Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Mehr als 31 Millionen Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde, Kamele ...
Neujahrsansprache von
Präsident Ts. Elbegdorj
Am letzten Tag des Jahres 2010 wandte sich
Präsident Tsakhiagiin Elbegdorj traditionell in seiner Fernsehneujahrsansprache
an alle Mongolen, um ihnen für ihre Leistungen im vergangenen Jahr, ihr
Engagement für wirtschaftlichen Fortschritt und die Wahrung der Demokratie zu
danken.
Das Jahr 2011 wird überdies ein Jahr der historischen Jubiläen, die wichtige
Meilensteine in der mongolischen Geschichte darstellten, sein.
Er wünschte allen Bürgern und dem Land ein gutes Jahr 2011 und die erfolgreiche
Verwirklichung der Vorhaben zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der
Mongolen. „Lasst uns stolz auf unser Land und unsere Arbeit sein".
Im Kampf gegen den zunehmenden Alkoholismus im Land wollte das Staatsoberhaupt
darüber hinaus ein Zeichen setzen, indem er seinen Landesleuten mit einem Glas
Milch zuprostete.
1. Sonnenaufgang 2011
Neues Jahr, neuer Monat,
neuer Tag …
„Den ersten Sonnenaufgang sehen" – diesem
Ritual folgten auch am ersten Januar 2011 Bürger, einheimische Politiker,
Vertreter ausländischer Botschaften und Touristen.
Etwa 300 Personen versammelten sich kurz vor Sonnenaufgang am 01. Januar, um dem
Erscheinen des goldenen Sonnenballs über den „Großen Bergen" beizuwohnen.
Ministerpräsident Batbold wünschte, dass sich die wirtschaftlichen Erfolge des
abgelaufenen Jahres im neuen Jahr stabilisieren mögen und sich die Mongolen den
kommenden Herausforderungen gewachsen zeigen.
Erste Regierungssitzung 2011
Drei Themen standen im Mittelpunkt der
ersten Regierungssitzung des neuen Jahres: Das Programm der Kuwaitreise von
Ministerpräsident Batbold, mehrere Gesetzesinitiativen von Abgeordneten und die
vorläufigen Ergebnisse der Viehzählung 2010.
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für Statistik sanken die Viehzahlen seit
2009 um 12 195 000 oder um 27,7 Prozent auf 31 830 000.
Davon Pferde: 1 860 600, Rinder: 2 123 700, Kamele: 265 300, Schafe: 14 050 800,
Ziegen: 13 528 500.
Im Sukhbaatar-Aimag wurden im Unterschied zu allen anderen Aimags mehr Tiere bei
allen fünf Vieharten gezählt. Die höchsten Verluste gab es mit 1,1 bis 1,7
Millionen in den Aimags Dundgov’, Zavkhan und Uvurkhangai.
Anders gesagt, in 35 Sum und einem Hauptstadtbezirk stiegen die Viehzahlen, in
294 Sum und acht Duuregs sanken sie.
Die höchsten Viehzahlen wurden mit 3 072 100 Tieren im Khuvsgul-Aimag, gefolgt
vom Zentralaimag mit 2 699 400 und Arkhangai mit 2 631 800 Tieren registriert.
Zum ersten Mal seit fünf Jahren wurden mehr Schafe als Ziegen gezählt.
Empfang der mongolischen Regierungsdelegation in Kuwait
Kuwaitreise des
Ministerpräsidenten
Vom 04. bis zum 07. Januar absolvierte
Ministerpräsident S. Batbold einen offiziellen Besuch in Kuwait.
Nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern vor 35
Jahren ist es der erste Besuch eines mongolischen Regierungschefs in dem
arabischen Land.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Kuwait seine Botschaft in der Mongolei
eingeweiht. Am 05. Januar öffneten sich die Türen der mongolischen Vertretung in
Al-Kuwait.
