Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Präsident Enkhbayar in Großbritannien
Bei seinem offiziellen Staatsbesuch im
Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland vom 16.-18. April traf
Präsident Nambaryn Enkhbayar mit Premierminister Tony Blair und dem Sprecher des
Unterhauses, Jack Straw, u.a. zusammen.
Beide Seiten hoben die guten Beziehungen zwischen ihren Ländern hervor.
Enkhbayar erinnerte daran, dass Großbritannien das erste westliche Land war, das
in Ulaanbaatar eine Botschaft eröffnete.
Die Mongolen sind daran interessiert, die Zahl der mongolischen Studenten an
britischen Hochschulen zu erhöhen, vor allem in technischen und
naturwissenschaftlichen Fächern.
Blair versprach Unterstützung für diesen Vorschlag.
Der Beitrag der Mongolei bei Friedenseinsätzen im Irak, in Afghanistan und in
Sierra Leone erfuhr ebenfalls die Wertschätzung der Gastgeber.
Der Präsident wurde auf seiner Englandreise u.a. von Außenminister N. Enkhbold,
Finanzminister N. Bayartsaikhan und von den Abgeordneten S. Oyun und R.
Amarjargal begleitet.
Im Plenarsaal des Großen Staatakhurals am 20.April
Ts. Nyamdorj auf seinen Platz im Großen Khural
zurückgekehrt
Die Mehrheit der Abgeordneten hat das Votum
des Verfassungsgerichts, wonach ihr Vorsitzender, Tsendiin Nyamdorj, durch seine
eigenmächtigen Änderungen an Gesetzen die Verfassung verletzt habe,
zurückgewiesen.
Am Donnerstag nahm er seinen Platz an der Stirnseite des Plenarsaals wieder ein
und leitete die Sitzung.
Ts. Davaadorj zum Minister ernannt
Nach wiederholten Anläufen wurde Ts.
Davaadorj, bisher Abteilungsleiter Wirtschaft und Geologie im Ministerium für
Industrie und Handel, am 20. April zum Minister für Industrie und Handel
ernannt.
19 von 52 anwesenden Abgeordneten stimmten gegen, 33 für ihn.
Davaadorj gilt als treuer Gefolgsmann seines Vorgängers im Ministeramt, B.
Jargalsaikhan („Buyan-Jagaa").
„Ich habe Großes vor. Trotz eines Arbeitsangebots aus Deutschland denke ich, ich
werde in meinem Heimatland gebraucht.", diktierte der Minister nach seiner
Ernennung den Journalisten in die Blöcke.
Offener Brief an Kanzlerin Merkel
O. Magnai, einer der Chefs der
Bürgerbewegung für eine Gesunde Gesellschaft und seit kurzem auch Mitglied im
Führungszirkel der Bürgermutpartei, hat einen Offenen Brief an Bundeskanzlerin
Angela Merkel geschrieben. In dem Brief kritisiert er die Zusammenarbeit der
Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) mit der Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP).
Die MRVP habe 70 Jahre lang die Mongolei regiert und während der Stalinära und
danach Verbrechen am mongolischen Volk begangen. Er halte es für bedenklich,
wenn die Bundestagsabgeordnete Ute Kumpf in einem Interview für „Super Nomad"
die gute Zusammenarbeit namentlich mit MRVP - Frauen lobt.
In einer Erklärung vom 19. April wies Roland Feicht, der Landesvertreter der
Friedrich-Ebert-Stiftung, die Aussagen als falsch und verleumderisch zurück.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung habe die MRVP weder finanziell noch im Wahlkampf
unterstützt. „Richtig ist vielmehr, dass wir mit dem der MRVP nahe stehenden
Institut Prognose Seminare durchführen, die einen deutsch-mongolischen Dialog
und den Erfahrungsaustausch auf Expertenebene über unterschiedliche
grundsätzliche Fragen der Parteiendemokratie und der innerparteilichen
Demokratie ermöglichen."
Die FES stehe der SPD nahe, die wie die MRVP Vollmitglied der Sozialistischen
Internationale sei.
Bei der Förderung von Bildungsseminaren über die Verbesserung der politischen
Teilhabe der Frauen in der Mongolei kooperiere die FES nicht nur mit dem Bund
Demokratisch-Sozialistischer Frauen, sondern auch mit dem Frauenforum, dem die
Frauenorganisationen der DP, der Bürgermutpartei, der Mutterlandpartei und der
MRVP angehören.
