Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Dementi
Das Präsidialamt und die
Öffentlichkeitsabteilung des Außenministeriums haben am 16. September Gerüchte
dementiert, wonach Präsident Ts. Elbegdorj am Wochenende vom 11. und 12.
September „heimlich" nach China gereist sein soll.
Diese Information entbehre jeder Grundlage.
Präsident für Abschaffung
der Straßensperren bei VIP-Fahrten
Präsident Ts. Elbegdorj hat gefordert, die
Verkehrsbehinderungen und Straßensperrungen im Zusammenhang mit Fahrten von
Politikern stark einzuschränken.
Ein entsprechendes Schreiben übergab der Chef des Präsidialamtes D. Battulga den
Chefs der Verkehrspolizei und der Staatssicherheit.
Battulga werde mit dem Ministerpräsidenten und dem Vorsitzenden der
Staatsversammlung den Vorschlag erörtern. Wären die einverstanden, könnte die
neue Ordnung ab 20. September in Kraft treten.
Polizei und Sicherheitskräfte wandten ein, die Sicherheit der VIPs müsste in
jedem Fall gewährleistet werden und dafür seien sie verantwortlich.
Das Museum zum Gedenken an die politisch Verfolgten in Ulaanbaatar
Ehrung für Opfer politischer
Repressalien
An jedem 10. September seit 1998 wird in
der Mongolei der Opfer politischer Repressalien gedacht.
Auch in diesem Jahr legten Präsident Ts. Elbegdorj, Ministerpräsident S. Batbold,
Regierungsmitglieder und Parlamentarier Blumenkränze und Blumen am Denkmal für
die Opfer der stalinistischen Säuberpolitik vor dem Nationalmuseum nieder.
Der Vorsitzende des Verbandes der politisch Verfolgten erklärte in einem
Pressegespräch, seit der Verabschiedung des Rehabilitierungsgesetzes von 1998
seien 29 000 mongolische Bürger rehabilitiert worden, zwischen 1937 und 1947 30
000 Bürger politischer Vergehen beschuldigt und 21 000 fast unmittelbar nach der
Urteilsverkündung wurden erschossen worden.
In Butovo nahe Moskau, am Denkmal für die Mongolen, die in Russland zwischen
1930 und 1940 im Zusammenhang mit politischen Verfolgungen hingerichtet wurden,
legten der mongolische Botschafter in Russland D. Idevkhten, Mitarbeiter der
Botschaft und General S. Luvsangombo sowie in Moskau lebende Mongolen am 10.
September ebenfalls Blumen nieder und gedachten in einer Schweigeminute ihrer
ermordeten Landsleute.
Dundgov’ hat einen neuen
Gouverneur
Am 12. September überreichte
Ministerpräsident S. Batbold in Ulaanbaatar dem neu gewählten Gouverneur des
Mittelgobi-Aimags die Ernennungsurkunde.
Prof. Dr. D. Chandman’ ist Landwirtschaftsexperte und Bewässerungsingenieur und
hat außerdem an der Mongolischen Staatsuniversität in Ulaanbaatar ein Diplom als
Englischdolmetscher erworben.
Gebäude der Antikorruptionskommission in der Seoul-Straße
Muss Sangaragchaa bald
gehen?
Generalstaatsanwalt Dorligjav fordert seit
geraumer Zeit den Rücktritt des Vorsitzenden der Antikorruptionskommission A.
Sangaragchaa.
Der Vorsitzende des Rechtsausschusses B. Bat-Erdene hat in der vergangenen Woche
den Untersuchungsbericht vorgelegt.
Danach scheint erwiesen, dass Sangaragchaa seine Kompetenzen überschritten habe.
Zum zweiten Punkt der Anschuldigungen, Sangaragchaa habe sich auch finanzieller
Verfehlungen schuldig gemacht, sagte Bat-Erdene nichts.
Das Problem müsste in den in Kürze beginnenden Herbstsitzungen der Großen
Staatsversammlung erneut auf die Tagesordnung gesetzt werden.
Gehaltssteigerung für
Staatsangestellte
Auf der Regierungssitzung am 15. September
beschlossen die Mitglieder Erhöhungen der Renten und Sozialhilfeleistungen sowie
der Gehälter der Staatsangestellten um bis zu 30 Prozent.
Die Ministerin für Arbeit und soziale Sicherheit T. Gandi erklärte auf einer
Pressekonferenz in Ulaanbaatar, die Durchschnittsgehälter der Verwaltungs- und
Staatsangestellten der verschiedenen Gruppen lägen zwischen 310 000 und 337 700
Tugrug.
