Neues aus der Mongolei
5. bis 11. August 2013

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)


Cosmearabatte vor dem Archiv des Außenministeriums

KQ 13
Am 03. August wurde in Tavan Tolgoi, dem Manövergelände der mongolischen Streitkräfte 100 km von Ulaanbaatar entfernt - nicht zu verwechseln mit der Kohlelagerstätte Tavan Tolgoi im Südgobiaimag - das 11. Internationale Manöver „Khaan Ereld 2013" (Khaan Quest) eröffnet. Der Zeremonie wohnten neben Ministerpräsident N. Altankhuyag, Verteidigungsminister D. Bat-Erdene, der Kommandeur des US-Pazifik-Kommandos Admiral S. J. Locklear III, die Botschafter Frankreichs, Großbritanniens, der USA sowie die Militärattachés Russlands, Chinas, Deutschlands, Indiens und Kanadas bei.
Insgesamt nehmen 1000 Armeeangehörige aus 13 (nach anderen Quellen aus 17) Ländern an den Militärübungen teil, die der Stärkung der Verteidigungskraft und damit der Gewährleistung von mehr Sicherheit im pazifischen Raum dienen sollen.
Neben Übungen zur Terrorbekämpfung, zur Gefahrenerkennung und -abwehr stehen auch Trainingseinheiten für die Lösung medizinischer und humanitärer Probleme auf dem Programm.
Das Manöver dauert noch bis zum 14. August.


Turiin Bank (im Gebäude der ehemaligen Zoosbank)

Aus der Regierungssitzung
Im Zusammenhang mit der Überführung der Sparbank in die Kompetenz der Turiin Bank wurde beschlossen, das Bankkapital der Turiin Bank um 85 Milliarden Tugrug aufzustocken sowie Struktur, Organisation und Dienstleistungsqualität der Bank zu verbessern.
Mit der Erarbeitung der nötigen Richtlinien wurde Finanzminister Ch. Ulaan beauftragt.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die richtige Geldpolitik im Zusammenhang mit der Stärke des USD standen im Zentrum der Kabinettssitzung am 09. August.
Nach Überprüfungen durch die Dienstaufsichtsbehörde entzog das Ministerium für Industrie und Landwirtschaft mehreren Herstellern alkoholischer Getränke die Betriebserlaubnis.
Betroffen sind u. a. „Dornyn Gov‘" im Ostgobi-Aimag, „Munkhud Mankhad", „Binderya" und „HSM" im Zavkhan-Aimag.
Weitere Themen waren geplante Studiengebührenerleichterungen für Studenten technischer Fächer, in erster Linie im Bereich Geologie und Bergbau.


Gesundheitsministerium

Ministerin Udval klagt gegen mongolische Medien
In der vergangenen Woche hatten verschiedene mongolische Medien (Zeitungen und Internetseiten) wiederholt über unhaltbare Zustände in mongolischen Krankenhäusern berichtet, konkret über den Fall von zwei Zwillingsbabys, die aufgrund einer nicht behandelten Virusinfektion gestorben wären.
Gesundheitsministerin N. Udval wies diese Behauptung zurück, den Zwillingen ginge es gut.
Das Ministerium bereite eine Verleumdungsklage gegen die entsprechenden Medien vor.

MVP fordert Außerordentliche Parlamentssitzung
Der Generalsekretär der MVP G. Zandanshatar hat nach der Parteikonferenz die Einberufung einer außerordentlichen Sitzung der Großen Staatsversammlung gefordert.
Als Grund dafür nannte er die schwierige wirtschaftliche Lage des Landes u.a. wegen der Tugrug-Schwäche, die schlechte Infrastruktur (Eisenbahn) und die damit verbundenen Hindernisse beim Warenverkehr im Inland, aber auch im Grenzverkehr. Außerdem müssten mehr exportfähige Güter entwickelt und produziert werden.

Viehhalter gegen Staudammprojekt
Die Mongolei plant gemeinsam mit der Weltbank und den Betreibern von Tavan- und Oyutolgoi 35 km südwestlich von Bulgan (Zentrum des gleichnamigen Aimags) den Bau eines Staudamms. Von hier aus soll das Wasser des Orkhon in einer 900 km langen unterirdischen Pipeline in den Südgobiaimag zu den Kohle- bzw. Kupferminen Tavantolgoi und Oyutolgoi gepumpt werden.
Der Bergbau gilt als wichtigster Motor für die Wirtschaftsentwicklung der Mongolei, erfordert jedoch riesige Wassermengen, die mithilfe des Staudammprojekts bereitgestellt werden sollen.
Die steigenden Grundwasserpreise machen das Projekt mittlerweile rentabel.
Die Regierung der Mongolei verspricht, das Wasser käme vor allem den Viehhaltern zugute, die über die Austrocknung ihrer Brunnen klagten.
Studien zeigen jedoch, dass das Wasser zum großen Teil von den Minenbetreibern genutzt würde, 30 Prozent kämen den Ackerbauern zugute und 20 Prozent den Viehhalterhaushalten in der Gobiregion.
Nun fürchten aber die Viehhalter in der Orkhonregion um ihre Existenzgrundlage, vor 20 Jahren sei der Fluss noch tief und sauber gewesen, mittlerweile hätte er sich in ein schmales, schmutziges Gewässer verwandelt.
Sh. Michelle Tolson (IPS) „River Diversion Project Spells Disaster".


