Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Studentenkunst auf dem Sukhbaatarplatz. 15.09.09.
Mongolei und Indien
vereinbaren Zusammenarbeit bei der Nutzung der Atomkraft
Vom 13. bis zum 16. September weilte
Präsident Elbegdorj zu einem offiziellen Staatsbesuch in Indien.
Im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Elbegdorj und seiner indischen Gastgeberin
Pratibha Patil stand der Meinungsaustausch über die bilaterale und die
Zusammenarbeit in der Region sowie die internationale Lage.
Die mongolisch-indischen Beziehungen hätten mittlerweile das Niveau einer
umfassenden Partnerschaft erreicht.
Im kommenden Jahr werde in beiden Ländern das 55-jährige Jubiläum der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen begangen, Ende 2009 findet in neu Delhi das reguläre
Treffen der Regierungskommission zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit statt.
Indien und die Mongolei wollen bei der friedlichen Nutzung der Atomenergie
zusammenarbeiten, heißt es in dem während des Staatsbesuchs unterzeichnetem
Memorandum.
Außerdem wurden Abkommen bzw. Memoranden über die Zusammenarbeit im
Gesundheitswesen, bei der Verbesserung der Arbeit des Statistikamtes sowie ein
Kulturabkommen für die Jahre 2009 bis 2012 unterzeichnet.
Das mongolische Staatsoberhaupt besuchte Gaya im Bundesstaat Bihar, wo ein
mongolisches buddhistisches Kloster errichtet werden soll.
Zehn Kilometer von der Stadt entfernt gelangte Buddha Sakyamuni unter einem
Feigenbaum zur Erleuchtung.
In Mumbai nahm Elbegdorj an der Eröffnung des indisch-mongolischen
Businessforums teil.
Elbegdorj in die USA
abgereist
Die zweite Auslandsreise nach seiner
Vereidigung als Präsident der Mongolei führt Ts. Elbegdorj in die USA.
Am 19. September sind er und seine Begleitung nach New York abgereist, um an der
UNO-Generalversammlung vom teilzunehmen.
Außerdem wird der Präsident mit Expräsident Bill Clinton und mit George Soros
zusammentreffen.
Bei Gesprächen mit Politikern, Abgeordneten und Unternehmern (Peabody Energy)
geht es um Fragen der Zusammenarbeit im Bergbau.
2. v. l. D. Tsogtbaatar, 4. N. Jantsannorov
60 Jahre
mongolisch-chinesische diplomatische Beziehungen
Am 15. September wurde in Ulaanbaatar der
„Monat der mongolisch–chinesischen Freundschaft" eröffnet.
Anlass ist das 60-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen
zwischen der Mongolei und China sowie der 60-jährige Gründungstag der VR China.
In Statements auf einer Pressekonferenz mit anschließendem Empfang im
Außenministerium sprachen Staatssekretär D. Tsogtbaatar, der Vorsitzende der
Gesellschaft für mongolisch-chinesische Freundschaft, der international bekannte
Komponist N. Jamtsrannorov (der u.a. für das Nationale Pferdekopfgeigenensemble
komponiert, gemeinsam mit Bold schrieb er die Musik für „Bi chamd khairtai") und
der Geschäftsträger der chinesischen Botschaft in Ulaanbaatar über die
wechselvolle Geschichte der Beziehungen zwischen beiden Ländern und die positive
Entwicklung seit Beginn der 90er Jahre. Heute seien beide Staaten durch eine
enge politische, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit verbunden.
Die Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft, seine Attraktivität für die
international operierenden Großunternehmen hätten durchaus positive Wirkungen
auf die Entwicklung in der Mongolei.
Am Khuvsgul-See. Yang Yao
Am Nachmittag wurde in der
Galerie für Moderne Kunst der Mongolei eine Ausstellung mit Gemälden
mongolischer und chinesischer Künstler eröffnet.
Zu sehen sind 14 Porträts mongolischer und chinesischer Staats- und
Regierungschefs, 60 Werke chinesischer und sechs Werke mongolischer Maler und
Malerinnen.
Schöne Konkurrenz für die Gemälde. 15.09.09.
EU-Mongolei-Konsultationen
Am 17. September begannen die Gespräche
zwischen der EU und der Mongolei über den Abschluss eines Abkommens über
Partnerschaft und Zusammenarbeit.
