Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Aus der Regierungssitzung
Am 23. August leitete Ts. Elbegdorj zum
ersten Mal nach seiner Wahl eine Kabinettsitzung.
Hauptthemen waren die aktuelle wirtschaftliche und soziale Lage in der Mongolei
sowie die Vorbereitung des neuen Unterrichtsjahres.
Die Ressortleiter berichteten über Ergebnisse ihrer Arbeit in den vergangenen
vier Jahren.
Im Jahre 2003 ist die die mongolische Wirtschaft um 5,6 Prozent gewachsen, wobei
Elbegdorj auf ein Wachstum von 6 Prozent für das kommende Jahr orientiert.
Das Pro-Kopf-Einkommen erreichte 2003 586 900 Tugrug oder 511 US-Dollar, die
Devisenreserven des Staates erhöhten sich zwischen Januar und August 2004 um
26,1 Prozent und erreichten 162,7 Millionen Dollar.
Im Vergleich zu 1999 wuchs das Außenhandelsvolumen – der Export erhöhte sich
um 38,1 Prozent, der Import um 45,8 Prozent.
Besprochen wurden der Staatshaushalt 2005 sowie die Richtlinien der
Wirtschaftspolitik und notwendige Gesetzesvorlagen für 2005 und für die Jahre
2006 bis 2008.
Auch in Zukunft sollen die Staatsausgaben verringert werden bei gleichzeitiger
Erhöhung ihres Nutzens.
Regierungsbildung und -programm
Jetzt ist es offiziell: Die neue
mongolische Regierung wird eine „Regierung der Großen Koalition" sein.
MDK und MRVP haben eine gemeinsame Arbeitsgruppe, bestehend aus acht
Mitgliedern, gebildet, die die Regularien und Prinzipien der neuen Regierung
erarbeiten und ihre Einhaltung überwachen soll.
In der nächsten Woche soll das Regierungsprogramm fertig gestellt sein.
Das erklärte S. Bayartsogt, MDK-Abgeordneter des Großen Staatskhurals,
stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied in der Arbeitsgruppe, die
die Koalitionspapiere erarbeitet.
Danach können die Struktur der Regierung festgelegt und die Ministerämter
besetzt werden.
Die Mongolen interessiert am meisten, was aus den Wahlversprechen der
Koalitionäre hinsichtlich des Kindergeldes in Höhe von 10 000 Tugrug für
jedes Kind monatlich (MDK) oder 100 000 Tugrug einmalig für jedes dritte Kind
oder 500 000 Tugrug bei Ersteheschließung (MRVP) wird. Das seien Vorschläge,
die sorgfältig geprüft werden müssten. Die Regierungsbildung unter den
Bedingungen einer Großen Koalition erfordere Zeit, die Erarbeitung des
Regierungsprogramms sehr viel Sorgfalt, es müssen Kompromisse gefunden werden,
außerdem soll das Bündnis vier Jahre lang halten. Im Übrigen sei der Vertrag
über die Große Koalition so gut wie fertig, so Bayartsogt weiter.
Rundfunk und Fernsehen frei von staatlichen
Einflüssen
Ministerpräsident Ts. Elbegdorj und der
Vorsitzende des Großen Staatskhurals, N. Enkhbayar, gaben am 25. August
bekannt, dass mit sofortiger Wirkung Rundfunk und Fernsehen von allen
staatlichen Einflüssen unabhängig zu öffentlichen Medien werden.
Die entsprechenden Gesetzesänderungen bzw. –zusätze stehen ganz oben auf der
Tagesordnung für die Herbstsitzungen des Parlaments.
Bei der Neufassung des Gesetzes will man sich an westeuropäischen Vorbildern
orientieren.
Außerdem soll ein Ethikrat gegründet werden, der journalistische
Fehlleistungen zu ahnden, aber auch dafür Sorge zu tragen hat, dass
Journalisten nicht mit dem Strafrecht und drohender Haft diszipliniert werden.
Konsularabteilung der US-Botschaft vorübergehend
geschlossen
Ab 30. August wird die Konsularabteilung
der amerikanischen Botschaft in der Mongolei „wegen unvorhersehbarer
Umstände" vorübergehend geschlossen.
