von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Naadam 2011
Naadam 2011
M. Enkhbold,
stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender des Nationalen
Naadam-Vorbereitungskomitees, berichtete am 20. Juli in der Kabinettssitzung
über den außerordentlich erfolgreichen Verlauf der diesjährigen
Naadamfeierlichkeiten in Ulaanbaatar, den Aimags und Sums.
Neben Estradenprogrammen, Fotoausstellungen wurde das vierfache Jubiläum in
diesem Jahr auch mit einer wissenschaftlichen Konferenz „Die Revolution von 1921
und Studien zur modernen mongolischen Geschichte" begangen.
3 460 Polizisten sorgten für die Sicherheit der Aktiven und der in- und
ausländischen Besucher der diversen Veranstaltungen auf Straßen, Plätzen und im
Zentralstadion.
780 Imbissstände sorgten für Essen und Trinken um das Zentralstadion und in Khui
Doloon Khudag, wo die Pferderennen abgehalten wurden.
S. Munkhbat aus dem Uvs-Aimag gewann das Naadamringen, im Bogenschießen gewannen
N. Oyunchimeg aus dem Khentii-Aimag und B. Yondon aus dem Zavkhan-Aimag.
Im Knöchelweitschießen traten 50 Mannschaften mit 400 Sportlern und
Sportlerinnen an. Der älteste Teilnehmer war 74 Jahre alt, der jüngste 8 Jahre.
Aufgrund der sehr guten Witterungsbedingungen konnten in diesem Jahr Reiter und
Pferde aus allen Aimags mit Ausnahme von Bayan-Ulgii an den Naadamrennen in Khui
Doloon Khudag teilnehmen.
Kleines Naadam in Tereldsh
Allein bei den
Rennen der fünfjährigen Pferde (Soyolon) kämpften 310 um den Sieg.
Doch wie in jedem Jahr beklagten auch in diesem Jahr Ärzte und Rettungssanitäter
im Vergleich zum Jahresdurchschnitt mehr Verkehrstote aufgrund von übermäßigem
Alkoholgenuss und/oder Geschwindigkeitsüberschreitungen. Auch Streitereien vor
allem unter Jugendlichen endeten in mehreren Fällen mit schweren Verletzungen
oder sogar dem Tod.
Ein Kind, überdies noch nicht im vorgeschriebenen Mindestalter von sieben
Jahren, war bei einem Sum-Naadamrennen ohne ausreichende Schutzkleidung vom
Pferd gestürzt. Auch die Ärzte konnten das Kind nicht mehr retten.
Nordkoreas Außenminister in der Mongolei
Außenminister der
Demokratischen Volksrepublik Korea in der Mongolei
Auf Einladung von Außenminister G.
Zandanshatar weilte dessen nordkoreanischer Amtskollege Pak Ui-chun vom 17. –
20. Juli zu einem offiziellen Arbeitsbesuch in der Mongolei.
Es ist der vierte Besuch eines nordkoreanischen Außenministers in der Mongolei
seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Jahr 1948. Der letzte Besuch
liegt elf Jahre zurück.
In den Gesprächen ging es um den Wunsch der Mongolei, einen Seehafen in der
nordkoreanischen Freihandelszone für den Transport mongolischer Bergbauprodukte
auf die Weltmärkte zu nutzen.
Außerdem besprachen die Minister Möglichkeiten des Arbeitskräfteaustausches
sowie die Zusammenarbeit in Landwirtschaft, Infrastruktur und Bauwesen.
Hessens
Vizeministerpräsident in der Mongolei
Der hessische Staatsminister der
Justiz, für Integration und Europa, Jörg-Uwe Hahn, besuchte vom 10. bis 16. Juli
die Mongolei.
Begleitet wurde er von Mitgliedern des Hessischen Landtages und dem
Honorargeneralkonsul der Mongolei Dirk Pfeil. In Ulaanbaatar traf Hahn mit dem
mongolischen Außenminister G. Zandanshatar, Verteidigungsminister L. Bold und
dem Präsidenten des Obersten Gerichts Ts. Zorig zu Gesprächen über die
deutsch-mongolischen Beziehungen im Allgemeinen und die mongolisch-hessischen im
Besonderen zusammen.
Bei einem Besuch der stellvertretenden Ministerin für Justiz und Innere
Angelegenheiten Udval vom 28. Juni bis zum 02. Juli in Wiesbaden unterzeichneten
beide Seiten eine Gemeinsame Erklärung über die „Partnerschaftliche
Zusammenarbeit zur Absicherung des Rechtsrahmens für nachhaltige
Wirtschaftsentwicklung in der Mongolei". Bereits 2002 wurde zwischen dem
damaligen hessischen Ministerpräsidenten R. Koch und dem damaligen mongolischen
Staatspräsidenten N. Enkhbayar ein Memorandum zur Unterstützung des
Reformprozesses in der Mongolei unterzeichnet.
