Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Dreier-Koalition
beschlossen
Nach mehrtägigen
Koalitionsverhandlungen, in die mit kurzer Zeitverzögerung auch die
Zivilcourage-Grüne Partei (ZCGP) einbezogen wurde, steht fest: Die Mongolei soll
bis 2016 aus einer Koalition von DP, MRVP/MNDP und Zivilcourage-Grüne Partei
regiert werden.
Ein entsprechendes Dokument haben Kh. Battulga für die DP, Ch. Ulaan für die
MRVP/MNDP und S. Demberel für die ZCGP unterzeichnet.
Danach soll sich die Regierung zu 75 Prozent aus DP und ZCGP und zu 25 Prozent
aus MRVP/MNDP zusammensetzen.
Am Mittag des 22. Juli hat die 40. Tagung des Nationalrates der DP, an der 150
der 228 Mitglieder sowie die neugewählten DP-Abgeordneten teilnehmen, begonnen
und wird zur Stunde hinter verschlossenen Türen fortgesetzt.
Gegen 20.00 Uhr am heutigen Sonntag ist die 40. Nationalratssitzung der DP zu
Ende gegangen.
Die Mitglieder haben schließlich den Beschlüssen im Zusammenhang mit der Bildung
einer Koalitionsregierung zugestimmt.
Die erste Sitzung der Großen Staatsversammlung mit der Wahl ihres Vorsitzenden
soll nun am 23. Juli, 11.00 Uhr, beginnen – sofern die MVP-Kollegen nicht anders
entscheiden.
MVP-Parteigebäude
MVP
boykottiert Parlamentssitzung
Die MVP-Fraktion sah sich
außerstande an der ersten Sitzung der Großen Staatsversammlung am 20. Juli, auf
der der Vorsitzende und der Ministerpräsident gewählt werden sollten,
teilzunehmen.
Die Wahl des Vorsitzenden hätte mit ihr abgesprochen werden müssen. Immerhin
könnte nach Stichwahlen und der endgültigen Entscheidung im Uvurkhangai-Aimag
die Zahl der MVP-Abgeordneten auf 29 steigen.
Daraufhin bildeten die in der Staatsversammlung vertretenen Parteien am 21. Juli
eine Arbeitsgruppe, um einen Ausweg aus dieser ersten Krise zu finden.
Am 23. will die MVP-Fraktion ihre Entscheidung über ihre Teilnahme an der
Sitzung verkünden.
L. Erdenechimeg
zur Vorsitzenden der Frauenparlamentariergruppe gewählt
Luvsangiin Erdenechimeg (DP),
Geschäftsführerin des Kosmetik- und Pharmaziehandelsunternehmens Monos Pharma
Trade Co., Ltd, wurde am 21. Juli zur Vorsitzenden der Frauengruppe in der
Großen Staatsversammlung gewählt.
Bei den Wahlen zur Großen Staatsversammlung am 28. Juni gelang neun Frauen der
Einzug ins Parlament: Fünf von der DP, zwei vom Bündnis „Gerechtigkeit" (MRVP/MNDP)
und je eine von der MVP und der Zivilcourage-Grüne Partei.
Die Wahl gilt für ein Jahr, dann wird eine neue Vorsitzende gekürt.
Die Frauen wollen vor allem bei der Interessenvertretung von Müttern, Kindern,
behinderten Menschen, auf dem Gebiet der Gesundheitsfürsorge und Sozialpolitik
zusammenarbeiten.
Unabhängige
bildeten Parlamentsgruppe
Die drei in die Staatsversammlung gewählten unabhängigen Kandidaten Ts.
Davaasuren (ehemals MVP), Gewerkschaftspräsident S. Ganbaatar und Kh.
Bolorchuluun haben sich in einem „Rat" zusammengeschlossen und wollen, je nach
Übereinstimmung mit den eigenen politischen Programmen, die im Parlament
vertretenen Kräfte unterstützen.
„Im Grunde wählt das Volk 76 unabhängige Vertreter", so S. Ganbaatar.
„Der Erste Flügel
der Volkspartei"
Am 19. Juli wandte sich eine
Gruppe von MVP-Mitgliedern in einem offenen Brief an den Parteivorsitzenden und
Ministerpräsidenten S. Batbold.
Darin fordern sie Batbold, Generalsekretär Khurelsukh und den gesamten
Führungsrat auf, die politische Verantwortung für die Niederlage bei den Wahlen
zur Großen Staatsversammlung und zur Stadtverordnetenversammlung Ulaanbaatars zu
übernehmen.
In der Legislaturperiode 2008 bis 2012 hätte die MVP 45 der 76 Abgeordneten und
39 der 45 Stadtverordneten gestellt. Jetzt seien es noch 25 bzw. zehn.
Unser Ziel ist es, die Partei im Interesse der Entwicklung des Landes zu alter
Stärke zurückzuführen.
Wir fordern die Einberufung des 27. Parteitages spätestens bis zur ersten
Septemberwoche dieses Jahres, heißt es weiter in dem Schreiben.
Bis zum 24. Juli werde eine Antwort Batbolds erwartet.
Neuer
MVP-Vorsitzender
Der über die Parteiliste in die
Staatsversammlung gewählte MVP-Generalsekretär U. Khurelsukh hat unmittelbar vor
Ablegung des Amtseids um seine Ablösung vom Posten des Generalsekretärs gebeten.
Sein Nachfolger wird voraussichtlich der Präsident der MVP-Jugendorganisation
Oyun-Erdene.