K. Weger, M. Schuhmacher
Das Geschäftsvisum – wie wird es beantragt?
Am 18. April luden die Deutsche Botschaft
und der Mongolisch-Deutsche Businesscouncil zu ihrem traditionellen
Wirtschaftsstammtisch in die deutsche Botschaft in Ulaanbaatar ein.
Die Konsulin der Botschaft, Frau Katja Weger, referierte zum Thema: Das
Geschäftsvisum – wie wird es beantragt und wie wird es geprüft?
„Unser Anliegen ist es, die Kriterien, die wir anlegen, für die Antragsteller so
transparent wie möglich zu machen", betonte Matthias Schuhmacher, der Erste
Sekretär der Botschaft, in seiner Einführung.
Frau Weger wies darauf hin, dass für die Genehmigung eines Geschäftsvisums
grundsätzlich die drei Punkte gelten, die auch bei allen anderen Visa (Besuch,
Studium, Aupair) zu berücksichtigen sind:
Die üblichen zwei Fallkonstellationen für
Geschäftsvisa sind:
Ein deutscher Geschäftspartner lädt einen mongolischen Geschäftspartner nach
Deutschland ein. Hier sollte bereits in der Einladung der Zweck der Reise
angegeben werden. (Vertragsverhandlungen, Messe etc.). Ein mongolischer
Unternehmer ohne feste Geschäftskontakte plant eine Deutschlandreise. Notwendige
Unterlagen sind die Firmenregistrierung, Angaben zur finanziellen Situation der
Firma. Das Firmengeschäftsfeld sollte mit dem Reisezweck übereinstimmen. Nach
der Prüfung erhält der Antragsteller innerhalb von vier Tagen eine erste
Information. Wird die Reise abgelehnt, kann ein Antrag auf Überprüfung gestellt
werden. Diese Überprüfung erfolgt durch eine andere als die Person, die die
Ablehnung zu verantworten hatte.
Für Interessierte waren in der Botschaft Mustereinladungen ausgelegt.
Zum Abschluss der sehr informativen Veranstaltung gab Matthias Schuhmacher die
neu eingerichtete Homepageadresse der deutschen Botschaft in der Mongolei
bekannt: www.ulan-bator.diplo.de
Mongolische Lebensretter ausgezeichnet
Vier junge Mongolen haben in Südkorea elf
Koreanern das Leben gerettet, indem sie sie aus einem brennenden Haus in
Sicherheit brachten.
Dafür wurden sie vom Justizminister der Republik Korea mit einer Ehrenurkunde
und Geschenken ausgezeichnet. Außerdem können sie ein Jahr lang in Korea leben
und arbeiten, mit der Möglichkeit, den Aufenthalt auszudehnen.
Rücktritt des Gouverneurs von Bayan-Ulgii gefordert
Ministerpräsident M. Enkhbold hat an die
Bürgerversammlung (Landtag) des Bayan-Ulgii-Aimags ein Schreiben gerichtet, in
dem er den Vorschlag unterbreitet, den Aimaggouverneur O. Khabsatar zum
Rücktritt aufzufordern.
Khabsatar habe die Haushaltsgesetze verletzt und den Etat des Gouverneurs weit
überzogen.
Entwicklung der Freihandelszonen
Das Kabinett diskutierte auf seiner letzten
Sitzung eine Intensivierung der Anstrengungen zur Einrichtung der
Freihandelszonen in Altanbulag (Selenge-Aimag), Zamyn Uud (Ostgobiaimag) und in
Tsagaannuur (Khuvsgul-Aimag)..
Die Präzisierungen im Staatshaushalt 2007 hinsichtlich der vorgesehenen Mittel
für die Verbesserung der Infrastruktur in Altanbulag und Tsagaannuur wurden
bestätigt.
Rekonstruktion des Behandlungs- und
Diagnosezentrums für die Ostregion
Die mongolische und belgische Regierung
haben einen Vertrag über die Erneuerung des Behandlungs- und Diagnosezentrums
der Ostregion (Dornod, Khentii, Sukhbaatar) abgeschlossen.
Die belgische Regierung stellt dafür 4,6 Millionen Euro als zinslosen Kredit mit
einer Laufzeit von 30 Jahren zur Verfügung.
