Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Mongolei im März
90 Jahre MVP
Am 01. März begingen die
Mitglieder der MVP, der ersten politischen Partei in der Geschichte der
Mongolei, den 90. Jahrestag der Parteigründung. Gleichzeitig wird dieser Tag als
„Tag der Patrioten" gefeiert.
Aus diesem Anlass fand nicht nur eine Festsitzung im Regierungspalast statt, das
restaurierte Denkmal des Parteimitbegründers Damdiny Sukhbaatar (1893-1923)
erhielt seinen angestammten Platz in der Mitte des Sukhbaatarplatzes zurück.
An der Einweihungszeremonie nahmen neben Parteivorsitzendem und
Ministerpräsident S. Batbold, die gesamte Parteiführung, Mitglieder der Großen
Staatsversammlung sowie Expräsident N. Bagabandi teil.
14 Löwen wachen am Fuße des Denkmals, das ursprünglich aus Lehm gefertigt wurde,
jetzt mit einem Bronzeguss überzogen ist.
Vergessen war für einen Moment der erbitterte Streit, der darum geführt wird,
wem die Partei, ihre Geschichte, ihre Symbole gehören. Der MVP unter Führung S.
Batbolds oder der MRVP, die es nach Ansicht der MVP-Führung gar nicht mehr geben
dürfte, unter Führung von Expräsident und Exparteivorsitzendem N. Enkhbayar?
Jedenfalls kam Sukhbaatar so zu der Ehre, von zwei Parteien mit Blumenkränzen
und Reden gewürdigt zu werden.
Die in der Kälte wartenden Zuschauer und Journalisten waren nicht ganz so
beglückt über die einstündige Verspätung, mit der Batbold die
Einweihungszeremonie eröffnete. Vorgesehen war dafür eigentlich die Stunde des
Pferdes (11.40 Uhr). Allerdings dauert die bis 13.40 Uhr.
Batbold wies die kritischen Beiträge über Sukhbaatar, „die in den letzten Tagen
von einigen Medien verbreitet wurden", zurück. Der General könne sich nicht mehr
verteidigen. Wir würdigen hier und heute seine unbestreitbaren Verdienste um
unser Land. Diesen Worten schloss sich auch der Enkel Sukhbaatars Galsany
Altansukh an.
N. Enkhbayar und die Führung der noch nicht offiziell registrierten MRVP legten
ihre Blumen nieder, nachdem die MVP-Zeremonie vorüber war.
In seiner Festansprache im Regierungspalast sprach Batbold auch die dunklen
Kapitel in der Geschichte der Partei an. Zum ersten Mal entschuldigte sich ein
Parteivorsitzender im Namen der Partei für die Verbrechen am mongolischen Volk
in den Jahrzehnten vor der politischen Wende.
An der Veranstaltung nahmen Vertreter des DC in der Mongolei, Abgesandte
befreundeter Parteien aus Russland, Deutschland, Japan, Großbritannien, China
und der Sozialistischen Internationale teil.
Als besonders bemerkenswerter Gast wurde der Parteivorsitzende der DP N.
Altankhuyag registriert, der auch im Namen von Präsident Elbegdorj betonte, dass
das 20-jährige Jubiläum der demokratischen Mongolei und das 90-jährige der
Gründung der ersten politischen Partei in der Mongolei von einer gemeinsamen
Geschichte zeugen.
Es gelte, alle Kräfte zu vereinen, um auch in Zukunft Unabhängigkeit und
Demokratie in der Mongolei zu gewährleisten.
Parteivorsitzende mit Führungsmitgliedern der MVP. Foto PA d. Reg
Empfang der
Parteivorsitzenden
Regierungschef S. Batbold und
Vorsitzender der MVP hat am 01. März die Vorsitzenden von politischen Parteien
in der Mongolei empfangen, um über die zukünftige gemeinsame Arbeit für
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt im Land zu reden und ihnen
zu danken für ihren Beitrag, die Mongolei auf den Weg von Demokratie und
wirtschaftlicher Stabilität geführt zu haben.