Zum neuen Vorsitzenden der Partei soll U. Enkhtuvshin gewählt werden.
Auf der Sitzung der MVP-Fraktion am 16. Juli kürten die Abgeordneten N. Enkhbold
zu ihrem Vorsitzenden.
Die endgültige Entscheidung über Parteivorsitz und Generalsekretär fällt auf der
Führungsratssitzung, die nun am 24. Juli stattfinden soll.
Zunächst hatte der Führungsrat seine Sitzung auf den Herbst verschieben wollen.
Erneute
Verschiebung des Enkhbayar-Prozesses
Wegen einer schweren Erkrankung
des Kindes seiner Verteidigerin O. Saingerel wurde der für den 18. Juli
anberaumte Verhandlungsbeginn auf den 31. Juli verschoben.
Die neuen Ehrenbürger von Bayangol mit Botschaftsrat Bolor und
Stadtbezirksbürgermeisterin Amgalan
10.
Deutsch-Mongolisches Volksfest in Waßmannsdorf
„Begegnungen zwischen den Menschen
gehören zu den besten Voraussetzungen für Völkerfreundschaft und friedliches
Zusammenleben." So oder so ähnlich formulierten es alle Redner zur Eröffnung des
diesjährigen deutsch-mongolischen Volksfestes in Waßmannsdorf, einem Ortsteil
von Schönefeld bei Berlin.
Seit 15 Jahren verbindet Schönefeld und Bayangol in Ulaanbaatar ein
Partnerschaftsvertrag. Regelmäßige Besuche trugen und tragen zum immer besseren
Verstehen des jeweils anderen bei, es entstanden persönliche Freundschaften, die
sich nicht nur beim Feiern bewähren
Khukh Mongol
Botschaftsrat Ts.
Bolor, die Stadtbezirksbürgermeisterin von Bayangol L. Amgalan und der
Bürgermeister von Schönefeld Dr. U. Haase begrüßten die deutschen und
mongolischen Gäste, die auf dem Sportplatz in Waßmannsdorf einen heiteren,
sonnigen und spannenden Festtag erleben konnten.
Nachdem Frau Amgalan Bürger der Gemeinde Schönefeld für ihr langjähriges
Engagement und ihren Beitrag, die deutsch-mongolische Zusammenarbeit und
Freundschaft zu vertiefen, ausgezeichnet hatte, eroberten die Musiker und Sänger
der mongolischen Folkloreband „Khukh Mongol" die Bühne und begeisterten junge
und ältere, Alt- und Neumongoleifreunde mit Obertongesängen, Lang- und
Kurzliedern.
Einer wird gewinnen
Den Höhepunkt des
Festes bildete wie bei den Naadamfeiern in Ulaanbaatar, den Aimags und Sums das
traditionelle mongolische Ringen. Nicht nur die mongolischen Zuschauer
verfolgten gebannt die Kämpfe der 12 Starter und feuerten „ihre" Favoriten
lautstark an.
Doch nicht nur Musiker, Tänzer, Ringer, Reiter sorgten für die Unterhaltung der
Gäste. Besonders beliebt bei den Kindern war die bunte Hüpfburg und auch ein
Kurzlehrgang im Bogenschießen zog Interessenten an.
Volksfest in Waßmannsdorf
An den Ständen, an
denen Buuz und Khuushuur, gefüllte Teigtaschen, gedämpft bzw. gebraten, verkauft
wurden, bildeten sich lange Schlangen.
Und natürlich wollte jeder, zumindest der nichtmongolischen Besucher, einmal das
Innere eines echten mongolischen Gers kennenzulernen.
Für die mongolische Botschaft hielt die Gemeinde Schönefeld eine besondere
Überraschung bereit.
Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums der
Bayangol-Schönefelder-Partnerschaftsbeziehungen überreichte Bürgermeister Haase
an Botschaftsrat Bolor einen bemalten märkischen Stein.
V. l. Ts. Bolor, W. Reineck, U. Haase
Der Maler Wolfgang
Reineck aus dem Ortsteil Waltersdorf hat einen, in seinem Garten entdeckten
halben Findling zu Ehren des 300. Geburtstages Friedrichs des Großen bemalt und
sich entschlossen, das Werk im Namen der Gemeinde Schönefeld den Mongolen und
der Mongolei zu widmen.
Reineck ist zudem der Schöpfer des aktuell vermutlich größten Gemäldes in
Deutschland. Mit Motiven des Dorfes Selchow, heute ebenfalls ein Ortsteil von
Schönefeld, – Mohn- und Getreidefelder, Bauernhäuser, Weiher und Wälder - bemalt
er eine der drei ILA-Hallen in Selchow: 150 x 9 Meter. Ende Juli 2013 will er es
geschafft haben.
Das macht Spaß
Tödlicher Unfall
Trotz schneller medizinischer
Hilfe ist der 13-jährige T. im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, die er
sich beim Sturz vom Pferd beim Naadamrennen im Gurvanbulag-Sum im
Bayankhongor-Aimag zugezogen hatte, erlegen.
Der Reiterverband der Mongolei hatte in diesem Jahr 3000 Helme, Knie- und
Ellenbogenschützer zur Verfügung gestellt.
Die örtliche Polizeidienststelle prüft nun, ob der Junge am Wettkampftag die
vorgeschriebene Schutzkleidung getragen hat.
Juliturniersieger Harumafuji. Foto Sumoverband Japan
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Last Update: 02. Januar 2023