Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
vom 5. bis 12. April 2004

von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar


Mongolische Gesichter

18 politische Parteien in der Mongolei
Mit der Registrierung der "Mongolyn Liberal Nam" (MLN), der Liberalen Partei der Mongolei und der "Bugd Nairamdakh Nam" (BNN), der Republikanischen Partei beim Obersten Gericht, existieren gegenwärtig 18 politische Parteien in der Mongolei, die sich an den Parlamentswahlen beteiligen können.
Die BNN hatte sich 2002 mit der Bürgermutpartei S. Oyuns zusammengeschlossen, ehe sie sich auf Betreiben von Parteigründer Jargalsaikhan, Generaldirektor von "Buyan", im März 2003 wieder von ihr trennte.
Die Vorsitzenden der neuen, alten Parteien sind D. Banzragch und B. Jargalsaikhan.
Bis zum 17. Mai müssen alle Parteien ihre Kandidaten für die bevorstehenden Parlamentswahlen aufgestellt haben.
Das Parlament wird ab Mitte Mai eine Sitzungspause einlegen.

Hoher Mitarbeiter des BND in der Mongolei?
Nachdem von offizieller Seite ein eventueller Besuch eines hohen Beamten des Bundesnachrichtendienstes in der Mongolei wiederholt verneint worden war, brachte die "Zuuny Medee" nun eine kurze Meldung über den Besuch eines BND-Mitarbeiters, der vom stellvertretenden Abteilungsleiter Asien im Auswärtigen Amt begleitet wurde.
In der Meldung wird jeder Zusammenhang mit dem Fall des aus Frankreich entführten Enkhbat zurückgewiesen.
An den Besprechungen beider Seiten war kein Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Ulaanbaatar beteiligt.
Die Enkhbat-Entführung aus Frankreich über Berlin belastet nach wie vor die deutsch-mongolischen Beziehungen.
Der Konsul der mongolischen Botschaft in der Bundesrepublik wurde von deutscher Seite aufgefordert, das Land binnen eines Monats zu verlassen.

Wiedereröffnung der nordkoreanischen Botschaft
Die mongolische Regierung beauftragte den stellvertretenden Minister für Auswärtige Angelegenheiten, S. Batbold, mit der Verhandlungsführung im Zusammenhang mit der geplanten Wiedereröffnung der Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea in Ulaanbaatar.

MIAT noch nicht reif für eine Privatisierung
Brendan Donohoe, der Chef des irischen Managements der mongolischen Fluggesellschaft "MIAT", erklärte, die Voraussetzungen für eine Privatisierung der Fluggesellschaft seien noch nicht gegeben. Es hätte zwar in den letzten Monaten Verbesserungen gegeben: Die Schulden und Personalkosten seien abgebaut worden, wenn auch nicht im erforderlichen Maße, ebenso wurde die die Zahl der internationalen Flüge reduziert bei gleichem Passagieraufkommen.
Nach wie vor bereiten die hohen Kosten für die Inlandflüge Probleme.
Positiv wirke sich der Umzug des MIAT-Verkaufsbüros in attraktivere Räume aus.
Der Vertrag für die irischen Manager wurde bis September 2004 verlängert.

Beinahkatastrophe im Unigebäude Nr.2
Am Freitagnachmittag der vergangenen Woche hat eine Chemielaborantin aus Versehen im Gebäude Nr. 2 der Mongolischen Staatsuniversität ein Gefäß mit zweieinhalb Litern Ammoniak fallen lassen.
Bis auf die Laborantin, die unter Atemnot und Augenbrennen litt, wurde niemand verletzt. Spezialisten neutralisierten das Ammoniak.
Der sofort alarmierte Sicherheitsdienst evakuierte alle Studenten und Lehrer und sperrte das Gebäude ab.
Bereits am Montag konnte der Lehrbetrieb wieder aufgenommen werden.

"Udriin Sonin" bei Abonnementzeitungen vorn
Die "Mongolische Post" (Mongol Shuudan) hat gemeinsam mit der "Ulaanbaatar Post" (Ulaanbaatar Shuudan) die vorläufigen Ergebnisse bei den Zeitungsbestellungen für das zweite Quartal veröffentlicht. Danach liegt die "Udriin Sonin" mit 10 527 Bestellungen vor der "Unuudur" (7 057) und der "Zuuny Medee" (5 739).
Das gilt auch, wenn man (nach Angaben der "Udriin Sonin") die 2 068 Exemplare der "Zuuny Medee" und der "Unen", die aus dem Staats- bzw. Parteihaushalt bezahlt werden, um kostenlos an Funktionäre und Staatbedienstete abgegeben zu werden, hinzuzählt.

Gold
Immer mehr Mongolen ziehen in die Gobi-Naturschutzgebiete, um illegal Gold abzubauen. Für fest vereinbarte Preise verkaufen sie das Gestein an Zwischenhändler.
In den Sums Khatanbulag und Khanbogd sind mittlerweile regelrechte Werkstätten entstanden, in denen das Gold aus dem Erz gewaschen wird, wobei ohne sonderliche Schutzvorrichtungen Quecksilber eingesetzt wird.

