Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Präsident und Kanzlerin stellen sich den Fragen der Medien
„Ein Gespräch unter
Freunden"
Bundeskanzlerin Angela Merkel
wertete den Staatsbesuch von Präsident Tsakhiagiin Elbegdorj als „ganz wichtigen
Besuch für Deutschland".
Sie betonte die Bedeutung der ersten strategischen Rohstoffpartnerschaft, die
Deutschland mit der Mongolei im vergangenen Jahr abgeschlossen hatte und die
„extrem gute Zusammenarbeit" nicht nur in Kultur und Wissenschaft, sondern auch
bei der Friedenssicherung in Afghanistan. 160 mongolische Soldaten sicherten das
deutsche Camp am Flugplatz Faizabad.
„Wir haben ein Gespräch unter Freunden geführt", so die Kanzlerin gleich zu
Beginn der Pressekonferenz im Kanzleramt am 29. März.
Begleitet von vier Abfangjägern der Luftwaffe war das Flugzeug mit dem
mongolischen Staatsgast an Bord am Nachmittag des 28. März in Berlin-Tegel
gelandet.
Am folgenden Morgen empfingen Bundespräsident Joachim Gauck und seine
Lebensgefährtin Daniela Schadt Ts. Elbegdorj und seine Frau Khajidsurengiin
Bolormaa im Schloss Bellevue. Nach dem Eintrag ins Gästebuch ging es weiter zum
Hauptsitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, wo Prof. Dr. Hermann Parzinger
die Gäste begrüßte und sich ein lebhaftes Gespräch über die deutsch-mongolischen
Wissenschaftsbeziehungen entwickelte. Prof. Klaus Sagaster von der Uni Bonn, Dr.
Klaus Koppe aus Leipzig und Dr. Uta Schöne aus Berlin baten den Präsidenten um
Unterstützung bei der Erhaltung der Mongolistik als Studienfach in Deutschland,
was dieser gern zusagte.
In Erwartung der Staatsgäste. 29.03.12. Schloss Bellevue
Im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Elbegdorj und dem Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Philipp Rösler stand die Umsetzung des Regierungsabkommens über die Zusammenarbeit im Rohstoff-, Industrie- und Technologiesektor vom Oktober 2011.
Vertragsunterzeichnung. V.l. B. Enebish
Am selben Tag fand
die erste Sitzung der deutsch-mongolischen Regierungsarbeitsgruppe Rohstoffe
statt. Die zweite wird im September dieses Jahres in Ulaanbaatar abgehalten.
Die Mongolei will ihre Energieabhängigkeit vom Ausland verringern und hofft
dabei auf Technologien zur Kohleverflüssigung und auf erneuerbare Energien.
Es sei ein gutes Signal, dass gerade heute der Generaldirektor von „Erdenes
Tavan Tolgoi" JSC Baasangombogiin Enebish und Vertreter großer deutscher
Unternehmen wichtige Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet hätten, so Rösler.
Auch beim Treffen mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit im Roten
Rathaus von Berlin ging es um die traditionell guten Beziehungen zwischen
Deutschland und der Mongolei.
Staatsbankett. Das Gastgeberpaar mit den Ehrengästen aus der Mongolei. In der
Mitte die Pianistin des Abends
Am Abend des ersten Besuchstages hatten der Bundespräsident und seine Lebensgefährtin zu einem Staatsbankett ins Schloss Bellevue geladen. Zu den 130 Gästen gehörten der Honorargeneralkonsul der Mongolei Dirk Pfeil, die Künstler Ershuugiin Otgonbayar, E. Bolormaa und D. Sosorbaram, die Ethnologin und Autorin Dr. Amelie Schenk, Kulturbotschafter Prof. Dr. Bernhard Wulff, die Bundestagsabgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann und Philipp Mißfelder, Entwicklungsminister Dirk Niebel, der Bürgermeister von Schönefeld Dr. Udo Haase und natürlich die Botschafter I. E. B. Davaadorj und Dr. h.c. P. Schaller.
