Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
9. bis 15. Juni 2008

von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar

Keine Sondersitzung der Großen Staatsversammlung
Der Forderung der DP nach Einberufung einer Sondersitzung des Parlaments wegen des umstrittenen Verkehrsgesetzes erteilte D. Lundeejantsan eine Absage. Der Wahlkampf habe begonnen und die meisten Abgeordneten befänden sich auf Wahlkampftour.
Die DP hat zudem an Präsident Enkhbayar den Wunsch herangetragen, sein Veto gegen Teile des Gesetzes einzulegen (Kostenpflicht für Rentner und Behinderte in öffentlichen Verkehrsmitteln).


Unterstützung für die unabhängige Kandidatin G. Baasan, Vorsitzende des Freien Seniorenverbandes

Wahlen 2008
Zwei Wochen vor den Wahlen herrscht immer noch Unklarheit über den Modus der Stimmenauszählung. Laut Gesetz muss ein Kandidat die Mehrheit, aber mindestens 25 Prozent der abgegebenen Stimmen für einen Sitz in der Großen Staatsversammlung bekommen. Das bedeutete, in einem Wahlkreis mit vier Mandaten müssten auf jeden der vier Siegerkandidaten 25 Prozent der Stimmen entfallen. In Wahlkreisen mit mehr als zehn Kandidaten eher nicht zu schaffen. Auch Mathematiker und Wahlforscher rätseln über diese Bestimmung, die noch aus der Zeit der 76 Wahlkreise stammt.
Wahrscheinlich, orakeln sie, werde dann doch die Mehrheit der Stimmen entscheiden. Neuwahlen würden in jedem Fall zu teuer.
Am 13. Juni hätte die ZWK eigentlich die endgültige Liste mit den Kandidaten veröffentlichen müssen, auch am 15. fehlte sie noch auf der Website der ZWK, auf der auch andere fehlerhafte Angaben bisher nicht korrigiert wurden.
Nach vorläufigen Schätzungen stellen sich in den sechs Wahlkreisen in Ulaanbaatar 170 und in den 20 Wahlkreisen in den Aimags 220 Kandidaten dem Votum der Wähler für die 20 bzw. 56 Abgeordnetenmandate.
Beschwerden über das Wahlkampfgebaren der anderen häufen sich. Die Wettbewerber werfen sich gegenseitig widerrechtliche Wahlwerbung vor. Die MRVP hätte den plötzlich versprochenen 1,5-Millionen-Tugrug-Anteil aus den Bergbauprofiten nicht im Wahlprogramm aufgeführt.
Der Mongolische Zeitungsverband fordert von der DP, die Ausstrahlung eines Dokumentarfilms zu unterlassen, der nicht nur „schlecht gemacht sei", dessen Material vom Leiter des beauftragten Studios zudem gestohlen worden sei.
Plakate der Bürgermutparteivorsitzenden S. Oyun und des Landwirtschaftsministers von derselben Partei seien mutwillig zerstört worden.
Die Unabhängigen beklagen ihre Benachteiligung gegenüber den großen Parteien bei der Registrierung in den Wahlkomitees.
Die Maßnahmen der Regierung zur Reduzierung der Lebensmittelpreise zeigen jedenfalls Wirkung. Seit wenigen Tagen sind Mehl, Milch, Brot und Öl etwas günstiger zu bekommen.
Die Verteilung der indischen Reis- und Zuckerspenden in den Aimags hat begonnen.

Kanon der Weltliteratur
Anlässlich des 80. Jahrestages der Entstehung des mongolischen Literaturverbandes hat Präsident Enkhbayar einen Erlass herausgegeben, wonach bis 2009 50 Werke der Weltliteratur gedruckt und veröffentlicht werden sollen.
Sie sollen kostenlos an den staatlichen Schulen, Hochschulen und Universitäten, an die Aimag- und Stadtbüchereien übergeben werden.
Zu den 50 ausgewählten religiösen Schriften, Dramen, Erzählungen, Romanen, Komödien, Trauerspielen, Gedichtbänden gehören „Die Lehren Buddhas", „Die Bibel", „Der Koran", „Die Geheime Geschichte der Mongolen", Goethes „Faust", Charles Dickens „David Copperfield", Gustave Flauberts „Madame Bovary", Leo N. Tolstois „Anna Karenina", „Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway, „100 Jahre Einsamkeit" von Gabriel G. Márquez, „Der Alchimist" von Paulo Coelho, „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" von Jaroslav Hasek. Natürlich fehlen auch Namen wie Dostojewski, Rabelais, Sophokles, Shakespeare, Cervantes und Sartre nicht.

