Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Berlin / Ulaanbaatar
Winter in der Mongolei
Zusätzliche Flüge nach Ulaanbaatar
2009
Die russische Fluggesellschaft „Aeroflot"
setzt mit Beginn des Sommerflugplans ab 29. März eine moderne Boeing 767-300
zwischen Moskau und Ulaanbaatar ein.
Das Flugzeug verfügt über 30 Businessplätze und 192 in der Economy Class.
Die Flüge starten dienstags, freitags und sonntags ab Moskau-Sheremetevo 2.
Die Landung in Ulaanbaatar erfolgt am nächsten Morgen, um 06.00 Uhr.
Zurück fliegt die Maschine jeweils montags, mittwochs und samstags um 07.35 Uhr
mit Landung in Moskau um 10:15 Uhr.
Ab dem 01. Juni sind zusätzliche Flüge am Montag und Donnerstag vorgesehen.
Die zahlreichen Zubringerflüge von anderen europäischen Flughäfen nach Moskau
erfolgen mit modernen Flugzeugen vom Typ Airbus 319/320/321.
Ende der Herbstsitzungen
Am 16. Januar beendete der Vorsitzende der
Großen Staatsversammlung, D. Demberel, die Herbstsitzungsperiode. Die
Frühjahrssitzungen beginnen in der ersten Aprilwoche.
Demberel bereitete die Abgeordneten auf eventuelle Sondersitzungen vor.
Die könnten nötig werden, um die Bergbauinvestitionsvereinbarungen zu
beschließen.
Insgesamt wurden in der abgelaufenen Sitzungsperiode 30 Gesetze und Beschlüsse
verabschiedet.
Großen Raum hätten die Diskussionen um die wirtschaftliche Situation der
Mongolei in Zeiten der weltweiten Finanzkrise eingenommen.
150 Milliarden Tugrug sollen zur Stärkung der kleinen und mittleren Unternehmen
bereitgestellt werden.
Für neue Investitionen seien 490 Milliarden Tugrug vorgesehen.
Mongolischer Präsident beim
Weltwirtschaftsforum in Davos
Auf Einladung von Klaus Schwab, Gründer und
Präsident des Weltwirtschaftsforums (WEF), nimmt Präsident N. Enkhbayar am 39.
Weltwirtschaftsforum, das vom 29. Januar bis zum 01. Februar in Davos (Schweiz)
Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und Kultur versammelt, teil.
Rund 2 500 Führungskräfte aus aller Welt, darunter 40 Staats- und
Regierungschefs, beraten über Wege aus der schwersten Weltwirtschaftskrise seit
Jahrzehnten.
Zu den Teilnehmern gehören Bundeskanzlerin A. Merkel, die Regierungschefs aus
Russland und China W. Putin und Wen Jiabao.
Präsident Enkhbayar führte am Rande des Treffens zahlreiche Gespräche, so mit W.
Putin, den er zu einem Besuch in die Mongolei noch in diesem Jahr einlud.
Präsidentschaftswahlen 2009
Auf Beschluss der Großen Staatsversammlung werden die Mongolen am 24. Mai 2009
ihren neuen Präsidenten wählen.
Die vier im Parlament vertretenen „politischen Subjekte", MRVP, DP,
Zivilcouragepartei und das Wahlbündnis „Bürgerbund", sind berechtigt, jeweils
einen Kandidaten zu nominieren.
Als Kandidaten im Gespräch sind bisher die Abgeordneten S. Oyun, Vorsitzende der
Zivilcouragepartei, D. Enkhbat, Vorsitzender der Grünen Partei, Ts. Elbegdorj
und E. Bat-Uul (DP), N. Enkhbayar und N. Bagabandi (MRVP).
L. Gundalai, Ex-DP-Präsidiumsmitglied, Gründer und Exvorsitzender der
Volkspartei sowie Neumitglied der DP hat sein Interesse an einer Kandidatur für
das Präsidentenamt angemeldet. Mongolische Medien zitieren ihn mit den Worten,
„ich werde eine Führungskraft sein wie Tumur, Robin Hood oder Barack Obama".
