Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Mongolei und China für
engere Zusammenarbeit
Im Rahmen des 12. Gipfeltreffens der
Shanghai Cooperation Organization (SCO) in Peking traf sich Präsident Ts.
Elbegdorj am 08. Juni mit dem Präsidenten der VR China Hu Jintao zu einem
Gespräch über die gegenseitigen Beziehungen. Elbegdorj schlug vor, die
mongolisch-chinesische Zusammenarbeit im Rahmen der SCO zu intensivieren.
Die Mongolei nimmt in der Organisation einen Beobachterstatus ein.
Zu den Mitgliedsstaaten gehören Russland, China, Kasachstan, Kirgistan,
Tadschikistan, Usbekistan und Afghanistan, die jeweils von ihren
Staatsoberhäuptern vertreten wurden.
Als Beobachter waren nach Peking die Präsidenten aus dem Iran, Pakistan, Indien
und der Mongolei angereist.
Parlamentswahlen 2012
Am 15. Juni informierten der Vorsitzende
der Zentralen Wahlkommission (ZWK) N. Luvsanjav, ihr Sekretär L. Sodnomtseren
sowie der Büroleiter D. Bayanduuren über den Stand der Vorbereitungen auf die
Wahlen zur Großen Staatsversammlung am 28. Juni.
Insgesamt stellen sich 544 Kandidaten dem Votum der Wähler, darunter 179 Frauen
sind.
190 Kandidaten versuchen über die Parteienlisten in die Staatsversammlung
einzuziehen.
Der jüngste Kandidat ist der 26-jährige Ts. Batzul, der älteste der 71-jährige
D. Demberel, aktueller Vorsitzender der Staatsversammlung.
Gewählt ist der Direktkandidat, der mindestens 28 Prozent der Stimmen auf sich
vereinen kann.
Für die Parteien gilt eine Fünf-Prozent-Hürde.
Eine Wahl ist gültig, wenn mindestens 50 Prozent der Wahlberechtigten
teilgenommen haben.
2 779 Auslandsmongolen haben
gewählt
Zum ersten Mal hatten die im Ausland
lebenden und arbeitenden Mongolen das Recht, sich an den Wahlen zur Großen
Staatsversammlung zu beteiligen.
Von den 4 321 Wahlberechtigten in 39 Ländern ließen sich zwischen dem 11. und
30. Mai dieses Jahres 4 276 registrieren, von denen tatsächlich 2 779 oder 65
Prozent am 10. Juni zwischen 07.00 und 20.00 Uhr von ihrem Stimmrecht Gebrauch
machten.
188 Wahlhelfer haben in den Auslandsvertretungen der Mongolei für einen
reibungslosen Ablauf des Urnengangs gesorgt.
Inoffiziellen Schätzungen zufolge leben 100 000 Mongolen im Ausland, von denen
sich 30 000 im nationalen Melderegister eintragen ließen.
Statistik Mai 2012
Am 11. Juni veröffentlichte das Nationale
Amt für Statistik die Zahlen für den Monat Mai.
Danach wurden 30 064 Kinder geboren, 2 275 mehr als im Vorjahr.
Die registrierte Arbeitslosigkeit stieg um 15 Prozent, das bedeutet: 58 200
Menschen waren im Mai ohne Arbeitsplatz.
Die Inflationsrate stieg gegenüber dem Vormonat um 1 Prozent, gegenüber dem
Jahresanfang um 9,2 Prozent und gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres
um 15,4 Prozent.
Politbarometer April 2012
Die St.-Maral-Stiftung Ulaanbaatar befragte
zwischen dem 16. März und 14. April 5 020 Bürger aus Ulaanbaatar und den Aimags
zur sozialen, politischen und ökonomischen Lage des Landes.
Auf die Frage, wenn morgen Wahlen wären, würden sie teilnehmen? antworteten 77,3
Prozent (landesweit) mit „Ja".
18 Prozent auf dem Land würden die MVP wählen, 17,2 Prozent die DP, 5,5 Prozent
die MRVP/MNDP. In Ulaanbaatar bekäme die MVP 14,4 Prozent, die DP 17,5 und die
MRVP/MNDP 7,3 Prozent der Stimmen.
