Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Gouverneure
bestätigt
Am 19. Dezember hatten 20
Aimagvorsitzende ihre Bestätigung durch Ministerpräsident N. Altankhuyag in der
Tasche, gestritten wird nun nur noch im Mittelgobi(Dundgov‘)-Aimag.
Der Oberbürgermeister von Ulaanbaatar E. Bat-Uul konnte bisher fünf von neun
Stadtbezirksvorsitzenden die Ernennungsurkunden überreichen. In Bayanzurkh,
Nalaikh, Bayangol, Sukhbaatar und in Khan-Uul konnten sich die DP-Kandidaten
durchsetzen. In Chingeltei, Songinokhairkhan und Bagakhangai streiten jeweils
zwei MVP-Kandidaten um die Posten der Stadtbezirksbürgermeister, in Baganuur die
Kandidaten von DP und MVP.
Der ehemalige Vorsitzende der Stadtbezirksversammlung von Baganuur R. Unurjargal
und sein Sekretär M. Davaasuren (beide MVP) haben am 20. 12. für einen Eklat
gesorgt – als um 15.30 Uhr die erste Stadtbezirksverordnetenversammlung beginnen
sollte, fanden die Mitglieder die Versammlungsräume versiegelt vor, Unurjargal
und Davaasuren waren mit dem Siegel und den Mandaten der DP-Verordneten
„geflüchtet". Der von der Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung gewählte
Vorsitzende B. Byambadorj konnte so noch immer nicht offiziell sein Amt
antreten.
Jetzt wurde das Gericht beauftragt, für die ordnungsgemäße Übergabe des Siegels,
der Schlüssel und der entwendeten Dokumente zu sorgen.
MVP-Fraktion
offiziell gegründet
Der Vorsitzende der MVP und
Mitglied der Großen Staatsversammlung U. Enkhtuvshin hat auf der Sitzung am 21.
Dezember offiziell die Fraktionsgründung verkündet und N. Enkhbold als
Fraktionsvorsitzenden benannt.
Der Fraktion gehören 25 Mitglieder an.
Der Vorsitzende der Staatsversammlung Z. Enkhbold konstatierte, die
MVP-Abgeordneten hätten jetzt offiziell Fraktionsstatus und würden ab nächster
Woche hoffentlich an der Arbeit der Ausschüsse teilnehmen.
Auszahlung von 340
000 Tugrug angekündigt
Der Minister für
Bevölkerungsentwicklung und Soziale Sicherheit S. Erdene hat angekündigt, ab dem
24. Dezember würden die restlichen 340 000 Tugrug der versprochenen Million
(Wahlen 2008) an Rentner und Menschen mit Behinderungen ausgezahlt werden.
Im nächsten Jahr soll die Auszahlung landesweit fortgesetzt werden. Die
Innovationsregierung hätte entsprechenden Beschlüssen zugestimmt.
D. Arvin in DP
eingetreten
Die zum vierten Mal (mit einer
Unterbrechung von 2008-2012) in die große Staatsversammlung gewählte D. Arvin
hat am 20. Dezember aus der Hand des DP-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten N.
Altankhuyag das Mitgliedsbuch der DP entgegen genommen, nachdem sie wenige Tage
zuvor erklärt hatte, die MVP (für die sie ihr Mandat gewonnen hatte) verlassen
zu wollen. „Diese Partei ist nicht mehr meine politische Heimat. Sie macht
Politik nur für die Wohlhabenden. Auf dem Lande werden nicht die nötigen Brunnen
gebaut, in den Jurtensiedlungen keine Schulen und Kindergärten". Außerdem hätte
sie die DP in für sie schwierigen Zeiten unterstützt, von der MVP könnte sie das
nicht sagen. Konkrete Namen oder konkrete Programmpunkte, die die MVP
vernachlässigt hätte, wollte sie nicht nennen.
Auf die Frage von Journalisten, ob es stimme, dass Altankhuyag ihr einen
Minister- oder Botschafterposten angeboten habe, meinte sie, die
Koalitionsregierung sollte weiter regieren. Sie wünsche keinen Austritt der
MRVP-Minister. (Kurzzeitig war spekuliert worden, Arvin würde in die MRVP
eintreten).
Damit hat sich die Zahl der DP-Abgeordneten auf 33 erhöht, die der MVP auf 25
verringert.
Aus der
Regierungssitzung
Auf der außerordentlichen Regierungssitzung am 19.12. wurde eine
Vereinbarung über die Modalitäten der Ausgabe von Staatsanleihen zwischen der
Mongolbank und den Ministern für Finanzen und wirtschaftliche Entwicklung Ch.
Ulaan und N. Batbayar beschlossen.