Ministerpräsident Bayar auf
Dienstreise in Irkutsk
Bei seinem Arbeitsbesuch in der russischen
Gebietshauptstadt Irkutsk in Sibirien am 22. und 23. Januar traf
Ministerpräsident S. Bayar mit Landwirtschaftsminister A. V. Gordeev, dem Leiter
der russischen Arbeitsgruppe der mongolisch-russischen Regierungskommission, zu
Gesprächen über Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie mit dem
Präsidenten der Russischen Eisenbahngesellschaft W. I. Yakunin und dem
Generaldirektor von „Rosatom", S. V. Kirijenko, zusammen.
Außer über die Kooperation in der Landwirtschaft verhandelten beide Seiten über
die Modernisierung der Ulaanbaatar-Eisenbahn und die gemeinsame Erschließung von
Rohstoffreserven in der Mongolei.
Vereinbart wurden Projekte zum Ausbau des Transitgüterverkehrs aus Ländern
Zentral- und Ostasiens nach Europa sowie zur Festlegung konkurrenzfähiger
Tarife.
Bereits im Frühjahr soll ein Abkommen über die gemeinsame Förderung von Uran
unterschriftsreif vorliegen.
Bayar betonte, die Zusammenarbeit beschränke sich nicht auf die Erschließung und
Förderung. „Wir sind auch am Bau kleinerer und mittlerer Atomkraftwerke
interessiert."
Beide Seiten beschlossen Maßnahmen im Hinblick auf gemeinsame Feierlichkeiten
zum 60. Jahrestag des russisch-mongolischen Gemeinschaftsunternehmens
Ulaanbaatar-Eisenbahn und für die Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag des
russisch-mongolischen Sieges über japanische Truppen am Khalkhyn Gol (bei
Nomonkhan) im September dieses Jahres.
Mongolischer Außenminister in Russland
Auf Einladung seines russischen
Amtskollegen, S. W. Lawrow, weilte Außenminister S. Batbold vom 25. bis zum 28.
Januar zu einem offiziellen Arbeitsbesuch in Russland.
Im Mittelpunkt der bilateralen Gespräche standen die Vertiefung der politischen
und wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern, insbesondere in den
Sektoren Energie, Bergbau und Verkehr.
Große Bedeutung messen beide Seiten einer einvernehmlichen Lösung der
Nordkoreafrage und der Unterstützung der internationalen UNO-Aktivitäten zur
Friedenserhaltung bei.
Die Mongolei und Russland wollen in Zukunft noch enger in der Schanghaier
Organisation für Zusammenarbeit kooperieren.
Das Treffen diente auch dazu, die in der zweite Hälfte des Jahres in Moskau
geplanten russisch-chinesisch-mongolischen Konsultationen vorzubereiten.
Am 26. Januar hatte die mongolische Delegation einen Blumenkranz an der
Ehrentafel zur Erinnerung an das erste russisch-mongolische Freundschaftstreffen
am heutigen Metropol-Hotel niedergelegt
Im Namen des mongolischen Präsidenten Enkhbayar übergab Batbold die offizielle
Einladung für Präsident D. A. Medvedev zu den Gedenkfeiern anlässlich des 70.
Jahrestages der Schlacht am Khalkhyn Gol.
Mongolei verliert Punkte
Im Dezember 2008 stufte die Fitch
Rating-Agentur die Mongolei aus der Gruppe B plus nach B hinunter.
Zur Begründung wurden Unregelmäßigkeiten im Bankensektor (Mongolbank übernahm
die Kontrolle über die Anodbank, die wegen unsauberer Bankgeschäfte in die
Kritik geraten war) angeführt. Die Kreditwürdigkeit des Landes habe gelitten.