Der mongolische Botschafter und seine Frau entbieten den Ersten Paaren
Deutschlands und der Mongolei ihre Grüße
In seiner Rede vor
dem Bundestag am 30. März betonte Elbegdorj die Freiheit als hohes Gut und
bedankte sich bei den Deutschen für ihren Beitrag als Großinvestoren bei der
Demokratieentwicklung in seinem Heimatland.
Außer nach Berlin führte die Reise den mongolischen Präsidenten und seine
Begleiter nach Hamburg und Düsseldorf. In Hamburg hielt er die Festansprache
anlässlich des 92. Ostasiatischen Liebesmahls, zu dem der designierte Deutsche
Bank-Chef (im Duo mit Anshu Jain) und OAV-Vorstandsvorsitzende Jürgen Fitschen
geladen hatte. In Düsseldorf besuchten die mongolischen Gäste das Unternehmen
ThyssenKrupp Steel Europe AG.
Am Morgen des 02. April (Ortszeit) wird der Präsident in Ulaanbaatar
zurückerwartet.
Zur Delegation des mongolischen Präsidenten gehörten Außenminister G.
Zandanshatar, der Minister für Wege, Transport und Stadtentwicklung Ts. Dashdorj,
die Mitglieder der Großen Staatsversammlung O. Chuluunbat und L. Bold, der
stellvertretende Minister für Mineralische Rohstoffe und Energie Ts. Garamjav,
die Präsidentenberater P. Tsagaan und L. Purevsuren sowie Unternehmer,
Wissenschaftler, Künstler und Medienvertreter.
Sie freuen sich, ihr Staatsoberhaupt persönlich begrüßen zu können
Präsident Elbegdorj
reist nach Kirgistan
Vom 03. - 06. April wird Präsident
Ts. Elbegdorj auf Einladung von Präsident A. Atambaev einen offiziellen
Staatsbesuch in Kirgistan absolvieren.
Außer mit dem Präsidenten wird Elbegdorj mit dem Vorsitzenden des Parlaments und
mit Ministerpräsident O. Babanov zu Gesprächen zusammentreffen.
Außerdem sind ein Mongolisch-Kirgisisches Wirtschaftstreffen in Bischkek und
Begegnungen mit mongolischen Studenten geplant.
Polarsternorden für
Minister Niebel
Für seine Verdienste als Initiator
für die deutsch-mongolische Rohstoffpartnerschaft konnte Entwicklungsminister D.
Niebel am 29. März aus der Hand von Präsident Elbegdorj den Polarsternorden, die
höchste Auszeichnung der Mongolei für ausländische Staatsbürger, entgegen
nehmen.
Deutsch-Mongolische
Regierungsverhandlungen
Nach den deutsch-mongolischen
Regierungsverhandlungen am 26. und 27. März in Bonn erklärte der Bundesminister
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, die Mongolei
und Deutschland konzentrierten ihre entwicklungspolitische Zusammenarbeit in
Zukunft auf nachhaltiges Rohstoffmanagement, Biodiversität und Energieeffizienz.
Die Rohstoffpartnerschaft zwischen beiden Ländern habe zum Ziel, die Teilhabe
der mongolischen Bevölkerung am Wirtschaftswachstum zu stärken und dabei das
Ökosystem und die biologische Vielfalt zu erhalten.
Wahlgesetz in
Teilen verfassungswidrig
Am 28. März veröffentlichte das
Verfassungsgericht seine Entscheidung bezüglich der Klagen von Bürgern und des
Präsidentenvetos gegen Teile des neuen Wahlgesetzes.
Danach widerspräche die Möglichkeit, gescheiterte Direktkandidaten auf
Parteienlisten zu wählen, den entsprechenden Bestimmungen der Verfassung.
