Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Panzerdenkmal am Fuß des Zaisan
66 Jahre Sieg über
Hitlerdeutschland
Anlässlich des 66. Jahrestages des
„Großen Sieges" der Sowjetarmee über das faschistische Deutschland übermittelte
Präsident Ts. Elbegdorj am 07. Mai in einem Telefongespräch mit Präsident D. A.
Medvedev seine und die Glückwünsche des mongolischen Volkes.
Medvedev erinnerte seinerseits daran, dass das russische Volk den Beitrag der
Mongolei, der zum Sieg beigetragen habe, nie vergessen werde.
Nötig sei es, die gegenwärtig stagnierenden wirtschaftlichen und
Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern wieder zu beleben. Gingen vor 20
Jahren noch 90 Prozent der mongolischen Exporte nach Russland seien es
gegenwärtig nur drei Prozent.
Am 09. Mai legten der Chef der Präsidialkanzlei D. Battulga,
Verteidigungsminister L. Bold und der Außerordentliche und Bevollmächtigte
Botschafter Russlands in der Mongolei, V. V. Samoilenko, Blumen- und
Blumenkränze am russisch-mongolischen Ehrenmal in Zaisan und am Panzerdenkmal am
Fuße des Zaisan nieder.
Die Mongolei hatte im zweiten Weltkrieg die Aufstellung einer Panzerbrigade und
einer Flugzeugstaffel mittels Spenden unterstützt.
Im Matad-Sum, Dornod-Aimag
Mehr Arbeitsplätze,
höhere Einkommen
S. Batbold und die Mitglieder
seiner Delegation überzeugten sich im Dornod-Aimag von den Anstrengungen der
Bürger, ihre Arbeits- und Lebensbedingungen entscheidend zu verbessern.
Am 08. Mai weilte der Ministerpräsident im Khalkh-Gol-Sum, wo er einen Tag vor
dem 66. Jahrestag der Verkündung des Sieges über Hitlerdeutschland, den Bürgern
und der örtlichen Verwaltung für ihren Beitrag beim wirtschaftlichen Aufbau
unter schwierigen Bedingungen dankte. Das gelte vor allem für die Realisierung
des Neulandgewinnungsprogramms der Koalitionsregierung. Mehrere tausend Hektar
Land würden wieder bzw. neu genutzt. Im rahmen des „Khalkh-Gol"- Projekts würden
bis 2012 370 bis 400 Arbeitsplätze neu geschaffen, Viehwirtschaft und Ackerbau
intensiviert.
In naher Zukunft sollen der Sum an das mobile Telefonnetz angeschlossen werden
und eine 340 km lange befestigte Straße zwischen dem Aimagzentrum Choibalsan und
Khalkh-Gol gebaut werden.
Der Sum werde nicht nur durch Viehwirtschaft und Ackerbau geprägt, mit dem
Buir-See, dem Khalkh-Gol und den Erinnerungsstätten an die Kämpfe bei Nomonkhan
1939 verfüge der Sum auch über bemerkenswerte Naturschönheiten und historische
Denkmäler.
Auf dem Programm der Regierungsdelegation stand auch ein Besuch des
Modell-Landwirtschaftsbetriebes im Sum, in dem mit koreanischer finanzieller
Hilfe in Höhe von 4,6 Milliarden ein Bewässerungssystem sowie Fleisch und Milch
verarbeitende Produktionsstätten entstehen.
Außerdem unterstützen die Koreaner die Khalkh-Sum-Bewohner bei der Errichtung
eines Pflanzenanbaubetriebes mit modernster Technologie und bei der Verbesserung
der Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Produkte in der Region.
Kein Atommülllager
in der Mongolei
Nach einem Gespräch zwischen
Außenminister G. Zandanshatar und dem japanischen Botschafter in der Mongolei
Kidokoro Takuo am 10. Mai in Ulaanbaatar, dementierten beide Seiten Gerüchte um
die Errichtung eines Atommülllagers in der Mongolei.
Die japanische Zeitung „Mainichi" hatte über angebliche Pläne für ein derartiges
Vorhaben berichtet.