Der Vorsitzende der Neuen Nationalpartei Ts. Tsolmon beglückwünschte die MVP im
Namen seiner Kollegen zum Jubiläum und freute sich darüber, dass Batbold mit
diesem Treffen ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit zwischen den politischen
Kräften eingeleitet hätte.
Der Einladung gefolgt waren u. a. S. 0yun (Zivilcouragepartei), N. Altankhuyag (DP),
D. Enkhbat (Grüne), Jargalsaikhan (Republikanische Partei).
2. Wirtschaftsforum
der Mongolei
Das zweite Wirtschaftsforum der
Mongolei vom 02. bis zum 04. März unter dem Motto „Gemeinsam für wirtschaftliche
Entwicklung" befasste sich mit Fragen zur Bevölkerungsentwicklung, zur
Entwicklungspolitik, zur Verwaltung und zur Infrastruktur.
In 15 Arbeitsgruppen debattierten die in- und ausländischen Teilnehmer aus
staatlichen und gesellschaftlichen Organisationen, aus der Privatwirtschaft und
der Wissenschaft über die Zukunftsmöglichkeiten der Mongolei. Als Schlüssel für
nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und die damit zu erwartenden verbesserten
Lebensbedingungen sieht die Regierung den Bergbau an.
Wirtschaftsexperten warnen vor einer steigenden Inflationsgefahr.
In den vergangenen beiden Monaten seien die Preise für Waren des täglichen
Bedarfs um bis zu 3,1 Prozent gestiegen, die Inflationsrate betrage mittlerweile
14,8 Prozent.
V. l. Botschaftsrat Ts. Bolor, Heide Kurth, Berliner PK, Prof. Bernhard Wulff,
E. Odbayar
„Discover Mongolia"
Die Mongolei ist 2011 zum ersten
Mal Partner der weltgrößten Tourismusmesse ITB vom 09. bis zum 13. März in
Berlin.
Die Mongolei nimmt seit 1999 an der Messe teil. „Das ist eine wunderbare
Gelegenheit, für die Mongolei und ihre natürlichen sowie kulturellen Reichtümer
zu werben."
In diesem Jahr wird der Minister für Naturschutz und Tourismus L. Gansukh an der
Spitze einer 20-köpfigen Delegation nach Berlin reisen. Der Delegation gehören
Mitarbeiter des Finanzministeriums, des Außenministeriums, des
Wissenschaftsministeriums, des Kultur- und Kunstkomitees, des Nationalen
Tourismuszentrums, des Tourismusverbandes und des Zentrums für nachhaltige
Tourismusentwicklung an.
Außerdem werden 40 Repräsentanten von 12 Tourismusunternehmen, Künstler und
Modedesigner die Mongolei vertreten.
Am 03. März stellten Vertreter der mongolischen Botschaft in Deutschland und
Kulturbotschafter Prof. Wulff auf einer Pressekonferenz in Berlin das
umfangreiche und vielfältige Programm vor, mit dem die Mongolei das Interesse
nicht nur der reiselustigen Deutschen am „Land des Ewigen Blauen Himmels", am
"Grünen Grasland Mongolei", am „Land der Weite und der Stille" wecken wollen.
Sh. auch:
Neues Logo des mongolischen Außenministeriums. Foto AA
100 Jahre
Diplomatischer Dienst der Mongolei
Die jährliche Beratung der
mongolischen Spitzendiplomaten am 05. März im Außenministerium stand in diesem
Jahr im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums des modernen mongolischen
diplomatischen Dienstes.
9.20 Uhr eröffnete Außenminister G. Zandanshatar mit dem Vortrag „100 Jahre
Diplomatischer Dienst – Reformen in der Außenpolitik der Mongolei" die Beratung.