Die Wirtschaft wuchs zwar um 8,9 Prozent, das resultierte jedoch hauptsächlich
aus der Steigerung der Viehzahlen um 7,5 Prozent und der vergrößerten
Anbaufläche um 21 Prozent.
Die gesunkenen Weltmarktpreise für Kupfer und Kaschmir treffen die Mongolei
hart.
Die Kaufkraft der Bevölkerung sinkt dramatisch, was auf den ansonsten
überfüllten Großmärkten wie Narantuul (von Touristen und ausländischen
Residenten aus unerfindlichen Gründen als „Schwarzmarkt" bezeichnet), deutlich
wird.
Statistik 2008
Nach Angaben des Nationalen Amtes für
Statistik belief sich das Außenhandelsvolumen der Mongolei im Jahr 2008 auf 6
155,1 Millionen USD, davon entfielen 2 539,1 Millionen auf den Export und 3
615,8 auf den Import.
2008 wurden 63 300 Kinder geboren, 7 500 mehr als im Vorjahr.
Von 1 000 lebend geborenen Babys starben 20, zwei mehr als 2007.
Landesweit registrierte die Polizei 20 700 Straftaten. Im Vergleich zum Ende des
Jahres 2007 ein Rückgang um 564.
In Bayan-Ulgii, Arkhangai, Selenge, Uvs und Ulaanbaatar wurden zwischen 3,7 und
27,5 Prozent mehr Straftaten gezählt als im Vorjahr, in den übrigen Aimags
zwischen 1,3 und 31,2 Prozent weniger.
Mongolei 2008. Die Viehzählung ergab über
42 Millionen Tiere
42 Millionen Tiere
Die Viehzählung 2008 ergab eine Steigerung
des Viehbestandes um 1,9 Millionen Tiere auf 42 195 800 im Vergleich zum
Vorjahr.
Nach vorläufigen Angaben aus dem Nationalen Amt für Statistik im Dezember 2008
werden in der Mongolei gegenwärtig 19 465 400 Ziegen, 17 898 000 Schafe, 2 448
300 Rinder und Yaks, 2 122 400 Pferde und 261 800 Kamele geweidet. Das sind 1
117 600 Ziegen, 907 900 Schafe, 22 400 Rinder und 1 200 Kamele mehr und 117 100
Pferde weniger als im Dezember 2007.
Der viehreichste Aimag ist der Khuvsgul-Aimag mit 3,7 Millionen Tieren, gefolgt
von Uvurkhangai und Arkhangai mit je 3,4 Millionen.
Vereidigung der neuen ZWK-Führung
Am 22. Januar legten der neue
Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission (ZWK), N. Luvsanjav und sein
Stellvertreter, Ch. Sodnomtseren, vor den Abgeordneten der Großen
Staatsversammlung ihren Amtseid ab.
Der bisherige Vorsitzende B. Battulga und der Sekretär der ZWK, D. Bayarsaikhan,
waren am 16. Januar ihrer Posten enthoben worden.
Luvsanjav wurde von der MRVP, Sodnomtseren von der DP nominiert.
Informationen über Arbeit der
Ständigen Ausschüsse
Nach dem Abschluss der Herbstsitzungen der
Großen Staatsversammlung berichteten die Ausschussvorsitzenden bzw. ihre
Vertreter über die in der vergangenen Sitzungsperiode geleistete Arbeit.
Dem Justizausschuss, geleitet von Kh. Jekei, gehören 20 Mitglieder an.
Die im Bayangol-Duureg gewählten und inzwischen bestätigten Abgeordneten Ts.
Munkh-Orgil (MRVP) und Kh. Temuujin (DP) haben sich ebenfalls für die Mitarbeit
im Ausschuss entschieden.
Dem von E. Bat-Uul (DP) geleiteten Unterausschuss für Menschenrechte gehören
acht Mitglieder an.
