Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Im Gandankloster. März 2013. Foto Ts. Tuul
Für mehr
Frauenrechte
Am Vorabend des Internationalen
Frauentages haben Frauenorganisationen in der Mongolei ein Podiumsgespräch über
die Situation der Frauen im Land organisiert.
An der Veranstaltung nahmen neben Unternehmerinnen, Politikerinnen, Hausfrauen,
Lehrerinnen, Wissenschaftlerinnen und Arbeiterinnen auch Präsident Ts. Elbegdorj
teil.
Die Abgeordnete D. Arvin beklagte die fehlende Infrastruktur, die ein stärkeres
Engagement von Frauen in führenden Positionen in Politik und Verwaltung und in
den Sicherheitsorganen, vor allem bei der Polizei verhindere.
Gerade im polizeidienst fehlten weibliche Führungskräfte. Viele Frauen hätten
kein Vertrauen in die Arbeit der männlich dominierten Polizeistationen. So
bleiben viele Gewalttaten ungesühnt, da nie zur Anzeige gebracht.
Gewalt gegen Frauen und Kinder sowie deren sexuelle Ausbeutung würden immer noch
zu nachsichtig behandelt und wenig erfolgreich bekämpft.
Die Mongolei – eine
Musterdemokratie in Nordostasien
Auf Einladung des Vorsitzenden der
Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold weilte der Präsident der Parlamentarischen
Versammlung der OSZE Riccardo Migliori vom 11. – 15. März zu einem offiziellen
Besuch in der Mongolei.
Der Gast traf außer mit Parlamentariern mit Präsident Ts. Elbegdorj und
Außenminister L. Bold zu Gesprächen über den Stand der gegenseitigen Beziehungen
und über den Ausbau der Kooperation zusammen. Die Mongolei hätte sehr
erfolgreich den Weg zu Demokratie beschritten und wirkte so beispielhaft für die
Länder in der Region.
Präsidentschaftswahlen 2013
Die Präsidentschaftswahlen werden
an einem Werktag in der zweiten Junihälfte dieses Jahres abgehalten werden.
Jede in der Großen Staatsversammlung vertretene Partei bzw. jedes Wählerbündnis
kann einen Kandidaten oder eine Kandidatin nominieren. Diese müssen mindestens
45 Jahre alt und mongolische Staatsbürger sein. Gewählt wird das neue
Staatsoberhaupt vom Volk.
Die Große Staatsversammlung muss 60 Tage vor den Wahlen den konkreten Termin
verkünden
Kandidat der DP wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Amtsinhaber Ts. Elbegdorj
werden.
Die Vorsitzende der Zivilcourage-Grüne Partei S. Oyun hat dementiert, selbst
kandidieren zu wollen.
Die MVP plant eine Volksbefragung für die Kandidatenkür.
Schulungen für
mongolische Manager
Am 12. März unterzeichneten
Vertreter des Ministeriums für Wirtschaftliche Entwicklung und des
Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in der
deutschen Botschaft in Ulaanbaatar ein Abkommen über ein mittelfristiges
Trainingsprogramm für mongolische Verwaltungsfachleute und Manager in der
Bundesrepublik Deutschland.
Das Trainingsprogramm schließt ein dreiwöchiges Praktikum in deutschen
Unternehmen ein.
MVP beharrt
auf Eigentümerrechten
Am 18. Mai, dem
internationalen Museumstag, soll das ehemalige Leninmuseum in Ulaanbaatar als
Dinosauriermuseum neu eröffnet werden.
Doch die MVP, die das Gebäude, das nach der Wende zu einem attraktiven
Immobilienobjekt im Herzen Ulaanbaatars wurde, als Hauptstadtzentrale nutzt,
reagierte bisher nicht auf die Forderungen der Kulturministerin Ts. Oyungerel
und des Komitees für Staatliches Eigentum, das Gebäude zu übergeben.
Auch über die Aufbewahrung von 5000 Ausstellungsstücken – historische Dokumente,
Gemälde, Skulpturen, persönliche Gegenstände historischer Persönlichkeiten –
wurden bisher keine Informationen übermittelt.
Das Kulturministerium betont, das Gebäude sei seinerzeit mit Mitteln aus dem
Staatshaushalt errichtet worden, die MRVP lediglich als Nutzer registriert.
Im Übrigen seien die Exponate des ehemaligen Leninmuseums nicht Eigentum der MVP,
sondern des mongolischen Volkes.
