Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
E. Batshugar
Tag des Sieges
Statistik April
2012
Mehr Wirtschaftswachstum, weniger
Armut, mehr Kriminalität
Wie aus dem Nationalen Amt für Statistik verlautet, wuchs die Wirtschaft im
ersten Quartal 2012 um 16,7 Prozent, die Armutsrate sank um zehn Prozent. Dies
hänge mit gestiegenen Familieneinkommen und den günstigen Winterweidebedingungen
des vergangenen Jahres zusammen.
Die Industrieproduktion erreichte nach den Preisen von 2005 einen Wert von 646,1
Milliarden Tugrug, 61,7oder 10,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des
Vorjahres.
Die Viehverluste in den ersten vier Monaten des Jahres betragen 194 800 Stück
Vieh, 167 100 weniger als bis April 2011.
Die Inflationsrate stieg um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, um 8,2
Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn und um 0,5 Prozent im Vergleich zum
Vormonat.
24 014 Kinder wurden geboren, 2 333 mehr, 385 Kinder starben vor ihrem ersten
Geburtstag, 77 vor ihrem fünften, 13 bzw. 12 weniger als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenzahl stieg um 12 300 auf 54 000.
Landesweit wurden 7 672 Straftaten registriert, eine Steigerung um 691.
Grüne Entwicklung. V.l D. Tsogtbaatar, S. Batbold. Foto Reg. d. Mgl
"Nationaler
Baumpflanztag"
Einem Erlass von Präsident Ts.
Elbegdorj zufolge wird der zweite Maisamstag jedes Jahres als „Tag des
Bäumepflanzens" begangen.
In diesem Jahr beteiligten sich mongolische Olympiateilnehmer mit der Anlage
eines „Olympischen Wäldchens" im Friedenstal im Bogdkhan-Uul an der Aktion.
An der Eröffnungszeremonie nahmen auch Ministerpräsident S. Batbold und Umwelt-
und Tourismusminister D. Tsogtbaatar teil.
Zu den Wettkämpfen der 30. Olympischen Sommerspiele in London wird die
mongolische Mannschaft unter der Losung „Für eine grüne Entwicklung" antreten.
Inder wollen in
Mongolei Stahlwerk bauen
Aufgrund der gestiegenen Kosten
für den Kohle- und Energieimport aus Indonesien und der Abhängigkeit
Indiens von teurer Kokskohle aus Australien hat das indische Staatsunternehmen „Sail"
Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit der Mongolei bekundet. Auch über
die Errichtung eines Stahlwerkes in der Mongolei werde derzeit mit den
mongolischen Verantwortlichen verhandelt.
„Mining Mongolia –
90"
Am 09. und 10. Mai versammelten
sich 270 Delegierte aus 20 Ländern in Ulaanbaatar, um über den Entwicklungsstand
und die Perspektiven im mongolischen Bergbau zu konferieren.
Die internationale Konferenz stellte den Höhepunkt der Aktivitäten anlässlich
des 90. Gründungsjubiläums des mongolischen Bergbaus dar.
Wirtschaft Frühjahr 2012. Foto Reg. d. Mgl.
Frühjahrsaussaat
Am 07. Mai begann in der Mongolei
die Frühjahrsaussaat, ab dem 12. werden die meisten landwirtschaftlichen
Wirtschaftseinheiten mit der Aussaat begonnen haben, da sich bis dahin die
Wetterverhältnisse verbessert hätten.
Im Vergleich zum Vorjahr vergrößerte sich die Anbaufläche von 290 000 auf 330
000 Hektar, so der Mitarbeiter im Landwirtschaftsministerium B. Odonkhuu.
Zur Vermeidung von Energieengpässen wie im vergangenen Jahr, wären entsprechende
Verträge mit „NIK" ausgehandelt worden.
Einen Export von Getreide in die Nachbarländer schloss Odonkhuu für die Zukunft
nicht aus. China hätte bereits Interesse angemeldet, ökologisch unbedenkliche
Landwirtschaftsprodukte aus der Mongolei zu beziehen.
Im Übrigen seien die Winter- und Frühjahrslager 2011/12 gut vorbereitet gewesen,
zu 90 Prozent hätten die Jungtiere aufgezogen werden können, die Viehverluste
hätten sich in Grenzen gehalten. Und das, obwohl im März und April schlechte
Witterungsbedingungen mit Kälte und Stürmen herrschten.
Bisher (im gesamten Winter und Frühjahr) seien 520 000 Tiere verendet, das wären
lediglich 0,1 Prozent des Gesamtviehbestandes.
Drei
Feuerwehrmänner starben beim Rettungseinsatz
Bei einem Feuerwehreinsatz im
Shiverten-Tal im Bayandun-Sum im Dornod-Aimag am 03. Mai starben zwei
Feuerwehrmänner am Einsatzort, ein dritter auf dem Weg ins Krankenhaus, Fünf
weitere wurden schwer verletzt.