In den Herbstsitzungen sei der Ausschuss zehnmal zusammengetreten und hätte 13
Gesetze, Beschlüsse und Entscheidungen diskutiert, die anschließend in der
Staatsversammlung bestätigt worden seien. Dazu gehörten die Gesetze über den
Staatshaushalt, die Grundrichtungen der sozial-ökonomischen Entwicklung, den
Kampf gegen Viehdiebstahl und das Regierungsprogramm.
Debattiert wurde das Gesetz über das Präsidentenveto, Fragen der
Strafgesetzgebung und über Schlussfolgerungen des Verfassungsgerichts,
berichtete Jekei auf einer Pressekonferenz in der mongolischen Hauptstadt.
Ch. Khurelbaatar, Chef des Haushaltsausschusses, berichtete von 28 Sitzungen,
auf denen 50 Fragen debattiert wurden.
Die wichtigste rankte sich um die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise,
ihre Auswirkungen auf die Mongolei und ihren Staatshaushalt sowie Möglichkeiten,
diesen Schwierigkeiten zu begegnen.
Im Haushalt für 2009 sind nunmehr 1 847,8 Milliarden Tugrug an Einnahmen und 2
200,9 an Ausgaben vorgesehen.
In die Entwicklungsstiftung der Mongolei fließen 359,4 Milliarden Tugrug weniger
als ursprünglich geplant.
Außerdem seien Beschlüsse über Steuervergünstigungen beim Energieimport und die
Begrenzung der Energiepreise gefasst worden.
„Polymetal" verzichtet auf „Asgat"
Das russische Unternehmen „Polymetal", das
in den Abbau der Silberlagerstätte „Asgat" in der Westmongolei investieren
wollte, hat mitgeteilt, kein Interesse mehr an diesem Projekt zu haben.
Der bereits abgeschlossene Vertrag zwischen Polymetal und der mongolischen
Regierung wurde seinerzeit von mongolischen Politikern angefochten und
schließlich außer Kraft gesetzt.
Die Bewohner der Westaimags, hauptsächlich Bayan-Ulgiis, hatten sich von der
Inbetriebnahme der Silberlagerstätte einen wirtschaftlichen Aufschwung erhofft.
Investitionsabkommen zu „Oyutolgoi"
und „Tavantolgoi"
Die Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der
Investitionsabkommen zu Oyutolgoi und Tavantolgoi konnte bisher noch keine
abschließende Einigung mit den Investoren erzielen.
Rio Tinto und Ivanhoe Mines (Oyutolgoi) erklären sich zwar bereit, den
staatlichen Eigentumsanteil von 34 Prozent zu akzeptieren, sie verweigern jedoch
ihre Zustimmung zur geplanten Übernahme von 50 Prozent nach der Amortisierung
der Investitionskosten.
Außerdem fordern sie die vollständige Abschaffung der Sondergewinnsteuer.
Im Prinzip sind sie einverstanden mit geforderten Vorauszahlungen an den
mongolischen Staat. Jedoch müssten die genauen Modalitäten noch geklärt werden.
An der Kohlelagerstätte Tavantolgoi haben bisher Unternehmensgruppen aus
Südkorea, Russland, Australien, den USA, China, Japan, Indien und Brasilien
Interesse gezeigt.
Von den ursprünglich zehn Bewerbern als professionelle Berater bei der Auswahl
der potenziellen Investoren haben die Deutsche Bank und JP Morgan (gemeinsam
oder getrennt) offenbar die besten Konzepte vorgelegt, wie in Ulaanbaatar
verlautet.
Nach einer Sondersitzung der Regierung am 30. Januar erklärte der Minister für
Mineralische Ressourcen und Energie, D. Zorigt, die Abstimmung über das „Oyutolgoi"-Investitionsabkommen
könnte auf einer Sondersitzung der Großen Staatsversammlung Anfang Februar
besprochen werden.
Der Entwurf zum „Tavantolgoi"-Investitionsabkommen werde erst in den
Frühjahrssitzungen zur Diskussion gestellt werden.