Barroso sagt
Mongoleibesuch ab
Wegen der Finanzkrise und
wegen der Turbulenzen in Zypern hat EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso am
22. März einen geplanten Besuch in der Mongolei vorerst abgesagt.
Auch der EU-Japan-Gipfel wurde auf später verschoben.
„Neue Ära der
Industrialisierung – Supply 2013"
Unter diesem Motto organisierten
das Ministerium für Landwirtschaft und Industrie, Arbeitgeberverband und
Gewerkschaften im Kulturhaus der Gewerkschaften in Ulaanbaatar vom 26. bis zum
28. März die diesjährige Industriemesse, für die Ministerpräsident N.
Altankhuyag die Schirmherrschaft übernommen hatte.
180 Unternehmen präsentierten ihre Produkte, darunter Nahrungsgüter, Textilien,
Druckereierzeugnisse, Medikamente.
Vertreten waren auch Bergbauunternehmen wie Erdenes MGL., Tavan Tolgoi,
Oyutolgoi, Energy Resources und staatliche Behörden.
UB-Untergrundbahn
Am 27. März stellte ein
Projektteam der japanischen Agentur für internationale Zusammenarbeit (JICA) die
Pläne für den Bau einer Metrostrecke in Ulaanbaatar vor.
Für 2030 sagen die Demoskopen ein Ansteigen der Einwohnerzahl der mongolischen
Hauptstadt auf 1,7 Millionen voraus.
Mit dem Bau der 17,7 km langen Metrostrecke die die West- und die Ostkreuzung
verbinden soll, könnte 2016 begonnen werden, in Betrieb genommen werden, könnte
sie 2020.
Die Kosten beliefen sich auf 1,5 Milliarden USD, von denen 600 Millionen JICA
und andere internationale Organisationen aufbringen könnten.
Z. Enkhbold in den
USA und Kanada
Der Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung Z. Enkhbold absolvierte vom 18. bis zum 28. März offizielle
Besuche in den USA und Kanada.
Außer mit US-Offiziellen traf Enkhbold mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon
zusammen, in Kanada sprach Enkhbold mit seinem Amtskollegen Andrew Scheer u.a.
über eine intensivere Zusammenarbeit beider Länder im Bildungswesen, in der
Landwirtschaft und im Militärwesen.
Strategische Partnerschaft vertiefen
Am 30. und 31. März stattete der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe der
Mongolei einen offiziellen Besuch ab.
Bei der ersten Staatsvisite eines japanischen Regierungschefs in der Mongolei
seit 2006 vereinbarten beide Länder die Intensivierung der Zusammenarbeit bei
der Ressourcenerschließung (Wir haben die Bodenschätze, ihr die Technologie),
beim Umweltschutz und in Sicherheitsfragen.
Der japanische gast regte den weiteren Ausbau der strategischen Partnerschaft
zwischen beiden Ländern an.
Präsident Ts. Elbegdorj bedankte sich beim japanischen Volk und der japanischen
Regierung für die umfangreichen finanziellen und technischen Hilfen, die zur
politischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Mongolei beigetragen hätten.
Zum Abschluss des zweitägigen Besuchs legte die japanische Delegation Blumen und
Kränze am Denkmal für die japanischen Soldaten in Dambadarjaa nieder.
S. Ganbaatar
Abgeordneter will
Rio Tinto vor dem Internationalen Gerichtshof verklagen
Auf einer Pressekonferenz in
Ulaanbaatar am 02. April kündigte das Mitglied der Großen Staatsversammlung
Sainkhuugiin Ganbaatar an, Rio Tinto vor dem Internationalen Gerichtshof in den
Haag, vor dem Internationalen Gericht in London und vor der UNO verklagen zu
wollen.
Er berufe sich dabei auf die Resolution Nr. 1803 der Vereinten Nationen über die
Souveränität der Völker und Staaten über ihre natürlichen Ressourcen.
Ganbaatar kritisiert seit langem das Regierungsabkommen über Oyutolgoi, eine der
weltgrößten Gold- und Kupferlagerstätten, es sei gegen die Interessen der
Mongolei und des mongolischen Volkes gerichtet und bevorzuge die Investoren (Rio
Tinto). Die Mongolei werde mit weit überzogenen Kreditrückzahlungen belastet,
der benötigte Wasserverbrauch werde nachhaltig das fragile Ökosystem nicht nur
in der Gobiregion stören.
