Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Batbold zu Gast im Sukhbaatar-Duureg. Foto PA d. Reg
Batbold im
Sukhbaatar-Duureg
Ministerpräsident S.
Batbold hat am 24. April im Stadtbezirk Sukhbaatar mit Einwohnern über ihre
Situation, ihre Klagen, ihre Ängste sowie über ihre Vorschläge und Kritiken
gesprochen.
Es ging um die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Verbesserung der
Wohnraumsituation, der Straßenverkehrsverhältnisse, die gestiegenen
Lebenshaltungskosten.
Der Regierungschef informierte über die Arbeiten an der Straße von Dambadarjaa
nach Shavilan und das im Chingeltei-Duureg geplante „Zentrum zur Unterstützung
der kleinen und mittleren Betriebe".
M. Albright im Außenministerium in Ulaanbaatar. Foto PA d. Reg
Madeleine Albright
in der Mongolei
Auf Einladung von
Ministerpräsident S. Batbold besuchte M. Albright vom 20. bis zum 22. April die
Mongolei.
M. Albright war von 1997 bis 2001 Außenministerin der USA und die erste Frau in
diesem Amt.
Heute lehrt sie an der Georgetown School of Foreign Service und ist
Vorstandsmitglied des Nationalen Demokratischen Instituts für Internationale
Angelegenheiten (NDI) in Washington.
Am 21. April hielt sie im Konferenzsaal des Außenministeriums einen Vortrag zum
Thema: Demokratie in der Mongolei: Eine besondere Rolle in Asien oder Der Erfolg
der mongolischen Demokratie: Bedeutung und Rolle in Asien.
Etwa 100 Zuhörer – Abgeordnete, Regierungsmitglieder, Chefs und Mitarbeiter der
ausländischen Vertretungen, der Bürgerbewegungen und privater Unternehmen –
folgten den Ausführungen der einst mächtigsten Frau der Welt.
Die Mongolei wird von 2011 bis 2013 die von Frau Albright 2000 gegründete
„Gemeinschaft der Demokratien" leiten. Dies sei ein Vertrauensbeweis und ein
Zeichen der Wertschätzung für die Demokratieentwicklung in der Mongolei,
erklärte Batbold in seinem Einführungsvortrag.
„Die mongolische
Demokratie wurde begraben"
So lautete eine der Losungen, mit
denen etwa 20 Personen vor dem Außenministerium in Ulaanbaatar gegen den
Auftritt der „alten Lady" demonstrierten.
In englischer und mongolischer Sprache führten die Demonstranten Transparente
„Demokratielose Mongolei", „Vernichtete Demokratie" u. ä mit sich.
Außerdem skandierten die überwiegend jungen Leute über Megafon „die Demokratie
in der Mongolei sei abgeschafft worden".
Sitzstreik auf dem
Sukhbaatarplatz
Die Bürgerbewegung „Meine
Mongolische Erde" hatte am 01. April von Präsident Ts. Elbegdorj gefordert,
die Regierung aufzulösen.
Mit der Antwort des Präsidenten, diese Forderung an die Große Staatsversammlung
zu richten, unzufrieden, protestieren Mitglieder und Unterstützer der Bewegung
mittels Sitzstreik auf dem Sukhbaatarplatz gegen die Regierung.
Der Aufforderung, ihren Protesten in offenen Diskussionsrunden Nachdruck zu
verleihen, sich mit den anderen Protestierenden auf dem Platz zu verbünden,
verweigert sich die Bewegung. Diese Diskussionen führten zu keinerlei
Ergebnissen. „Sollten wir gewaltsam vom Platz vertrieben werden, scheuen wir den
Kampf mit den Polizisten keineswegs".
„Diskussion mit
allen"
Die Volksbefragung der „Vereinigten Bewegung zur Rettung der mongolischen
Seen und Flüsse" wurde nach drei Tagen am 22. April auf dem Sukhbaatarplatz
fortgesetzt.
Die Bewegung ist ein Zusammenschluss vom „Bund der Feuernation", „Ongi Gol" „Khuder
Gol" und „Zavkhan Gol".
Am 22. April wurden aus den östlichen Aimags 100 berittene Unterstützer
erwartet, die in Khongort Zwischenstation machten und weiter zum Sukhbaatarplatz
zogen. Die Polizei verhinderte den Wassertransport zum Platz, so dass die Tiere
nicht getränkt werden konnten. Sie verfügten zudem über keine
Gesundheitspapiere. Trotzdem gelangten die Reiter auf den Platz.
Am 24. wurden sie von der Verwaltung und der Polizei des Sukhbaatar-Duuregs
aufgefordert, den Platz zu verlassen, da die Bewegung „Mutterland -
Unabhängigkeit – Ehrlichkeit" ihre Volksversammlung auf dem Sukhbaatarplatz
fortzusetzen gedenke.
Im Interesse der Sicherheit aller Beteiligten müssten die Pferde den Platz
verlassen.
Die Flussaktivisten kündigten an, nach dem Ende der Versammlung die Zahl der
Pferde und Reiter zu erhöhen.
„Große
Volksversammlung"
In Reden auf der von der nationalen Bewegung „Mutterland - Unabhängigkeit –
Ehrlichkeit" organisierten Großen Volksversammlung am 21. und 22. April in „UB-Palace"
heißt es, MANAN (Mongolische Volkspartei - Mongol Ardyn Nam und Demokratische
Partei - (Ardchilsan Nam – R. B.) könne verschwinden. Wir können das
Vaterland aus den Händen der Betrüger, aus den Fängen der heimlichen
Kolonisatoren befreien.