Tschechische Botschaft stoppt
Visavergabe
Die tschechische Botschaft in der Mongolei
hat vorerst die Ausgabe von Visa für Mongolen, die in der Tschechischen Republik
arbeiten wollen, gestoppt.
Grund sei die internationale Wirtschaftskrise, die zu einem erheblichen
Auftragsrückgang in tschechischen Unternehmen geführt habe. Mehrere 100
mongolische Arbeitskräfte seien bereits entlassen worden.
Die Zahl ausländischer Arbeitskräfte in Tschechien habe zwischen 2007 und 2008
stark zugenommen, die meisten von ihnen Mongolen.
Die Schätzungen der mongolischen Botschaft in Prag und des tschechischen
Arbeitsministeriums schwanken zwischen 12 000 und 5 500 mongolischen
Arbeitskräften und/ oder Arbeitssuchenden im Land.
Damit ist Tschechien nach Südkorea und den USA das Land, in dem die drittgrößte
Gruppe von Auslandsmongolen lebt und arbeitet.
Beratungen über Krisenprävention in
Ulaanbaatar
Am 30. Januar berieten das Ministerium für
Arbeit und Soziale Sicherheit, der Bund der Mongolischen Gewerkschaften und der
Arbeitgeberverband über die Rettung bedrohter Arbeitsplätze und vorbeugende
Maßnahmen im Zusammenhang mit künftigen Krisen und Wirtschaftsrisiken.
Erdöllieferungen aus Kasachstan
Am Rande des Treffens von
Regierungsvertretern der Mitgliedsländer in der Schanghaier Organisation für
Zusammenarbeit in Astana (Kasachstan) traf Ministerpräsident S. Bayar mit
dem kasachischen Ministerpräsidenten K. K. Masinov zu Gesprächen über die
wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern zusammen.
Der Generaldirektor des mongolischen Konsortiums „Monoilgas", O. Sodbileg, und
der Generaldirektor des kasachischen Unternehmens „Kasmunaigas", Kabaldin,
unterzeichneten ein Abkommen über die Lieferung von Erdöl und Erdölprodukten in
die Mongolei.
Danach erhält die Mongolei von 2009 an 150 000 Tonnen Erdölprodukte und Rohöl
zwischen 1,2 und zwei Millionen Tonnen. Das Abkommen gilt für fünf Jahre.
Daneben verfolgt die Mongolei das Ziel, eigene Erdölvorkommen zu erkunden, zu
fördern und im Land selbst zu verarbeiten.
Das kasachische Öl soll über China in die Mongolei transportiert werden.
Die chinesische Seite signalisierte in Gesprächen mit den Mongolen ihr
Einverständnis.
Sechs Jahre Haft für S. Erdene
Am 23. Januar verurteilte das
Stadtbezirksgericht Bayangol den ehemaligen Chef der staatlichen
Versicherungsgesellschaft „Mongol Datgal" , S. Erdene, zu einer Gefängnisstrafe
von sechs Jahren.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Erdene und zwei Mitangeklagte ihre
Ämter missbraucht, zur persönlichen Bereicherung und zur Bestechung genutzt
hätten.
Seine ehemalige Mitarbeiterin und Mitglied im Wahlkomitee des Bayangol-Duuregs,
D. Uuriintuya, erhielt fünf Jahre und sechs Monate.
Zudem wurden Frau Uuriintuya sowie vier weitere Angeklagte wegen Vertuschung von
Unregelmäßigkeiten bei den Parlamentswahlen im Juni 2008 zu Geldstrafen
verurteilt.
S. Erdene, Kandidat der DP bei den Parlamentswahlen und der Vorsitzende der
Hauptstadt-DP, wurde am späten Abend des 23. Januar in die Justizvollzugsanstalt
„Gants Khudag" gebracht.
