von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Ulaanbaatar am 17.09.11. Im Vordergrund das innen und außen renovierte
Außenministerium
Kein Atommüll in die
Mongolei
Präsident Ts. Elbegdorj verkündete am 13.
September den Beschluss des Nationalen Sicherheitsrats der Mongolei, wonach im
Namen der Mongolei jegliche Verhandlungen oder Gespräche über die Lagerung von
Atommüll in der Mongolei oder den Transport durch die Mongolei mit ausländischen
Regierungen, Behörden oder Unternehmen untersagt werden.
Außerdem wurde die Regierung beauftragt, dafür zu sorgen, den rechtlichen Rahmen
für die Nutzung der großen Uranvorkommen im Land transparent und die Interessen
der Mongolei wahrend, zu gestalten.
Der gleichfalls vom Nationalen Sicherheitsrat zu befürwortende
Tavantolgoi-Investorenvertrag wurde an die Regierung zur Überarbeitung und
Neuverhandlung zurück verwiesen.
Der erste stellvertretende Ministerpräsident N. Altankhuyag erklärte am 16.
September, die Gründe für die Ablehnung lägen in erster Linie in Unklarheiten
über die Zusammensetzung der Konsortien. Es sei nicht deutlich genug geworden,
dass japanische und koreanische Firmen unter dem Dach der Russischen Eisenbahn
beteiligt seien, eine koreanische Firma darüber hinaus bei Shinhua Energy.
Kritik an den Ausschreibungsergebnissen, die scheinbar China bevorzugten, kam
aus Japan und Südkorea.
Beobachter gehen davon aus, dass der (Investitions-!) Anteil des chinesischen
Firmenkonsortiums (40 Prozent) verringert wird, der der anderen - Peabody Energy
(24), Russisch-Mongolisches Konsortium (36) erhöht wird.
Neu im Gespräch ist auch ein Unternehmen mit deutscher Beteiligung.
V. l. S. Ganbaatar, O. Tuvdendorj, P. Schaller
Entwicklung und
Beschäftigung
Im Chinggis-Khaan-Hotel in Ulaanbaatar fand
am 13. und 14. September die Konferenz „Entwicklungsmöglichkeit – Beschäftigung"
und die „Jobfair 2011" statt.
Hauptorganisatoren der Veranstaltung waren die Mongolisch-Deutsche Brücke (MDB)
und das Nationalkomitee für die Umsetzung des Regierungsprogramms zur
Beschäftigungsförderung.
Zu den Mitorganisatoren gehörten das Ministerium für Arbeit und Soziale
Sicherheit, der Regierungsrat für die Zusammenarbeit mit im Ausland lebenden
Bürgern, die Zentrale Arbeitsagentur der Mongolei, der Vereinigte Mongolische
Arbeitgeberverband und das Zentrum für Internationale Migration und Entwicklung
(CIM).
Als Hauptsponsor fungierte die Monnis-Unternehmensgruppe.
Nach der Eröffnung durch den Vorstandsvorsitzenden der „Brücke" Dr. O.
Tserenchimed wandten sich der Vizeminister für Arbeit und Soziale Sicherheit D.
Nyamkhuu und der Präsident der MDB Ts. Batmunkh an die Teilenehmer im
vollbesetzten Konferenzsaal des Hotels.
S. Dambii, stellvertretender Abteilungsleiter Regulierung der
Beschäftigungspolitik im Arbeitsministerium sprach über aktuelle und zukünftige
Ziele und Pläne im Rahmen des Jahresprogramms zur Beschäftigungsförderung. Dabei
zeigte er die mannigfaltigen Möglichkeiten auf, im Umweltschutz, im Bergbau, im
Pflanzenanbau und in der Leichtindustrie Arbeitsplätze mit den entsprechenden
Ausbildungsförderungsprogrammen zu schaffen. „Zur Reformierung des
Vermittlungsverfahrens für Arbeitssuchende" sprach der Leiter der Arbeitsagentur
A. Zangad, gleichzeitig Informationen und Antragsformulare im Internet
anbietend:
Jobbörse 2011
Die Zahl der vertretenen Firmen, darunter Unitel, die Nomin Holding und MAK (Mongolische Gold Corporation) sowie die der Besucher belegten eindrucksvoll die Ausweitung der Jobbörse zu einem weithin genutzten Forum zur Anbahnung von Beschäftigungsverhältnissen und Geschäftskontakten.