Oyutolgoi
Vielleicht trete
ich zurück"
Die 15 Monate andauernden
Untersuchungen von Journalisten aus aller Welt über geheime Konten und Firmen
von Politkern und Unternehmen schlagen Wellen bis in die Mongolei.
Am 03. April veröffentlichte der britische „Guardian" den Namen eines der
bekanntesten mongolischen Politiker. S. Bayartsogt war von 2008 bis 2012
Finanzminister und ist seit den Wahlen 2012 einer von drei stellvertretenden
Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung.
Auf den Namen des DP-Politikers ist ein Millionen-Dollar-Konto in der Schweiz
und eine Offshore Firma namens „Legend Plus Capital Ltd." registriert.
In einer ersten Stellungnahme am 04. April in Ulaanbaatar räumte Bayartsogt ein,
mit der Gründung der Firma einen Fehler begangen zu haben, das Geld auf dem
Schweizer Konto (zwischenzeitlich sprach er von einer Million Tugrug, die er in
der Schweiz angelegt hätte) gehörte ihm nicht allein.
Er fürchte nicht so sehr um seine Reputation, ihm tue es um seine Familie und
Freunde leid.
Er überlege ernsthaft, seine Ämter niederzulegen.
Eröffnung der
Frühjahrssitzungen der Großen Staatsversammlung
Wie schon so oft, war auch in
diesem Jahr die Eröffnungssitzung der Großen Staatsversammlung am 05. April von
einem Eklat begleitet.
Schon nach kurzer Zeit verließen die Abgeordneten der MVP den Sitzungssaal.
Ihrem Fraktionschef war kein Rederecht eingeräumt worden, außerdem hätte
Präsident Elbegdorj mit seiner Rede bereits Wahlkampf betrieben, den politischen
Konkurrenten verleumdet und eigene Leistungen hervorgehoben.
Die Präsidentenrede war auch der Grund für die MRVP-Abgeordneten, die
Eröffnungssitzung zu verlassen. Bis auf Finanzminister Ch. Ulaan
(„Gerechtigkeit", MRVP) beteiligten sich alle an der Demonstration auf dem
Sukhbaatarplatz gegen die Regierungspolitik, die nicht zu mehr Wohlstand für
alle, sondern ins Chaos führe.
MVP-Vorsitzender U. Enkhtuvshin stellte eine Liste mit neun Forderungen an die
aktuellen Führung des Landes zur Diskussion. Unter anderem beklagte er das sich
verschlechternde Investitionsklima in der Mongolei, forderte eine Zusammenarbeit
mit den Nachbarn Russland und China im Zusammenhang mit Fragen des Kohleexports,
eine Erhöhung der Löhne und Gehälter sowie Maßnahmen, die Preissteigerungen für
Waren des täglichen Bedarf zu stoppen, eine transparente Gestaltung der
Staatsbondausgaben (Chinggis-Bond), einen Stopp der Mitarbeiterentlassung in
Behörden, solidere Arbeit der Justizorgane, die Zahl der Straftaten, darunter
Tötungsdelikte, steige stetig an.
Außerdem müssten die Verantwortlichen für die Schließung von neun
Fernsehstationen und 16 Websites, durch die 400 Menschen ihre Arbeitsplätze
verloren hätten, zur Rechenschaft gezogen werden. Staatsversammlung und
Regierung stünden dabei in der Pflicht.
Aus der
Regierungssitzung
Auf der Kabinettsitzung am 06.
April debattierten die Mitglieder über sechs Gesetzesentwürfe im Zusammenhang
mit der großangelegten Justizreform.
Alle sechs Gesetze (u. a. über die Untersuchungsorgane, den Polizeidienst und
den Zeugenschutz) werden am 08. April den Mitgliedern der Großen
Staatsversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt.
DP feiert
Gründungsjubiläum
Am 17. Februar 1990 wurde
die Gründung der Mongolischen Demokratischen Partei angekündigt, zu ihrem ersten
Vorsitzenden der heutige Regierende Bürgermeister von Ulaanbaatar E. Bat-Uul
gewählt.
Am 07. April konnten die Gründungsmitglieder die Urkunde über die ordnungsgemäße
Registrierung der Partei beim Obersten Gericht der Mongolei in Empfang nehmen.
Gleichzeitig ging dieser Tag als Beginn der Mehrparteiendemokratie in der
Mongolei in die Geschichte ein.