Brand noch nicht unter Kontrolle
Ein Steppenbrand im russisch-mongolischen Grenzgebiet hat in der Nacht vom 05. zum 06. April den Dadal-Sum im Khentii-Aimag erreicht.
Bisher ist ein Fläche von zehn Quadratkilometern betroffen.
Die Feuerwehr des Dadal-Sums und die Grenztruppen bemühen sich gemeinsam, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.

Schwieriges Frühjahrslager
In einigen Sums der Aimags Tuv und Dornogov’ sind aufgrund starker Schneefälle bisher 6 000 Stück Vieh eingegangen.
Die Schnee- und Schneestürme verhindern einen regulären Weidegang und machen Wege und Zufahrten unpassierbar.
Armeeangehörige und Zivilschutz helfen bei der Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln sowie Brennstoffen.

Maul- und Klauenseuche
Vieh von drei Viehzüchterhaushalten im Sukhbaatar-Aimag ist trotz aller Vorbeugemaßnahmen an der Maul- und Klauenseuche erkrankt.
Über den Asgat-Sum wurde strenge, über drei weitere Sums begrenzte Quarantäne verhängt.

Dagvadorj wird Berater des Ministerpräsidenten
Der Sumoringer Dagavadorj, der seit 30 Kämpfen hintereinander unbesiegt ist und die Rangliste der japanischen Sumokämpfer anführt, wurde von Ministerpräsident N. Enkhbayar empfangen. Er dankte dem Großmeister dafür, dem Namen Mongolei im Ausland Ehre und seinen Landsleuten soviel Freude gebracht zu haben.
Enkhbayar ernannte Dagavadorj zu seinem Berater für Jugend und Sport.
An dem Treffen nahm auch der Bruder des Sumoringers, Sumyabazar, ein erfolgreicher Ringer ("Falke"), teil.

Chimeegui Khot – Die lautlose Stadt
Einem Beschluss der Bürgerversammlung von Ulaanbaatar zufolge, wurde in Baruunturuun die von "New Mind" initiierte Friedhofsanlage mit Krematorium gebaut.
Gemeinsam mit dem Unternehmen "Buyan" wurde das Projekt, die Errichtung eines "Zentrums des Gedenkens", nach mehreren Anläufen schließlich doch realisiert. Nun sind nur noch Ausbesserungs- und Verschönerungsarbeiten im Innern des Gebäudes in Form einer Stupa, zu erledigen.
Auch die lamaistische Kirche hat mittlerweile ihren Widerstand aufgegeben. Sie war mit der ursprünglichen Wahl des Ortes nicht einverstanden.
Purevbat, der Direktor der Buddhistischen Kunsthochschule beim Gandankloster, hatte sich in einem Interview mit der "Ulaanbaatar Times" positiv über das Vorhaben geäußert. Leichenverbrennung wäre für die Mongolei nichts gänzlich Neues. Es habe immer mehrere Arten der Totenbestattung gegeben und auch buddhistisch-lamaistische Glaubensregeln würden nicht verletzt werden. Wichtig sei nur eine würdiges Abschiednehmen von den Toten durch die Lebenden.
20 Menschen werden in der "lautlosen Stadt" Arbeit finden, die Ende Mai ihrer Bestimmung übergeben werden soll.


Erdöltransport im Süden der Mongolei

Eisendiebstahl
Im Zusammenhang mit den gestiegenen Preisen für Eisen nehmen die Diebstähle von metallhaltigen Gegenständen zu. Die Täter schrecken auch nicht davor zurück, für die Infrastruktur notwendige Einrichtungen zu zerstören, um an das begehrte Gut zu kommen.
So werden Eisenbahngleise zestört, Gullydeckel abmontiert und sogar Stützsäulen von Heizungsanlagen abgebaut – so geschehen im Zentralaimag. 30 derartige Stützen wurden gestohlen.
Damit sind die Sicherheit der Anlagen und die Wärmeversorgung für die Bewohner gefährdet. Außerdem ist der Wiederaufbau mit hohen Kosten verbunden.
Bisher fehlt von den Tätern noch jede Spur.

Zwei Kinder erschossen
Zwei Kinder einer Familie, die ihr Frühjahrslager in Zagiin Am, im Uench-Sum des Khovd-Aimags, aufgeschlagen hat, wurden unweit ihrer Jurte tot aufgefunden.
Die Kinder waren durch Schüsse aus einem Gewehr (TOZ-8) in Hals und Brust getötet worden.
Eine Arbeitsgruppe der Zentralen Polizeidienststelle in Ulaanbaatar hat sich an den Ort des Verbrechens begeben, um mit der örtlichen Polizei gemeinsam die Untersuchungen zu leiten.

Mord an Schweizer Bürger
In den Morgenstunden des 08. April wurde der seit mehreren Jahren in der Mongolei arbeitende Koch, Silvio Jnglin, in seiner Wohnung in Ulaanbaatar ermordet aufgefunden.
Das Opfer – Schweizer Staatsbürger - war durch mehrere Messerstiche getötet worden.
Die zuständige Polizeidienststelle im Chingeltei-Distrikt hat die Untersuchung aufgenommen. Der Tat dringend Verdächtige befinden sich bereits in Gewahrsam.


   

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