Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Kraftwerk Nr.4 in Ulaanbaatar
Auslandsreisen von Präsident und Ministerpräsident
Als Termin für den offiziellen Staatsbesuch
von Präsident N. Enkhbayar in Russland, wurde jetzt der 04. Dezember festgelegt.
Unmittelbar nach seiner Russlandreise wird N. Enkhbayar in die Vereinigten
Arabischen Emirate weiterreisen.
Ministerpräsident M. Enkhbold wird ab dem 22. November der Volksrepublik China
einen offiziellen Besuch abstatten.
Marktstand in Zuunmod. 17.11.06
Einigung über Kindergeld
Ab Januar 2007 werden für jedes mongolische
Kind wie bisher 3 000 Tugrug monatlich aus dem Staatshaushalt gezahlt, hinzu
kommt eine jährliche Zahlung von 100 000 Tugrug für jedes Kind aus dem
Entwicklungsfonds. Darauf einigten sich die Abgeordneten des Großen
Staatskhurals auf ihrer Sitzung am 15. November.
Wie die Zahlung der 100 000 Tugrug aufgeteilt wird, soll im Verlaufe der
Haushaltsdebatte geklärt werden. Ein Vorschlag lautet: 50 000,- zum Kindertag
und 50 000,- zum Schuljahresbeginn am 01. September.
Die Demokratische Partei unterbreitete den Vorschlag, den Mindestlohn, der
gegenwärtig 53 000 Tugrug beträgt, ab dem Jahr 2007 auf mindestens 106 000
Tugrug anzuheben.
Kuwait schenkt den Mongolen ein Parlamentsgebäude
Anlässlich des 800. Gründungsjubiläums des
mongolischen Einheitsstaates hat Kuwait der Mongolei eine Zuwendung in Höhe von
12 Millionen Dollar für den Bau eines Parlamentsgebäudes zugesagt.
Die Frage ist nur, wohin soll es gebaut werden? Vorschläge reichen von Ikh
Tengeriin Am bis zum Park am Nordeingang des Regierungspalastes. Allmählich wird
der Bauplatz knapp in Ulaanbaatar.
Baubeginn soll im April 2007 sein. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2009
geplant.
„Bayan-Ulgii ist ein Aimag der Mongolei"
Beim Besuch des kasachischen Außenministers
K. J. K. Tokaev in der Mongolei zu Wochenbeginn, wurde sein mongolischer
Amtskollege, N. Enkhbold, von einem kasachischen Journalisten gefragt, welche
Meinung er zur Autonomie Bayan-Ulgiis – westlichster Aimag der Mongolei mit
überwiegend kasachischstämmiger Bevölkerung - (R. B.) vertrete. Enkhbold: Die
Frage ist falsch gestellt. Bayan-Ulgii ist kein autonomer Staat, sondern ein
Aimag (Provinz) der Mongolei. In den Gesprächen mit dem Ministerpräsidenten über
die Vorschläge zur Entwicklung der Region habe die ökonomische Entwicklung
Bayan-Ulgiis selbstverständlich eine Rolle gespielt.
Aus der Regierungssitzung
Die Kabinettsmitglieder beschlossen einen
Gesetzentwurf, der die Finanzierung wichtiger kultureller Einrichtungen besser
gewährleisten soll. 126 Millionen Tugrug aus dem Staatshaushalt sind dafür
bereit zu stellen. In das Programm einbezogen sind das Bogd-Khaan- Museum, das
Religionsmuseum Erdene Zuu, die Nationalbibliothek sowie die 21 Aimagmuseen.
Retten, Verteidigen, Helfen
„Wir retten, verteidigen und helfen"
Am 18. und 19. November stellte sich auf
dem Sukhbaatarplatz der Katastrophenschutzdienst der Mongolei vor.
Unter dem Motto „Wir retten, verteidigen und helfen" gestalteten sie ihren „Tag
der Offenen Tür".
Rekrutierung 2006
Am 01. November wurden die im vergangenen
November eingezogenen Soldaten feierlich aus der Armee entlassen.
