von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Ch. Wulff und Ts. Elbegdorj. Foto Präsidialamt
Präsident Elbegdorj
im Gespräch mit Bundespräsident Wulff
Während des 4. UNAOC-Forums vom
11. bis 13. Dezember in Doha (Katar) traf sich Präsident Ts. Elbegdorj unter
anderem mit Bundespräsident Christian Wulff zu einem Gespräch über den Stand der
Zusammenarbeit ihrer beiden Länder zusammen.
Elbegdorj betonte, Deutschland sei der wichtigste Partner für die Mongolei
innerhalb der EU und die allumfassende Partnerschaft zwischen Deutschland und
der Mongolei entwickle sich erfolgreich.
Der Bundespräsident nahm die Gelegenheit wahr, seinen mongolischen Amtskollegen
zu einem offiziellen Besuch in der Bundesrepublik einzuladen.
D. Demberel in
Japan
Staatshaushalt 2012
Neues Wahlgesetz
beschlossen
Nach mehr als drei Jahren
Diskussionen und Streit, einigten sich die Mitglieder der Großen
Staatsversammlung am 15. Dezember endlich auf ein neues Wahlgesetz.
Im Juni 2012 werden die 76 Mitglieder der Großen Staatsversammlung nach einem
Mischwahlsystem bestimmt: 48 nach dem Mehrheitswahlrecht und 28 nach dem
Verhältniswahlrecht. Ursprünglich hatte die DP ein Überwiegen der Verhältniswahl
gefordert. Letztendlich konnte sich die MVP durchsetzen. Ebenfalls unterstützte
die Mehrheit der Abgeordneten die Aufnahme einer Frauenquote von 20 Prozent bei
der Aufstellung der Kandidaten.
D. Enkhbat, einziger Vertreter des damaligen Wahlbündnisses Grüne Partei und
Bürgerbewegungspartei in der Staatsversammlung äußerte in einem Interview mit
mongolischen Medien die Befürchtung, einige Abgeordnete planten bereits Klagen
gegen das neue Gesetz beim Verfassungsgericht.
100 Jahre
diplomatischer Dienst
Mit wissenschaftlichen
Konferenzen, Ausstellungen und Festveranstaltungen wird in diesen Tagen des
100-jährigen Jubiläums der Bildung der ersten fünf Ministerien und des
Diplomatischen Dienstes der Mongolei am 29. Dezember 1911 gedacht.
Fünf Studenten von 50, die sich am Wettbewerb zum Thema: „100 Jahre mongolische
Außenpolitik" beteiligt hatten, wurden mit Geldprämien ausgezeichnet und
erhielten darüber hinaus begehrte Praktikumsplätze im Außenministerium.
Ende des
Lehrerstreiks angekündigt
Nach einem Gespräch zwischen
Ministerpräsident S. Batbold, dem Präsidenten des Mongolischen
Gewerkschaftsbundes S. Ganbaatar und dem Chef der Gewerkschaft für Bildung und
Wissenschaft J. Batzorig, kündigte S. Ganbaatar an, an Schulen und in
Kindergärten würde ab dem 19. Dezember die Arbeit wieder aufgenommen.
Die Dreiseitengespräche zwischen Bildungsministerium, Arbeits- und
Sozialministerium sowie den Gewerkschaftsvertreten hätten begonnen. Ziel sei es,
einen Ausgleich zwischen den Forderungen der Lehrergewerkschaft nach
Gehaltsverdopplungen und dem Angebot der Regierung, die Gehälter ab Mai
stufenweise anzuheben, herzustellen.
Batbold forderte darüber hinaus die Ressortchefs aus, in ihrem
Verantwortungsbereich den Gehaltsfragen die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.
Gleichzeitig gab er der Hoffnung Ausdruck, die Diskussionen, Gespräche und
Verhandlungen führten zu einer Annäherung zwischen Staat und Privatwirtschaft.
Verabschiedung der ILT-Teilnehmer. 25.11.2011
International
Leadership Training (ILT)
Von Dezember 2010 bis November
2011 absolvierten 41 junge Mongolen und Mongolinnen ein Fortbildungsprogramm
Klima- und Ressourcenschutz im Bausektor und 18 junge Leute aus China,
Indonesien, Kambodscha und Vietnam für Gesundheitsmanagement.
Dieses Programm – International Leadership Training - wurde im Auftrag der
Bundesregierung für internationale Fach- und Führungskräfte konzipiert,
finanziert wird es vom BMZ und durchgeführt von der GIZ GmbH und IDEA
Consultants.
Auf einer feierlichen Abschiedsveranstaltung am 25. November in Berlin erhielten
die Absolventen ihre Zertifikate und bewiesen in einem gelungenen Sketch nicht
nur ihre hervorragenden Deutschkenntnisse. Die Teilnehmer beider Gruppen
bestätigten die Nützlichkeit des vielfältigen Unterrichts und des sechsmonatigen
Praktikums, u. a. in Architekturbüros oder in Krankenhäusern.
Frau Bayantuul aus Ulaanbaatar ist überzeugt, in der Heimat die gewonnenen
Erfahrungen und Kenntnisse nutzbringend anwenden zu können. Der Bauboom, vor
allem in Ulaanbaatar, halte an und dem Umweltschutz müsse angesichts wachsender
Bergbauaktivitäten ungeteilte Aufmerksamkeit gewidmet werden.
In der mongolischen Botschaft. 02.12.11
Polarsternorden für Bürgermeister von Schönefeld
Für seine Verdienste beim Ausbau der mongolisch-deutschen Beziehungen
wurde Dr. Udo Haase, Bürgermeister von Schönefeld, nach einem Erlass von
Präsident Ts. Elbegdorj mit dem Polarstern-Orden (Altan Gadas), der höchsten
staatlichen Auszeichnung der Mongolei für ausländische Bürger, geehrt.
