Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
13. Tagung der gemeinsamen
Kommission der Mongolei und der EU
Am 11. und 12. Oktober fand im Ministerium
für Internationale Beziehungen der Mongolei das 13. Treffen der gemeinsamen
Kommission der Mongolei und der EU statt.
Die Delegationen wurden geleitet vom stellvertretenden Ministerpräsidenten M.
Enkhbold und vom Mongoleireferenten in der Abteilung für Internationale
Beziehungen der Europäischen Kommission F. Jessen.
Beide Seiten verständigten sich über den Stand der gegenwärtigen Beziehungen und
gemeinsame Projekte, die die Einführung der EU-Standards in der Mongolei
fördern.
Außerdem dienten die Gespräche der weiteren Vorbereitung eines Partnerschafts-
und Kooperationsabkommens zwischen der Mongolei und der EU.
Parallel tagte die Unterkommission für Handel, Investitionen und Tourismus, die
Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit im Handel und im Tourismus zu
erörterte.
MP Batbold und Verkehrsminister P. Ramsauer. Foto PA d. Reg
Verkehrsminister Ramsauer in
der Mongolei
Auf Einladung seines mongolischen
Amtskollegen Kh. Battulga absolvierte Peter Ramsauer, Bundesminister für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung am 12. und 13. Oktober einen offiziellen
Besuch in der Mongolei.
Deutschland müsse sich stärker als bisher um die Versorgung mit Rohstoffen
kümmern. Die rohstoffreiche Mongolei, die gerade die Verteilung ihrer Rohstoffe
plane, könne dabei eine wichtige Rolle spielen, erklärte der Minister auf einer
Pressekonferenz.
A.-M. Idrac und AM Zandanshatar. Foto Abt. f. ÖA des Ministeriums für
Internationale Beziehungen
Mongolisch-französische
Zusammenarbeit bei der Nutzung der Atomenergie
Am 13. und 14. Oktober weilte die
französische Staatsministerin Anne-Marie Idrac zu einem Arbeitsbesuch in der
Mongolei. Beide Seiten unterzeichneten ein Regierungsabkommen über eine enge
Kooperation bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie.
Wintervorbereitung 2010/11
Ministerpräsident Batbold informierte die
Abgeordneten ausführlich über den Stand der Wintervorbereitung in den Aimags,
Sums und in den Stadtbezirken.
Besondere Aufmerksamkeit gelte der Versorgung mit Kraftstoffen und Energie sowie
mit Futtermitteln.
164 000 Viehhalterfamilien mit 35,7 Millionen Stück Vieh bereiteten sich auf den
Winterweidegang vor.
Auf Erlass der Regierung sollen 995 300 Tonnen Heu und 58 400 Tonnen Grünfutter
eingelagert werden. Die lokalen Verwaltungen hätten dafür Sorge zu tragen, dass
Futter für mindestens 30 Tage auf Vorrat liege. Zur Zeit seien 69 Prozent der
Vorgaben erfüllt, bis zum November müssten 100 Prozent erreicht sein.
Der Verbesserung der Wasserversorgung auf den Weiden dienten mit finanzieller
Unterstützung aus dem "Jahrtausendfonds" der USA sowie der Asiatischen
Entwicklungsbank neugebohrte und wiederhergestellte Brunnen in Ulaanbaatar,
Darkhan-Uul, Orkhon, Uvurkhangai und Dornod.
Mit Stand vom 11. Oktober waren 95 Prozent des Getreides oder 333 773 Tonnen und
95 Prozent der Kartoffeln und des Gemüses oder 162 078 bzw. 86 200 Tonnen
eingebracht – 7 500 bzw. 3 800 Tonnen mehr als im Vergleichszeitraum des
Vorjahres.
Auch in den anderen Bereichen (Bildung, Verkehr, Gesundheitsversorgung)
verliefen die Vorbereitungen auf den Winter planmäßig, notwendige Reparaturen an
Schulgebäuden, Krankenhäusern, an Wärme- und Stromleitungen, an den Fahrzeugen
des öffentlichen Fern- und Nahverkehrs weitgehend planmäßig.