Die Gespräche leiteten der stellvertretende Außenminister und stellvertretende
Vorsitzende des Komitees für Handel, Investitionen und Tourismus bei der
gemeinsamen Kommission für Zusammenarbeit zwischen der EU und der Mongolei, B.
Bolor sowie der Referatsleiter Mongolei und China in der Generaldirektion für
Außenbeziehungen der EU-Kommission, Franz Jessen.
An den Gesprächen im Außenministerium nahmen die Vertreter der
EU-Mitgliedsländer in der Mongolei, darunter der Geschäftsträger der Deutschen
Botschaft in Ulaanbaatar, Dr. M. Freudenberg, teil.
Nachwahlen in Chingeltei
Am 17. September informierte die Zentrale
Wahlkommission (ZWK) über die offiziell registrierten Parteien, die sich um das
freigewordene Abgeordentenmandat in der Großen Staatsversammlung im Wahlkreis 24
im Chingeltei-Duureg bewerben.
Während der Neuen Nationalpartei, der Republikanischen Partei und der
Entwicklungsprogrammpartei die Teilnahme verweigert wurde, können die MRVP, die
DP, die Zivilcouragepartei, die Freiheitspartei und die
Demokratiebewegungspartei zwischen dem 23. und 28. September ihre Kandidaten
nominieren.
Unabhängige Kandidaten benötigen mindestens 801 Unterschriften.
78 385 Wähler haben sich bisher in die Wählerlisten eintragen lassen.
360 Helfer werden in den 22 Wahllokalen für einen ordnungsgemäßen Verlauf der
Wahlen sorgen, die Kosten in Höhe von 146 Millionen Tugrug werden aus dem
Staatshaushalt beglichen.
Wer sich letztlich dem Votum der Wähler stellen wird, entscheiden die
Führungsgremien der Parteien.
In der MRVP konkurrieren Energieminister D. Zorigt, Bildungsminister Yo.
Otgonbayar, Ulaanbaatarbürgermeister G. Munkhbayar, insgesamt 12 potenzielle
Kandidaten um den Sitz im Abgeordentenhaus.
Spekuliert wird seit Wochen über die Absichten und Aussichten von Expräsident N.
Enkhbayar. Und welche Auswirkungen seine mögliche Wahl auf die Regierung und die
Stellung von Ministerpräsident Bayar hätte.
Für die DP sind die bei den Wahlen 2008 gescheiterte Vorsitzende des
Wählerbildungszentrums R. Burmaa, das Mitglied der Stadtverordentenversammlung
von Ulaanbaatar D. Ganbold, der ehemalige Abgeordnete B. Batbaatar und der
Generalsekretär der Partei D. Erdenebat im Gespräch.
Über die Einsetzung S. Erdenes in seine Rechte als Abgeordneter hat die ZWK noch
nicht entschieden.
Wohnungsbau in
Ulaanbaatar
Die 135 000 Haushalte in den Gervierteln seien für den Verbrauch von nur
einem Prozent des Trinkwassers verantwortlich, aber für 80 Prozent der
Luftverschmutzung.
Dieses Problem könne nur durch den Bau von mehr Wohnungen gelöst werden,
erklärte M. Batbayar von der Stadtentwicklungs- und Planungsbehörde der
Hauptstadt.
Kritiker verweisen auf die „schönen" Wohnungsbauprogramme: das „40
000-Wohnungen-Projekt, „Wohnungen für Staatsangestellte", „Umwandlung der
Gerviertel in Wohnungsviertel", „Verbesserung der Lebensbedingungen in den
Gervierteln", ohne dass eine wirkliche Verbesserung der Situation zu beobachten
sei. Die Zahl der Gerviertelbewohner sei nicht gesunken, sondern um 10 000
gestiegen.
Die Gerviertelbewohner seien meist Bürger mit niedrigem Einkommen, die sich
keine Wohnung leisten könnten.
Batbayar präsentierte auf der Konferenz „ Bürger mit niedrigem Einkommen und
Finanzierungsprobleme" einen Vorschlag, einstöckige Häuser für zehn Familien auf
privatem Grund und Boden zu bauen. Die Kosten und die Zinsbelastung wären
niedrig.
Doch das Interesse der Eigentümer, ihr Land zu verkaufen und in Wohnungen zu
ziehen, ist eher gering.
Die Probleme der Wasser- und Energieversorgung seien nicht geklärt, die
Baufirmen forderten ebenfalls Kredite zu niedrigen Zinsen.
Das Missmanagement in den Behörden hätte dazu geführt, dass keines der o.g.