„Wirtschaftstag Mongolei"
Der „Wirtschaftstag Mongolei" im Rahmen der
Asien-Pazifik-Woche am 13. September im Roten Rathaus wurde gemeinsam
organisiert vom Mongoleiforum, der mongolischen Botschaft in Berlin und dem
German Global Trade Forum.
Aus der Mongolei waren Vertreter von 14 Baufirmen und fünf Bergbauunternehmen
angereist. Vorträge hielt u. a. der Präsident des Verbandes der mongolischen
Bauunternehmer M. Batbaatar.
Wann bekomme ich meine 1,5
Millionen?
Diese Frage stellen sich viele Mongolen,
nachdem Ministerpräsident S. Batbold geäußert hatte, jeder Mongole werde in den
Genuss der 1,5 Millionen Tugrug kommen, die bei den Wahlen 2008 versprochen
worden waren.
Aber in welcher Form?
Ökonomen warnten von Anfang an vor Barauszahlungen. Das würde die Inflation
anheizen.
Nun soll das Geld (ein Teil wurde bereits aus dem eigens eingerichteten
Bevölkerungsentwicklungsfonds ausgezahlt, ein Teil fließt in Studienbeihilfen)
als zinsgünstige Kredite für den Erwerb von Wohnungen verwendet werden.
Mehr Disziplin im
Straßenverkehr
Ab dem 14. September veröffentlicht das
Führungszentrum für den Straßenverkehr die Fahrzeug- und Ausweisnummern der
Fahrzeugführer, die Verkehrsregeln missachten, damit Menschen gefährden und zur
Behinderung des Verkehrsflusses beitragen.
Häufigste Regelverstöße betreffen das Überfahren von Kreuzungen bei Rot und zu
schnelles Fahren.
Allein die Androhung der Veröffentlichung habe zu einer Reduzierung der Verstöße
geführt: Am 07. September wurden in Ulaanbaatar 737 Fahrer und Fahrerinnen
gestoppt, die bei Rot die Kreuzung überfuhren, am 08. waren es nur noch 510.
Anders sieht es bei Geschwindigkeitsüberschreitungen aus. Am 07. September waren
es 608 Fahrer, die von den Verkehrspolizisten an den Straßenrand gewunken
wurden.
Khurts-Verhandlung in Berlin
Die Verhandlung gegen B. Khurts, der wegen
Entführung und schwerer Körperverletzung angeklagt ist, soll am 24. September,
anderen Quellen zufolge am 24. Oktober, in Berlin beginnen.
Die Kinder des entführten D. Enkhbat, sein Bruder und der Chefs des Unternehmens
„Tsagaan Shonkhor" B. Enkhtaivan werden dem Vernehmen nach in Berlin erwartet,
um gegen B. Khurts auszusagen.
Neun Goldmedaillen für
mongolische Judoka
Beim diesjährigen Judoweltcup-Wettbewerb „Chinggis-Khaan
2011" in Ulaanbaatar gewannen mongolische Sportlerinnen und Sportler neun
Goldmedaillen und belegten damit den ersten Platz in der Mannschaftswertung vor
Südkorea mit vier Goldmedaillen und Slowenien (1 Goldmedaille).
Insgesamt hatten 164 Sportler aus 22 Ländern den Kampf um die Medaillen in
jeweils sieben Gewichtsklassen aufgenommen.
Miss Mongolia 2005
Miss Mongolia 2011
16 Frauen und Mädchen hatten es in den
diesjährigen Endausscheid um den Titel „Misss Mongolia 2011" im ASA-Zirkus
geschafft.
Der Wettbewerb wird jedes vom „Miss Mongolia" – Verband organisiert.
U. Tugsuu konnte sich nach zwei Tagen auf dem Laufsteg am 16. September über
eine Million Tugrug und den Titel „Schönste Frau der Mongolei" freuen.
Blick zum Bogd Uul und zum ASA-Zirkus, ehemaliger Staatszirkus
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Last Update: 02. Januar 2023