Zur Delegation des Ministerpräsidenten gehören die Minister für Finanzen,
Landwirtschaft, Natur und Umwelt, S. Bayartsogt, T. Badamjunai und L. Gansukh,
der stellvertretende Außenminister B. Bolor, die stellvertretende
Gesundheitsministerin J. Tsolmon sowie die Abgeordneten D. Oyunkhorol und G.
Bayarsaikhan.
Für den Ausbau der kuwaitisch-mongolischen Beziehungen
In den Gesprächen mit Regierungschef Scheich Nasir al-Muhammad al-Ahmad as-Sabah und dem Chef der Nationalversammlung ging es um den Ausbau der traditionell guten wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen zwischen der Mongolei und Kuwait.
Business Forum in Kuwait-Stadt
Die mongolischen Regierungsvertreter äußerten die Bitte, Kuwait möge sich an der Errichtung eines Kinderkrankenhauses mit 150 Betten in der Mongolei beteiligen und Unterstützung beim bau einer Autobahn
zwischen Erdenet und Murun (Khuvsgul-Aimag) leisten.
Empfang im Regierungspalast
Entwurf über „Prinzipien der
mongolischen Außenpolitik"
Am 07. Januar übergab Außenminister G.
Zandanshatar dem Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung D. Demberel den
Beschlussentwurf über Veränderungen und Ergänzungen zur Außenpolitik der
Mongolei.
Angesichts der Veränderungen im Land selbst und der Sicherheitsbedürfnisse der
Mongolei seien die Überarbeitungen nötig geworden.
Neue Eisenbahnverbindung
Am 04. Januar stellten die Verantwortlichen
den Verlauf der Haupttrasse der neuen Eisenbahnverbindung vor. Die Vorschläge
vom Sommer 2010 wurden bestätigt.
Die 1 100 km Eisenbahntrasse führt durch sieben Sums in vier Aimags von
Tavantolgoi über Sainshand nach Choibalsan.
Der Bau bedeutet enorme Herausforderungen an Technik, Technologie und Können der
Bauleute, Konstrukteure und Planer. Das Gelände (Gobi) bietet mannigfaltige
geographische Hindernisse, außerdem sollen die Wanderungen der Wildtiere und
Viehherden so wenig wie möglich gestört werden.
In Kürze wird die Ausschreibung für das Infrastrukturprojekt gestartet.
Neues Wahlgesetz auf der
Kippe?
Der nächste Wahltermin rückt näher, aber
die geplante Reform des Wahlsystems und die Verabschiedung des neuen
Wahlgesetzes kommen nicht voran.
Die Diskussion des im vergangenen Sommer unter Leitung des Fraktionsvorsitzenden
der MVP (ehemals MRVP), D.Lundeejantsan, erarbeiteten Entwurf in den zuständigen
Ausschüssen wurde immer wieder verschoben.
Nun macht sich erneut eine Arbeitsgruppe ans Werk, den Entwurf zu bearbeiten.
Zum Leiter der Arbeitsgruppe wurde der stellvertretende Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung N. Enkhbold (MVP) ernannt.
17 Jahre Haft für Mord an
Mongolin
Am 23. Dezember 2010 verurteilte ein
Gericht in Naju den koreanischen Staatsbürger Yang zu 17 Jahren Haft. Er wurde
schuldig gesprochen, im September 2009 eine 24-jährige mongolische
Staatsbürgerin getötet zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte „lebenslänglich" beantragt.
Die Mutter des Opfers zeigte sich enttäuscht über das Urteil. Sie hatte „ein
Leben für ein Leben" gefordert. Sie ließ sich belehren, dass die Rechtsprechung
der Republik Korea keine Todesstrafe kennt.
B. Khurts weiter in Haft
Der Fall des in Großbritannien einsitzenden
mongolischen Chefs der Antiterroreinheit im Nationalen Sicherheitsrat Batyn
Khurts zieht mittlerweile auch das Interesse der internationalen Medien auf
sich.
