Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Minister Glos und Botschafter Dreesen im Gespräch mit mongolischen Journalisten
Regierung soll komplett zurücktreten
Die 25 Abgeordneten der DP, die zwei der
Bürgermutpartei sowie L. Gundalai (Partei des Volkes) wollen am 02. Juli einen
Antrag einbringen, in dem sie den Rücktritt der gesamten Enkhboldregierung
fordern.
Die Handlungsfähigkeit der Regierung hätte sich seit Ende 2006 nicht verbessert,
sondern verschlechtert. In 15 Ministerien sei das gesetzlich vorgegebene Budget
insgesamt um 57 Milliarden Tugrug überzogen worden.
Der Hubschrauberabsturz vom 14. Juni und die damit im Zusammenhang aufgedeckten
Missstände hätten endgültig unter Beweis gestellt, dass die Regierung ihrer
Verantwortung nicht gerecht werde.
Minister Otgonbayar kündigt seinen Rücktritt an
In einer sehr emotional gehaltenen Rede
kündigte S. Otgonbayar, der Minister für Katastrophenschutzangelegenheiten, am
26. Juni seinen Rücktritt vom Amt an.
„Der Tod und die gesundheitlichen Beeinträchtigungen so vieler Menschen nehmen
mir das Recht, weiterhin diese Funktion auszuüben."
Die Belastungen für die Rettungskräfte im Kampf gegen Großfeuer, Hochwasser und
andere Katastrophen seien in letzter Zeit sehr hoch gewesen. 15 haben im Kampf
für die Sicherheit der Nation und der Menschen ihr Leben eingesetzt und
verloren. „Es ist eine Tragödie für unser Land."
Otgonbayar erinnerte im Gespräch mit den Medien an die Verantwortung der
Zivilluftfahrtbehörde und an die der Führungskräfte im Amt für
Katastrophenschutz.
„Seit mir vor einem Jahr dieses Amt übertragen wurde, habe ich mich bemüht,
Fachleute in verantwortliche Positionen einzusetzen". Personalentscheidungen
seien jedoch nach politischen Überlegungen erfolgt. Es hätte keinen Notfallplan
gegeben.
Der läge mittlerweile zur Beschlussfassung vor.
Aus der Finanz- und Investitionsabteilung des Amtes verlautet: Leider lagen die
Genehmigungen über die Auszahlung der ausstehenden Dienstreisegelder für die
Rettungskräfte erst einen Tag vor dem Unglück vor.
Seit zwei Jahren warteten die Katastrophenschützer auf dieses Geld!!
Fünf Satellitentelefone für die
Katastrophenschutzbehörde
Das Bergbauunternehmen „Tsairtmineral" hat
dem Amt für Katastrophenschutz fünf Satellitentelefone im Wert von insgesamt 10
300 USD zugesagt.
Die zwei dem Amt gehörenden Satellitentelefone sollen von Führungskräften des
Amtes privat genutzt worden sein.
Laut Otgonbayar verfüge das Katastrophenschutzamt über ein Satellitentelefon,
das der Einsatzgruppe zur Überprüfung von Goldbergbauaktivitäten mit illegalen
Substanzen zur Verfügung gestellt wurde.
Suspendierter Gerichtsmediziner wieder im Dienst
Der nach einem Zeitungsinterview, in dem er
über die Obduktionsergebnisse nach dem Hubschrauberunglück informierte, vom
Dienst suspendierte Arzt G. Munkhbat hat seine Arbeit wieder aufgenommen.
VIII. Friedenskontingent mongolischer Soldaten im
Irak
Seit 2003 hat die Mongolei inzwischen zum
achten Mal Soldaten zur Unterstützung des Wiederaufbaus und zur
Friedenssicherung in den Irak entsandt, darunter auch Grenzsoldaten und Soldaten
des Inneren.
