Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Blick durch den Regierungspark zum Staatssiegeldenkmal und zum Nordeingang des
Regierungspalastes
UNO-Hilfe für Zudopfer
Aus dem Fonds des
Katastrophenschutzzentrums der UNO wurden der Mongolei insgesamt 3,7 Millionen
US-Dollar für die Überwindung der Zudfolgen dieses Winters zugesichert.
1,5 sind für die Beseitigung der Tierkadaver sowie als Hilfe für die Viehhalter
vorgesehen, die nahezu ihr ganzes Vieh verloren haben.
963 000 sind für die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten für Kinder
und schwangere Frauen in den Katastrophenaimags, weitere 600 000 für die
Überwindung der Futtermittelknappheit, 226 000 für medizinisch-psychiatrische
Betreuungsmaßnahmen und 242 000 US-Dollar für die reproduktive Gesundheit sowie
für Frauen und Mädchen besonders hilfsbedürftiger Familien bestimmt.
Oyutolgoi-Investitionsabkommen tritt in Kraft
Der am 06. Oktober 2009 zwischen der
mongolischen Regierung, Rio Tinto International und Oyutolgoi Tolgoi LLC, der
mongolischen Filiale der Ivanhoe Mines Ltd., unterzeichnete Investitionsvertrag
kann wie vorgesehen in Kraft treten.
Am 31. März hatte die Regierung das Abkommen bestätigt.
Darüber informierten die Minister für Finanzen, Mineralische Ressourcen und
Energie sowie Umwelt und Tourismus, S. Bayartsogt, D. Zorigt und L. Gansukh am
31. die Öffentlichkeit.
66 Prozent der Anteile an der Kupfer- und Goldlagerstätte Oyutolgoi in Khanbogd
im Südgobiaimag hält Ivanhoe Mines und 34 Prozent die mongolische Regierung.
Der Vertrag gilt für 30 Jahre mit der Option einer 20-jährigen Verlängerung.
Alle fünf Jahre hätten die Investoren einen Evaluierungsbericht über
Wirtschaftlichkeit und Technik der Anlage vorzulegen.
Die Investoren begrüßten die „richtungsweisende Entscheidung", die „direkt und
indirekt tausende von Arbeitsplätzen für die Einwohner der Mongolei schafft und
wirtschaftliche Stabilität für die nächsten Jahre garantiert".
Die Minister wiesen Kritik an der Regierungsentscheidung zurück.
Die Abgeordneten hätten die Verhandlungsführung an die Regierung zurückdelegiert
und die Mehrheit hätte den Ergebnissen der Vertragsvereinbarungen mit Ivanhoe
Mines und Rio Tinto zugestimmt.
Regierungsrücktritt
gefordert
D. Demberel
Frühjahrssitzungen der
Großen Staatsversammlung eröffnet
Der Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung D. Demberel hat am 05. April, 10.10 Uhr, die diesjährigen
Frühjahrssitzungen eröffnet.
In ihren Reden erinnerten Präsident Elbegdorj und Parlamentschef D. Demberel an
die wirtschaftlichen Leistungen und demokratischen Errungenschaften der
vergangenen zwei Jahrzehnte, an richtige und fehlerhafte Entscheidungen und
verwiesen auf die unerledigten Aufgaben und die Schwierigkeiten für die
wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Mongolei infolge der
internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise und der immer häufiger auftretenden
Naturkatastrophen.
Mit 15-minütiger Verspätung eilte auch Ministerpräsident S. Batbold auf seinen
Platz an der Stirnseite des Versammlungssaals.
Von den Medien am meisten umlagert war MRVP-Vorsitzender und Exministerpräsident
S. Bayar, der jedoch auf die anstehenden Sitzungen der Parteigremien verwies.
Nach knapp zwei Stunden beschloss D. Demberel die Sitzung.
In der Zwischenzeit hatte die angekündigte Demonstration der Bürgerbundes zur
Einforderung der Wahlversprechen auf dem Sukhbaatarplatz begonnen. "Gauner, gebt
unser Geld her!", „Enteignet die Oligarchen, verteilt ihr Eigentum an das Volk!"
stand auf den Transparenten der Protestierer.
Lamas des „Neuen Religiösen Zentrums" hatten ein Mandala errichtet.
Hinter dieser Demonstration stünden eigentlich Expräsident N. Enkhbayar und
Exministerpräsident und Ex-DP-Vorsitzender M. Enkhsaikhan wurde seit der
vergangenen Woche immer wieder kolportiert. G. Arslan, Vorsitzender der „Front
ehrlicher Bürger" lehnte aus diesem Grunde eine Beteiligung an den
Protestkundgebungen ab.
Die etwa 5 000 Demonstranten bekräftigten ihre Forderung nach einer freiwilligen
Auflösung der Großen Staatsversammlung und stellten ein 72-Stunden-Ultimatum.
Nach Ende der Kundgebung setzten 400 die Proteste in einem Sitzstreik fort und
beantragten die Erlaubnis für die Aufstellung von Jurten auf dem zentralen Platz
der Mongolei.
Medienandrang vor dem Sitzungssaal
MRVP-Parteikonferenz am 08.
April
Auf seiner Tagung am 02. April beschloss
der Führungsrat der Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP), die 11.
Parteikonferenz für den 08. April einzuberufen. Schwerpunktthemen werden
die aktuelle sozialökonomische und politische Lage der Mongolei, die
innerparteiliche Situation sowie der Bericht der Kontrollkommission der Partei
sein.