Außerdem wurde der Chef der Zentralen Zollbehörde D. Tseveenjav seines Postens
enthoben, zum provisorischen Leiter wurde O. Ganbat berufen. Auch der Chef der
zentralen Zollbehörde B. Battumur muss seinen Platz räumen. Er wird vorläufig
ersetzt durch T. Batmagnai.
Auf der regulären Regierungssitzung am 22. Dezember beschlossen die Mitglieder
die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte in mongolischen Unternehmen, Behörden
und Organisationen auf 5 % der Belegschaft zu begrenzen. Eventuell notwendige
Ausnahmen im Gesundheitswesen, insonderheit im Diagnosebereich, sollen von
Ministerin Udval geprüft werden.
Die Arbeitserlaubnisscheine der bisher im Bergbau, im produzierenden Gewerbe und
im Gesundheitswesen tätigen Ausländer werden bis zum März 2013 verlängert.
Gegenwärtig wurden für 22 284 ausländische Arbeitskräfte aus 103 Ländern
Arbeitserlaubnisscheine erteilt. 70 % von ihnen kommen aus der VR China, 8 % aus
Nordkorea, 3 % aus Russland und je 2 % aus Südkorea, Vietnam, den USA und
Australien. Ausländer sind hauptsächlich im Bauwesen, im Bergbau, in der
Logistik sowie im Bildungswesen beschäftigt.
MRVP-Minister
bleiben in der Regierung
Auf der Tagung des
Geschäftsführenden Büros der MRVP am 19.12. ging es nicht nur um die weitere
Unterstützung für den Parteivorsitzenden, sondern auch um die Frage,
Regierungsbeteiligung ja oder nein?
MRVP-Generalsekretär G. Shilegdamba erklärte, es hätte durchaus Gründe gegeben,
eine Regierungsbeteiligung zu hinterfragen: die Behinderungen der
MRVP-Kandidaten bei den Kommunalwahlen, MRVP-Kandidaten seien von den Listen
gestrichen worden u. ä., alles Indizien für politische Verfolgung.
„In diesem Licht sehen wir auch die juristische Verfolgung unseres Vorsitzenden,
den wir nach wie vor unterstützen".
Unsere Mitarbeit in der Innovationsregierung bietet Möglichkeiten der
Mitgestaltung auf allen Ebenen, außerdem können wir Verstöße gegen das
Wahlgesetz oder gegen die Würde des Menschen wirkungsvoller anprangern.
Enkhbayar
nach Zaisan verlegt
Der Vorsitzende der MRVP,
Expräsident N. Enkhbayar wurde am 21. Dezember aus dem Regierungskrankenhaus
(Krankenhaus Nr. 2) in die Haftanstalt auf dem Zaisan-Hügel verlegt.
In drei Instanzen war das Urteil gegen ihn jeweils abgemildert worden.
Das Oberste Gericht hatte kürzlich zwei Anklagepunkte für gegenstandslos erklärt
und die Haftstrafe noch einmal von vier auf 2,6 Jahre reduziert.
Seine Frau O. Zolmon, erklärte, ihr Mann sei in einen Hungerstreik getreten, da
er fürchte, vergiftet zu werden.
Unterstützer aus der MRVP haben das Polizeifahrzeug mit Enkhbayar bis zum
Gefängnis auf dem Zaisan begleitet und lautstark gegen die Haft für ihren
Vorsitzenden protestiert.
Ehrung für S. Luvsanvandan. Foto AdW
S. Luvsanvandan
(1932-1992) gewürdigt
In diesem Jahr wäre der
namhafte mongolische Literaturwissenschaftler Sonomyn Luvsanvandan 80 Jahre alt
geworden.
Aus diesem Anlass fand in Ulaanbaatar eine wissenschaftliche Konferenz statt,
auf der Akademiemitglied D. Tumurtogoo über den Beitrag Luvsanvandans für die
internationale Mongolistik sprach, andere Vorträge widmeten sich dem Beitrag S.
Luvsanvandans zur mongolischen Literaturforschung oder zur mongolischen
Kunst-und Kulturwissenschaft.
Im Rahmen der Konferenz wurde der mit internationalen Preisen geschmückte
Opernsänger E. Amartuvshin mit dem „S. Luvsanvandan-Grand Prix 2012"
ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1 Million Tugrug dotiert.
An der Veranstaltung nahmen neben der Ministerin für Kultur, Sport und Tourismus
und Mitglied der Großen Staatsversammlung Ts. Oyungerel auch der Sohn von
Luvsanvandan Außenminister und Mitglied der Großen Staatsversammlung Lu. Bold,
der Vizepräsident der AdW T. Dorj sowie der Direktor des Instituts für Sprache
und Literatur der AdW L. Bold teil.