Die Universitäten in Kassel, Gießen und Darmstadt unterhalten Partnerschaften
mit mongolischen Hochschuleinrichtungen, Hessen-Forst und die GIZ arbeiten in
der Mongolei bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung seit Jahren eng zusammen.
Demonstranten aus
Haft entlassen
Am 23. Juli wurden die Mitglieder
des Führungsrates der Bürgerbewegung „Gal Undesten" (Feuernation) Ts. Enkhbayar,
G. Dashdemberel und D. Boldbaatar aus der Haft entlassen.
Wegen Störung der öffentlichen Ordnung und des Verstoßes gegen das
Versammlungsrecht waren sie einen Monat zuvor festgenommen worden.
Immer noch keine
Entscheidung im Fall Khurts
Am 12. Juli sollte die
Entscheidung darüber fallen, ob B. Khurts, Büroleiter im Nationalen
Sicherheitsrat der Mongolei, von Großbritannien an Deutschland ausgeliefert wird
oder nicht.
Sollte bis zum 01.August kein Beschluss vorliegen, werde sich die
verantwortliche mongolische Arbeitsgruppe unter Leitung von Vizeaußenminister B.
Bolor mit einer Beschwerde an das zuständige Gericht in London wenden.
Welches Wahlsystem
bevorzugen Sie?
Am 18. Juli veröffentlichten
mongolische Medien die Ergebnisse einer Internetumfrage nach dem bevorzugten
Wahlsystem. Von den 6 087 Personen, die ihr Votum abgaben, plädierten 23 Prozent
für ein Mehrheitswahlrecht (die Kandidaten werden direkt gewählt), 32 Prozent
sind für das Verhältniswahlrecht (eine Partei wird gewählt), 19 Prozent stimmen
für eine Mischung aus Verhältnis- und Mehrheitswahlrecht.
7,5 Milliarden
Tonnen Kohle in Tavan Tolgoi vermutet
Nach neuesten Untersuchungen
werden in Tavan Tolgoi nicht 6,5, sondern sogar 7,5 Milliarden Tonnen Kohle
vermutet.
Die Auswahl der Investoren sorgt jedoch nach wie vor für Irritationen bei den
betroffenen Unternehmen und Ländern.
Die Sieger des Auswahlverfahrens für den westlichen Teil mit besonders
wertvollen Kokskohlevorkommen kommen aus Russland, Japan, China, den USA und
Südkorea, wobei die japanischen und südkoreanischen Firmen offenbar Teil der
vorstehenden internationalen Konsortien sind. Unklarheit besteht auch über die
Zusammensetzung des russisch-mongolischen Konsortiums, das das größte Stück vom
Kuchen abbekam.
In einem vielbeachteten Interview von Ministerpräsident S. Batbold erklärte er,
die Mongolei sei bestrebt, die Interessen ihrer Nachbarn zu berücksichtigen
sowie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ihnen und anderen Investoren zu
berücksichtigen. Ausschlaggebend sei vor allem das Wohl der Mongolei und ihrer
Bewohner.
Noch ist der Tavantolgoi-Investitionsvertrag weder vom Nationalen Sicherheitsrat
noch von der Großen Staatsversammlung ratifiziert worden.
20 neue
Staatstitelträger nach den zentralen Naadamringwettkämpfen geehrt
Mit dem Sieger im Naadamringen S.
Munkhbat, Mitglied der Grenzsportbrigade im Baruunturuu-Sum im Uvs-Aimag, konnte
der Minister für Justiz und Innere Angelegenheiten Ts. Nyamdorj insgesamt 15
neue Staatstitelträger aus dem Bereich Justiz und Inneres auszeichnen: einen
Avaraga (Champion), einen Löwen, einen Garuda, einen Elefanten, drei Habichte
und acht Falken auszeichnen.
Insgesamt 20 Ringer können sich nach dem zentralen Naadamringen in diesem Jahr
mit dem Titel eines Landesmeisters, -löwen, -garuda, -habicht und -falken
schmücken.
Sumo
Ozeki Harumafuji D.
Byambadorj hat das Juliturnier (Nagoya Basho) vom 10. bis zum 24. der
Sumoprofiliga mit 14:1 gewonnen. Zweiter wurde Großmeister Hakuho M. Davaajargal
mit 13:2.
Es ist nach dem Sieg im Natsu Basho im vergangenen Jahr der zweite Sieg für
Byambadorj in der Ersten Liga (Makuuchi) der Sumoprofis.
Sommer in der Mongolei
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Last Update: 02. Januar 2023