In allen Aimags, Sums und in den sechs Innenstadt- und drei Außenstadtbezirken
von Ulaanbaatar - Bayanzurkh, Songinokhairkhan, Sukhbaatar, Chingeltei, Khan-Uul,
Bayangol, Nalaikh, Baganuur und Bagakhangai - erfolgte die Rekrutierung für das
kommende Wehrdienstjahr am 03., 04. und 05. November. (Gegen Zahlung einer
festgelegten Gebühr kann mann sich vom Wehrdienst befreien lassen).
Die medizinischen Untersuchungskommissionen stellten ernste gesundheitliche
Probleme bei den Wehrdienstpflichtigen fest In Songinokhairkhan betraf das 80
Prozent. Besonders verbreitet: Hals-Nasen-Ohren- und Augenkrankheiten. Außerdem
erreicht das Körpergewicht der meisten nicht die Norm, sie sind untergewichtig.
Im Bayangol-Duureg waren es 60 Prozent der jungen Männer, deren
Gesundheitszustand zu wünschen übrig ließ.
Hautkrankheiten traten im Vergleich zum Vorjahr jedoch weniger auf.
Letzter Herbstmonat 2006
Videokonferenz zur Wintervorbereitung
Der Minister für Nahrungsgüter- und
Landwirtschaft, D. Terbishdagva, konferierte mit den Vorsitzenden der Aimags
Bayan-Ulgii, Bayankhongor, Ost-, Mittel- und Südgobi, Khovd, Tuv’, Arkhangai,
Sukhbaatar, Khentii und Gov’sumber über drängende Fragen der Wintervorbereitung
2006/07.
Laut Regierungsbeschluss sind landesweit 982 800 Tonnen Heu und 44 400 Tonnen
Kraftfutter bereitzustellen. Bisher ist diese Aufgabe nach Angaben der
Aimagverwaltungen, der Pflanzenproduktionsbetriebe und der Viehhalter zu über 96
Prozent erfüllt worden.
5 900 Tonnen an zusätzlichen Futterarten wie Mais, Silage, Hafer, Raps und
Grünfutter wurden ebenfalls erfolgreich angebaut und geerntet.
Insgesamt ziehen 204 800 Haushalte mit 33,3 Millionen Stück Vieh auf die
Winterweiden und anschließend auf die Frühjahrsweiden.
Davon können 4 100 Haushalte mit 1,2 Millionen Tieren nicht in ihrem Heimataimag
überwintern, 7 500 Familien mit 2 Millionen Tieren können zwar in ihren
Heimataimags überwintern, müssen jedoch in andere Sums ausweichen.
Mongolische Botschaft in Warschau warnt
Im Zusammenhang mit dem Beitritt Polens zum
Schengener Abkommen sind polnische Transitvisa ab dem 01. August 2006 nicht mehr
gültig. Ausländische Bürger mit einem Schengener oder einem Visum der
Tschechischen Republik müssen nach fünf Tagen Polen wieder verlassen haben.
In letzter Zeit wurden mehrere mongolische Bürger an den Grenzen Polens
zurückgewiesen, da sie nur gefälschte tschechische Visa vorzeigen konnten.
Am 25. Oktober wurden mehrere Mongolen an der Eisenbahngrenzstation zwischen
Polen und Weißrussland festgenommen und nach Weißrussland zurückgeschickt.
Einigen der Mongolen war offenbar nicht klar, dass sie Fälschern aufgesessen
waren.
Vorübergehende Schließung der Zweiten
Entbindungsklinik
Am 13. November wurde die Entbindungsklinik
Nr. 2 von Ulaanbaatar vorübergehend geschlossen. Anfang November waren in der
Klinik die ersten Fälle von Säuglingssepsis registriert worden. Die erkrankten
Säuglinge wurden sofort auf die Intensivstation des
Mutter-Kind-Forschungszentrums gebracht.
Der genaue Erreger der Infektion konnte noch nicht festgestellt werden.
Bisher sind sechs Neugeborene erkrankt, eines der Babys, ein Frühchen, ist am
15. November gestorben.
Seit 1959 wurden an der 2. Entbindungsklinik keine Renovierungsarbeiten
durchgeführt. Die Bausubstanz ist marode, in den Entbindungsräumen, in den
Ärzte- und Wartezimmern, in der Kantine wachsen vom Boden her Schimmelbeläge.
