Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Außerordentliche
Regierungssitzung
Auf einer außerordentlichen
Regierungssitzung am 31. März beschlossen die Mitglieder, jedem Mongolen stünden
Aktien der staatseigenen Kohlemine Tavantolgoi zur Verfügung.
„Jeder mongolische Staatsbürger ist Miteigentümer von Tavan Tolgoi".
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für Statistik und dem Zentralen
Einwohnermelderegister gibt es 2 796 341 Staatsbürger der Mongolei. Zehn Prozent
der Aktien von „Erdenes Tavantolgoi" entsprächen 1,5 Milliarden Stück, das
bedeute, jedem Mongolen gehören 536 Aktien. Diese Aktien würden nicht verkauft,
sondern jedem kostenlos übereignet.
Über das Procedere müsse noch weiter beraten werden. Das werde erst in
Verbindung mit dem Börsengang, der Preisgestaltung etc. geklärt werden können.
Die zehn Prozent, die den mongolischen Wirtschaftseinheiten zustünden, würden
jedoch ausnahmslos verkauft.
Tagung des
Führungsrates der Kinderstiftung
Am 01. April 2011 kam der
Führungsrat der Kinderstiftung zu seiner Jahrestagung zusammen.
Themen waren der Rechenschaftsbericht für das Jahr 2010 und die geplanten
Projekte und Maßnahmen sowie deren Finanzierung für 2011.
Bis zum 01. Mai soll ein Finanzplan für die kommenden Projekte erarbeitet
werden. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe unter Leitung von L. Tumurbaatar, Berater
des stellvertretenden Ministerpräsidenten M. Enkhbold, gebildet.
Enkhbold, der Stiftungsleiter, erklärte in seinem Rechenschaftsbericht, 2010
seien für 220 816 400 Tugrug Programme und Projekte zum "Schutz und Entwicklung
der Kinder im Interesse der Gesellschaft", "Unterstützung für das Recht der
Kinder und Jugendlichen auf ausreichenden Zugang zu Kunst, Kultur und
Information", "Vorbeugung gegen Drogenkonsum", "Verbesserung des Schutzes der
Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung"
realisiert worden.
Demonstranten
fordern 100 Prozent
Am 28. März demonstrierten
Mitglieder und Anhänger des "Volkskontrollkomitees" auf dem Sukhbaatarplatz. Sie
forderten die Überführung von "100 Prozent Oyutolgoi und Tavantolgoi in die
Hände des Volkes".
Die Regierung hätte bei der Abfassung der Verträge die Interessen der Mongolei
nicht ausreichend berücksichtigt und müsste für diesen Fehler die Verantwortung
übernehmen.
Investorenforum
"Entwicklungsregion – Dornogov’"
Organisiert von der
Aimagverwaltung des Dornogov’-Aimags (Ostgobi), der Abteilung Investitionen im
Außenministerium und unterstützt von der Weltbank, der Asiatischen
Entwicklungsbank, dem Ministerium für Wege, Transport, Bau und Stadtentwicklung,
dem Nationalkomitee für Entwicklung und Innovation, der Sparbank und der
Verwaltung der Freihandelszone Zamyn Uud, findet am 15. April in Sainshand das
Investitionsforum "Entwicklungsregion Ostgobi" statt.
Elf von den 26 Projekten des Nationalen Entwicklungsprogramms werden im
ostgobi-aimag verwirklicht. Dazu gehören eine 400 km lange Eisenbahntrasse von
Tavantolgoi nach Zuunbayan und die Einrichtung des Sainshand-Industriekomplexes.
An der Veranstaltung werden etwa 350 Personen teilnehmen, darunter
Behördenvertreter, ausländische Botschafter, Unternehmer großer und mittlerer
betriebe aus dem In- und Ausland.
Mandal-Sum
zur besten Gemeinde der Mongolei gewählt
Beginnend mit diesem Jahr
wird die Regierung alle zwei Jahre einen Sum zum beispielhaften Sum der Mongolei
küren.
In diesem Jahr kamen in die engere Wahl der Selenge-Sum in Bulgan, der
Umnudelger-Sum in Khentii, der Mandal-Sum in Selenge und der Darvi-Sum im
Khovd-Aimag.
Jeder dieser Sums wurde mit 100 Millionen Tugrug bedacht.
Als Allerbesterbester oder Modellsum wurde der Mandal-Sum im Selenge-Aimag
ausgewählt.
Die Preise überreichte am 02. April Staatsminister Ch. Khurelbaatar. Auf seiner
Reise nach Mandal wurde er begleitet von Finanzminister S. Bayartsogt und dem
Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft Yo. Otgonbayar.
Eröffnung der Arbeitsmesse
Frühjahrsmesse für
Arbeit
„Die Zeit für Arbeiten im
Heimatland und mehr Wohlstand ist gekommen".
Das Jahr 2011 wurde von der Regierung zum Jahr der Unterstützung für die
Werktätigen proklamiert und in diesem Kontext eröffnete Ministerpräsident
Batbold am 31. März die Frühjahrsmesse in Ulaanbaatar.
In diesem Jahr sollen 22 944 Arbeitsplätze neu geschaffen werden. Mit Hilfe des
Staatshaushalts, in- und ausländischer Investoren und günstiger Kredite für
entsprechende Projekte.
Die Registrierung der arbeitslosen Bürger in den Sums, Duuregs, Bags und Khoroos
soll verbessert werden, um schneller auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes
reagieren, um effektivere Bildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen in die Wege
leiten zu können.
