Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
Mongolei 2003. Rast vor einem Landgasthaus
Für ein Dreierbündnis
S. Oyun, die Vorsitzende der Bürgermut-Republikanischen Partei, sprach sich
in einem Interview mit der Tageszeitung „Udriin Sonin" dafür aus, mit
der Demokratischen Partei (DP) und der Demokratischen Neuen Sozialistischen
Partei ein gemeinsames Wahlbündnis einzugehen.
In der kommenden Woche ist ein Gespräch zwischen Oyun und dem Vorsitzenden der
DP, M. Enkhsaikhan, geplant.
Auf die Frage, wann sie denn wieder voll ins Politikerdasein einsteigen werde
– ihr Sohn Temuulun ist mittlerweile drei Monate alt - antwortete sie, dass
sie nie gänzlich ausgesetzt hätte, politisch zu arbeiten.
„Discover Mongolia –2003"
Fast 400 Vertreter von 100 in- und ausländischen Bergbauunternehmen (USA,
Kanada, Australien, Russland, China, Korea und Polen) versammelten sich vom
24.-27.09. zur ersten internationalen Bergbaukonferenz „Discover
Mongolia-2003" in Ulaanbaatar.
Im Bergbau werden 53,2 Prozent der gesamten mongolischen Industrieproduktion und
60 Prozent der Exporteinnahmen erwirtschaftet.
In seiner Begrüßungsansprache verwies Ministerpräsident Enkhbayar auf die 6
000 Lagerstätten verschiedener Mineralien und auf die reichhaltigen Gold-,
Kupfer- und Kohlelager, auf die Vorkommen an Flourit, Phosphor, Eisen, Wolfram
und Zink in der Mongolei.
Die mongolische Regierung sei daran interessiert, den Bergbausektor als Motor
für die Entwicklung in anderen Wirtschaftszweigen zu fördern, Investitionen zu
erleichtern.
Ein Ziel sei es, die metallurgische Industrie der Mongolei so weit zu
entwickeln, dass sie die einheimischen mineralischen Rohstoffe und Abbauprodukte
selbst zu Halbfertig- und Fertigprodukten verarbeiten kann.
Dazu werden ausländische private Direktinvestitionen benötigt. Das Forum soll
dazu beitragen, die potenziellen Investoren und die mongolischen Lizenzinhaber
zusammenzubringen.
Zum Beispiel besitzt die „Gallant Minerals Mongolia" 77
Erkundungslizenzen für 2,5 Millionen Hektar in der Mongolei. Ohne fremdes
Kapital und Kooperationspartner verlieren diese Lizenzen ihren Wert.
Zur Sprache kamen auch Hindernisse und Erschwernisse für in- und ausländische
Investitionen im Bergbau: Einer der höchsten Steuersätze im Bergbausektor
(21,1 Prozent). In Schweden beträgt der Satz 9,6, in Australien 12,2 und in
China 13,9 Prozent.
Behördenwillkür bei der Lizenzvergabe und den Zöllen, Korruption.
Ebenfalls nur mit Unterstützung der Regierung kann das Problem der „Ninjas"
(illegale Goldgräber und Bodenschatzräuber) gelöst werden.
Die Notwendigkeit, die Umwelt zu schützen und den Lebensraum der nomadischen
Viehhalter zu respektieren wurden zwar von allen Seiten betont, doch gerade in
diesem Bereich gibt es Versäumnisse (Nutzung von Trinkwasser für den
Goldabbau, Zerstörung der Pflanzendecke durch den Einsatz von Chemikalien
etc.).
Jurtencamp bei Moltzog Els
Wirtschaftstag Mongolei
Im Rahmen der „Asien-Pazifik-Woche" in Berlin trafen sich am 23.
September auf dem „Wirtschaftstag Mongolei" deutsche und mongolische
Unternehmer, Wissenschaftler, Politiker, Verwaltungsbeamte, Wirtschaftsfachleute
und Mongoleifreunde, um über den Stand und die Möglichkeiten der
mongolisch-deutschen Zusammenarbeit zu informieren und sich informieren zu
lassen.
Besonderes Interesse zogen die Tourismusveranstalter auf sich.
Besuchten im vergangenen Jahr noch 6 000 Touristen aus Deutschland die Mongolei,
waren es in den ersten acht Monaten dieses Jahres 4 000.
Das Interesse der Mongolen, in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu
studieren oder zu arbeiten, ist nach wie vor groß. Schwierigkeiten und
Hindernisse bei der Visaerteilung spielten demzufolge in den Diskussionen eine
große Rolle.
Heikle Brueckenueberquerung
Handybenutzung im Auto verboten
142 000 Kraftfahrzeuge 8 000 verschiedener Marken sind in der Mongolei
zugelassen.
Die Zahl der Verkehrsunfälle nimmt von Jahr zu Jahr zu, allein in den letzten
fünf Jahren verloren 2 100 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben.
Auf der Sitzung des Rechtsausschusses des Großen Staatskhurals am 24.09.
beschlossen die Mitglieder u.a. die Handynutzung beim Autofahren zu verbieten,
um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Viehimpfung in Ulaanbaatar
Zur Vorbeugung gegen diverse Viehkrankheiten und –seuchen
(Parasitenbefall, Maul- und Klauenseuche) werden die hauptstädtischen
Viehhalter aufgefordert, ihre Tiere impfen zu lassen.