Dem achten Kontingent gehören Soldaten und Offiziere des 36. Regiments an. Am
28. Juni wurden sie von Verteidigungsminister Sonompil und Generalsstabschef
Togoo feierlich verabschiedet.
Die Soldaten des VII. Kontingents werden am 09. Juli in der Mongolei zurück
erwartet.
Präsident Enkhbayar empfängt Deutschen Botschafter
Die Dienstzeit des Botschafters der
Bundesrepublik Deutschland in der Mongolei, Ulrich Dreesen, geht in Kürze zu
Ende. In diesem Zusammenhang empfing Präsident Enkhbayar den deutschen
Diplomaten und dankte ihm für seinen Beitrag zur weiteren Vertiefung der
mongolisch-deutschen Beziehungen. „Für die Mongolei ist Deutschland das Fenster
zu Europa." Der Präsident betonte die Bedeutung einer noch engeren
mongolisch-deutschen Kooperation, vor allem im Handel und in der Wirtschaft.
Dreesen: Das deutsche Großunternehmen Siemens sei an einem Engagement in „Tavan
Tolgoi" (größte Kohlelagerstätte der Welt) interessiert.
Enkhbayar äußerte im Gespräch den Wunsch, der Katalog zur Ausstellung „Chinggis-Khaan
und seine Erben" möge ins Englische und ins Mongolische übersetzt werden.
Bisher liegt der Band nur auf Deutsch vor.
Ministerpräsident Enkhbold und Minister Glos im Gespräch
Deutscher Wirtschaftsminister besucht die Mongolei
Auf seiner Reise vom 24. - 28. Juni nach
China und die Mongolei traf der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie,
Michael Glos, am 28. mit Ministerpräsident Miyeegombo Enkhbold zu einem
einstündigen Gespräch über Möglichkeiten einer intensiveren wirtschaftlichen
Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Mongolei zusammen.
Das zentralasiatische Land ist außerordentlich reich an Bodenschätzen: Gold,
Kohle, Blei, Zink, Silber, Kupfer, Flussspat und Uran.
Der Bedarf nicht nur der chinesischen Volkswirtschaft an Rohstoffen steigt
unablässig, die Weltmarktpreise klettern und so ist es kein Wunder, dass das
Interesse ausländischer Investoren an einem Engagement im Bergbau der Mongolei
seit Jahren wächst.
Glos: „Die Zeit ist gekommen, die großen Sympathien, die in Deutschland für die
Mongolei vorhanden sind, in wirtschaftliche Aktivitäten umzuwandeln." Die
Thyssen Krupp AG und die Ruhrkohle AG-Tochter Deutsche Montantechnologie streben
eine Beteiligung am Bau einer Braunkohleverflüssigungsanlage an. Die
Verhandlungen über die Finanzierungsmodalität seien bereits im Gang.
Vertreter der Bayrischen Landesbank und der Handels- und Entwicklungsbank der
Mongolei unterzeichneten einen Kooperationsvertrag.
Zuvor hatte Minister Glos gemeinsam mit Finanzminister Bayartsaikhan das
Mongolisch-Deutsche Wirtschaftstreffen in der Industrie- und Handelskammer der
Mongolei eröffnet.
Zur 55-köpfigen Delegation des Ministers gehörten neben Politikern, vertreten
waren die Bundestagsfraktionen der CDU/CSU, der FDP und der Linken, auch 15
Wirtschaftsmanager (Metro, TAKRAF, SEBA KMT, die Grohe AG, der DIHK, InWent u.a.)
an.
Trotz der knapp bemessenen Zeit nutzten die Gäste aus Deutschland die
Gelegenheit, ein Mininaadam und eine Kaschmirmodenschau in Jargalant zu
genießen.
Industrieminister auf Dienstreise in Liechtenstein
Am 26. Juni ist der Minister für Industrie
und Handel, Ts. Dagvadorj, zu einem Wirtschaftstreffen mit europäischen
Amtskollegen nach Liechtenstein geflogen.