Weder sei ein Atommülllager in der Mongolei geplant, noch seien darüber zu
irgendeinem Zeitpunkt Gespräche geführt worden.
Diskussion um neues
Wahlsystem
In Gremiensitzungen am 04. Mai
einigten sich die beiden großen Parteien in der Staatsversammlung darauf, ein
Gesetz vorzubereiten, das die Einführung eines gemischten Wahlsystems
vorsieht.
26 der 76 Parlamentssitze sollen direkt vom Wähler vergeben werden, die übrigen
50 entsprechend der Stimmabgabe für die Parteien.
Das Land werde dafür in 26 Wahlkreise eingeteilt, in denen sich die Kandidaten
dem Votum der Wähler stellen. Der Sieger in jedem Wahlkreis werde direkt in die
Große Staatsversammlung einziehen.
Noch wird weiter über die konkrete Verteilung der Sitze zwischen Verhältnis- und
Mehrheitswahlrecht diskutiert.
Die nächsten Parlamentswahlen finden in der ersten Jahreshälfte 2012 statt.
Inbetriebnahme des Energiesparofens am 15. Mai 2011
Für bessere Luft
Am 15. Mai hat Ministerpräsident
S. Batbold im Rahmen des Tages " Beschenken wir uns mit sauberer Luft" den
ersten Energiesparofen in Betrieb genommen. "Der nächste Winter kommt bestimmt"
und damit die Sorge um dicke Luft in Ulaanbaatar, meinte Batbold.
Die modernen Öfen sollen überwiegend in Gers aufgestellt werden.
Das Programm wird im Rahmen des Jahrtausendprojekts der USA realisiert, 47,2
Millionen USD sind für die Verringerung der Luftversxchmutzung vorgesehen.
Dadurch sei der Erwerb der Öfen für die Kunden um 45 bis 77 % günstiger.
In diesem Jahr werden insgesamt 70 000 Haushalte mit den Öfen ausgestattet.
Am Ende sollen alle Gerhaushalte über diesen Ofen verfügen, und damit ihre
Aufwendungen für Heizmaterial entscheidend verringern können.
Eröffnung der Entwicklungsbank
Entwicklungsbank
eröffnet
Am 12. Mai wurde in Ulaanbaatar
die erste Entwicklungsbank der Mongolei feierlich eröffnet.
Erst vor einem Monat sei ein Management-Abkommen mit der Londoner Börse
unterzeichnet worden, die Etablierung einer Entwicklungsbank stelle einen
weiteren wichtigen Schritt auf dem Wege zu mehr wirtschaftlichen Fortschritt in
der Mongolei dar.
Minister Zorigt
tritt nicht zurück
Ein Tagesordnungspunkt der Sitzung
der Großen Staatsversammlung am 13. Mai betraf die Diskussion des
Rücktrittsgesuchs gegen Bergbauminister D. Zorigt, das die Abgeordneten S.
Erdene, G. Bayarsaikhan und D. Gankhuyag zum zweiten Mal eingereicht hatten -
das erste Mal im Januar dieses Jahres.
35 von 41 anwesenden Abgeordneten stimmten gegen die Rücktrittsforderung.
Der Vorsitzende der Staatsversammlung D. Demberel appellierte im Anschluss an
die Abgeordneten, derartige Forderungen nicht inflationär zu handhaben und die
Entscheidungen der Mitglieder zu akzeptieren. An den umstrittenen Minister
gewandt, meinte er, dessen Ressort stehe zwar im Fokus der Beobachtung durch das
Parlament und die Öffentlichkeit.
Über einige Kritikpunkte sollte Zorigt nachdenken und seine Arbeit diesbezüglich
überprüfen.
Minister Nyamdorj
rechtfertigt sich
Der Minister für Justiz und Innere
Angelegenheiten Ts. Nyamdorj nahm am 13. Mai in einem Pressegespräch Stellung zu
Vorwürfen, er sei mitverantwortlich für die Entführung des mongolischen
Staatsbürgers D. Enkhbat aus Frankreich im Jahr 2003.
Dem widersprach er. Diese Angelegenheit sei mit äußerster Geheimhaltung
vorbereitet worden. Das Justizministerium sei nicht involviert gewesen.
