Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Naadam 2010
Am 08. Juli, rechtzeitig vor Beginn des
Nationalfestes, sollen die Reparaturarbeiten am Zentralstadion abgeschlossen
sein.
In diesem Jahr sind für Naadam Ausgaben in Höhe von 632 Millionen Tugrug
geplant, davon übernimmt die Regierung 100 Millionen, 198 Millionen steuert die
Stadt Ulaanbaatar bei, der Rest stammt aus den Einnahmen, die bei den
verschiedenen Veranstaltungen und Dienstleistungen erwirtschaftet werden sowie
von Sponsoren.
Insgesamt hat die Regierung 1,1 Milliarden Tugrug ausgegeben, unter anderem für
die Erneuerung der Pferderennstrecke in Khui Doloon Khudag.
Die offiziellen Feierlichkeiten beginnen am 10. Juli auf dem Sukhbaatarplatz mit
dem Hissen der Staatsflagge und der Militärparade.
Am 11.07., 11.00 Uhr, wird Präsident Elbegdorj die Spiele im Zentralstadion
eröffnen.
Die Eintrittskarten kosten zwischen 10 000 und 20 000 Tugrug.
700 Vertreter nationaler und internationaler Medien haben ihre
Akkreditierungswünsche angemeldet, um vom mongolischen Nationalfeiertag in alle
Welt berichten zu können.
Chinggis-Khaans Geburtsort liegt im Dadal-Sum
Mittels Erlass hat Präsident Ts. Elbegdorj
die seit Jahren schwelende Frage nach dem genauen Geburtstag und dem Geburtsort
des Staatsgründers und Weltenbeherrschers Chinggis-Khaan und damit nach einem
konkreten Datum für die entsprechenden Zeremonien und Feierlichkeiten
beantwortet.
Bei seiner Entscheidung stützte sich das mongolische Staatsoberhaupt auf die
Forschungsergebnisse der mongolischen Historiker Sh. Natsagdorj, Ch. Dalai, N.
Ishjamts u. a., die aufgrund intensiver Quellenstudien und Feldforschungen,
den beschriebenen Ort Deluun Boldog im Dadal-Sum des Khentii-Aimags am
Zusammenfluss von Onon und Balj identifiziert hatten. Anlässlich des 800.
Geburtstages Temuujin, des späteren Chinggis Khaans, wurde hier 1962 ein
Denkmal errichtet, das als eines der wenigen die Zeiten überdauerte. Ein aus
demselben Anlass produzierter Briefmarkensatz musste eingestampft werden, das
damalige Politbüro zurücktreten. Chinggis Khaans zu gedenken, ihn gar zu
feiern, passte nicht in das von Moskau vorgegebene sozialistisch-kommunistische
Weltbild.
Nach der Wende Anfang der 90er-Jahre erhob auch der Binder-Sum im Khentii-Aimag
Anspruch darauf, den Geburtsort Chinggis-Khaans zu beherbergen.
Eine Arbeitsgruppe namhafter Mongolisten und Historiker mit Akademiemitglied Sh.
Bira beriet den Präsidenten bei seiner Entscheidung auch hinsichtlich des
Geburtsjahres und Geburtstages. Über das Jahr – 1162 – gab es zumindest in
der Mongolei keine anderslautenden Auffassungen. Diskutiert wurde, ob der erste
Großkhan im ersten Sommermonat oder im ersten Wintermonat des Jahres geboren
wurde. Nun ist es amtlich: Es war der erste Tag des ersten Wintermonats (nach
dem Mondkalender) 1162.
Monatliche „Schatzanteils"-Zahlungen
Staatsminister und Mitglied der Großen
Staatsversammlung Ch. Khurelbaatar hat im Zusammenhang mit einer Novellierung
des Gesetzes über die Bankeinlagen und die Entwicklungsstiftung zur Verteilung
des „Schatzanteils" aus den Bergbauprofiten den Regierungsentwurf eines
Gesetzes über regelmäßige Zahlungen an die Bürger an den Vorsitzenden der
Großen Staatsversammlung D. Demberel übergeben.
Danach sollen jedem mongolischen Staatsbürger 2011 monatlich 20 000 Tugrug aus
dem Entwicklungsfonds gezahlt werden.
Einwohner von Khovd demonstrieren gegen
Beschäftigung chinesischer Arbeiter
Im Juli soll das Kohlebergwerk „Khushuut"
im Tsetseg-Sum im Khovd – Aimag nach umfangreichen Flächenausdehnungsarbeiten
erneut in Betrieb gehen.
Das Werk war 1971 gegründet worden, bis 2001 wurden hier 1,2 Millionen Tonnen
Steinkohle gefördert.
Der neue Betreiber, die MoEnKo, hat 600 chinesische Arbeiter angeheuert und nur
12 mongolische. Dagegen protestieren die Einwohner der Region, die über einen
eklatanten Mangel an Arbeitsplätzen klagt.