Wann sie wieder geöffnet werde, stehe noch nicht fest, verlautet aus der
Konsularabteilung der Botschaft.
Für amerikanische Staatsbürger wurde ein Sonderdienst eingerichtet.
V. l. H. Takashima
Japanische Außenministerin zu Gast in der Mongolei
Im Rahmen ihrer Zentralasienreise wird die
die Außenministerin Japans, Yoriko Kawaguchi, am 01. und 02. September die
Mongolei besuchen.
Sie wird zu Gesprächen über den Stand der mongolisch-japanischen Beziehungen
mit Präsident Bagabandi, Parlamentsvorsitzendem Enkhbayar, Ministerpräsident
Elbegdorj und dem Minister für auswärtige Angelegenheiten, Erdenechuluun,
zusammentreffen.
Am Nachmittag des 01. September hält sie eine Vorlesung vor Studenten und
Lehrern an der Mongolischen Staatsuniversität.
Auf einer Pressekonferenz im Chinggis-Hotel in Ulaanbaatar betonte Herr
Takashima, der Generaldirektor der Presse- und Informationsabteilung des
japanischen Außenministeriums, wie wichtig Frieden und Stabilität in den
Ländern Zentralasiens für die gesamte Region seien.
Weiter führte er aus, dass Japan, trotz schwieriger Haushaltslage, seine
Entwicklungshilfe für die Mongolei nicht kürzen werde.
Japan ist vor Deutschland der größte Einzelgeber für die Mongolei.
Schuljahresbeginn 2004 in der Mongolei
Schuljahresbeginn
Am 01. September beginnt für 550 000
Schüler an 688 Schulen, 91 000 Kinder in 687 Kindergärten und 24 700 Studenten
und Lehrlinge an 183 staatlichen und privaten Hochschulen und Colleges sowie an
110 Berufsausbildungszentren das neue Unterrichtsjahr.
83 000 ABC-Schützen besuchen die erste Klasse, von denen 32 000 erst sieben
Jahre alt sind und die so genannte „0" Klassen oder die
Vorbereitungsschule im Kindergarten besuchen.
Ab diesem Jahr wird in der Mongolei schrittweise Elf-Klassen-Schulsystem
eingeführt.
Mongolische Studenten in der Türkei
Auf Kosten des türkischen Staates beginnen
jedes Jahr 40 junge Leute aus der Mongolei ein Studium an Universitäten und
Hochschulen in der Türkei. Bevorzugte Studienfächer sind
Informationstechnologie, Technische Wissenschaften und Management.
Während des Besuches von Bildungsminister Hussein Chelik in der Mongolei
unterzeichneten er und sein mongolischer Amtskollege ein Regierungsabkommen
über die gegenseitige Anerkennung von Zeugnissen und Diplomen sowie über die
weitere Zusammenarbeit im Bildungswesen. Es wird angestrebt in Ulaanbaatar eine
mongolisch-türkische Universität zu eröffnen.
Insgesamt studieren in der Türkei 500 mongolische Studenten.
Ab kommendem Studienjahr erhöht die Türkei die Zahl ihrer Stipendien für
Mongolen von bisher 40 auf 50.
An Hochschuleinrichtungen der Mongolei studieren 25 türkische Studenten.
Freizeit- und Erholungspark unweit des Sukhbaatarplatzes
Neuer Freizeit- und Erholungspark in Ulaanbaatar
Eine etwas verwilderte Grünanlage in der
Straße der Händler in Ulaanbaatar wurde durch eine großzügige Spende der
Asashoryu - Stiftung in Höhe von 120 Millionen Tugrug in einen Park nach
japanischem Vorbild umgestaltet.
Anlässlich seiner Hochzeit übergab der Sumochampion Asashoryu Dagvadorj die
neu gestaltete Anlage mit zwei Pavillons, die zum Verweilen einladen und den
Blick auf stilisierte Flüsschen und Wasserfälle, auf eine echte kleine Brücke
und auf wunderschöne Blumenrabatten freigeben, der Öffentlichkeit.