Die DP-Organisation von Ulaanbaatar forderte die Aufhebung des Urteils und
beschuldigte die MRVP, ihre politischen Gegner per Gerichtsbeschluss ausschalten
zu wollen.
In der „Udriin Sonin" erschien ein Artikel, in dem der DP-Vorsitzende, Shadar
Said Altankhuyag, als Mitinitiator des Urteils gegen Erdene genannt wurde. Der
forderte eine Zurücknahme „dieser ungeheuerlichen Anschuldigung" und eine
öffentliche Entschuldigung.
Auf der Sitzung der ZWK am 29. Januar konnte zum wiederholten Mal kein gültiger
Beschluss über das Wahlergebnis gefasst werden, da der offizielle
Gerichtsbeschluss über die Verurteilung S. Erdenes noch nicht eingegangen sei.
S. Erdene hatte nach ersten Auszählungen das vierte Mandat im Wahlkreis 25 (Bayangol)
gewonnen. Der MRVP-Kandidat Bayartsaikhan widersprach diesem Ergebnis, es sei
durch massive Mahlmanipulationen zustande gekommen.
Inzwischen wurden die drei Erstplatzierten (Munkh-Orgil, MRVP, S. Temuujin, DP
und D. Enkhbat, Bürgerbund) als Abgeordnete bestätigt und haben ihre Plätze in
der Großen Staatsversammlung eingenommen.
S. Davaa neuer Präsident der
Mongolischen Staatsuniversität
Die Nachfolge von Ts. Gantsog als Präsident
der ältesten und bekanntesten Universität der Mongolei tritt der
Verwaltungsexperte S. Davaa an.
Ein ganzes Jahr dauerte es, ehe der neue Chef der höchsten Bildungseinrichtung
des Landes am 23. Januar bestätigt werden konnte.
Der Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft, Yo. Otgonbayar, erwartet
unter der neuen Führung schnelle und wirksame Reformen der Hochschulbildung und
mehr Aufmerksamkeit für die Einhaltung von Qualitätsstandards in der Lehre.
Strafminderung
Der Oberste Gerichtshof reduzierte das
Strafmaß für neun Personen, die im Zusammenhang mit den Unruhen vom 01. Juli vom
Khan-Uul-Bezirksgericht im Oktober verurteilt worden waren.
Die Haftstrafen zwischen zwei Jahren und sechs Monaten sowie sechs Jahren und
zehn Monaten wurden auf zwei bis fünf Jahre reduziert.
Die Strafe für zwei Minderjährige wurde auf zwei Jahre verkürzt.
Die Strafen von sieben Jahren für vier Angeklagte, die das Bezirksgericht in
Chingeltei verhängt hatte, wurden auf fünf Jahre und sechs Monate verringert.
Tsagaan Sar 2009
Während in China bereits am 25. Januar das
neue Mondjahr eingeläutet wurde, feiern die Mongolen am 25. Februar den Beginn
des „Jahres des Rindes" nach dem asiatischen Tierkreiskalender.
Bis 1911 galt der 60-jährige Tierkreiskalender in der Mongolei als offizielle
Zeitrechnung.
Dabei wird jedes Jahr durch zwei zyklische Zeichen gekennzeichnet. Das erste ist
den zehn Himmelsstämmen, das zweite den 12 Erdästen entnommen.
Die 12 Erdäste entsprechen den 12 Monaten des Jahres, den 12 Doppelstunden eines
Tages und den 12 zyklischen Tieren.
Die zehn Himmelsstämme schließen die fünf Elemente mit den dazugehörigen Farben
sowie die Begriffe des „Dunklen", „Männlichen" und des „Hellen", „Weiblichen"
ein.
Das Jahr der „gelben dunklen Erdmaus" (shar, shoroo, khulgana) endet am 24.
Februar, am 25. beginnt das Jahr des „gelben hellen Erdrindes" (sharagchin,
shoroo, ukher), welches am 13. Februar 2010 endet. Danach begänne am 14.02.2010
das Jahr des „weißen dunklen Eisentigers" (tsagaan, tumur, bar).