In der letzten Zeit nahm die Zahl der Geburten wieder zu, eine zusätzliche
Belastung für das Personal.
Die Krankenhausdirektorin hofft, dass der Krankenhausbetrieb in 21 Tagen, nach
dem Abschluss der jetzt in Angriff genommenen Reparatur- und
Renovierungsarbeiten wieder aufgenommen werden kann.
Grausames Ende einer Beziehung
Shaariibuugiin Altantuya ist tot. Ermordet
wahrscheinlich im Auftrag ihres Liebhabers, Abdul R. A. Baginda, den eine Strafe
wegen Anstiftung zur Entführung und zum Mord erwartet.
Die DNA-Analyse bestätigte, bei der im Bundesstaat Selangor in Malaysia
gefundenen Frauenleiche handelt es sich um die vermisste junge Mongolin. Nicht
bestätigt wurde jedoch, dass es sich bei dem 16 Monate alten Jungen um den Sohn
Bagindas handelt.
Der Fall der ermordeten Mongolin beschäftigt nach wie vor die Presse in der
Mongolei und in Malaysia.
Drei Polizisten, darunter eine Frau, wurden wegen dringenden Mordverdachts
festgenommen. Die Frau ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß.
A. Baginda wurde in Handschellen abgeführt. Der Prozess soll am 14. Dezember
beginnen.
Seine Ehefrau, eine Juristin: „Mein Mann ist einer solchen Tat nicht fähig", und
die Tochter hielten sich während der Ereignisse in London auf.
Der Vater der Ermordeten wird am Sonntag in Ulaanbaatar zurück erwartet. Die
sterblichen Überreste seiner Tochter sollen in der Mongolei beigesetzt werden.
Das mongolische Außenministerium weist jede Stellungnahme zurück. „Wir haben aus
Malaysia noch keine offizielle Information bekommen". „Wieso kann eine
DNA-Analyse in so kurzer Zeit erfolgen?"Der Honorarkonsul der Mongolei, ein
Malaysier, sei wohl unter Druck geraten und arbeite nicht.
Jedenfalls ist der mongolische Botschafter aus Bangkok nach Kuala Lumpur gereist
und hat sich mit den dort lebenden Mongolen getroffen.
Direktor von „Zuuchlakh Tovchoo" gestorben
Am Montag (13.11.) wurden die Mongolen
gleich von zwei Todesnachrichten überrascht:
Der Siegelamtsleiter des Komitees für Staatliches Eigentum, O. Batmunkh, geb.
1954 in Kharkhorin, war am Samstagabend bei einem Autounfall auf dem Weg nach
Nalaikh, noch am Unfallort gestorben. Der Chef der Arbeitsvermittlungsagentur „Zuuchlakh
Tovchoo", D. Sukhbaatar, geb. 1958 im Uvurkhangai-Aimag, erlitt in der Nacht vom
11. zum 12. November einen tödlichen Herzinfarkt.
Batmunkh, ehemaliger Abgeordneter und Vorsitzender des Uvurkhangai-Aimags, war
gemeinsam mit dem stellvertretenden Minister für Brennstoffe und dem Referenten
im Siegelamt des Präsidenten und ehemaligem Vorsitzenden des Chingeltei-Duuregs,
M. Amarsaikhan, unterwegs. Amarsaikhan, geb. 1964 im Uvurkhangai-Aimag, wurde
bei dem Unfall schwer verletzt und in die Unfallklinik nach Ulaanbaatar
transportiert. Die Ärzte konnten sein Leben nicht mehr retten. Am 16. November
ist auch er gestorben.
Batmunkh und Amarsaikhan fuhren gemeinsam in einem Fahrzeug, Vizeminister
Enkhtaivan saß in einem anderen Auto.
Als Unfallursache wird das Auffahren auf einen unbeleuchteten, schwer beladenen
Lastwagen angenommen.
Für den Tod von Dolgoryn Sukhbaatar machen Verwandte, Freunde und Mitarbeiter
den Minister für Arbeit und Soziale Sicherheit, L. Odonchimed, zumindest mit
verantwortlich.
