Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
Mongolische Gesichter
Aus der Kabinettsitzung
Auf der Kabinettsitzung am 08.10.
beschlossen die Mitglieder das Arbeitsprogramm für die Geberkonferenz vom 19.
bis 21. November in Tokio und ernannten die Mitglieder der Arbeitsgruppe, die
mit den Vorbereitungen auf die Konferenz beauftragt wurde.
Auf der Konferenz werden die Geberländer und –organisationen über finanzielle
Zuwendungen für die von der Mongolei vorgeschlagenen Entwicklungsprojekte im
nächsten Jahr beraten.
Der Arbeitsgruppe unter Leitung von Finanz- und Wirtschaftsminister, Ch. Ulaan,
gehören der Minister für Arbeit und soziale Sicherheit, die stellvertretenden
Minister für Auswärtige Angelegenheiten, Infrastruktur, Natur und Umwelt,
Bildung, Industrie und Handel, Land- und Nahrungsgüterwirtschaft sowie
Gesundheit an. Zu den Mitgliedern der Arbeitsgruppe gehören ferner der Berater
des Ministerpräsidenten Yo. Otgonbayar und der Vizepräsident der Mongolbank.
Schiedskommission nahm Arbeit auf
Am 06. Oktober nahm eine Kommission der
Stadtverwaltung von Ulaanbaatar ihre Arbeit zur Untersuchung und Schlichtung von
Boden- und Grundstücksstreitigkeiten auf.
Im Zusammenhang mit der Bodenprivatisierung nahmen die Diskussionen und
Auseinandersetzungen um die Landnutzung, Eigentümerrechte- und pflichten
dramatisch zu.
Bisher sind von den 61 700 Familien, die laut Gesetz die Übertragung von Grund
und Boden als Privatland fordern lediglich knapp 5 000 tatsächlich und
rechtmäßig Bodenbesitzer geworden.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben 45 Tage Zeit, ihre Entscheidungen zu
fällen.
Nach Ablauf der Frist wird der Oberbürgermeister und Gouverneur von Ulaanbaatar
die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren.
Tagung des Komitees für den Nördlichen
Transasiatischen Eisenbahngüterverkehr
R. Rash, der Chef der Eisenbahnbehörde von
Ulaanbaatar, verkündete kühn eine 50-prozentige Reduzierung der Transportsteuern
für die Nutzung des transmongolischen Eisenbahnnetzes. Dies würde das Interesse
der ausländischen Transportunternehmen an der Mongolei wecken und erhöhen.
Teilnehmer aus Russland, China, Südkorea, der Tschechischen Republik, der
Ukraine und Kasachstans versammelten sich in der ersten Oktoberwoche in
Ulaanbaatar, um über die intensivere Nutzung des nordasiatischen Schienennetzes
für den kontinentalen und interkontinentalen Gütertransport zu verhandeln.
Rash begründete seinen Vorstoß mit den Möglichkeiten, die eine rege Nutzung der
transmongolischen Eisenbahn, gefördert durch günstige Angebote, für die
wirtschaftliche Entwicklung der Mongolei böte.
Die südkoreanischen Unternehmen zeigten bereits Interesse an einem Transport
ihrer Waren (elektrische Geräte u.a.) über die mongolische Eisenbahn nach
Finnland.
Zurzeit verkehren Containerzüge zweimal in der Woche zwischen Tianjin (China)
und Ulaanbaatar, zwischen Brest - Ulan-Ude und Ulaanbaatar sowie auf der
innermongolischen Strecke Zamyn-Uud und Ulaanbaatar.
Nach Rash wäre die Eröffnung einer Strecke von Finnland über St. Petersburg –
Naushki – Sukhbaatar und Zamyn-Uud von hoher Bedeutung für die gesamte Region.
Rash weiter: Die Wartezeiten an den Eisenbahn- und Grenzstationen müssen
reduziert werden, so dass in Zukunft ein Containerzug in zwei bis drei Tagen die
Mongolei passieren kann.
Besprochen wurden auch die Elektrifizierung einiger Streckenabschnitte der
Routen Jilin - Erlian, Zamyn-Uud – Sukhbaatar und Naushki – Ulaan-Ude, den
Hauptstrecken der nördlichen transasiatischen Eisenbahnverbindung.