Statistik September 2010
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für
Statistik erblickten bis September 2010 50 083 Kinder das Licht der Welt, 2 114
weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Das BIP belief sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 2 646,5
Milliarden Tugrug, ein Plus von 136,6 Milliarden gegenüber dem Vorjahr.
Die Inflationsrate sank um 0,7 Prozent gegenüber August 2010 und ist um 8,3
Prozent im Vergleich zum Ende des Vorjahres gestiegen.
Die laufenden Staatseinnahmen erreichten in den ersten neun Monaten 2 019,6
Milliarden Tugrug, die laufenden Ausgaben beliefen sich auf 1 524,4 Milliarden.
Der Staatshaushalt weist damit einen Überschuss von 495,2 Milliarden aus.
Sukhbaatardenkmal - warum bald in Bronze
Landet Sukhbaatar auf dem
Müll?
Das Denkmal des Mitbegründers des
mongolischen Staates von 1921 und der Mongolischen Volkspartei, der späteren
Mongolischen Revolutionären Volkspartei auf dem nach ihm benannten Platz im
Herzen der mongolischen Hauptstadt ist mittlerweile vollständig abgebaut worden
und wurde in einem Hinterhof unter freiem Himmel abgelegt? zwischengelagert?
entsorgt?
Am 14. bestellte Präsident Elbegdorj den Oberbürgermeister von Ulaanbaatar G.
Munkhbayar und den Direktor des Nationalmuseums J. Saruulbuyan in den
Regierungspalast, um über das Schicksal eines der wichtigen Wahrzeichen der
modernen Mongolei zu sprechen.
Elbegdorj betonte den historischen und künstlerischen Wert des Denkmals und
seine Bedeutung für die mongolische Geschichte. Eine notwendige Renovierung
könne nur die Bewahrung des Originals zum Ziel haben, nicht nur, was die äußere
Gestalt, sondern auch das Material betrifft.
Es müsste geprüft werden, ob das abgebaute Denkmal einen angemessenen Platz im
Museum finden könne.
Auch in der Großen Staatsversammlung war Sukhbaatar am 15. ein Thema.
MRVP-Vorsitzender und Ministerpräsident Batbold wurde entgegengehalten,
Sukhbaatar sei eine wichtige historische Persönlichkeit für alle Mongolen und
keineswegs Eigentum der MRVP. Dasselbe gelte auch für das von Staatspreisträger
Choimbol 1946 geschaffene Kunstwerk.
Wolle die MRVP mit dem Namensteil „revolutionär" auch gleich einen der ersten
Revolutionäre „abschaffen"?
Die interessantesten,
seltensten, längsten Eigennamen in der Mongolei
Im Zuge der Reformen bei der
Neuregistrierung der Bürger in den Meldeämtern, sammeln die Mitarbeiter die
vielfältigsten statistischen Informationen.
Kürzlich veröffentlichte das Zentrale Einwohnermeldeamt eine Liste mit den 20
ungewöhnlichsten Eigennamen mongolischer Bürger.
Zu den merkwürdigsten Namen zählen Propusk, Magazin, Chikher, der längste Name
lautet Luvsandenzenpiljinjigmed, der kürzeste Az, der seltenste
Odontuyarakhgerel, der häufigste Bat-Erdene.
Ein Sum – ein Produkt
Anlässlich der Eröffnung der
Verkaufsausstellung „Ein Sum – ein Produkt" in Zuun Mod, dem Zentrum des
Tuv’-Aimags informierten sich Ministerpräsident S. Batbold und Shadar Said M.
Enkhbold über die Ergebnisse des gleichnamigen Programms im Aimag.
Zum Aimag gehören 27 Sum, die sich alle mit ihren Produkten aus der
Viehwirtschaft, dem Ackerbau, dem produzierenden Gewerbe und dem Handwerk an der
Ausstellung beteiligten.
Mit finanzieller Unterstützung seitens der Regierung arbeiten mittlerweile 177
kleine und mittlere Betriebe im Aimag, in denen 1 000 Menschen Beschäftigung
gefunden haben.