An der Arbeitsmesse beteiligen sich 60 Unternehmen sowie staatliche und
nichtstaatliche Organisationen.
Für Interessenten hat die Regierung folgende Website eingerichtet:
Staatshaushaltsgesetz
Am 02. April legte R. Rash, der
Vorsitzende der Arbeitsgruppe, die Veränderungen und Ergänzungen zum Gesetz über
den Staatshaushalt erarbeiten sollte, den neuen Gesetzesentwurf vor.
Wichtigstes Anliegen war die Erhöhung der Kompetenzen der Aimagverwaltungen bei
der Verwendung der finanziellen Mittel.
Mongolei - Investitionsführer
Mongolei –
Investitionsführer
„Die Chancen für wirtschaftliches
Engagement in der Mongolei sind groß. Kooperationspotenziale gerade auch für die
deutsche Wirtschaft bestehen in vielfältiger Weise. Der Investitionsführer
hilft, Informationslücken zu schließen und so den Einstieg in die Zusammenarbeit
mit der Mongolei zu erleichtern. Er ist ein wichtiger Schritt auf dem Wege zu
einer florierenden und nachhaltigen Wirtschaftspartnerschaft.", heißt es im
Grußwort der Staatssekretäre in den Bundesministerien für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Wirtschaft und Technologie H.-J. Beerfeltz
und Dr. B. Pfaffenbach sowie Peter Ammon, Staatssekretär des Auswärtigen Amtes.
Im März 2011 hat die mongolische Botschaft in Deutschland einen
Investitionsführer Mongolei herausgegeben, versehen mit einem Vorwort des
Ministers für Außenbeziehungen und Handel G. Zandanshatar und des Ministers für
Finanzen S. Bayartsogt.
In einem Interview für MongoleiOnline betonte Botschafter B. Davaadorj, der
Mongolei sei es wie keinem anderen Land in Zentralasien gelungen, seine
politischen und wirtschaftlichen Strukturen umzugestalten. Auf der Basis von
Demokratie und Marktwirtschaft werde die Mongolei zum wichtigen Lieferanten von
Kupfer, Gold, Kohle, Eisenerzen und Seltenen Erden. Doch nur zum
Rohstofflieferanten zu werden, genügt uns nicht: Wir wollen im Land selbst eine
Wertschöpfungskette schaffen.
Das vollständige Interview können Sie in den nächsten Tagen bei MongoleiOnline lesen. R. B.
Die Mongolei – vom
Agrarland zum Rohstoffgiganten
Unter diesen oder ähnlichen
Überschriften erscheinen in letzter Zeit in großen internationalen
Wirtschaftsmedien Artikel, die sich mit dem Rohstoffreichtum der Mongolei und
seiner Verwertung beschäftigen. Eine große Rolle spielt dabei auch das Geschehen
an der mongolischen Börse.
Die erste Sendung des neuen Wirtschaftsmagazins „Makro" auf 3Sat widmete sich
ebenfalls der Mongolei.
Am 11. März wurde die
Wirtschafts-Dokumentation "Mission Mongolei" gezeigt.
James Palmer: Der
blutige weiße Baron
Auf Interesse in den Feuilletons
großer deutschsprachiger Zeitungen trifft die Darstellung der Geschichte des
Baltendeutschen von Ungern-Sternberg „Der blutige weiße Baron" des englischen
Reiseschriftstellers James Palmer.
Palmer begab sich bei seinen Recherchen zum Buch auf die Spuren
Ungern-Sternbergs in der Mongolei, nutzte mongolische, russische, estnische und
Archive der USA.
Entstanden ist ein Werk, das den Baron zeigt, wie er den Zeitgenossen in
Erinnerung blieb: mörderisch grausam. Vgl. auch den Beitrag von D. Batjargal
„Denken ist Feigheit" – Der Usurpator Baron Ungern von Sternberg" bei
MongoleiOnline vom September 2006.
Sie heben sich ab von Versuchen, vor allem von Neonazis, Roman Nikolaus von
Ungern-Sternberg als Befreier der Mongolen von Fremdherrschaft und
Unterdrückung, als Retter des buddhistischen Glaubens in der Mongolei zu feiern.
Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den ebenfalls in Bezug auf
Ungern-Sternberg gut recherchierten Roman von Vladimir Pozner „Der Weiße Baron",
Berlin 1966 (Titel der französischen Originalausgabe Le Mors aux Dents).
Die Originalausgabe von J. Palmers Buch wurde 2008 unter dem Titel „The Bloody
White Baron" bei Faber and Faber in London veröffentlicht. Die deutsche Ausgabe
erschien 2010 im Eichborn-Verlag in Frankfurt.
Korruption im
Sumosport
Der japanische Sumoverband hat
kürzlich den Untersuchungsbericht über die „Rundenhandel"-Affäre vorgelegt.
Von den sechs betroffenen Sumokämpfern der obersten Liga (Makuuchi) sind vier
Mongolen: Hakuba Unurjargal, Tokusegava B. Ganbold, Mokonami G. Bazarsad und
Kooryu E. Munkh-Orgil. Hoshihikari D. Lkhgvaa gehört der untersten Liga an.
Alle fünf (insgesamt betroffen sind 21 aktive und bereits in den Ruhestand
getretene Kämpfer) wurden auf Lebenszeit von allen Sumowettkämpfen
ausgeschlossen bzw. aus den Annalen der Sumowelt gestrichen.
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Last Update: 04. Januar 2024