Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
Sonntagsspaziergang. 07.03
Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen
Föderation zu Gast in der Mongolei
Wladimir B. Rushailo, Sekretär des
russischen Sicherheitsrates, weilte vom 02.-05.03 auf Einladung seines
mongolischen Amtskollegen, D. Gotov, in der Mongolei.
Rushailo wurde von Präsident Bagabandi, gleichzeitig Vorsitzender des
Nationalen Sicherheitsrates, und von Ministerpräsident Enkhbayar empfangen.
Der Gast konferierte mit Mitgliedern der Regierung und tauschte mit seinem
mongolischen Partner Meinungen und Erfahrungen zu beide Seiten interessierenden
Sicherheitsfragen aus.
Gotov und Rushailo unterzeichneten einen gemeinsamen Arbeitsplan für die Jahre
2004 und 2005.
Der Besuch der russischen Delegation unter der Leitung Rushailos diente
gleichzeitig der Vorbereitung der Reise von Präsident Bagabandi nach Moskau.
Der russische Präsident Putin verband die Einladung an Bagabandi mit einer
Botschaft, in der er die langen und besonders wichtigen Beziehungen zwischen
beiden Ländern betonte.
Seite an Seite in der Schlacht am Khalkhyn Gol und im zweiten Weltkrieg
kämpfend, verbinde beide Völker und Staaten eine langjährige wirtschaftliche,
politische und kulturelle Kontakte, die nach der politischen Wende und
schwierigen Zeiten Anfang der 90-er Jahre nun eine neue Qualität erreicht
hätten.
Enkhbayar-Rede im Abgeordnetenhaus
Ministerpräsident N. Enkhbayar sprach am
vierten März in einer Außerordentlichen Parlamentssitzung vor den Abgeordneten
des Großen Staatskhurals zu Grundsatzfragen der wirtschaftlichen Entwicklung
der Mongolei.
In seiner mehrstündigen Rede verwies er unter anderem auf die Erfolge seiner
Regierung seit dem Wahlsieg im Jahr 2000.
So seien die ausländischen Direktinvestitionen von 30,4 Millionen US-Dollar im
Jahre 1999 auf 113,1 Millionen im Jahr 2003 gestiegen, die Inflationsrate von
19,9 Prozent auf unter fünf Prozent gesunken. Von den 11,4 Milliarden
Transferrubelschulden an Russland seien den Mongolen 98 Prozent erlassen worden.
Die Bildungsausgaben hätten sich von 1999 bis 2003 um das 1,6-fache pro
Schüler erhöht.
83 Jahre MRVP
Am 01. März jährte sich zum 83. Mal der
Gründungstag der ersten politischen Partei auf mongolischem Boden - der
Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP).
Aus diesem Anlass legten Präsident Bagabandi, Parlamentsvorsitzender
Tumur-Ochir und Ministerpräsident Enkhbayar am Denkmal des Mitbegründers der
Partei, D. Sukhbaatar, Blumenkränze nieder.
400 junge Leute, die meisten Studenten, stellten in den vergangenen Tagen einen
Antrag auf Parteimitgliedschaft.
Neun mongolische Tourismusunternehmen auf ITB
vertreten
Auf der Internationalen Tourismusbörse in
Berlin vom 12. bis zum 16. März werden sich aller Voraussicht nach neun
mongolische Aussteller beteiligen.
Das Jahr 2003, als „Jahr der Reise in die Mongolei" deklariert, hat die
Erwartungen der Tourismusbranche nicht erfüllen können. Im Vergleich zum Jahr
2002 ging die Zahl der Mongoleireisenden auf 198 500 zurück. Das Jahr 2004
wurde so erneut zum Tourismusjahr erklärt.
Unter dem Motto "Discover Mongolia 2004" soll im Ausland für die
Schönheiten der Natur, die historischen und kulturellen Reichtümer der
Mongolei geworben werden.
Mit Stand vom 01. Januar 2004 waren in der Mongolei 480 private
Touristikunternehmen tätig, einschließlich 52 ausländischer Unternehmen.
Den in- und ausländischen Gästen stehen 7 000 Betten in 280 Hotels und Motels
sowie 6 000 Betten in 140 Jurtencamps zur Verfügung. 11 000 Menschen sind in
der Tourismusbranche beschäftigt.
Die Auslandsinvestitionen im Tourismussektor erreichten im Jahr 2003 5,6
Millionen US-Dollar.
Vom 06. bis zum 08. April organisiert die Mongolische Tourismusagentur die
traditionelle nationale Touristikmesse in Ulaanbaatar zum ersten Mal als
internationales Ereignis.
Viehzählung 2003
Der Minister für Land- und
Nahrungsgüterwirtschaft, Nasanjargal, informierte über die endgültigen
Ergebnisse der Viehzählung 2003.
236 000 von insgesamt 568 600 mongolischen Haushalten verfügen über privaten
Viehbesitz. Davon sind 172 000 mit Viehzuchtproduktion beschäftigt. 1999 waren
es noch 270 000 bzw. 189 000.
Gezählt wurden 25 427 700 Tiere, 1,5 Millionen mehr als 2002. Die Zahl der
Kamele stieg um 3 700, die der Schafe um 119 800, die der Ziegen um 1,5
Millionen. Demgegenüber ging die Zahle der Pferde um 20 000, die der Rinder um
91 500 zurück.