War der Bruch der Koalition zwischen MVP und DP kurz vor den Wahlen richtig oder
falsch? 22,9 Prozent auf dem Land und 24,6 Prozent in Ulaanbaatar halten die
Entscheidung für richtig, 44,8 bzw. 43 Prozent hingegen für falsch.
An der Spitze der Top-Ten-Politiker steht landesweit Gewerkschaftspräsident S.
Ganbaatar (25,8 Prozent), gefolgt vom MRVP-Vorsitzenden N. Enkhbayar (17,3
Prozent), Präsident Ts. Elbegdorj (14,7 Prozent) und Ministerpräsident S.
Batbold (12,4 Prozent).
In Ulaanbaatar kommt Ganbaatar sogar auf 29,6 Prozent, Enkhbayar erreicht 17,1
Prozent, Elbegdorj 14,8 Prozent – 7,5 Prozent weniger als im April 2011, Batbold
12,8 Prozent.
In den Aimags: Ganbaatar – 23,4 Prozent, Enkhbayar 17,4 Prozent, Elbegdorj 14,6
(14,8 Prozent weniger als im April 2011). Vierter ist wieder Batbold mit 12,8
Prozent.
Logo ZWK
N. Enkhbayar und sein Sohn
E. Batshugar dürfen nicht kandidieren
Die ZWK teilte dem Vorsitzenden der MRVP N.
Enkhbayar am 08. Juni mit, seine Kandidatur für die Wahlen am 28. Juni (Enkhbayar
führt die Kandidatenliste des Bündnisses aus MRVP und MNDP an), sei nicht
möglich, da gegen ihn ein Verfahren wegen Korruption eingeleitet worden sei.
Nicht zugelassen wurde darüber hinaus die Kandidatur seines Sohnes E. Batshugar
und weiterer Direkt- und Listenkandidaten der MRVP/MNDP wie A. Avirmed und Oidov.
Die Generalsekretärin der MRVP protestierte im Namen der Partei, des
Wahlbündnisses und von Unterstützern gegen diese „politisch motivierte Aktion".
Am 10. bestätigte die ZWK die Entscheidungen.
Placido Domingos Operalia
2012
Vom 04. bis zum 10. Juni wetteiferten im
Nationalstadion („Vogelnest") von Peking 40 Nachwuchssänger aus 19 Ländern um
den Sieg.
Bei den Männern siegten gemeinsam der mongolische Bariton Enkhbatyn Amartuvshin
(26) und der Countertenor Anthony Roth Costanzo (30) aus den USA.
Der Wettbewerb wird seit 1993 ausgetragen und geht auf eine Initiative von
Placido Domingo zurück.
2013 findet die Operalia in Verona (Italien) statt.
15 Jahre Partnerschaft Bayangol und Schönefeld Foto: Haase
15 Jahre Partnerschaft
zwischen Bayangol und Schönefeld
Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums der
Aufnahme von Partnerschaftsbeziehungen zwischen dem Ulaanbaatar-Stadtbezirk
Bayangol und der Gemeinde Schönefeld in Brandenburg enthüllte Willi Belger aus
Schönefeld am 12. Juni vor der Humboldt-Schule (38. Schule) in Ulaanbaatar einen
2,5 Meter hohen Obelisken, den er selbst finanziert hat und der gleichzeitig an
die Gründung des Großziethener Scheunenchors vor zehn Jahren in Ulaanbaatar
erinnert.
An der feierlichen Zeremonie nahmen neben Botschafter Dr. Peter Schaller, dem
Vorsitzenden der Stadtbezirksversammlung Dagvyn Dembereldorj, Schülern und
Lehrern der Humboldt-Schule, auch eine offizielle Delegation aus Schönefeld
unter Leitung von Hans-Georg Springer sowie der Schönefelder Bürgermeister Dr.
Udo Haase und der namhafte Publizist und Journalist Prof. Peter Scholl-Latour
teil.
„Neues aus der Mongolei" können sie wieder am 01. Juli lesen. R. B.
MongoleiOnline
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Last Update: 02. Januar 2023