Projekte realisiert worden sei.
Unterzeichnung des
Oyutolgoiabkommens noch im September?
Finanzminister S. Bayartsogt verneinte
zwar, dass bisher ein konkreter Termin für die Unterzeichnung des
Oyutolgoiabkommens feststehe, die Vorbereitungen liefen.
Eine Unterzeichnung noch im September läge durchaus im Bereich des Möglichen.
Ein Veto des Präsidenten gegen die vom Parlament verabschiedeten vier Gesetze
werde nicht erwartet.
"Grüner
Herbst 2009" eröffnet
Am 17.09. wurden im Beisein von Shadar Said M. Enkhbold im
Misheel-Ausstellungszentrum die diesjährigen "Grünen Herbsttage" eröffnet.
Die Aussteller stellen ihre Produkte in vier Kategorien "Gesunde Nahrungsgüter",
"Goldener Herbst", "Herdentiere der Spitzenklasse" und "Leichtindustrie" vor.
An der Verkaufsmesse beteiligen 550 Aussteller aus 19 Aimags.
Wintervorbereitung 2009/10
Unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Indien
ließ sich Präsident Elbegdorj am 17.09. von Shadar Said M. Enkhbold und dem
Vorsitzenden der Katastrophenschutzkommission, Ts. Amgalanbaatar, über den Stand
der Wintervorbereitung informieren.
Die Leistungen der Kraftwerke in Khovd und im Südgobi-Aimag reichten nicht aus,
eine stabile Versorgung zu gewährleisten.
Die forderung der Betrieber nach mehr finanzieller Unterstützung für notwendige
Reparaturarbeiten würden zur Zeit geprüft.
Der Betrieb der meisten Schulen und Kindergärten sei nicht gefährdet.
Amgalanbaatar wies darauf hin, dass die zuständigen Behörden und der
Meteorologische Dienst rechtzeitig vor einer Verschlechterung der
Wetterverhältnisse in weiten Teilen des Landes gewarnt hätten.
Einige Viehhalter und Stadtbewohner hätten diese Warnungen ignoriert.
Jüngere Kinder sollten in den nächsten Tagen nicht zum Viehhüten auf die Weiden
geschickt werden.
Die Aimag- und Sumverwaltungen seien beauftragt worden, dafür Sorge zu tragen,
vor allem die auf entfernten Weiden siedelnden Haushalte rechtzeitig über
Wetterveränderungen zu informieren.
Die Futterbevorratung laufe auf Hochtouren.
Vom goldenen Herbst in den weißen Winter. 19.09.09
Schneestürme im Westen und
Osten
Schneestürme und Temperaturstürze um bis zu
20 Grad zwischen dem 18. und 20. September erschweren überall die Erntearbeiten,
verschlechtern die Verkehrsverhältnisse und Weidebedingungen.
Ein derartig radikaler Wetterumschwung sei zuletzt zwischen dem 22. bis zum 24.
September 1995 vorgekommen.
Vom 18.09. ab 18.00 Uhr bis zum 21. 06.00 Uhr, wurde der Busverkehr zwischen
Ulaanbaatar und den Aimags eingestellt.
Im Selenge-Sum des Bulgan-Aimags wurde in einer Schlucht 100 m vom Ger des
Verunglückten entfernt, die Leiche eines seit dem 18. September vermissten
Ziegenhirten gefunden.
Drei vermisste Hirten in Arkhangai, Tuv und Gobi-Altai werden noch gesucht.
Im Landesmaßstab sind 170 257 Hektar Ackerfläche mit Schnee bedeckt, am
schlimmsten betroffen sind der Bulgan- und der Zentralaimag.
In der Nacht zum 21. September wurden fünf Gers im Bayangov’-Sum des
Bayankhongor-Aimags und 36 im Arkhangai- und im Gobi-Altai zerstört, einige
Schulen und andere öffentliche Gebäude stark beschädigt.
Ab dem 23.09. wird es nach Voraussagen des Wetteramtes wieder sommerlich warm.
Sumo
Beim Septemberturnier (Aki Basho) der
besten Sumoringer der Welt liegt nach dem achten Tag Großmeister Asashoryu mit
8:0 allein an der Spitze.
Mit jeweils 7 Siegen und einer Niederlage liegen Kakuryu und Großmeister Hakuho
ebenfalls noch gut im „Rennen".
Ulaanbaatar. 14.09.09.
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Last Update: 02. Januar 2023