Das Kabinett gab grünes Licht für die Unterzeichnung einer Gemeinsamen
Deklaration über die Zusammenarbeit zwischen der Mongolei und Mitgliedsländern
der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA).
Japanischer Kronprinz zu Gast in der Mongolei
Der japanische Kronprinz Haruito wird vom
10. – 17. Juli der Mongolei einen offiziellen Besuch abstatten.
Vorgesehen sind u.a. ein Empfang bei Präsident N. Enkhbayar, eine
Kranzniederlegung am Sukhbaatardenkmal sowie ein Besuch auf dem japanischen
Soldatenfriedhof in Dambadarjaa.
Gehälter steigen
Die Gehälter für die Staatsangestellten
sollen ab Oktober 2007 auf 200 000, im nächsten Jahr auf 250 000 Tugrug steigen,
die Lehrergehälter von jetzt durchschnittlich 104 000 auf 140 000 Tugrug. Das
kündigte Finanzminister Bayartsaikhan nach der Parlamentssitzung über die
Präzisierungen des Staatshaushalts für 2007 an.
Wird „Gobi" neu ausgeschrieben?
Nach den Worten des Abteilungsleiters für
Privatisierung im Amt für Staatseigentum, Ts. Nanzaddorj, hat der
Ausschreibungsgewinner für das größte mongolische Kaschmirunternehmen der
Mongolei „Gobi", ein japanisches Bankenkonsortium, bisher den Kaufpreis von 13,8
Millionen USD noch nicht überwiesen. „Die Frist läuft am 29. Juni ab". Danach
fällt das Unternehmen an den Staat zurück.
Die Frage, ob das „Gobigeld" dringend für die Begleichung des Fehlbetrages bei
der privatisierten Sparbank benötigt würde, verneinte Nanzaddorj entschieden.
Der neue Sparbankeigentümer, S. Gromov, fordere zwar das Geld zurück, eine
Entscheidung über die Modalitäten falle jedoch erst nach einem entsprechenden
Beschluss des Wirtschaftsausschusses.
Mongolisch-Japanische Vertragsunterzeichnung
Japanisch-Mongolische Zusammenarbeit
Am 26. Juni unterzeichneten der japanische
Botschafter in der Mongolei, Ya. Ichihash und der Minister für Auswärtige
Angelegenheiten, N. Enkhbold, eine Note über die Verwirklichung der Projekte:
Bau von allgemeinbildenden Schulen (dritte von vier Stufen), Verbesserung des
Abfallbeseitigungsmanagements in Ulaanbaatar und die Verbesserung der
technischen Ausstattung des Museums für Naturgeschichte im Jahr 2007.
Die Zuwanderung vom Land nach Ulaanbaatar und die Beschlüsse über die
Einschulung bereits mit sieben Jahren sowie die Ausdehnung der Schulzeit auf
elf, bald auf 12 Jahre hat zu einer sehr angespannten Situation an den
Mittelschulen der Hauptstadt geführt. Unterricht in drei Schichten stellt keine
Ausnahme mehr dar.
Geplant ist der Neubau von drei Schulen mit 28 Klassen, wofür Japan fünf
Milliarden Tugrug als nichtrückzahlbare Zuwendung bereitstellt.
Für das Müllbeseitigungsprojekt sind es zehn Milliarden und für das
Museumsprojekt 400 Millionen Tugrug, insgesamt 15,4 Milliarden Tugrug.
Im vergangenen Jahr seien in Ulaanbaatar 151 000 Tonnen Müll angefallen, von
denen 60 000 Tonnen auf wilden Müllkippen oder in Wald, Flur und Flüssen
landeten.
13 000 haben Koreanischprüfung bestanden
Von den 15 000 Mongolen, dies sich um einen
Arbeitsplatz in Korea bemühten, haben 13 000 die Koreanischprüfung bestanden.