In einer Feierstunde in der mongolischen Botschaft in Berlin am 02. Dezember
nahm U. Haase aus der Hand von Botschafter B. Davaadorj die hohe Auszeichnung
entgegen.
Frau Amgalan, Stadtbezirksbürgermeisterin von Bayangol, lobte die Initiative und
den Einsatz des Schönefelder Bürgermeisters für die Aufnahme partnerschaftlicher
Beziehungen zwischen Bayangol und Schönefeld. Sie verlieh nicht nur ihrem
Amtskollegen, sondern auch dem Schönefelder Wilfried Kind die „Ehrenmedaille
anlässlich des 90. Jahrestages der Volksrevolution". Kind half seit 1978 beim
Aufbau des Staatsguts Bornuur unweit Ulaanbaatars mit und freut sich, dass
„unser Bürgermeister nach der Wende die freundschaftlichen Beziehungen zwischen
Bayangol und der Gemeinde Schönefeld auf eine neue Stufe gehoben hat".
Udo Haase nutzte die Gelegenheit, auf das deutsch-mongolische Volksfest im
Sommer 2012 in Waßmannsdorf hinzuweisen und alle Anwesenden herzlich einzuladen,
daran teilzunehmen.
Der Abend klang aus mit einem geselligen Beisammensein bei mongolischem Arkhi
(Wodka), deutscher Wurst und frischgebackenem Brot im Ger auf dem Hof der
Botschaft.
V.l. U. Haase, Botschafter Davaadorj, Stadtbezirksbürgermeisterin Amgalan
111 Straßenkinder
ihren Eltern oder Verwandten übergeben
In einem Erlass forderten der
stellvertretende Ministerpräsident M. Enkhbold und die
Ulaanbaatar-Stadtverwaltung, die Zahl der Kinder, die auf der Straße leben
müssen, über keine feste Adresse verfügen, zu ermitteln und ihre Lage zu
verbessern.
Am 23. und 24. November wurden insgesamt 157 Kinder, 127 von ihnen Jungen, fünf
Kinder waren jünger als sieben Jahre, in Einrichtungen des Kinderhilfsdienstes
gebracht.
Die meisten von ihnen lebten bereits länger als sieben Monate auf der Straße,
120 waren unterernährt. Die medizinischen Untersuchungen haben ergeben, vier von
fünf Kindern benötigen ärztliche Betreuung. Ein Kind von fünf leidet unter
Erkrankungen der inneren Organe, neun haben Hautkrankheiten, drei
Geschlechtskrankheiten und 30 sind psychisch krank.
Am 14. Dezember berieten die zuständigen Behördenmitarbeiter über erste
Ergebnisse hinsichtlich der Verbesserung der Lage der Kinder. Die Suche nach den
Eltern gestaltete sich schwierig, einige der Kinder waren auf die Straße
geschickt worden, andere geflohen, die meisten der betroffenen Familien verfügen
über keinerlei Arbeitseinkünfte und leben von den 21 000 Tugrug, die ihnen vom
Staat aus dem nationalen Entwicklungsfonds gezahlt werden.
Väter und Mütter, die ihre Kinder zurückholen wollen sowie den Mitarbeitern der
Kindereinrichtungen, in deren Obhut die Kinder gegeben werden, wurden von
Fachleuten beraten. Jedes Kind wurde mit warmer Kleidung ausgestattet und für
jedes der 157 Kinder wurde darüber hinaus eine Akte über seinen gesundheitlichen
Zustand und die notwendigsten Bedürfnisse angelegt.
Die zuständigen Lokalverwaltungen wurden angewiesen, ihrer Sorgfaltspflicht
gegenüber den Bürgern in ihrer Gemeinde nachzukommen.
angelegt welche sowie den Mitarbeitern.
111 Kinder wurden ihren Familien zurückgegeben oder für sie wurde eine neue
Familie gefunden.
Internationales
Schachturnier "Chin Van Khanddorj"
In diesem Jahr stand das nach dem ersten mongolischen Außenminister Chin Van
M. Khanddorj benannte Schachturnier vom 06. bis zum 11. Dezember im Zeichen des
100-jährigen Jubiläums des Auswärtigen Dienstes der Mongolei.
Die Siegerpreise überreichten am 12. Dezember Staatssekretär D. Tsogtbaatar, der
Präsident der „Konvention der Mongolen der Welt" Ts. Gombosuren und das Mitglied
der Großen Staatsversammlung D. Lundeejantsan.
Mit sieben Punkten gewann FIDE-Meister Ts. Batchuluun die Goldmedaille bei den
Männern.
Die Teilnehmer kamen aus der Mongolei, Kasachstan, der Türkei und Russland.
Tsagaan Sar
2012
Das mongolische
Mondneujahrsfest Tsagaan Sar beginnt am 22. Februar 2012 mit Bituun (ähnlich
Silvester). Der erste Tag des männlichen Wasserdrachenjahrs fällt auf den 23.
Februar.
Anderen Quellen zufolge endet das Jahr des weiblichen Metallhasen am 22. Januar
2012 und das Jahr des Wasserdrachen beginnt wie in China und Korea am 23. Januar
2012.
Wetter
Die Temperatur in Ulaanbaatar sank
am Abend des 18. Dezember auf minus 23 Grad.
Sobald sich die Rauchdecke hebt, verwandelt sich die mongolische Hauptstadt in
diesen Tagen in eine Wintertraumlandschaft.
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
Copyright © 1997-2023 Frank Voßen
Last Update: 02. Januar 2023