Die Elemente und ihre Farben: Holz –blau,
Feuer-rot, Erde-gelb, Eisen-weiß, Wasser-schwarz.
Mongolische Musiker begeistern
Berliner Publikum
Beim Konzert des Bundesjugendorchesters
unter Leitung von Kirill Petrenko am 13. Januar in der Berliner Philharmonie
gaben drei mongolische Musiker eine Probe ihres Könnens.
S. Badamkhorol, Mongoleifreunden als Mitorganisatorin des internationalen
Musikfestivals „Roaring Hooves" bekannt, beeindruckte mit einem urtyn duu
(Langlied), virtuos begleitet von B. Amartuvshin auf der Schwanenhalslaute (Tovshuur)
und D. Enkhjargal auf der Pferdekopfgeige.
„Chinggis Khaans Jurte. Traditionelle Musik aus der mongolischen Steppe" hieß
das Werk eines unbekannten Verfassers, bei dessen Vortrag auch zehn junge
Deutsche mitwirkten.
Ein Jahr lang waren sie von Badamkhorol, Enkhjargal und Amartuvshin in der Kunst
des mongolischen Oberton- (Khuumii) und Langliedgesangs und mit traditionellen
mongolischen Musizierformen unterrichtet worden.
Langanhaltender Beifall belohnte die Musiker für ihre Darbietung, die auch dem
Auge einiges bot: Die drei Mongolen trugen aufwendig gestaltete, farbenfrohe
traditionelle mongolische Festtagsdeels, eine angedeutete Jurte vervollständigte
das Bühnenbild.
Begonnen hatte das Konzert mit „Pacific 231" von Arthur Honegger und den „Inventions
für Papier und Orchester" von Tan Tun mit dem bravourösen Solisten J. Fischer.
Den Abschluss des Konzerts bildete die Ballettmusik „Der Feuervogel" von Igor
Strawinsky.
Doch ohne Zugabe ließ das fachkundige Publikum die Musiker und ihren Dirigenten
nicht von der Bühne. Mit „Short Ride in a Fast Machine" von John Adams
verabschiedete sich das jüngste Eliteorchester der Bundesrepublik von den Gästen
in der ausverkauften Philharmonie.
Deutsch-Mongolisches Volksfest in
Waßmannsdorf
Die Gemeinde Schönefeld, der Ortsteil
Waßmannsdorf und die Botschaft der Mongolei in Deutschland laden am 06. Juni
2009 zum 6. Deutsch-Mongolischen Volksfest ein.
Die Schirmherrschaft übernehmen der mongolische Botschafter Dr. T. Galbaatar und
der Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald, Stephan Loge.
Unterstützt wird die Veranstaltung u. a. vom Verein „Freunde der Oper zu
Ulaanbaatar".
Die Besucher können sich auf ein Naadamfest mit Vorführungen von Ringern,
Bogenschützen und Reitern freuen.
Abends spielen die Berlin Rock’n Rollers zum Tanz.
Beginn ist 14.00 Uhr an der Waßmannsdorfer Begegnungsstätte am Sportplatz.
Sumo
Das Januarturnier (Natsu Basho) der
Profisumoringer vom 11. bis zum 25. Januar in Tokio hat Yokozuna Asashoryu
Dagvadorj mit 15:1 vor Yokozuna Davaajargal (14:2) gewonnen.
(Im Entscheidungskampf zwischen beiden Großmeistern siegte Dagvadorj).
Im Anschluss an das Turnier reiste er nach Ulaanbaatar, wo er von
Oberbürgermeister Munkhbayar empfangen wurde.
Dagvadorj übergab der 2. Geburtsklinik, in der er vor 28 Jahren geboren wurde,
einen Wagen für die Schnelle Medizinische Hilfe.
In Zuun Mod, Zentralaimag
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Last Update: 02. Januar 2023