am Jazz wurde bereits in der
Kindheit in Russland geweckt. Ihre ersten Jazzplatten besorgten er und seine
Freunde sich aus der damaligen DDR.
J. Zolboo verdient sich sein Geld als Barmusiker und tritt in wechselnden
Formationen bei diversen Veranstaltungen in Ulaanbaatar auf. Er ist
Schlagzeuger. Der Komponist und Pianist
Purevdorj weckte in ihm die Liebe zu Dixieland, Swing und Twobeat.
T. Jandals Instrument ist der Kontrabass, im Hauptberuf arbeitet er als Dozent
für Musiktheorie an der Hochschule für Kunst und Kultur.
D. S. Tagan ist Ukrainer, seit fast drei Jahren lebt und arbeitet er in der
Mongolei. Das Musikstudium hat er am Konservatorium in Donezk absolviert, wie
Zorig gehört er zum Ensemble der Staatlichen Philharmonie. Dima, wie er von
allen genannt wird, spielt Tenor- und Sopransaxophon.
Die Jazzbibliothek ist Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 10.00 bis 13.00
und von 15.00 bis 17.30 Uhr geöffnet.
Mutter von drei Kindern ermordet
Nach einem anonymen Anruf entdeckten
Polizisten in einer Wohnhöhle im Bayanzurkhdistrikt die Leiche einer Frau. Die
Mutter von drei Kindern und Ehefrau eines Arztes war vergewaltigt und erschlagen
worden.
25 Personen wurden verhört, die vier, die in der Höhle hausten, festgenommen.
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Last Update: 04. Januar 2024