Am 01. November wurden ohne Vorankündigung die Büroräume der Agentur durchsucht,
Computer und andere Materialien beschlagnahmt, am 07. gegen Sukhbaatar ein
Haftbefehl erlassen: Vorwurf: Veruntreuung staatlichen Eigentums, Amtsanmaßung,
Steuerhinterziehung. Das Ministerium für Arbeit und Soziale Sicherheit erhob
staatliche Eigentumsansprüche auf 51 Prozent der Agentur. Sukhbaatar hatte sich
mit einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit gewandt und alle Vorwürfe
zurückgewiesen.
Nach der Durchsuchung seiner Büroräume begab er sich in ärztliche Behandlung,
wegen seiner Herzprobleme hatte er sich bereits vorher verschiedentlich im
Ausland behandeln lassen.
Odonchimed und den Polizeibehörden wird vorgeworfen, Sukhbaatar sogar an seinem
Todestag verfolgt zu haben. Zur Zeit, als bereits der von Verwandten geholte
Lama seine Gebete am Bett des Schwerkranken las, hätten vier Polizisten die
Wohnung durchsucht. (Sukhbaatar war wenige Tage vor seinem Tod in seine Wohnung
in Sansar zurückgekehrt).
Auf Anfrage erklärte ein Polizeisprecher, es sei nicht um eine Durchsuchung,
sondern um eine Tatortbesichtigung gegangen.
Die Geschäftsführung von „Zuuchlakh Tovchoo" hat inzwischen der bisherige
Stellvertreter, D. Jantsen, übernommen. Am 13. sind 50 Mongolen nach Korea
geflogen, um ihre vermittelten Arbeitsstellen anzutreten. Bis zum Jahresende
sollen noch 500 weitere folgen.
Zwei Naadamringer gedopt
Erfolgreichen Naadamringern kann der
Präsident einen Titel verleihen, er kann ihn auch wieder aberkennen.
Am 14. November informierte das Nationale Naadamorganisationskomitee über die
endgültigen Untersuchungsergebnisse der diesjährigen Dopingproben.
Auch die B-Probe von D. Ragchaa, der aufgrund seines Sieges in der 7. Runde beim
Naadamringen 2006 mit dem Titel „Ulsyn Zaan" (Landeselefant) ausgezeichnet
worden war, ergab einen positiven Befund. Ragchaa und der neue „Ulsyn Nachin"
(Staatsfalke), G. Erkhembayar, der auf die Untersuchung einer B-Probe verzichtet
hatte, müssen mit der Aberkennung ihrer Titel rechnen. A. Sukhbat, der unter
großem Wehklagen die „Ringerkleidung an den Nagel gehängt hatte" und „Khartsaga"
(Falke), G. Elbeg, hatten seinerzeit eine Dopingprobe verweigert. Ihnen werden
wahrscheinlich die schmückenden Beinamen aberkannt werden Die entsprechenden
Beschlüsse wurden Präsident N. Enkhbayar übermittelt.
Das letzte Wort haben jedoch die Gerichte, die in der Vergangenheit stets
zugunsten der Sportler entschieden haben.
Winterturnier der Sumoprofis
Kyokushyuzan D. Batbayar legt die
Sumokleidung ab. Diese Nachricht, unmittelbar nach Beginn des Winterturniers in
Fukuoka verbreitet, interessierte zunächst mehr, als die Tatsache, dass
Großmeister Dagvadorj erneut von Sieg zu Sieg eilt.
Batbayar war 1992 der erste Mongole in der Welt der Profisumoringer.
Seitdem hat er seine Popularität und seine finanziellen Erfolge auch zugunsten
seines Heimatlandes eingesetzt, er gründete eine Stiftung, arbeitet mit
japanischen Entwicklungshilfeorganisationen zusammen, hat in Uvs und anderen
Aimags u.a. den Bau von Brunnen finanziert.
Mit jeweils 6:0 führen Asashyoryu Dagvadorj und zwei andere Sumokämpfer das Feld
beim Winterturnier in Fukuoka an.
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Last Update: 02. Januar 2023