Etwa 800 Delegierte aus allen Teilen der Mongolen nehmen an der Versammlung
teil, auf der Expräsident und Vorsitzender der MRVP N. Enkhbayar sowie der
Vorsitzende der neuen Nationalpartei M. Enkhsaikhan Referate hielten.
Die Veranstaltung solle den Auftakt dafür bieten, die Macht im Staate in die
Hände des Volkes zu überführen.
Ehrung für
Friedenstruppen
Vor kurzem erschien in der
mongolischen Armeezeitung „ Soyombo" ein Artikel über die internationalen
Friedensmissionen im Allgemeinen und den Beitrag der Mongolen im Besonderen.
Der 29. Mai wird nach einem Beschluss der UN-Vollversammlung traditionell als
„Tag der Friedenstruppen" begangen.
Die Mongolen ehren ihre Friedenssoldaten bereits am 26. Mai.
Die erste Friedensmission, an der Mongolen beteiligt waren, dauerte von 2003 bis
2008. In zehn Kontingenten versahen 1 200 mongolische Armeeangehörige ihren
Dienst im Irak.
Die zweite Mission führte die Mongolen nach Sierra Leone, wo 2 300 Soldaten in
zehn Kontingenten bis vor wenigen Wochen Dienst taten. Gegenwärtig sind
mongolische Soldaten. Militärärzte und Pfleger in Afghanistan, im Sudan, in der
Westsahara und im Kongo stationiert.
Insgesamt hat die Mongolei bisher 5 100 Armeeangehörige in internationale
Friedensmissionen entsandt.
Kranzniederlegung
Am 20. April wäre der Mitbegründer
der Demokratiebewegung in der Mongolei und ehemalige Infrastrukturminister S.
Zorig 49 Jahre alt geworden.
Aus diesem Anlass legten Verwandte, Freunde und Kampfgefährten an seinem Denkmal
gegenüber der Hauptpost in Ulaanbaatar Blumen und kränze nieder.
Auch die Exaußenministerin der USA, M. Albright ehrte Zorig am 21. April mit
einem Blumengebinde.
Zorig war am 02. Oktober 1998 ermordet worden. Bis heute sind Täter und
Hintermänner nicht zur Verantwortung gezogen worden.
Verlegung der
Untersuchungsgefangenen nach Bayangol
Am 23. April, 10.00 Uhr, begann
die Verlegung von 600 Untersuchungshäftlingen aus der Justizvollzugsanstalt „Gants
Khudag" in das neu gebaute Untersuchungsgefängnis im Stadtbezirk Bayangol von
Ulaanbaatar.
Die neue Haftanstalt verfügt über 364 Zellen für 1 000 Häftlinge, 14
Einzelzellen und Räumlichkeiten für die Staatsanwaltschaft, Verteidiger und die
medizinische Betreuung.
Schließung der
Straße Ukhaa Khudag – Gashuun Sukhait
Wegen gravierender
Sicherheitsmängel beschlossen die zuständigen Dienststellen die Schließung des
Kohletransportweges von Ukhaa Khudag (Tavantolgoi) an den Grenzübergang Gashuun
Sukhait.
Noch immer sei die Straße nicht fertig gestellt.
Allein 2010 hätten 31 Unfälle 23 Todesopfer gefordert, im ersten Quartal 2011
hätte es bereits 12 Unfälle gegeben. Schlechte Sicht durch aufgewühlte
Sandpisten wäre für die meisten Unfälle verantwortlich.
Die Straße war schon viermal gesperrt worden, aber immer wieder aufgrund von
Protesten der betroffenen Unternehmer und Lücken in den gesetzlichen Vorgaben
schnell wieder geöffnet worden.
Zwei
Kaschmirhändler vermisst
Seit dem 14. April sucht die
Polizei im Bayan-Ulgii-Aimag nach zwei Kaschmiraufkäufern.
Die beiden Händler, die aus dem Aimag stammen, wurden zuletzt im Bayannuur-Sum
gesehen, wo sie Kaschmir kauften.
Ihr Wagen UAZ-469 wurde am 20. April zehn Kilometer vom Sumzentrum entfernt
gefunden. Er war fast völlig ausgebrannt und mit ihm eine große Menge
Rohkaschmir.
Von den beiden Händlern fehlt bisher jede Spur. Nach Aussagen von
Familienangehörigen führten sie 20 Millionen Tugrug mit sich.
Polizei und Medien im Aimag gehen von einem Kapitalverbrechen aus.
Die Suche werde fortgesetzt.
3. Internationales Turnier der Bogenschießenden Reiter
Zum dritten Mal organisierte Christian Preste in Zusammenarbeit mit dem
Kreissportbund Märkisch-Oderland e. V. vom 22. bis zum 24. April das
internationale Turnier der Bogenschießenden Reiter in Müncheberg.
Die internationalen Teilnehmer kamen aus der Mongolei, aus Brasilien und Kenia.
Die Japaner hatten aus verständlichen Gründen ihre Teilnahme abgesagt.
Alte Kriegskunst im Galopp – die berittenen Bogenschützen der alten Reitervölker
wie der Mongolen und Skythen waren seinerzeit der Schrecken ihrer Gegner, so der
Turnierausrichter.
Wir veranstalten im Grunde eine inoffizielle Weltmeisterschaft. Die
Veranstaltung nur als ein Spektakel von Wildwest-Fans zu sehen, würde den
Leistungen der Sportler und Akrobaten nicht gerecht werden.
Mehrere tausend Zuschauer waren am sonnigen Osterwochenende 2011 nach Müncheberg
gereist, um den berittenen Bogenschützen bei ihren Wettkämpfen zuzusehen.
Mongolei im April
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Last Update: 02. Januar 2023