Ehemaliges Leninmuseum

Ehemaliges Leninmuseum ist Staatseigentum
In der Berufungsverhandlung vor dem Hauptstadtgericht am 09. August wurde dem Ansinnen der MVP widersprochen, das Gebäude des ehemaligen Leninmuseums sei Parteieigentum.
Das Gericht bestätigte den Staat als Eigentümer.

Prof. Ines Stolpe neue Beiratsvorsitzende der DeMoGe
Der Präsident der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft e.V. Dr. Dr. hc. Ernst Pohl hat die Mitglieder des Vorstandes und des Beirates zur erweiterten Vorstandssitzung am 06. September 2013 im Rahmen des Mongoleifestivals nach Schlangenbad-Bärstadt eingeladen.
Auf der erweiterten Vorstandssitzung vom 12. Juli war Prof. Dr. Ines Stolpe zur Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft gewählt worden.
Weiter hatten die Teilnehmer über Fragen der Vorbereitung der Mitgliederversammlung und Jahrestagung der DeMoGe vom 19. November bis zum 01. Dezember 2013 in Berlin sowie des 40-jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Mongolei im nächsten Jahr beraten.

Pferderennen für das Guinness-Buch der Rekorde
Am 10. August startete in Khui Doloon Khudag bei Ulaanbaatar der Rekordversuch 3000 Pferde und ihre Reiter in einem Wettrennen zu vereinen. Die Reiter kamen aus Ulaanbaatar, der Zentral-, Khangai-, Gobi-, West- und Ostregion und starteten in sechs Gruppen zu je fünfmal hundert.
Zurückgelegt wurde eine Strecke von 20 km, am Nachmittag konnten die Organisatoren, der Mongolische Pferdesportverband und das Tourismusministerium, die Urkunde über den erfolgreichen Versuch in Empfang nehmen.
Einige Medien hatten vorab gemeldet, Präsident Ts. Elbegdorj sei Schirmherr der Veranstaltung und nehme auch selbst am Rennen teil.
Das wurde vom Präsidialamt dementiert.
Der Präsident trauere um seine am 02. August im Alter von 92 Jahren verstorbene Mutter Borjoogiin Khoninkhuu, die am 09. August zu Grabe getragen wurde.

Leichtathletikweltmeisterschaften
Bei den 14. Weltmeisterschaften in der Leichtathletik vom 10. bis zum 18. August in Moskau ist die Mongolei mit zwei Sportlern vertreten.
Der Verdiente Sportler der Mongolei B. Ser-Od startet im Marathon, ebenso wie die Verdiente Sportlerin der Mongolei L. Otgonbayar.
Während die Marathonläuferinnen gleich am ersten Tag ihren Wettkampf bestritten (Luvsanlkhundegiin Otgonbayar schaffte es bei ihren vierten Welttitelkämpfen leider nicht ins Ziel) starten die Männer am 17. August, 20:30 Uhr nach UB-Zeit.
2000 Sportler aus 206 Ländern wetteifern in Moskau um die Medaillen.

16. Mongolenlager in Köln
Wollen sie zum Chinggis-Khaan gewählt werden oder zumindest bei der Wahl zugegen sein? Dann nehmen sie die Einladung der 1. Kölner Mongolenhorde 1984 e.V. an.
Sie lädt vom 23.-25. August zum 16. Mongolenlager nach Köln ein.
Bereits am 11. August wurde Richtfest für das Mongolenlager gefeiert. Mit 20 mongolischen Gers (Jurten) ist es das größte außerhalb der Mongolei.
Im Rahmenprogramm wird die mongolische Musikerin Jambaldorjiin Enkhtuya auftreten.
Für mehr Informationen sh.
www.mongolenkoeln.de

In Ulaanbaatar schon lange: Countdown-Ampeln
Dieser Tage wurde in Berlin die Meldung verbreitet, demnächst würden an ausgewählten Straßenkreuzungen Countdown-Ampeln installiert.
An der Peace Avenue und anderen Straßen in Ulaanbaatar erleichtern diese Ampeln (ein gemeinsam mit den Japanern realisiertes Projekt) bereits seit Jahren das Überqueren der Fahrbahnen.

Berichtigung
In „Neues aus der Mongolei vom 22. bis zum 28. Juli" heißt es, die Khadgalamjiin Bank (Sparbank) sei mit der Mongolbank zusammengelegt worden.
Richtig ist, dass auf Beschluss der Mongolbank und in Absprache mit dem Finanzministerium die Khadgalamjiin Bank mit der Turiin Bank zusammengelegt wurde.

 


   

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