Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Urlaub in der Türkei
Präsident Bagabandi und seine Frau haben,
einer Einladung des türkischen Staatspräsidenten, A. Sezer, folgend, am 12.
September ihre Urlaubsreise in die Türkei angetreten. Auf dem Flugplatz in
Istanbul wurden die mongolischen Gäste vom türkischen Innenminister und vom
Oberbürgermeister von Istanbul empfangen.
Ministerpräsident lädt zum Frühstück
Ministerpräsident Ts. Elbegdorj plant eine
regelmäßige Frühstücksrunde mit wechselnden Gästen aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Kultur.
Ziel der Runden sollen gegenseitige Informationsvermittlung, Erfahrungsaustausch
und Beratungen zu allen Fragen, die die Menschen in der gegenwärtigen Situation
(international und national) bewegen, sein.
Ein Thema wird z.B. die Frage sein, ob die Mongolei die englische Sprache zur
offiziellen Staatssprache erklären soll.
Noch keine neue Regierung
Immer noch haben sich die Partner nicht auf
eine Regierungsstruktur und Kompetenzenzuordnung geeinigt. Zurzeit kursieren
mindestens drei Vorschläge - von der MDK, der MRVP und vom Präsidenten. Dabei
sind die Ideen innerhalb der Parteien noch gar nicht berücksichtigt.
MCS als „Beste Firma" ausgezeichnet
Auf der Internationalen Herbstmesse
„Ulaanbaatar Partner"
wurde in diesem Jahr in der Kategorie „Beste Handelsfirma" MCS International -
Importeur von Elektronik ausgezeichnet.
Die jährlich stattfindende Messe wird von der Industrie- und Handelskammer der
Mongolei ausgerichtet.
Ernte 2004
Auf ihrer Tagung am 14. September haben die
Mitglieder der Staatlichen Erntekommission über Probleme und notwendige
Maßnahmen bei der diesjährigen Ernteeinbringung beraten.
In den Aimags Selenge, Tuv, Bulgan, Darkhan-Uul, Khuvsgul und Orkhon verlaufen
die Erntearbeiten zufrieden stellend. In den Aimags Dornod, Sukhbaatar, und
Khentii werden die Ernteerträge jedoch durch den trockenen Sommer niedriger als
erwartet ausfallen.
Einige Betriebe in Selenge und Bulgan haben mit den Folgen starker Hagelschauer
zu kämpfen.
Die für die Ernte bereitgestellten Mengen an Diesel, Öl und Benzin sind
ausreichend. Auch die Firmen, die nicht bezahlt haben, werden mit Kraftstoff
versorgt werden.
Allerdings könnte der gestiegene Benzinpreis für einige landwirtschaftliche
Betriebe zum Problem werden.
In den westlichen Provinzen und im Tuv-Aimag kam es bereits in dieser Woche zu
Kälteeinbrüchen und Schneefällen in den Bergregionen, so dass die Landwirte von
frühmorgens an ihre Kartoffeln und das Gemüse ernten müssen. Es fehlt an
Arbeitskräften. Deshalb stellten die Aimags Bulgan, Tuv und Orkhon Anträge auf
Unterstützung. Daraufhin wurden Soldaten der mongolischen Armee mobilisiert, bei
der Ernte zu helfen.
Th. Bauer, S. Mauser in der Roten Jurte am 17.09.04
Schuberts „Winterreise" in der Mongolei
Er hat Wort gehalten. Der Bariton und
ehemalige „Regensburger Domspatz", Thomas Bauer hat am 17. September in
Ulaanbaatar ein Konzert mit Liedern aus dem Zyklus „Die Winterreise" von Franz
Schubert (1797-1828) gegeben.
Auf dem Piano wurde er begleitet von Prof. Sigfried Mauser, Mitglied der
Bayerischen Kunstakademie.
Das Exklusivkonzert, gemeinsam organisiert vom Kunstrat der Mongolei und der
deutschen Botschaft, fand in der „Roten Jurte" im Museum der Schönen Künste „Zanabazar"
in Ulaanbaatar statt – ein würdiger Rahmen für das Ereignis.
Nicht nur „Am Brunnen vor dem Tore…", auch das Frühlingslied, nein, alle
Liedvorträge wurden mit großem Beifall des internationalen Publikums bedacht.
Beiden Künstlern war der Stress der langen Reise mit der transsibirischen
Eisenbahn von Moskau über Novosibirsk, Omsk, Krasnojarsk und Irkutsk nicht
anzumerken. Im Gegenteil: Sie sangen und spielten mit einer Hingabe, dass der
Schlussapplaus nicht enden wollte. Besonders gerührt waren vor allem die
mongolischen Gäste über den Vortrag eines populären mongolischen Liebesliedes in
ihrer Muttersprache.
Die Konzertreise ist eigentlich Teil des Programms anlässlich der
deutsch-russischen Kulturtage, die die Künstler von Berlin über Moskau,
Novosibirsk bis Peking führte.
Thomas Bauer und sein ehemaliger Lehrer Sigfried Mauser ließen es sich nicht
nehmen, einen Zwischenstopp in der Mongolei einzulegen. „ Die Winterreise" in
der kältesten Hauptstadt der Welt – die hier „Überwinternden" hat es gefreut.
M. Giefer in Ulaanbaatar
1 800 Kilometer zu Fuß durch die Mongolei
Von Rad- und Motorradfahrern wurde die
Mongolei bereits entdeckt, aber zu Fuß über Gebirge, durch Flüsse, Steppen und
Wüsten– das haben erst wenige gewagt.