Die Mongolei und der Internationale Bund der
Parlamentarier
An der 109. Sitzung des Internationalen
Bundes der Parlamentarier in Genf nahmen von mongolischer Seite der
stellvertretende Vorsitzende des Großen Staatskhurals, J. Byambadorj und
Parlamentsmitglied, N. Enkhbold teil.
Auf der Tagesordnung der zur selben Zeit stattfindenden Zusammenkunft des
Menschenrechtskomitees des Bundes standen u.a. der unaufgeklärte Mord an dem
mongolischen Politiker S. Zorig im Jahr 1998 sowie die widerrechtliche
Verhaftung von Parlamentsmitglied L. Gundalai im Sommer dieses Jahres.
Aufgrund der schnellen Freilassung Gundalais aus der Haft, wies das Komitee die
Beschwerde der Demokratischen Partei (DP) zurück.
Neue Reisepässe für Mongolen in Korea
Nach dem neuen, von den Ministerien für
Justiz und Arbeit in Korea vorgelegten Ausländergesetz, das im August dieses
Jahres in Kraft trat, können Mongolen, die illegal in Korea leben und arbeiten,
ihren Aufenthalt unter bestimmten Bedingungen verlängern.
Wer noch keine drei Jahre in Korea zugebracht hat, kann für weitere zwei Jahre
Aufenthaltsrecht und Arbeitsgenehmigung erhalten, wer bereits vier Jahre in
Korea lebt, für weitere ein bis zwei Jahre.
Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Mongolei stellt Mongolen in
Korea, deren Pässe ungültig sind oder verloren gingen, neue Pässe aus. Zu diesem
Zweck müssen die Antragsteller nicht eigens in die Mongolei zurückkehren, die
Unterlagen werden jeweils mit der MIAT transportiert und über die mongolische
Botschaft in Korea ausgegeben.
400 „Illegale" haben bisher von der Möglichkeit, ihren Status zu legalisieren,
Gebrauch gemacht und sich bei den zuständigen Behörden gemeldet. 200 von ihnen
konnten ihre neuen Reisepässe bereits in Empfang nehmen.
Die Maßnahme diene dem Schutz mongolischer Bürger im Ausland, so A. Enkhjav,
Leiter der Einwohnermeldebehörde.
Lehrermangel auf dem Land
Die Minister für Bildung, Kultur und
Wissenschaft sowie für Finanzen und Wirtschaft haben beschlossen, Lehrern, die
sich bereit erklären, für mindestens drei Jahre auf dem Land zu arbeiten, üppige
Gehaltszulagen zu gewähren: 300 000 Tugrug sollen einen Anreiz bieten, eine
Tätigkeit auf dem Land aufzunehmen.
In den Aimag- Sum- und Bagschulen fehlen in diesem Schuljahr 300 Lehrer.
Besonders gefragt sind Lehrer für Mathematik, Physik, Informatik, Russisch und
Englisch.
Bisher haben 60 Lehrer einen entsprechenden Arbeitsvertrag unterschrieben.
200 neue Citytaxen
Das Fuhrunternehmen „City Taxi" hat 200
neue Fahrzeuge der Marke „KIA" aus Korea bezogen.
Die Fahrzeuge verbrauchen wenig Benzin und entsprechen internationalem Standard.
„City Taxi" verfügt über 1 200 Fahrzeuge, von denen 1 000 im Servicebereich
eingesetzt sind.
Autounfall am 06.10.03. Foto F.
Horn
Schwerer Verkehrsunfall
An einer viel befahrenen Straßenkreuzung
zwischen den Stadtbezirken Chingeltei und Bayangol stießen am 06.10. zwei
vollbesetzte Kleinbusse zusammen. Drei Passagiere wurden schwer, zehn leicht
verletzt.
Offiziell wurde über die Unfallursache noch nichts bekannt. Erste Untersuchungen
ergaben, dass die Bremsen des einen Fahrzeugs defekt waren und der Fahrer zudem
mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr.
Vorsicht im Straßenverkehr von
Ulaanbaatar
Internationales Ballett- und Opernfestival
Anlässlich seines 40-jährigen
Gründungsjubiläums hat das Staatliche Opern- und Balletttheater Ulaanbaatar vom
11.-18. Oktober ein internationales Festival organisiert.