Anlässlich des Gründungsjubiläums organisierte die Partei eine Festversammlung
im Kulturpalast, 40 neuen Mitgliedern wurden feierlich die Mitgliedsbücher
überreicht.
Importverbot für
chinesisches Geflügel
Im Zusammenhang mit dem Ausbruch
der Vogelgrippe in China haben die mongolischen Behörden ab dem 05. April ein
striktes Einfuhrverbot für Geflügel und Schweinefleisch aus der VR China
verfügt.
Alle Produkte, die vor dem 05. April eingeführt wurden, müssen durch
Hygieneinspektionen kontrolliert werden.
Strategische Partnerschaft
vertiefen
Am 30. und 31. März stattete der japanische
Ministerpräsident Shinzo Abe der Mongolei einen offiziellen Besuch ab.
Bei der ersten Staatsvisite eines japanischen Regierungschefs in der Mongolei
seit 2006 vereinbarten beide Länder die Intensivierung der Zusammenarbeit bei
der Ressourcenerschließung (Wir haben die Bodenschätze, ihr die Technologie),
beim Umweltschutz und in Sicherheitsfragen.
Der japanische gast regte den weiteren Ausbau der strategischen Partnerschaft
zwischen beiden Ländern an.
Präsident Ts. Elbegdorj bedankte sich beim japanischen Volk und der japanischen
Regierung für die umfangreichen finanziellen und technischen Hilfen, die zur
politischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Mongolei beigetragen hätten.
Zum Abschluss des zweitägigen Besuchs legte die japanische Delegation Blumen und
Kränze am Denkmal für die japanischen Soldaten in Dambadarjaa nieder.
Deutsch-Mongolisches Volksfest in Waßmannsdorf
11. Deutsch-Mongolisches
Volksfest in Schönefeld
Die Gemeinde Schönefeld und der Ortsbeirat
Waßmannsdorf laden alle Bürger und Mongoleifreunde zum 11. Deutsch-Mongolischen
Volksfest am 15. Juni nach Waßmannsdorf bei Berlin ein.
Auf dem Programm stehen traditionelle mongolische Wettkämpfe im Ringen und
Bogenschießen, Reitvorführungen und Musik- und Tanzdarbietungen.
Außerdem können die Gäste mongolische Speisen und Getränke probieren sowie
mongolisches Kunsthandwerk und mehr bewundern.
Um 14:00 Uhr wird das Fest durch den Ortsvorsteher von Waßmannsdorf Michael
Smolinski und den Bürgermeister von Schönefeld Dr. Udo Haase eröffnet.
Autofreier Sonntag
Die Stadtverwaltung von
Ulaanbaatar hatte den 31. März zum autofreien Sonntag erklärt.
Die Bürger sollten aufs Autofahren verzichten, stattdessen spazieren gehen oder
Rad fahren.
Zum Rahmenprogramm gehörten Laufwettkämpfe, eine Fahrradparade,
Kunstausstellungen und Kinderzeichenwettbewerbe.
Verkehrsexperten vertreten allerdings die Meinung, autofreie Tage würden kaum
etwas an den chaotischen Verkehrsverhältnissen in Ulaanbaatar ändern und auch
die Verkehrssicherheit nehme nicht zu.
Die Zahl der Autounfälle steige an und immer mehr Kinder würden Opfer von
Verkehrsunfällen.
Polizistenmörder
gefasst
Die lokalen und zentralen
Polizeibehörden informierten am 05. April über die Festnahme von drei
Verdächtigen im Fall des erschossenen Polizisten B. Tumurchudur.
Am 02. April, gegen 22:50 Uhr, ging in der Polizeistation im Bulgan-Sum (Khovd-Aimag)
ein Notruf ein, in einen Laden werde eingebrochen.
Drei Polizisten eilten zum Tatort, als plötzlich aus dem Ladeninneren das Feuer
auf sie eröffnet wurde.
Der schwerverletzte 23-jährige Gefreite Tumurchudur wurde ins Krankenhaus
gebracht, erlag aber bald darauf seinen Verletzungen.
Zwei Tage später wurden die mutmaßlichen Täter im Alter zwischen 17 und 19
Jahren in Bayansudal, ihrem Heimatbag im Bulgan-Sum festgenommen.
Mit einer Schweigeminute am 05. April ehrten die Angehörigen der Polizei ihren
toten Kollegen.
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Last Update: 02. Januar 2023