Jahresendbaum auf dem Sukhbaatarplatz in Ulaanbaatar
Neujahrsfeierlichkeiten für alle Hauptstädter
Die Ulaanbaatar-Stadtverwaltung
hat beschlossen, die diesjährigen Neujahrsfeierlichkeiten als Bürgerfest, in das
auch die Gerviertelbewohner stärker als in den vergangenen Jahren miteinbezogen
werden sollen, zu gestalten.
Der Regierende Bürgermeister von Ulaanbaatar E. Bat-Uul hatte alle Amtsträger
eingeladen, die Jahresabschlussfeste in den Verwaltungen nicht auf
Stadthaushaltskosten zu begehen, das Geld dafür auszugeben, in jedem Duureg und
auch in den Gervierteln Jahresabschlussbäume (zu vergleichen mit unseren
Weihnachtsbäumen) aufzustellen und Feste für die Bewohner zu organisieren.
Am 16. Dezember wurden in einer feierlichen Zeremonie die Lichter am zentralen
Festbaum auf dem Sukhbaatarplatz angezündet, wenig später die an den Bäumen in
den Duuregs.
Für den 26. Dezember hat die Stadtverwaltung 1 000 Kinder aus den ärmsten
Familien und Kinder mit Behinderungen zu einer Jahresabschlussfeier eingeladen,
auf der Süßigkeiten und Geschenke verteilt werden.
Bat-Uul höchstpersönlich will am 31. Dezember mit den Hauptstädtern auf dem
Sukhbaatarplatz das alte Jahr verabschieden und gemeinsam mit den Bürgern die
ersten Schritte ins Jahr 2013 gehen.
NOK-Wahl
Nach Rechenschafts- und
Finanzprüfbericht wählten die 90 Delegierten aus den Sportverbänden, den
Olympischen Räten der Aimags und Duuregs sowie der Medaillengewinner bei
Olympischen Spielen am 19. Dezember die Mitglieder des Exekutivrates und den
Präsidenten des NOK.
Nachdem Generalstaatsanwalt D. Dorligjav seine Kandidatur zurückgezogen hatte,
setzte sich Amtsinhaber D. Zagdsuren gegen den Ersten Vizepräsidenten des NOK D.
Bayasgalan durch.
Zum Ersten Vizepräsidenten wurde Generalstaatsanwalt D. Dorligjav, zu
Vizepräsidenten Ts. Damdin, J. Khatanbaatar und E. Munkh-Ochir gewählt. Von den
18 Kandidaten für die Geschäftsführung des NOK hatten Bayasgalan und
Jargalsaikhan verzichtet, die Mitglieder der Großen Staatsversammlung S. Batbold,
D. Arvin und Kh. Battulga waren nicht zur Wahlversammlung erschienen und fanden
keine Berücksichtigung. Die Geschäftsführung besteht aus neun Personen:
Parlamentsmitglied B. Bat-Erdene (Sport-Management), Parlamentsmitglied Ts.
Davaasuren (Eislauf), J. Khatanbaatar (Sportmedizinischer Dienst), E.
Munkh-Ochir (Sportschießen), Ts. Damdin (Ringen), D. Sugar (Dame), D. Dorligjav
(Judo), L. Khaltar (Gymnastik), Ch. Zorigbaatar (Leichtathletik).
Sportler des Jahres
2012
Offenbar wegen der NOK-Tagung
wurde die Auszeichnung mit dem „Börte Chono-Pokal" für die besten mongolischen
Sportler des Jahres 2012, der eigentlich am 20. übergeben werden sollte,
verschoben.
Die mongolischen Sportjournalisten, die ursprünglich nur bis zum 17. abstimmen
sollten, können nun noch bis zum 24. ihre Stimme abgeben.
Die Sportgala werde wahrscheinlich am 25. oder 26. stattfinden.
Uns stört die Kälte nicht ...
Winter 2012/13
Der vorausgesagte sehr kalte und
sehr schneereiche Winter ist bereits Wirklichkeit geworden. (Am frühen Abend des
23.12. herrschten in Ulaanbaatar minus 33 Grad).
Die Verantwortlichen für die Energieversorgung der Hauptstadt räumten
Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Fernwärme und Strom ein. Die
Spitzenzeiten lägen zwischen 19:00 und 21:00 Uhr.
Im Unterschied zu den vergangenen Jahren würden jedoch Reparaturbrigaden nicht
acht Stunden am Tag im Einsatz sein, sondern Tag und Nacht, da mehr Havarien an
Stromleitungen und in den Kraftwerken erwartet würden.
Mongolei.de/news wünscht allen Lesern friedliche, erholsame Weihnachtsfeiertage und einen guten Start ins Jahr 2013.
„Neues aus der Mongolei" können Sie wieder am 13. Januar 2013 lesen. R. B.
Containerbahnhof Ulaanbaatar
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Last Update: 02. Januar 2023