In den 70er- Jahren in Japan initiiert, wird das Programm „Eine Siedlung – ein
Produkt" heute in 30 Ländern verwirklicht. In der Mongolei entstand die Bewegung
2002 in Bayankhongor, 2005 wurde das Programm von der mongolischen Regierung
offiziell beschlossen.
Allein im Zentralaimag wurden in diesem Jahr ein Viertel der Getreideernte und
ein Drittel der Kartoffelernte des Landes produziert.
Reste von
Steinzeitsiedlungen entdeckt
Mitglieder einer internationalen
archäologischen Expedition haben im Talbortal in der nördlichen Mongolei
Lagerplätze von Steinzeitmenschen entdeckt.
Das teilte A. Popov, der Leiter des Museums für Archäologie und Ethnografie an
der Fernöstlichen Universität, am 15. Oktober der Öffentlichkeit mit.
Nach bisherigen Schätzungen seien die Funde 12 000 bis 40 000 Jahre alt. Zu den
freigelegten Artefakten gehörten Steinwaffen, Schmuckteile aus Knochen und Reste
von Straußeneierschalen.
Die Arbeit an den Fundplätzen hätte eben erst begonnen, so Popow, wir hoffen,
wir können sie in der kommenden Saison fortsetzen.
Zum Expeditionsteam gehören neben Wissenschaftlern aus Nowosibirsk und
Wladiwostok, japanische und mongolische Forscher.
10 000 Kilometer unterwegs
im Herzen Asiens
Dr. Siegfried Huneck aus Schmalkalden in
Thüringen, Spezialist für Biochemie und Pflanzenchemie, legt mit diesem Buch
„Expeditionsberichte aus der Mongolei" aus den Jahren 178, 1983 und 1988 vor,
die dem Leser nicht nur die faszinierende Natur des zentralasiatischen Landes
und seine gastfreundlichen Menschen nahe bringen sollen, sondern ihn auch
teilhaben lassen an den Abenteuern, die Forschungsreisen auch noch im 20.
Jahrhundert boten.
Nach dem informativen Vorwort erfolgt eine Kleine Landeskunde und Geschichte der
Mongolei, bevor anschaulich die drei Expeditionen von Ulaanbaatar nach Karakorum,
zum Khangai, durch Tarvagtai, zum Khuvsgul, durch die Gobi, nach Dalanzadgad und
zum Gurvan Saikhan beschrieben werden. Ergänzt wird das Werk durch einen
Rückblick, Biographische Notizen zu mongolischen und deutschen
Expeditionsteilnehmern und ein ausführliches Literaturverzeichnis zur Mongolei
allgemein, zur Botanik, Phytochemie und zum Naturschutz der Mongolei. Hinzu
kommen elf Karten (Klima, Landschaftszonen, Expeditionsrouten) sowie zahlreiche
Fotos und Abbildungen.
10 000 Kilometer unterwegs im Herzen Asiens. Expeditionsberichte aus der
Mongolei. Von Siegfried Huneck (unter Mitwirkung von Hans Dieter Knapp).
Weissdorn-Verlag Jena 2010
ISBN 978-3-936055-61-0
Das Buch kann direkt beim Weissdorn-Verlag Jena, Wöllnitzer Straße 53, 07749
Jena,
weissdorn-verlag@t-online.de oder über den
Mongolei Shop bezogen werden.
Serdamba ist
Studentenboxweltmeister
Bei den 4. Studentenweltmeisterschaften im
Boxen vom 05. – 10.10. in Ulaanbaatar gewannen mongolische Boxer drei Gold-,
drei Silber- und zwei Bronzemedaillen.
Gold holten der Weltmeister und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen
Sommerspielen 2008 P. Serdamba (49 kg), N. Tugstsogt (52 kg) und B. Tuvshinbat
(64 kg).
Nsgesamt waren 77 Sportler aus 15 Ländern am Start.
Die Mongolei war in allen zehn Gewichtsklassen vertreten.
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Last Update: 02. Januar 2023