Michael Giefer, 30, Lehrer für schwererziehbare Kinder aus Münstereifel, hat es
in 51 Tagen geschafft, vom Baikalsee über Sukhbaatar, Ulaanbaatar, Karakorum,
bis Bayanlig im Bayankhongor-Aimag in der Gobi zu laufen. Das Angebot
mitleidiger Nomaden, doch aufs Pferd zu steigen, wies er ein ums andere Mal
standhaft zurück. Er ist fast ertrunken, russische Grenzer haben ihn verhaftet,
das Essen der mongolischen Nomaden bekam seinem Magen nicht immer und seine
Wanderschuhe hielten auch nicht bis zum Schluss durch.
Doch er hat es geschafft. Zwischendurch fragte er sich (was wohl die meisten von
uns sowieso tun), warum er sich diese Strapazen antut. Im Überlandbus von
Bayankhongor nach Ulaanbaatar war das alles vergessen, er war lediglich ein
wenig unglücklich, dass er nicht bis an die chinesische Grenze, seinem
ursprünglichen Ziel, gewandert ist.
Jedenfalls erschiene wohl jedem nach so einem Trip Ulaanbaatar als das Paradies
schlechthin: Eine warme Dusche, ein Bier, ein Cheeseburger…
Der abenteuerlustige Lehrer hat die Tour zunächst mit seinem Freund Frank
Hülsmann angetreten. Der war mit dem Fahrrad im Jahr zuvor entlang der
Seidenstraße gefahren. Ab der russischen Grenze setzte Giefer seinen Weg allein
fort. Große Wanderstöcke, ein Zelt, Verpflegung und Wasser – 30 Kilo Gepäck
kamen da schnell zusammen.
Er übernachtete in Jurten, Goldgräberlagern und auch die Grenzer boten ihm statt
einer Zelle schließlich Erbsensuppe und ein Dach über dem Kopf an.
Wölfe und Bären ließen sich nicht blicken, dafür musste er sich mit Hunden
auseinandersetzen, die den Wanderer offenbar als Eindringling in ihr
Herrschaftsgebiet ansahen.
Von der Gastfreundlichkeit der Mongolen, besonders im Norden, konnte Michael
Giefer nur schwärmen, die Wanderstrecken riefen nicht immer solche Begeisterung
hervor. Vor allem der Weg von Ulaanbaatar nach Kharkhorin sei „grauenhaft"
gewesen, trocken, grau, öde.
Entschädigt wurde er dafür durch seine Begegnungen mit den Archäologen bei
Karakorum und der Besichtigung von Erdene Zuu, dem ersten lamaistischen Kloster
in der Nordmongolei.
Sand- und Staubstürme, Regen - dem wanderlustigen Deutschen blieb fast nichts
erspart.
Die Nächte im September sind bereits sehr kalt. Sein Spirituskocher nutzte bald
nicht mehr viel, da Spiritus nirgends aufzutreiben war. So kochte und heizte er
mit Dung – nach guter alter Nomadenart.
Befragt nach seinen Beweggründen für die Reise, nannte er Interesse an der
Geschichte, der Kultur und den Menschen, „dass das so noch keiner gemacht habe",
die Bücher Sven Hedins. Außerdem habe ihn seine Freundin, eine Biologin, auf die
Vegetationsvielfalt der Ost-West-Strecke hingewiesen.
„Khailan" in mongolischen Klöstern
„Niemand kann seiner Mutter genügend
Dankbarkeit erweisen, sollte er auch an tausend Morgen aus Tautropfen Tee für
sie zubereiten".
Vor 2 500 Jahren hat Buddha in Sumjuzasum, im „Himmelsland" versucht, seiner
Mutter Marja Dank zu sagen, indem er 70 Tage und Nächte lang das „Khailan" – ein
Dankesgebet über das „Atem nehmen" gelesen hat.
In Erinnerung daran wird in buddhistisch-lamaistischen Klöstern überall auf der
Welt vom 15. Tag des letzten Sommermonats an, das „Khailan" gelesen.
Die Lamas und Khuragas des Gandan-Klosters in Ulaanbaatar, des Klosters
Amarbayasgalant im Selenge-Aimag sowie in den großen und kleineren Klöster in
den Aimags und Sums werden während 45 Tagen aus dem Gebetsbuch lesen.
Schwarzwaldmädel A. Wagner in der Mongolei
Solidaritätsbasar des Woman’s Diplomatic Club
Am 18. September lud der Klub der
Diplomatenfrauen in der Mongolei zu seinem jährlichen Basar ins
Chinggis-Khaan-Hotel in Ulaanbaatar.
Der Erlös aus dem Verkauf der Souvenirs, Backwaren, des Schmucks und der
kulinarischen Köstlichkeiten aus den beteiligten Ländern kommt Not leidenden
Menschen in der Mongolei zugute.
U. A. waren mit Ständen vertreten die Russische Föderation, die Türkische
Republik, Bulgarien, Deutschland mit Baden-Württemberg, Indonesien, IWAM…
Der Andrang war groß und die Besucher verließen das Hotel nicht mit leeren
Händen.
Am Stand der deutschen Botschaft interessierten sich die Gäste aus Asien, aber
auch aus Russland für die Schwarzwälder Kuckucksuhren und bewunderten das
Schwarzwaldkostüm einer der „Verkäuferinnen gebührend.
Tod einer Goldgräberin
Im Khatanbulag-Sum des Dornogov’-Aimags
schossen Grenzsoldaten auf eine 26jährige Frau, die illegal nach Gold grub. Die
Frau wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ihr Leben konnte jedoch
nicht mehr gerettet werden.
Die Soldaten wollten nach eigener Aussage nur einen Warnschuss abgeben.
Der Vorfall wird zurzeit von den zuständigen Polizeidienststellen untersucht.
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Last Update: 02. Januar 2023