Nach Umsetzung des Beschlusses (der erst noch das Parlament passieren muss),
bekämmen sie zwischen 403 900 und 437 700 Tugrug Gehalt.
Der Forderung der Gewerkschaften, die Gehälter der untersten Gehaltsgruppe (der
Staats- und Verwaltungsangestellten) müssten überdurchschnittlich angehoben
werden, erteilte die Ministerin eine Absage. Diese Gehälter stiegen ab Oktober
2010 auf 188 674 Tugrug im Monat.
Die niedrigsten Renten lägen gegenwärtig bei 81 000 Tugrug und stiegen auf 105
300.
Betroffene Angestellte winken nur ab, wenn das Gespräch auf die
Gehaltserhöhungen kommt.
Sie brächten nichts. Die Preise für Waren des täglichen Bedarfs stiegen
schneller als die Gehälter, von den Renten ganz zu schweigen.
Reich ....
Wichtigstes Jahrtausendziel
wird nicht erreicht werden
Im aktuellen, dem 3. Report über die
Verwirklichung der Jahrtausend-Entwicklungsziele für die Mongolei kommen die
Autoren zu dem Schluss, dass das Hauptziel, die Reduzierung der Armut bis 2015
um die Hälfte nicht mehr erreicht werden kann.
In den vergangenen 14 Jahren sank die Armutsrate lediglich um 1,1 Prozent auf
35,2 Prozent. Dabei sank die Armutsrate in den Städten (in erster Linie in
Ulaanbaatar) von 30.3 Prozent auf 26,9 Prozent, während sie in den ländlichen
Regionen von 43,4 auf 46,6 Prozent angestiegen ist.
Ein Grund ist der Mangel an Arbeitsplätzen. Das Wirtschaftswachstum und der
beginnende Bergbauboom haben bisher zu keiner nennenswerten
Arbeitsplatzbeschaffung auf dem Lande geführt. Für die auf den Arbeitsmarkt
strömenden Schulabgänger und Hochschulabsolventen bleibt oft nur der Weg in die
illegalen Goldgräberlager.
und arm.
Investoren für Bahnstrecke
Tavantolgoi-Sainshand-Choibalsan gesucht
Entsprechend dem im Juni vom Parlament
verabschiedeten Eisenbahnentwicklungsprogramm der Regierung sucht diese jetzt
nach Investoren für den Bau der Strecke von der Kohlelagerstätte Tavantolgoi im
Tsogttsetsii-Sum im Südgobi-Aimag bis nach Choibalsan.
Noch vor der offiziellen Ausschreibung trafen sich am 11. September in
Ulaanbaatar potenzielle Investoren mit Regierungsvertretern zu einer Beratung.
Insgesamt umfasst die Strecke von Tavantolgoi bis nach Choibalsan, dem Zentrum
des Dornod-Aimags, 1 100 Kilometer. Im Einzelnen müssen
400 km Schienenstränge von Tsagaan Suvraga bis nach Zuunbayan, 350 km von
Sainshand bis Baruun-Uurt, weitere 140 km bis Khuut und von hier 160 km bis nach
Choibalsan neu verlegt werden.
Nach Aussagen des stellvertretenden Ministers für Wege, Verkehr, Bauwesen und
Stadtentwicklung A. Gansukh kostet ein Kilometer 2,5 Millionen Dollar. Bisher
haben russische und südkoreanische Unternehmen das stärkste Interesse gezeigt.
2013 würde der jährliche Kohlebedarf in Südkorea 23 Millionen Tonnen erreichen.
Auch deshalb sei das Eisenbahnprojekt für südkoreanische Investoren von
besonderer Bedeutung.
Ausschreibungsstart für
Tavantolgoi Anfang Oktober
Bergbauminister D. Zorigt hat in einem
Interview für Bloomberg erklärt, das Ausschreibungsverfahren für die
Kohlelagerstätte Tavan Tolgoi beginne Anfang Oktober.
30 Prozent der Anteile am staatlich kontrollierten Unternehmen „Erdenes Tavan
Tolgoi" sollen national und international verkauft werden. Welcher
internationale Aktienmarkt damit beauftragt werde, sei noch nicht entschieden.
Mitsui und Co. (Japan) sowie die chinesische Unternehmensgruppe Shenhua wollen
sich gemeinsam am Bieterverfahren um Tavantolgoi beteiligen, vermeldet
Der englischsprachige Nikkei-Report.