Berufungsverhandlung vertagt
Die Berufungsverhandlung im Fall des Abgeordneten U. Khurelsukh wurde vom 12. Juni auf den 08. Juli vertagt.
Khurelsukh war im Zusammenhang mit Millionen (USD) – Unterschlagungen bei der Sparbank zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und einem Monat verurteilt worden.

Khuumii-Festival
Vom 15. bis zum 17. Juni organisiert der Mongolische Verband der Khuumiisänger (Obertonsänger) das „Mongol Khuumii Naadam".
110 Teilnehmer aus dem In- und Ausland haben ihre Teilnahme zugesagt.


Bayan Mongol-Jazzorchester 2007

10. Musikfestival „Dröhnende Hufe"
Vom 16. – 28. Juni treffen sich Musiker aus zehn Ländern zum 10. Musikfestival „Dröhnende Hufe" in der Mongolei.
Ihr Eröffnungskonzert geben sie am 16. Juni vor dem Mongolischen Nationalmuseum in Ulaanbaatar.
Danach reisen die Teilnehmer weiter nach Selenge und Uvurkhangai, um vor beeindruckender Naturkulisse den Aimagbewohnern und Gästen ihre Kunst darzubieten.
Aus der Mongolei beteiligen sich das Nationale Gesangs- und Tanzensemble, das Staatliche Pferdekopfgeigenensemble und das „Bayanmongol"-Jazzorchester.


Erfolgreiche Deutschschüler. 11.06.08

Deutschdiplome übergeben
Neun Schülerinnen und ein Schüler der 38. bzw. der Goetheschule in Ulaanbaatar konnten am 11. Mai in den Räumen der Deutschen Botschaft ihre Deutschsprachdiplome - DSD-II (C1) - in Empfang nehmen.
Sieben Schülerinnen und Schülerinnen erhielten Bescheinigungen über erfolgreich abgelegte Teilprüfungen.
Presse- und Kulturreferent Michael Roßbach tröstete die eine oder andere Enttäuschte, auch die bestandenen Teilprüfungen böten nicht minder Grund zur Freude und setzten gleichfalls ein beachtliches Sprachniveau voraus.
An der Übergabeveranstaltung nahmen Lehrer der beiden Schulen, die beiden Vertreterinnen des Goetheinstituts in Ulaanbaatar, eine Mitarbeiterin des Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft der Mongolei sowie eine Vertreterin der Gesellschaft für die Freunde der deutschen Sprache teil.

„Land Rover G4 Challenge 2009" in der Mongolei
Auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im September 2007 in Frankfurt am Main stellte Land Rover sein Programm für den kommenden Land Rover G4 - Wettbewerb vor und begann mit der Suche nach einer geeigneten Region für die Abenteuerreise.
Die Erkundungsteams entschieden sich letztendlich für die Mongolei: Sie biete neben trockenen Steppen, Gebirge und Wüstenareale und weise zudem extreme Klimaschwankungen auf.
Mannschaften aus 18 Ländern, die jeweils aus einer Frau und einem Mann bestehen, werden drei Wochen lang ein anstrengendes Programm absolvieren. Der Wettbewerb besteht aus Geländefahrten, Kajak- und Mountainbikefahren sowie Kletterpartien.
Mit dem Vorhaben werden die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften unterstützt.
Dem Roten Kreuz der Mongolei wurde eine Spende überreicht, die bedürftigen Familien in Ulaanbaatar zugute kommen soll.

Haftstrafe für mongolischen Staatsbürger
Der 18-jährige Sohn eines Mitarbeiters der mongolischen Botschaft in London ist am 06. Juni von einem Londoner Gericht zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt worden.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er eine 17-jährige Londonerin am 18. Januar 2008 vergewaltigt und beraubt hat.
Im Gerichtssaal wurde der Vater des Täters zur Ordnung gerufen, nachdem er das Opfer beleidigt hatte.


Ovoo bei Erdenet. 30.05.08


   

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