Tänzer, Sänger und Orchesterleiter aus Russland, China, Japan und Italien werden
gemeinsam mit ihren mongolischen Kollegen u.a. die Opern „Eugen Onegin" und „La
Traviata", die Ballette „Giselle" und „Don Quichote" aufführen sowie ein
Gala-Konzert zum Abschluss des Festivals präsentieren.
Schaufrisieren im UB-Palace
Frisiershow im „UB-Palace"
Vier mongolische und zwei deutsche
Friseure, darunter ein männlicher, stellten am 08. September in der
Großraumdisco „UB-Palace" die neusten Trends in der Haarmode, die dazu nötigen
Produkte und Arbeitsgeräte vor.
Die Veranstalter, die deutsche Haarkosmetikfirma „Londa" und die mongolische Im-
und Exportfirma „Hanna", wollten mit der Show nicht nur für ihre Produkte
werben, sie organisierten ein einwöchiges Seminar für mongolische Friseure, auf
dem über neue Haarfärbe- und Schneidetechniken, die sachgerechte Verwendung und
Anwendung der Shampoos, Pflege- und Stylingcremes sowie über die
unterschiedliche Behandlung der unterschiedlichen Haarqualitäten informiert
wurde.
Der Palast war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Zu den Attraktionspunkten
zählten die Auftritte der Popsängerinnen B. Sarantuya und D. Naran, der Boygroup
„Emotion" sowie junger Tänzer und Tänzerinnen, die sich überaus gekonnt und
schwungvoll nach lateinamerikanischen Rhythmen bewegten. Den Auftakt des
Programms gestalteten Mitglieder des Traditionsensembles „Tumen Ekh": Der Weiße
Alte und furchterregende Gottheiten wie Gombo und Jamtsran fehlen mittlerweile
auf keiner Veranstaltung.
Auf einer Pressekonferenz der Veranstalter mussten die Veranstalter
hauptsächlich Fragen zum den Ausbildungsbedingungen im Friseur- und
Kosmetikhandwerk in Deutschland oder zu den Möglichkeiten, schwarze Haare in
blonde zu verwandeln, beantworten.
Ringerwettkampf
An den nationalen Ringerwettkämpfen des
Winters 2003 im Ringerpalast von Ulaanbaatar nahmen 120 Ringer teil, davon ein
Meister, zwei Elefanten und 20 Garudas sowie 24 Aimag-Löwen und –Elefanten.
Landes-Garuda Ts. Myagmasuren gewann den Wettkampf vor Landes-Garuda Ts.
Magaljav.
Todesstrafe für Doppelmörder beantragt
Im Prozess gegen den Doppelmörder N. U.-E.
und seine Komplizen beantragte der Staatsanwalt am Montag die Todesstrafe für
den Haupttäter und vier Jahre für die beiden Mitangeklagten.
Der Nebenkläger beanstandete die geringe Strafe für die Mitangeklagten mit der
Begründung, einer allein hätte in dieser kurzen Zeit nicht zwei Menschen auf so
grausame Art und Weise umbringen können.
Der Verteidiger des Hauptangeklagten wies den Mordverdacht für seinen Mandanten
zurück. Dieser könne sich an nichts erinnern und überdies hätte ihm ein
psychiatrisches Gutachten zum Zeitpunkt der Tat „eine eingeschränkte
Schuldfähigkeit" bescheinigt.
Das Gericht verwies den Fall zurück an die Untersuchungsorgane.
Winter
Wetteramt und Zivilschutz warnen seit Tagen
vor Schneestürmen und Kälteeinbrüchen zunächst in der West- und Zentralmongolei,
später überall im Land.
Anfang der Woche herrschten in weiten Teilen der Mongolei, auch in Ulaanbaatar,
noch herbstlich-angenehme Temperaturen um die 15 Grad. Am Mittwoch zeigte das
Thermometer Temperaturen in Bayan-Ulgii minus 10 Grad (nachts minus 17 Grad), am
Samstag herrschten auch in Ulaanbaatar Tagesminustemperaturen um die zwei Grad
am Tage.
Unaufhörlicher Schneefall führte in den frühen Abendstunden des Freitag zu
Verkehrsbehinderungen auf den zu spiegelglatten Eisflächen mutierten Straßen
Ulaanbaatars.
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Last Update: 04. Januar 2024