Viehverluste 2004
Kälte, Schnee und Schneestürme stellen
die Viehhalter in mehreren Aimags bei der Aufzucht der gerade geborenen Tiere
vor große Probleme. Betroffen sind vor allem Kreise (Sums) in den Aimags
Khentii, Dornod, Darkhan-Uul, Orkhon, Sukhbaatar, Tuv, Ar- und Uvurkhangai sowie
Bulgan.
Bis zum 04.03. sind im Sukhbaatar-Aimag 10 000, im Tuv-Aimag 4 195, in
Darkhan-Uul 361 und in Orkhon 352 Tiere verendet. Sollten die ungünstigen
Witterungsverhältnisse im März und April andauern, ist mit weiteren Verlusten
zu rechnen.
In Richtung Sukhbaatar wurden die ersten Hilfslieferungen (Trockenfutter) aus
der Staatsreserve bereits auf den Weg gebracht.
Alles Gute zum 08. März
Internationaler Frauentag 2004
Der Internationale Frauentag war zu
sozialistischen Zeiten in der Mongolei ein offizieller Feiertag, der auch privat
fast wie heute Tsagaan Sar gefeiert wurde.
Nach der politischen Wende als offizieller Feiertag abgeschafft, ist er seit dem
vergangenen Jahr wieder in die Liste der offiziellen mongolischen Feiertage
aufgenommen worden.
Mittlerweile bieten die Blumengeschäfte lebende und künstliche Blumen sowie
Grünpflanzen in einer solchen Fülle an, dass die Auswahl schwer fällt.
Bereits am Freitag waren die einschlägigen Geschäfte überfüllt, desgleichen
die Kosmetikstände, über die jedes noch so kleine Kaufhaus verfügt.
Die Bäckereien kommen mit der Bearbeitung der Bestellungen für
Frauentagstorten kaum nach. Männer und Frauen tragen die Kartons mit dem
süßen Backwerk seit Tagen in Büros, Werkhallen und nach Hause.
Internationale und nationale Frauen- und sonstige Organisationen führen
Festveranstaltungen oder Seminare durch, auf denen auf die Probleme der weniger
begünstigten Einwohner des Landes eingegangen wird: Obdachlosigkeit,
Alkoholismus, Prostitution, Kinderarbeit, Infektionskrankheiten, fehlende
Arbeitsplätze.
Das „Forschungszentrum für Mutter und Kind" in Ulaanbaatar hat das Jahr
2004 zum Jahr der besseren Gesundheitsfürsorge für Mütter und Frauen
erklärt.
Positiv gewertet wurde, dass dank verbesserter Aufklärungskampagnen in den
vergangenen Jahren die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zurückgegangen ist
und auch die ungewollten Schwangerschaften junger Frauen zwischen 15 und 19
Jahren von neun Prozent im Jahr 2000 auf 6,9 Prozent im Jahr 2003 gesunken sind.
Chinesisches Kulturfestival in Ulaanbaatar
Vom 07.-13.03. finden in Ulaanbaatar zum
ersten Mal seit 40 Jahren wieder „Chinesische Kulturtage" statt.
Eine Ausstellung chinesischer Kunstwerke, Auftritte weltberühmter chinesischer
Zirkusartisten sowie eine Ausstellung traditioneller chinesischer
Musikinstrumente gehören zum Programm des Festivals.
Der chinesische Kulturminister wird an den Eröffnungsfeierlichkeiten teilnehmen
und auch einige der Veranstaltungen besuchen.
Schulden durch Tsagaan Sar
Vor allem für ältere Menschen und Rentner
ist die Zeit nach Tsagaan Sar eine Zeit voller Sorgen. Die Aufwendungen für
Tsagaan Sar, das mongolische Mondneujahrsfest, übersteigen oft ihre
finanziellen Möglichkeiten. Schnell sind drei Monatsrenten verbraucht.
In diesem Jahr mussten für einen Hammelrücken zwischen 75 000 und 95 000
Tugrug ausgegeben werden, hinzu kommen die Kosten für Getränke, Süßigkeiten
und Geschenke. In den ersten zwei, drei Tagen des Festes muss jeder Gast, ob
verwandt oder fremd, bewirtet werden und ein Geschenk erhalten. Manche Familien
bekommen Besuch von Menschen, die sie vorher noch nie gesehen haben.
Forderungen, wonach in den Wochen vor dem Neujahrsfest deutliche Preisnachlässe
gewährt und für Alte und Arme Sonderverkäufe organisiert werden sollten,
häufen sich.
Die 82-jährige Khandaa und ihr 85-jähriger Mann Namsraijav aus dem
Chingeltei-Duureg in Ulaanbaatar klagten nach dem Fest über Müdigkeit, ja
regelrecht Erschöpfung und eine leere Kasse.
Nichtsdestotrotz werden im nächsten Jahr wieder alle Kinder, Kindeskinder,
Nichten, Neffen, die Kinder der Großcousins und, und auf das freundlichste
begrüßt, sie werden zum Essen geladen und bekommen alle ihr Geschenk. Kämen
sie nicht, die Jungen oder Jüngeren, wären Khandaa und Namsraijav mehr als
enttäuscht.
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Last Update: 02. Januar 2023