Ein zweiter Vorwurf betrifft wirtschaftliche Aktivitäten der Familie des
Ministers im Zusammenhang mit dem Kohletransport aus Tavantolgoi.
Weder er, noch seine Geschwister oder Kinder wären in den Gobiaimags oder
anderen Gegenden im Transportgewerbe tätig. Auch verfüge seine Familie nicht
über eine einzige Bergbausonderlizenz.
Nyamdorj wiederholte seine Ansicht, die Sperrung einiger Transportwege von und
nach Tavantolgoi sei unnötig. Dem Staatshaushalt gingen so 200 Milliarden Tugrug
verloren.
OSZE -
Konferenz in Ulaanbaatar
Am 23. und 24. Mai treffen
sich die Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE) mit den Vertretern ihrer asiatischen Partnerländer in Ulaanbaatar zur
internationalen Konferenz „OSZE 2011 und die Mongolei".
Die Mongolei wurde im Dezember 2004 das 5. asiatische Partnerland der OSZE.
Berufungsverhandlung vertagt
Am 14. Mai fand in London die
Berufungsverhandlung in der Angelegenheit des mongolischen Staatsbürgers B.
Khurts statt.
(Deutschland fordert seine Auslieferung wegen der Entführung D. Enkhbats aus
Frankreich über Belgien und Deutschland im Jahr 2003).
Nach der Anhörung beider Seiten eröffnete der Vorsitzende Richter Lord Justice
Moses (Sir Alan Moses) den Kontrahenten die Möglichkeit, bis spätestens 06. Juni
neue Dokumente vorzulegen. Die Verhandlung werde am 21. und 22. Juni
fortgesetzt.
Neuer Flughafen bis
2015
Zum bisher einzigen
internationalen Flughafen der Mongolei „Chinggis-Khaan" in Buyant-Ukhaa soll
sich 2015 ein zweiter gesellen.
Der neue Flughafen entsteht im Khoshigt-Tal im Sergelen-Sum des Zentral-Aimags,
etwa 53 km von Ulaanbaatar entfernt.
Verantwortlich dafür zeichnen das japanische Unternehmen Azusa Sekkei und „Oriental
Consultants".
Mit der Inbetriebnahme des neuen Flughafens hofft man, bisherige Schwierigkeiten
(wetterbedingte Flugausfälle, mangelnden Service, mangelnde technische
Ausstattung, unzureichende Transportmöglichkeiten) auf ein Mindestmaß reduzieren
zu können.
Die japanische Regierung und die Agentur für internationale Zusammenarbeit (Jica)
unterstützen den Bau mit 28,8 Milliarden Yen an Vorzugskrediten.
Im Gespräch sind auch Pläne, den Flughafen „Chinggis-Khaan" in Buyant-Ukhaa bei
Ulaanbaatar auszubauen.
Mongolisch-Deutsche
Zusammenarbeit
Bei seinem Arbeitsbesuch in
Deutschland unterzeichneten Gesundheitsminister S. Lambaa und die
Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, A.
Widmann-Mauz, am 13. Mai ein Abkommen über die Fortsetzung der Zusammenarbeit im
Gesundheitswesen. Ziel sei es, die Gesundheitsfürsorge in der Mongolei zu
verbessern.
Die Schwerpunkte der seit 2009 bestehenden projektbezogenen Zusammenarbeit
liegen bei der Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten, Herz- und
Kreislauferkrankungen sowie in der Krankenhaushygiene.
Kulturdialog
zwischen Deutschland und der Mongolei
Am 20. April wurde in Anwesenheit
von Botschafter Pius Fischer zwischen dem Kulturrat der Mongolei und dem
Verbindungsbüro des Goethe-Instituts in Ulaanbaatar ein Abkommen zur Förderung
des kulturellen Dialogs und gegenseitigen Verständnisses für die Jahre 2011 bis
2013 unterzeichnet.
Besonders unterstützt werden sollen die Filmproduktion und der Kunst- und
Kulturjournalismus.
Sh. auch
Fotos (außer Panzerdenkmal) Presse- und Informationsamt der Regierung
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
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Last Update: 02. Januar 2023