Pflanzenanbau im Khuvsgul-Aimag
Regnerisch und kühl
Bis zum Montag sagten die Meteorologen
kühles und regnerisches Wetter für weite Teile der Mongolei voraus – und sie
behielten Recht. Für die bevorstehende Ernte, die schon durch Trockenheit im
Mai und Juni Schaden genommen hat, wäre anhaltender Regen oder gar Frost von
Übel. Doch pünktlich zum ersten September schien wieder die Sonne und es wurde
sommerlich warm.
Nur in den Bergen ist bereits der erste Schnee gefallen.
Sturm über Darkhan
Ein Sturm, der am 24. August über dem
Darkhan-Uul-Aimag tobte, verursachte Sachschäden in Höhe von mehr als 220
Millionen Tugrug.
Der Sturm wütete fast 40 Minuten, ihm folgte ein starker Regen. Felder wurden
verwüstet, Wände, Dächer, Fenster und Türen und Fahrzeuge zerstört,
Stromleitungen zerrissen, Heizungsanlagen beschädigt. Möbel, Holz- und
Eisenteile flogen durch die Luft.
In mehreren Stadtteilen von Darkhan, im Orkhon-Sum, in Khushaat und Tsagaan Nuur
brach die Energieversorgung zusammen.
151 Jurten stürzten ein oder wurden hinweggeweht, 52 von ihnen können nicht
wieder aufgestellt werden.
28 Menschen erlitten Verletzungen. Zwei von ihnen werden auf der Intensivstation
des Aimagkrankenhauses in Darkhan behandelt.
Ministerpräsident Elbegdorj ließ sich vom Chef des Katastrophenschutzes,
Oberst P. Dash und von Aimaggouverneur, D. Khayankhyarvaa, über das Ausmaß der
Schäden sowie die Wiederaufbauarbeiten informieren und sagte dem Aimag
notwendige Hilfe des Staates zu.
Eine Arbeitsgruppe des Katastrophenschutzdienstes reiste nach Darkhan, um die
genauen Schäden zu beziffern und um bei der Organisierung der Wiederaufbau- und
Reparaturarbeiten zu helfen.
Feuer im Bogd-Uul
Erneut hat es im Bogd-Khan-Uul gebrannt.
Das Feuer an der Ostseite des Tsetsee-Gun, der höchsten Erhebung des Gebirges,
wurde am 26., gegen 18:00 entdeckt. Bereits am 24. sind 0,2 Hektar in Ikh
Tengeriin Am verbrannt.
Vier Personen, die Nüsse, Beeren und andere Waldfrüchte sammelten und offenbar
das Feuer durch Leichtsinn verursacht hatten, wurden vorübergehend
festgenommen.
Wertvolle Rennpferde als Schlachtvieh verkauft
Vier Jugendlich zwischen 14 und 16 Jahren
wurden in Gewahrsam genommen, weil sie im Verdacht stehen, 14 Pferde von der
Weide gestohlen und sie auf dem Markt als Schlachtvieh verkauft zu haben. Nach
den Hintermännern der Straftat wird noch gesucht.
Einige der Pferde gehörten zu den Siegern bei Aimag- und Sum - Naadamrennen.
Jedes war eine Million Tugrug wert. Eines der gestohlenen Pferde stammte aus
einer Zucht aus Russland und kostete sogar zwei Millionen. Auf dem Viehmarkt
brachten alle Tiere zusammen knapp 300 000 Tugrug ein.
Junge Frau von Bruder und Ehemann umgebracht
Weil sie ihnen das Geld für den Kauf einer
weiteren Flasche Arkhi verweigerte, prügelten Bruder und Ehemann eine
26jährige Frau zu Tode.
Das Verbrechen ereignete sich in der Nacht vom 24. zum 25. August im
Sukhbaatar-Duureg von Ulaanbaatar.
Der 28 Jahre alte Bruder und sein 30 Jahre alter Schwager wurden von der Polizei
des Sukhbaatar-Duuregs festgenommen.
Informationen zur Mongolei:
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Last Update: 04. Januar 2024