Khukh Mongol auf dem Sukhbaatarplatz, 20.04.07
Nationalisten ohne Resonanz
Auf einer Pressekonferenz am 19. April
kündigte der Vorsitzende von „Khukh Mongol", Kh. Enkhbat, eine Demonstration für
den 20. April auf dem Sukhbaatarplatz an. Seine Organisation verstehe sich als
Sachwalter der Interessen des mongolischen Volkes. Angriffe richtete er
hauptsächlich gegen Chinesen und Koreaner und deren Aktivitäten in der Mongolei
sowie den zunehmenden Handel mit mongolischen Mädchen und Frauen, für die er in
erster Linie Chinesen verantwortlich machte.
Aus der Protestkundgebung wurde nichts, da sich kaum ein Mongole für den
bizarren Auftritt des Häufleins interessierte. Ein zufällig vorbeikommender
Passant äußerte abfällig „Faschisten", ehe er seinen Weg fortsetzte. Enkhbat,
ein grauhaariger Herr mittleren Alters, lässt sich stets von grimmig
dreinblickenden jungen Männern begleiten, die bei ihren öffentlichen Auftritten
die mongolische Fahne, die ihrer Organisation und eine Fahne mit einer Swastika
– mongolisch: Khas Temdeg - (Hakenkreuz) schwenken.
Noch keine endgültige Lösung für
Konsulatsflüchtlinge
Die Konsularabteilung des Ministeriums für
Auswärtige Angelegenheiten der Mongolei hat den vor ihren gewalttätigen
chinesischen Ehemännern ins mongolische Konsulat in Ereen geflüchteten vier
Frauen provisorische Papiere ausgestellt und sie als mongolische Bürger
anerkannt.
Geprüft wird zurzeit, ob die Frauen „legal" die Ehe geschlossen hätten. Wenn
nicht, dann hätten sie sieben Jahre illegal in China gelebt. Dafür sei eine
Strafsteuer an die chinesischen Behörden zu entrichten.
Die Zugehörigkeit eines der drei Kindes ist noch strittig. Die Chinesen prüfen
in den zuständigen Einwohnermeldeämter die Angaben.
Die Mongolen sind zuversichtlich, dass die Flüchtlinge bald in die Heimat
zurückkehren können.
Sänger von „Kharanga" in Haft
Der Sänger der bekannten mongolischen
Boygroup „Kharanga", Kh. Lkhagvaasuren, wird nicht gegen Kaution aus der
Untersuchungshaft entlassen.
Er wird beschuldigt, Drogen verkauft und selbst konsumiert zu haben.
Pferdediebe konnten flüchten
Grenzsoldaten im Baruunturuun-Sum im
Uvs-Aimag verfolgten einen Pferdedieb, dem jedoch die Flucht über die Grenze
nach Russland gelang. Die sechs gestohlenen Pferde mit mongolischen Brandzeichen
allerdings musste er zurücklassen.
Die Grenzbehörden suchen jetzt nach den Besitzern der Tiere.
Asienmeisterschaften im Fußball
Bei den 1. Asiatischen
Studentenmeisterschaften im Fußball vom 20.-26. April in Schanghai wird auch
eine mongolische Mannschaft mitspielen.
Die weiteren Teilnehmer kommen aus Korea, dem Iran, aus Vietnam, Thailand,
Taiwan, Hongkong, Macao und China.
Die meisten der 18 mongolischen Fußballer studieren an der „Ulaanbaatar"
Hochschule.
Armut in der Mongolei.
Straßenkinder in der Mongolei
In der Wochenendausgabe der Neuen Züricher
Zeitung vom 14./15. April erschien ein Artikel über die Mongolei, in dem von
fast 2 000 Straßenkindern in der Mongolei die Rede ist. Ursprünglich seien es 5
000 gewesen. Dank der Hilfe, hauptsächlich von „World Vision" , lebten heute
weniger Kinder auf der Straße und in der Kanalisation.
Noch nicht einmal UNDP hat jemals über 5000 mongolische Straßenkinder berichtet.
Nach aktuellen statistischen Angaben aus der Mongolei und der Polizeibehörden
leben gegenwärtig 112 Kinder auf der Straße, davon 67 in Ulaanbaatar.
„Hunderte, vielleicht tausende Jurten" – das stimmt so auch nicht. In den
sogenannten „Ger Khoroolols" stehen immer mehr kleinere und größere Holz- und
Steinhäuser, die allerdings selten ans Stromnetz und die Wasserversorgung
angeschlossen sind. Der Strom wird heimlich aus den Leitungen abgezapft, wodurch
es immer wieder zu verheerenden Bränden kommt.
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Last Update: 04. Januar 2024