Außerdem hätten die Betreiber falsche Angaben über den Umfang der Vorkommen
geliefert, damit die Grube nicht als strategisch bedeutsam eingeordnet werden
könne.
Kampf um Tavantolgoi
Zehn internationale Großunternehmen
wetteifern um die Lizenzen zum Abbau der riesigen Kohlevorkommen in Tavantolgoi
im Südgobiaimag.
Die Diskussionen um die Inbetriebnahme und die Verteilung der Profite sind im
vollen Gange.
Schon jetzt hagelt es Kritik am Entwurf des Investitionsabkommens der Regierung.
Der Abgeordnete E. Bat-Uul befürchtet Korruption im großen Stil.
80 Prozent der Lagerstätte gehörten zwar dem Staat (Mongol Erdenes) und nur 10
Prozent ausländischen Investoren, doch wer stehe hinter „Mongol Erdenes"?
Nach bisherigen Berechnungen betragen die Kohlevorkommen in Tavantolgoi über
6,4 Milliarden Tonnen, darunter wertvolle Kokskohle.
Vizearbeitsminister auf Deutschlandbesuch
Vom 13. bis zum 20. Juni absolvierte der
stellvertretende Minister für Arbeit und Soziale Sicherheit D. Nyamkhuu einen
offiziellen Arbeitsbesuch in Deutschland.
Der Besuch der mongolischen Delegation diente dem Ziel, die umfassende
Partnerschaft zwischen beiden Ländern auf dem Gebiet Arbeit und Soziales weiter
zu entwickeln.
Beide Seiten unterzeichneten ein „Moratorium über Zusammenarbeit".
Als Hauptrichtungen der Kooperation wurden Arbeitsmarktmanagement,
Sozialversicherungsfragen für Menschen mit Behinderungen, ihr Recht auf Arbeit
und die bessere Versorgung mit Hilfsmitteln, Arbeitsschutz und Gesundheit sowie
viertens Fragen der Sozialversicherung identifiziert.
Im September wird eine Delegation des Bundesministeriums für Arbeit und
Soziales unter Leitung des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Ralf
Brauksiepe in die Mongolei reisen
Kindergeld
Im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Gesetzes über den
Bevölkerungsentwicklungsfonds im Dezember 2009 wurden die Gesetze über
Kindergeld- und Ehegeldzahlungen außer Kraft gesetzt.
Für viele Familie bedeute das einen weiteren Schritt in Richtung Armut, die 70
000-Tugrug-Einmalzahlung aus dem Fonds konnten das verlorene Kindergeld nicht
ersetzen.
Am 22. Juni übergaben die Abgeordneten D. Oyunkhorol, N. Batbayar und R.
Gonchigdorj einen Gesetzentwurf über die Wiederaufnahme regelmäßiger
Kindergeldzahlungen an den Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung.
Der Entwurf sieht vor, für jedes Kind bis 18 Jahre (932 000) unabhängig vom
Einkommensniveau der Eltern ein monatliches Kindergeld in Höhe von ebenfalls 20
000 Tugrug zu zahlen.
Die entsprechenden Mittel müssten für das zweite Halbjahr 2010 und ab 2011
bereitgestellt werden.
Tsogtbaatar in Paris. Foto PA AA der Mongolei
Für die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
Unter Leitung des Staatssekretärs im
Außenministerium D. Tsogtbaatar nahm eine mongolische Delegation am
Ministertreffen im Rahmen des OECD-Programms „Für Wettbewerbsfähigkeit in
Eurasien" am 17. und 18. Juni in Paris teil.
In den Beratungen ging es um die Schaffung eines günstigen Investitionsklimas
in den Ländern Zentralasiens, die über großes wirtschaftliches
Entwicklungspotenzial verfügten.
Tsogtbaatar schilderte die Situation in der Mongolei, Möglichkeiten und
Vorteile für Investoren bei der Entwicklung der mongolischen Wirtschaft, vor
allem auch der kleinen und mittleren Betriebe, mitzuwirken.
Zur Delegation gehörte auch der Chef des nationalen Komitees für Entwicklung
und Reformen, Ch. Khaschuluun.
Ein Rundtischgespräch und bilaterale Treffen mit den Amtskollegen aus
Afghanistan, Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan
sowie mit französischen Unternehmensführern ergänzten das Programm.
Kommissionssitzung des
Asien-Pazifik-Handelsabkommens in Ulaanbaatar
Am 21. und 22. Juni fand die Sitzung der
Ständigen Kommission des Asien-Pazifik-Handelsvertrages zum ersten Mal in
Ulaanbaatar statt.