Staatssekretär D. Tsogtbaatar sprach über die aktuellen Strukturen des
Außenministeriums, die Finanzierung und die Kompetenzen der Mitarbeiter.
Diplomatenberatung in Ulaanbaatar. Foto AA
Im Anschluss daran,
hatten die versammelten Botschafter die Gelegenheit, ihre Diskussionsbeiträge zu
halten, Vorschläge und Anregungen zu unterbreiten.
Die Veranstaltung wird am 07. März mit einer Grußansprache von Ministerpräsident
S. Batbold fortgesetzt.
U. Kumpf und S. Batbold. Foto PA d. Reg
Beitrag der MVP für
Demokratieentwicklung gewürdigt
„Dank der MVP wurden die Weichen
für Freiheit und Unabhängigkeit gestellt und den Menschen in der Mongolei in den
vergangenen 20 Jahren auf dem mühevollen Weg in die Demokratie Stabilität
gegeben." Die SPD-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der
deutsch-zentralasiatischen Parlamentariergruppe Ute Kumpf hat im Namen der SPD
und ihres Vorsitzenden Sigmar Gabriel die Glückwünsche anlässlich des 90-
jährigen Gründungsjubiläums der MVP überbracht.
Ute Kumpf weilte auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung als Expertin für die
„Zukunftswerkstatt Mongolei 2030" vom 27.02. bis zum 03.03. in der Mongolei.
Überdies nahm sie am 2. Wirtschaftsforum der Mongolei teil.
Verirrt im Bogd-Uul
Wieder mussten Rettungshelfer und
Suchmannschaften ausrücken, um einen ausländischen Studenten zu suchen, der sich
offenbar bei seiner Wanderung im Bogd-Uul verirrt hatte.
Am 02. März wurde der britische Student David Mark als vermisst gemeldet.
100 Rettungskräfte der Katastrophenschutzbehörde der Hauptstadt machten sich auf
die Suche nach dem 25-Jährigen. Gegen Mittag des folgenden Tages fanden sie ihn.
Erschöpft, aber wohlbehalten.
Ein 23-jähriger Student aus den USA hatte nicht so viel Glück. Er konnte im
vergangenen Sommer nur noch tot geborgen werden.
Adlerfest bei Ulaanbaatar
Adlerfestival 2011
Zum dritten Mal wurde das
kasachische Adlerfest in einem der attraktiven Naherholungsgebiete Ulaanbaatars
organisiert.
In diesem Jahr wählten die Veranstalter die Touristenbasis „Chinggisiin Khuree"
im Jargalant-Tal im Bogd-Uul als Austragungsort für die Wettkämpfe und Spiele.
22 Adlerjäger aus dem westmongolischen Bayan-Ulgii-Aimag waren eigens in die
Hauptstadt gereist, um am 05. und 06. März ihre Jagdfertigkeiten und die ihrer
Adler vorzuführen.
Zur Auszeichnung als bester Adlerjäger genügten jedoch nicht allein die
Fähigkeiten und Fertigkeiten der Adler und Jäger, auch die Reitkünste der Jäger,
der Schmuck ihrer Pferde, die Pracht und Authentizität ihrer Nationaltracht
wurden berücksichtigt.
Gewonnen hat der älteste Teilnehmer, der 73-jährige B. Tanelkhan vor K.
Satybaldy und Sh. Jekei.
Rigoletto in
Ulaanbaatar
Das französische
Kulturzentrum und die französische Botschaft in Ulaanbaatar
haben die Mongolen und ihre Gäste eingeladen, am 12. März einer Aufführung der
Verdi-Oper „Rigoletto" unter Leitung des französischen Dirigenten Robert
Ressicaud im Opern- und Ballett-Theater in Ulaanbaatar beizuwohnen.
Die Karten kosten 5 000 Tugrug, die Hälfte des normalen Preises.
Sukhbaatar wieder im Zentrum. Foto PA d. Reg
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Last Update: 02. Januar 2023