Während der Arbeiten zum Löschen eines Steppenbrandes drehte plötzlich der Wind,
er wurde stärker und stärker, so dass auch der Rettungshubschrauber nicht landen
konnte. Die Ärzte mussten mit Kraftfahrzeugen an den Unglücksort gebracht
werden.
Der stellvertretende Ministerpräsident M. Enkhbold, der Chef des
Katastrophenschutzes Ts. Amgalanbaatar und Aimaggouverneur Ts. Janlav
überbrachten den Familien der Opfer persönlich ihre Beileidsbekundungen und
übergaben Beileidschreiben von Präsident Ts. Elbegdorj, dem Vorsitzenden der
Großen Staatsversammlung D. Demberel sowie von Ministerpräsident s. Batbold.
Gleichzeitig versprachen sie finanzielle Hilfen.
Laut Gesetz stünden den Hinterbliebenen für fünf Jahre die Fortzahlungen der
Löhne der im Dienst Gestorbenen zu.
Der 38-jährige Ch. Namjildash hinterlässt eine Frau und drei Kinder, die aus der
Staatsreserve 79,4 Millionen Tugrug erhalten werden.
Der 28-jährige J. Odbayar hinterlässt eine Frau und eine fünfjährige Tochter,
außerdem unterstützte er seine Eltern, die sieben Kinder groß gezogen haben. Die
Familie erhält 80 300 000 Tugrug.
Der Frau und den beiden Kindern von S. Bat-Erdene, 28 Jahre alt, wurden 69,6
Millionen zugesprochen.
Außerdem erhalten alle drei Familien Zahlungen in Höhe von je 20,2 Millionen aus
der Versicherung, die für die Mitarbeiter der Katastrophenschutzbehörde
abgeschlossen werden.
Die Trauerfeier und Beerdigung findet am 14. Mai in Choibalsan, der Hauptstadt
des Dornod-Aimags, statt.
Enkhbayar im
Krankenhaus Nr. 2
Aufgrund seines schlechten
Gesundheitszustandes wurde Expräsident N. Enkhbayar am 09. Mai aus dem
Gefängniskrankenhaus in die Klinik Nr. 2 verlegt.
Am 04. Mai war der Vorsitzende der MRVP in einen trockenen Hungerstreik
getreten, 50 Stunden danach war er ins Haftkrankenhaus der Justizvollzugsanstalt
Gants Khudag transportiert worden.
Am 07. Mai hatte der Chef des Präsidialamtes D. Battulga N. Enkhbayar in der
Haft besucht und ihn gebeten, den Hungerstreik zu beenden.
Der Abgeordnete D. Terbishdagva, seit kurzem Vizevorsitzender der MRVP, die
Generalsekretärin der Partei N. Udval und L. Tsog hatten sich am 09. Mai an die
Medien gewandt und nochmals festgestellt, Enkhbayar sei allein aus politischen
Gründen inhaftiert worden und die anfängliche Verweigerung kompetenter
medizinischer Hilfe sei bewusst erfolgt. Präsident, Staatsversammlung, Regierung
und nationaler Sicherheitsrat wurden aufgefordert, die Rechte des Expräsidenten,
der immer noch unter besonderem Schutz seitens des Staates stehe, zu wahren.
Fünf Führungsmitglieder der MRVP haben nun ihrerseits einen Hungerstreik
angekündigt.
Mittlerweile ließen sich Präsident Elbegdorj und Ministerpräsident Batbold von
verantwortlichen Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums über den Zustand des
inhaftierten Expräsidenten unterrichten.
Am 13. Mai empfing Präsident Ts. Elbegdorj im Regierungspalast die Abgeordneten
D. Terbishdagva, Ch. Ulaan und Chuluunbat, um über deren Vorschlag, Enkhbayar
gegen Kaution auf Freien Fuß zu setzen zu sprechen.
Am Tag zuvor haben sich 26 MVP-Fraktionsmitglieder getroffen. Sie besprachen
ebenfalls Möglichkeiten der Freilassung des ehemaligen Parteikollegen Enkhbayar.
Die Chefärztin des Krankenhauses Nr. 2 erklärte, eine Haftentlassung des
Patienten sei aus gesundheitlichen Gründen dringend geboten.
20 Jahre
Jugendaustausch Bonn – Ulaanbaatar
Mit einer Festveranstaltung am 23.
Mai im Gobelinsaal des Alten Rathauses der Stadt Bonn wird das 20-jährige
Bestehen des Jugend- und Jugendfachkräfteaustausches zwischen Bonn und
Ulaanbaatar gewürdigt.
Eingeladen dazu haben Oberbürgermeister J. Nimptsch und der Vorsitzende des
Bonner Vereins für Jugendförderung e. V. N. Meggers.
Ein Schwerpunkt des Vereins ist die pflege und Förderung internationaler
Jugendbegegnungen sowie der Fachaustausch von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
der Jugendhilfe.
Die Festveranstaltung wird durch die Deutsch-Mongolische Gesellschaft
unterstützt.
Mai in der Mongolei
MongoleiOnline
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Last Update: 02. Januar 2023