Sie diente u. a. der Vorbereitung des unter der Schirmherrschaft von
Ministerpräsident Batbold stehenden Seminars „Mechanismen für die
Erarbeitung und Durchsetzung einer gerechten Handelspolitik" vom 23. bis
25. Juni.
V.l. D. Moonontsagaan, E. Teufel, U. Ahnert
„Die Mongolen kommen"
Unter diesem Motto vermitteln 13 junge
mongolische Maler vom 25. Juni bis zum 01. August in der Galerie Collection
Freudenberg AG in Berlin einen Eindruck von ihrem künstlerischen Schaffen. Die
Themenpalette reicht von Darstellungen aus der Geschichte des Landes, Porträts,
Landschaften, Tieren, Traumwelten bis hin zur aktuellen Politik. Auch die
Maltechniken spiegeln die Vielfalt der modernen mongolischen Malerei wider.
Während B. Shatarsaikhans Szenen aus dem Nomadenleben an naive Malerei
erinnern, bevorzugt D. Batmunkh mit seinen Pferdebildern eher den abstrakten
Expressionismus.
Interessiert an Batmunkhs Pferdedarstellungen
Die Sonderausstellung wird veranstaltet von der
Botschaft der Mongolei in Deutschland und der Collection Freudenberg.
Die Galeristen Uwe Ahnert und Eberhard Teufel konzentrieren sich auf
zeitgenössische mongolische und chinesische Malerei und bieten den
Galeriebesuchern neben Sonderausstellungen einen repräsentativen Einblick in
die unterschiedlichen Gattungen der Malerei der beiden Länder.
An der Eröffnung der Sonderausstellung „Die Mongolen kommen" am 24. Juni
in den Räumen der Galerie in der Berliner Kantstraße nahmen neben deutschen
Mongoleifreunden, und Mongolen, die in Deutschland leben und arbeiten oder
studieren, der Botschaftsrat der mongolischen Botschaft D. Moonontsagaan, der
Mongolist und Bürgermeister von Schönefeld, Dr. U. Haase sowie der Vorsitzende
des Vereins zur Unterstützung der Oper Ulaanbaatar, Dr. h.c. M. Bärlein, teil.
Die Sängerin Ch.-T. Urna
Besonders herzlich begrüßt von den Besuchern wurde Urna, die bezaubernde Hauptdarstellerin im neuesten Byambasurenfilm „Das Lied von den zwei Pferden" (MongoleiOnline berichtete), der am 05. Juni in den deutschen Kinos startete.
Vernissage. Die Mongolen kommen
BERICHT: SONDERAUSSTELLUNG "DIE MONGOLEN KOMMEN!
Ehrung für erfolgreiche Sportler
Während der Sportgala am 25. Juni
anlässlich des Tages der mongolischen Sportler, des Internationalen Olympischen
Tages und der IV. Nationalen Sportfestival zeichneten Ministerpräsident und
Vorsitzender des nationalen Vorbereitungskomitees auf die 30. Olympischen Spiele
in London S. Batbold und Gesundheitsminister S. Lambaa erfolgreiche Sportler und
Trainer aus.
Insgesamt wurden Geldprämien in Höhe von 336 Millionen Tugrug an 61 Sportler
und Trainer, die bei Olympischen Spielen, Kontinentalmeisterschaften und
internationalen Wettkämpfen Medaillen erringen konnten, übergeben.
In seiner Rede hob Batbold die Bedeutung des Sports und die Beispielwirkung der
Sportler und Sportlerinnen hervor, die Regierung trage dem Rechnung, indem in
den letzten Jahren die finanziellen Leistungen für den Spitzensport deutlich
ausgeweitet worden wären. In Ulaanbaatar und in vier Aimags seien neue
Sportpaläste entstanden.
450 000 hätten sich in neun Sportarten an den Ausscheidungskämpfen für das
nationale Sportfest beteiligt. Das sei ein großer Erfolg bei der Verwirklichung
des „Nationalen Programms zur Entwicklung des Sports".
Die ganze Nation hoffe, dass die Golderfolge von Peking in London wiederholt
werden könnten.
Die Siegerteams und ihre Betreuer
Erstes mongolisches Basketballturnier in Kanada
Am 19. Juni fand in Toronto das von der
mongolischen Botschaft in Kanada und dem„Verband der in Kanada ansässigen
Mongolen" gemeinsam organisierte erste Basketballturnier „Botschaftspokal
2010" statt. Drei Mannschaften aus Toronto, zwei aus Vancouver und je eine
aus Calgary und Montreal kämpften um die Plätze. Sieger wurde die 2.
Mannschaft unter Leitung Battulgas aus Toronto, den zweiten Platz belegte die
erste Mannschaft unter Leitung Battushigs aus Vancouver.
Die besten Spieler qualifizierten sich gleichzeitig für das Asiensportfest im
kanadischen Markham vom 25. bis zum 27. Juni 2010.
MongoleiOnline
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Last Update: 02. Januar 2023