Nach den notwendigen Gesundheitstests könnten die ersten im August nach Korea
ausreisen.
Von den Frauen, die sich für die Prüfung registrieren ließen, haben nahezu alle
(4 000) eine ausreichende Punktzahl erreicht.
„Schloss trifft Jurte"
Unter diesem Motto veranstaltet die
KULTUR-LANDSCHAFT Haldensleben-Hundisburg vom 09. bis zum 15. Juli eine
Mongolische Woche auf Schloss Hundisburg.
Der Botschafter der Mongolei, S.E. Dr. T. Galbaatar, wird die Veranstaltung am
09. Juli mit einer großen Fotoausstellung eröffnen, anschließend spricht Dr. E.
Pohl vom Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Bonn und einer der
Grabungsleiter der deutsch-mongolischen archäologischen Expedition in Karakorum,
zum Thema: Schloss trifft Jurte. Archäologie und Geschichte von Karakorum, der
Hauptstadt des Mongolischen Weltreiches.
Im Zentrum der Mongolischen Woche steht ein Filzworkshop „Eurasische
Filzbegegnung", für den zwei mongolische und zwei deutsche Kunsthandwerkerinnen
und Wissenschaftlerinnen gewonnen werden konnten.
Die Vorführung des Films „Die Geschichte vom weinenden Kamel", Vorträge und
Gesprächsrunden zur mongolischen Kulturgeschichte und zur aktuellen Situation in
der Mongolei, geleitet von mongolischen Experten, die zur Zeit in Deutschland
und von deutschen Lehrkräften, die zur Zeit in der Mongolei arbeiten, ein
Workshop Mongolischer Kehlkopfgesang, der Verkauf von Büchern und von
Filzprodukten in einem eigens dafür aufgebauten Ger (Jurte), ergänzen das
Programm aufs trefflichste.
Für das leibliche Wohl wird auch gesorgt: Die Besucher der „Mongolischen Woche"
können sich u. a. „Buuts" – mit Hackfleisch gefüllte Teigtäschchen- schmecken
lassen.
Durch den Informations- und Tourismusbasar am 14. Juli erhoffen sich die
Veranstalter zudem einen positiven wirtschaftlichen Effekt, sowohl für die
deutsche als auch für die mongolische Seite.
Nomadenhandwerk
„Nomadenkunst"
Am 25. Juni wurde auf dem Sukhbaatarplatz
eine Ausstellung „Kunsthandwerk der Nomaden" eröffnet.
In prächtig verzierten acht- und fünfwandigen Jurten stellen mongolische
Künstler, Kunsthandwerker und Gebrauchskünstler ihre Arbeiten vor und zeigen die
dafür nötigen Arbeitsschritte.
Naadamwettkampfstätte für das traditionelle mongolische Bogenschießen
Naadam 2007
Naadam steht vor der Tür. Die Ringer,
Reiter und Bogenschützen intensivieren ihre Vorbereitung und erhöhen die Zahl
ihrer Trainingseinheiten.
In der weiteren und näheren Umgebung von Khui Doloon Khudag, dem Austragungsort
der Pferderennen, sammeln sich Reiter und Pferde aus allen Teilen des Landes.
Der Regen hat die Steppe zum Blühen gebracht, es duftet nach Wildkräutern und –blumen.
Die Bogenschützen können zumindest in diesem Jahr ihre Wettkämpfe noch einmal
auf dem angestammten Platz in der Nähe des Zentralstadions austragen.
Da überschattet ein tragischer Unglücksfall die Vorbereitungen.
Am 17. Juni, gegen 16.00 Uhr, stürzte ein zehnjähriger Junge aus Nalaikh bei
einem Übungsrennen vom Pferd und verletzte sich dabei so schwer, dass die Ärzte
sein Leben nicht mehr retten konnten.
Der Unfall ereignete sich im Artsat-Tal bei Gachuurt.
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Last Update: 04. Januar 2024