Die veterinärmedizinischen Einrichtungen seien darauf vorbereitet, die 200 000
Tiere, die in Ulaanbaatar gehalten werden, ab Oktober vorbeugend zu impfen.
20 Prozent mehr Sozialhilfe
Vom ersten Oktober an können sich die Sozialhilfeempfänger über 20
Prozent mehr Geld freuen.
Die Minister für Wirtschaft und Finanzen sowie für Arbeit und soziale
Sicherheit, Ch. Ulaan und Sh. Batbayar, informierten nach der letzten
Kabinettssitzung die Öffentlichkeit über die Erhöhung.
Dafür werden im Staatshaushalt 252 Millionen Tugrug bereit gestellt.
Seit 1999 erhöhte sich der durchschnittliche Sozialhilfebetrag von 10 000
Tugrug im Monat auf 14 400 ab 01.10.2003.
v. l. Khulan, Byambaa, Chimgee
Wohltätigkeitsbasar
Der Women‘s Diplomatic Club beim Ministerium für Auswärtige
Angelegenheiten und das Diplomatische Corps in der Mongolei organisieren
alljährlich einen Wohltätigkeitsbasar, dessen Erlöse notleidenden
mongolischen Kindern zugute kommen.
Der Ausbruch der Lungenkrankheit SARS in den Nachbarländern der Mongolei
führte in diesem Jahr zu einer Terminverschiebung auf den 27. September.
Dem Erfolg der Veranstaltung tat das keinen Abbruch. Der Saal im „Chinggis-Hotel"
konnte die vielen Besucher und Kaufwilligen kaum fassen.
Zu den Ausstellern und Anbietern gehörten mongolische und ausländische Firmen
und Organisationen sowie ausländische Vertretungen in Ulaanbaatar: Aus Laos
wurden Tücher, Silberschmuck und Taschen verkauft, Vietnam und Indien boten
nationale Spezialitäten an,. Russland und Bulgarien Wein, Gebäck und
Kunstgewerbe, die Türkei Schmuck und ebenfalls Kulinarisches.
Die Internationale Frauenvereinigung der Mongolei (IWAM) war mit einem
Informationsstand vertreten.
Roswitha Vorwerk zeichnete in ihrer Doppelfunktion als IWAM-Präsidentin und
Mitglied im WDC für den deutschen Beitrag verantwortlich: Einen Kuchenbasar.
Bereits nach einer knappen Stunden hatten Byamba, Khulan und Chimgee alle
Kuchen, gebacken von Mitgliedern der deutschen Gemeinde, verkauft.
Goldmedaille für mongolischen Wissenschaftler
Dem Biologen, Prof. Dr. A. Perlee, wurde von der Universität Cambridge in
Großbritannien eine Goldmedaille für hervorragende wissenschaftliche
Leistungen überreicht.
Sein Artikel über „Die Evolution der fluguntauglichen Vögel" erschien
kürzlich in der renommierten Wissenschaftszeitschrift „Nature".
Schuldirektorin abgemahnt
Die Direktorin der 3. Grundschule in Ulaanbaatar, Ts. Sarangerel, wurde von
der zuständigen Schulaufsichtsbehörde abgemahnt. Sie hatte von den Eltern der
Schüler Beträge zwischen 4 000 und 50 000 Tugrug für Zusatzunterricht, für
den angeblichen Kauf von Seife und Toilettenpapier, für Renovierungs- und
Ausbesserungsarbeiten, für Schulfeste etc. gefordert.
Für Schüler, die aus einem anderen Stadtbezirk stammten, mussten 10 000 Tugrug
zusätzlich bezahlt werden.
Insgesamt „sammelte" die Schulleiterin seit Beginn des neuen Schuljahres
illegale Gelder in Höhe von fast 1,2 Millionen Tugrug ein.
Internationale Anerkennung für mongolischen
Dokumentarfilm
D. Byambasuren, Studentin an der Fernseh- und Filmhochschule in München
(Deutschland), wurde auf dem internationalen Dokumentarfilmfestival in Toronto
für ihren Beitrag „Die Tränen der Kamelstute" enthusiastisch gefeiert.
Bereits während der Erstaufführung auf dem Münchner Filmfestival im Juli
dieses Jahres konnte sich die junge Mongolin über einen Achtungserfolg freuen.
Ursprünglich sollte der Film nur zweimal aufgeführt werden. Nun will das
internationale Publikum mehr.
Auch in der Mongolei soll der Film ab nächster Woche zu sehen sein.
„Tränen der Kamelstute" ist die dritte Arbeit Byambasurens. Zuvor
erarbeitete sie mit einem italienischen Kameramann Filme über ein mongolisches
„Schlangenmädchen" und einen Volksmusiker.
Die Hochschule finanzierte den Festivalfilm mit 300 000 Euro.
2 Silbermedaillen für mongolische Heberin
G. Odgongerel hat bei den asiatischen
Meisterschaften im Kraftheben (Powerlifting) in der Klasse bis 75 Kilogramm der
Frauen zwei Silbermedaillen in den Kategorien Squat und Deadlift) gewonnen.
Insgesamt beteiligten sich 170 Sportlerinnen aus 16 Ländern an den Wettkämpfen
in Chin Huan Dao (VR China).
G. Sarantsetseg und S. Gerelmaa wurden jeweils Sechste in den Gewichtsklassen
bis 59 und 62 Kilogramm.
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Last Update: 02. Januar 2023