Als weitere Diskussionspunkte nannte Ts. Sukhbaatar, Sekretär Partei, die
Verwirklichung des Wahlprogramms und die Politikvorstellungen der Partei
angesichts nationaler und internationaler Herausforderungen.
Ein Termin für die mögliche Einberufung eines Parteitages stehe noch nicht fest.
Die Probleme der Parteiführung im Songinokhairkhan-Duureg müssten zunächst in
den Gremien der Hauptstadtparteiorganisation geklärt werden.
Außerdem prüfe die Partei Möglichkeiten, wie den Wählern die versprochenen 1,5
Millionen Tugrug ausgezahlt werden können.
Auch Parteivorsitzender S. Bayar wird in seinem politischen Rechenschaftsbericht
zur aktuellen politischen Situation der Mongolei, zur Einhaltung der
Parteidisziplin, zu Fragen des Statuts und zur Zusammenarbeit in der
Koalitionsregierung sowie zur Verwirklichung des Parteiprogramms Stellung
beziehen.
Wegen angeblicher Äußerungen von Expräsident N. Enkhbayar, Bayar hätte im
Präsidentschaftswahlkampf gegen ihn gearbeitet, kündigte Bayar an, diese
Vorwürfe von der Kontrollkommission der Partei prüfen zu lassen.
61 Prozent für
Verhältniswahlrecht
Laut einer Umfrage von news.mn sprechen
sich 61 Prozent der Wähler für die Einführung des Verhältniswahlrechts aus.
Das „kleine" Mehrheitswahlrecht (76 Wahlkreise, 76 Mandate) bevorzugen 14
Prozent, das „große" (26 Wahlkreise, 76 Mandate) neun Prozent.
16 Prozent wollen die Einführung eines gemischten Wahlsystems.
L. Gansukh: Deutschland wird
seine Hilfe für die Mongolei nicht kürzen
Nach seiner Rückehr von einer Dienstreise,
die Umweltminister L. Gansukh nach Frankfurt, Bonn und Berlin geführt hatte,
äußerte er sich zufrieden über die Ergebnisse.
Deutschland sei bereit, seine Erfahrungen hinsichtlich des rechtlichen Umfeldes,
bei der Vervollkommnung von Politik- und Planungsvorhaben, in der Kommunikation,
Aus- und Weiterbildung auf dem Gebiet des Umweltschutzes in der Mongolei zu
vermitteln.
Dabei könne die Mongolei auf die konkrete Unterstützung durch die Deutsche
Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) zählen.
Der Geschäftsführer der Gesellschaft Dr. Christoph Beier hatte erklärt, das
Engagement in der Mongolei würde ausgeweitet, Deutschland würde seine
finanziellen Hilfen für die Mongolei auch angesichts der internationalen
Wirtschaftskrise nicht reduzieren.
Eisenbahnprojekt befürwortet
Am 01. April stellte die Regierung ihr
neues Eisenbahnprojekt in den Fraktionen von MRVP und DP vor.
Die neue Eisenbahnlinie soll Tavantolgo iund Oyutolgoi in der Südgobi mit
Sainshand und Choibalsan verbinden und weiter nach Nordostasien führen.
Mongolische Rohstoffe sollen im Land selbst verarbeitet und nicht ausschließlich
nach China exportiert werden.
Das bedeute jedoch nicht den Vezicht auf den Bau einer direkten
Eisenbahnverbindung zwischen Tavantolgoi und China.
Ch. Saikhanbileg, der Frakionsvorsitzende der DP, befürwortete das Projekt, die
Regierung müsste es nun weiter ausarbeiten.
D. Lundeejantsan, Fraktionsvorsitzender der MRVP, erklärte, eine Entscheidung
könne erst nach Prüfung der geopolitischen Bedingungen, der nationalen
Interessen und des Bedarfs der zu errichtenden Betriebe getroffen werden.
Oyutolgoi LLC überweist 50 Millionen
Portugiesischer
Außenminister besucht die Mongolei
Auf Einladung von Außenminister G.
Zandanshatar wird sein Amtskollege aus Portugal, Luis Amado, zum ersten Mal der
Mongolei einen offiziellen Besuch (06.-08. April) abstatten.
Beide Seiten werden ein Regierungsabkommen über eine engere Zusammenarbeit in
Bildung, Wissenschaft, Technik, Kultur, Jugend und Sport sowie Kommunikation
unterzeichnen.
Am 07. April wird Präsident Ts. Elbegdorj den portugisischen Gast empfangen.
Polnisch-Mongolischer Tag in Ciechanow. Foto Presseabteilung des AA Mongolei
Mongoleitag in Polen
Anlässlich des 60. Jahrestages der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen zwischen Polen und der Mongolei wurde Ende März in
Ciechanow (Masowien) eine Ausstellung „Mongolei – Land des weiten blauen
Himmels" eröffnet.
Organisiert wurde die Ausstellung von der mongolischen Botschaft in Polen, der
polnisch-mongolischen Freundschaftsgesellschaft und dem Museum Westmasowien.
Die Ausstellungsstücke umfassen Fotos, Gemälde mongolischer und polnischer
Künstler und traditionelles mongolisches Kunsthandwerk.
Diplomatenfahrzeuge vor dem Nordeingang zum Regierungspalast
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Last Update: 02. Januar 2023