Alan Jones, der Anwalt des Beschuldigten, wirft Großbritannien „Verletzung der
diplomatischen Immunität" seines Mandanten vor.
Die Festnahme von B. Khurts unmittelbar nach der Landung der Aeroflotmaschine
auf dem Flugplatz Heathrow im September 2010 entbehre jeder Grundlage.
Die Dienstreise nach London war bereits seit 2009 geplant und die britischen
Behörden hätten ein Visum ausgestellt. „Wurde Khurts bewusst in eine Falle
gelockt?"
Seine Festnahme erfolgte auf der Grundlage eines europäischen Haftbefehls, den
Deutschland erwirkt hatte. Khurts wehrt sich gegen seine Auslieferung an
Deutschland. Die Entscheidung darüber wurde vertagt. Am 12. Januar wird die
Anhörung fortgesetzt, dann soll auch über eine Freilassung gegen Kaution
entschieden werden. Am 03. Februar wird eine Entscheidung über eine Auslieferung
des mongolischen Staatsangestellten an Deutschland erwartet.
Zur Erinnerung: Mongolische
Sicherheitsbeamte entführten 2003 D. Enkhbat, der in der Mongolei wegen Mordes
an dem damaligen Infrastrukturminister S. Zorig gesucht wurde, aus Frankreich
über Belgien und Deutschland in die Mongolei. In der Haft soll Enkhbat gefoltert
worden sein. Kurz nach seiner Haftentlassung starb er auf Grund eines
Leberschadens.
Auszeichnung für
Journalisten
Die Chefredakteurin der englischsprachigen
mongolischen Wochenzeitung „Mongol Messenger" B. Indra konnte am 29. Dezember
aus der Hand von Präsident Elbegdorj die höchste staatliche Auszeichnung der
Mongolei in Empfang nehmen, den Rotbannerorden.
Weitere 14 Journalisten wurden mit dem „Polarstern-Orden" ausgezeichnet.
Insgesamt erhielten 25 Medienvertreter Orden und Ehrenmedaillen für ihr
Eintreten für Demokratie, Ehrlichkeit und Offenheit.
Zauberflöte
Am 08. Januar wurde im Opern- und
Ballett-Theater von Ulaanbaatar Mozarts „Zauberflöte" aufgeführt. Dirigent war
der international bekannte Mozartkenner Felix Reimann aus Dortmund.
Sportler des Jahres – „Börte
Chono 2010"
Der Präsident höchstpersönlich überreichte
am 23. Dezember die Auszeichnungen an die besten Sportler und Sportlerinnen des
Jahres 2010.
Die Ringerin, Weltmeisterin Soronzonboldyn Battsetseg, wurde unter 36
Nominierten auf den ersten Platz gewählt, Zweite wurde die Judokämpferin
Munkhbaataryn Bundmaa, Dritter der Judoka Khasbaataryn Tsagaanbaatar.
Bei den Trainern siegte unter 17 Kandidaten Zevegiin Duvchin (Ringen), bei den
Junioren/Juniorinnen der Turner Ganbatyn Erdenebold, Olympiasieger bei der
ersten Kinder- und Jugendolympiade 2010.
Der Jury gehörten 54 mongolische Journalisten an.
Gehversuche
Am 15. Januar wird in der Zuraggalerie in
Berlin die Foto-Lyrik-Malerei-Ausstellung „Geh-Versuche" eröffnet.
Musikalisch umrahmt wird die Vernissage von R.-R. Ganßauge (Violincello).
Die Künstler Gudrun Angelika Hoffmann und Helmuth Grötzebauch sowie der Leiter
der Galerie E. Otgonbayar werden die Werke vorstellen.
Die Ausstellung kann bis zum 05. Februar in der Böckhstraße 26 in 10967 Berlin
besichtigt werden.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 14:00 bis 19:00 Uhr.
Fotos: Kuwait und 1. Sonnenaufgang – Presse- und Informationsdienst der Regierung der Mongolei
MongoleiOnline
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Last Update: 02. Januar 2023