Die große Staatsversammlung werde sich nach dem Beginn der
Frühjahrssitzungsperiode mit der Entscheidung befassen.
Zivilcourage-Grüne
Partei wurde Mitglied im Weltverband der grünen Parteien
Auf dem 3. Kongress des
Weltverbandes der grünen Parteien (Global Greens) vom 29. März bis zum 01. April
in Dakar (Senegal) wurde die Zivilcourage-Grüne Partei der Mongolei als
Vollmitglied aufgenommen.
Zuvor war die Partei nach dem Einreichen von Programm und Statut beim Obersten
Gericht der Mongolei neu registriert worden.
Führungsmannschaft
der ZCGP gewählt
Bis in die Morgenstunden des 01.
April tagten die 210 Mitglieder des Nationalkomitees (künftig Politischer Rat)
der Zivilcourage-Grüne Partei, ehe die Führungsmannschaft der kürzlich beim
Obersten Gericht der Mongolei registrierten Partei gewählt war. Mit drei
Vorsitzenden (S. Oyun, D. Enkhbat und dem Vorsitzenden der IHK S. Demberel, den
zwei Vizevorsitzenden M. Khurelsukh und (neu) M. Bat-Yalalt, seines Zeichens
Vorsitzender der Bürgerbewegung „Ehrliche Justiz" sowie sechs Sekretären verfügt
die Partei über das zahlenmäßig größte Führungsteam aller politischen Parteien
in der Mongolei.
15 neue
Fleischfabriken für die Mongolei
Mit Hilfe eines
300-Millionen-US-Dollar-Kredits der chinesischen Regierung sollen im kommenden
Jahr 15 neue Fleischfabriken, die höchsten internationalen Standards genügen,
errichtet werden.
Am 29. März begannen die vom Landwirtschaftsministerium veranlassten
Ausschreibungen.
Zählmaschine
Erste
Wählerstimmenzählmaschinen in Ulaanbaatar eingetroffen
Am 31. März sind die ersten 700
Zählmaschinen in Ulaanbaatar angekommen.
Die Maschinen selbst stammen aus den USA, die Bedienungsanleitungen aus Kanada.
(Warum? buu med).
Jede dieser Maschinen kostet 3 000 USD und kann auch bei folgenden Wahlen
eingesetzt werden.
Hun
Unter diesem Titel
präsentiert E. Otgonbayar vom 30. März bis zum 26. Juli seine neue Ausstellung
in der Zuraggalerie in Berlin-Kreuzberg.
Das Gemälde „Hun" (Khun –Mensch), Acryl auf Leinwand, entstand zwischen 2010 und
2012 und verfügt über die stolzen Maße von 6,60 x 2,17 Meter. 20 000 figürliche
Darstellungen von Menschen und Tieren hat Otgo auf seinem Werk untergebracht.
„Steppenkrieger"
Die Ausstellung „Steppenkrieger.
Reiternomaden des 7. – 14. Jahrhunderts aus der Mongolei" im LVR-Landesmuseum
Bonn kann zwar noch bis zum 29. April besucht werden, doch nur noch bis zum 01.
April konnten die einzigartigen Kleidungsstücke (Seidenkaftan und Wolldeel) aus
mongolischen Felsspaltengräbern begutachtet werden.
Die empfindlichen Gewänder mussten aus konservatorischen Gründen zurück ins
Labor des Instituts für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften der
Fachhochschule Köln.
Hier werden die beiden textilen „Sensationen" aus dem 10./11. Jahrhundert
abschließend konservatorisch behandelt.
Sumo
Yokozuna Hakuho M.
Davaajargal hat das Frühjahrsturnier der Sumoprofis vom 11. bis zum 25. März in
Osaka mit 13:2 gewonnen.
Zweiter wurde Sekiwake Kakuryu M. Anand, der am 28. März auf Beschluss des
japanischen Sumoringerverbandes zum Ozeki erhoben wurde.
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Last Update: 02. Januar 2023