Rio Tinto erhöht Anteile an
Ivanhoe Mines
Das multinationale Bergbauunternehmen Rio
Tinto hat seinen Anteil am kanadischen Bergbaumulti Ivanhoe Mines als Teil
seiner Investitionen in Oyutolgoi um weitere 5,3 Prozent erhöht. Sie belaufen
sich mittlerweile auf 34,9 Prozent und könnten Zukunft auf 46,6 Prozent steigen.
Ernte 2010
Trotz einiger Wetterkapriolen im Juni
rechnet der Abteilungsleiter im Landwirtschaftsministerium A. Yoson-Erdene mit
dem Einbringen der geplanten Ernteerträge.
Am 30. August begann landesweit die Ernte 2010.
Erwartet werden 329 800 Tonnen Getreide, 156 000 Tonnen Kartoffeln und 90 000
Tonnen Gemüse. Von 50 800 Hektar seien bereits 67 900 Tonnen Weizen geerntet.
Ein Problem stellten nach wie vor die Lagermöglichkeiten dar. Befänden sie sich
zu weit von Ulaanbaatar entfernt, verteuerte das die Transportkosten für die
Mehlproduzenten und führte zu höheren Verbraucherpreisen.
Bisher befänden sich die größten Silos in Bulgan und Khentii, ab diesem Jahr
sollen Selenge und Darkhan-Uul hinzukommen. Von hier aus könne das Getreide mit
der Eisenbahn transportiert werden.
Weniger Geburten
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für
Statistik sank die Zahl der Geburten in diesem Jahr nach Steigerungen in den
vergangenen Jahren wieder. 2 500 weniger Kinder wurden geboren.
Die Müttersterblichkeit sank um 33,3 Prozent.
Die Zahl der in Folge von Auto- und anderen Unfällen Getöteten erhöhte sich um
66,9 Prozent.
17 neue Fälle von HIV-Infektionen registriert.
Miss Mongolia – 2010
21 junge Frauen und Mädchen aus Ulaanbaatar
und den Aimags hatten es bis in den Endausscheid um die schönste Mongolin 2010
geschafft.
Den Titel errang schließlich die 17-jährige B. Badamtsetseg,
Erstsemesterstudentin an der privaten medizinischen Universität „Ach" (Ac).
Badamtsetseg hatte seinerzeit die Gerel in der 60-teiligen sehr erfolgreichen
Jugendfernsehserie „Khetsuu Angi" (Eine schwierige Klasse) verkörpert.
Zweite wurde T. Battsetseg, Studentin an der Mongolischen Staatsuniversität.
Erfolgreiche mongolische
Sportler
Soronzonboldyn Battsetseg heißt die neue
Weltmeisterin im Freistilringen in der Gewichtsklasse bis 59 Kilogramm.
Bei den Weltmeisterschaften vom 06. bis zum 12. September in Moskau beendete sie
die seit 1975 sieglose Serie der Mongolen bei Ringerweltmeisterschaften.
Khashbaataryn Tsagaanbaatar und Munkhbaataryn Bundmaa gewannen Bronze bei den
Judoweltmeisterschaften der Männer und Frauen vom 09. bis zum 13. September in
Tokio.
Am 17. September überreichte Ministerpräsident Batbold den international
erfolgreichen Sportlern Geldprämien von acht (Tsagaanbaatar und Bundmaa), zehn
(Schachweltmeisterin der Studenten Batkhuyagiin Munguntuul) und 30 Millionen
Tugrug (Battsetseg). Auch die Trainer konnten sich über Geldgeschenke freuen.
Battsetseg erhielt außerdem die Schlüssel für eine Zweizimmerwohnung und ein
Auto.
Sumo
Beim Aki Basho vom 12. bis zum 26.
September in Tokio liegt Yokozuna Hakuho Davaajargal nach sieben Tagen und
sieben siegen gemeinsam mit Yoshikaze an der Spitze.
Die Ergebnisse der anderen Mongolen: Tamawashi B. Munkh-Orgil 4:3, Koryu E.
Munkh-Orgil 1:6, Asasekiryu B. Dashnyam 3:4, Tokitenku A. Khuchitbaatar 1:6,
Hakuba A. Unurjargal 4:3, Mokonami G. Bazarsad 2:5, Kyokutenho N. Tsevegnyam
2:5, Tokusegava B. Ganbold 3:4, Ozeki Harumafuji D. Byambadorj 5:2, Kakuryu M.
Anand 4:3.
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
Copyright © 1997-2023 Frank Voßen
Last Update: 02. Januar 2023