Friedenssoldaten aus dem Sudan zurück
Am 30. November wurden auf dem
internationalen Flughafen in Ulaanbaatar 850 mongolische Angehörige der
UNMISS-Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan empfangen und mit der
Friedensmedaille geehrt.
Unter den Heimkehrern befand sich auch der zweite Sohn des mongolischen
Staatspräsidenten Ts. Elbegdorj E. Erdene.
Von März 2013 bis Ende November tat der Arzt gemeinsam mit seinen Landsleuten
seinen verantwortungsvollen Dienst zur Friedenssicherung in dem
nordostafrikanischen Staat.
Sein Vater, gerade erst von seiner Südostasienreise zurück, ließ es sich nicht
nehmen, seinen Sohn und die anderen Heimkehrer persönlich zu begrüßen.
Die mongolische Öffentlichkeit erfuhr erst jetzt davon, dass ein Kind ihres
Staatsoberhauptes an dieser auch gefährlichen Mission teilgenommen hatte.
Aus Sicherheitsgründen war seinerzeit darüber nicht berichtet worden.
Welttag für den
Kampf gegen Aids
Der 01. Dezember jedes Jahres ist
dem Kampf gegen Aids gewidmet.
Auch in der Mongolei bemühen sich soziale und Gesundheitsrichtungen mit
wachsendem Erfolg, dem „lautlosen Tod" Einhalt zu gebieten.
Bisher sind in der Mongolei offiziell 149 Infektionen mit dem HIV-Virus
registriert worden, 19 Menschen sind der Seuche erlegen.
Die Verantwortlichen schätzen die Dunkelziffer bei den Infizierten auf fast 680.
80 Prozent der erkrankten bzw. infizierten Mongolen seien Männer, alle seien
über sexuelle Kontakte infiziert worden.
Zu den besonders gefährdeten Personen gehörten die 18-45-Jährigen und im Ausland
lebende Mongolen.
Sieben mit dem HIV-Virus infizierte Frauen haben Kinder geboren. Keines der
Kinder war infiziert.
Trotzdem gibt es Kritik an der mangelnden Sensibilität für die Krankheit in der
mongolischen Gesellschaft und seitens der Politik.
2014 sind für Aufklärung, Medikamente und medizinische Betreuung im Zusammenhang
mit Aids 1,4 Milliarden Tugrug im Staatshaushalt vorgesehen.
Streit um
Gesetzesvorschlag
Der vom Mitglied der Großen
Staatsversammlung J. Batzandan eingebrachte Ergänzungsvorschlag zum Gesetz über
die Vorbeugung von Interessenkonflikten von Staatsbediensteten stieß nicht nur
auf Zustimmung.
Nach den Änderungen sollen Offshore-Konten von hohen Staatsangestellten generell
verboten sein, vor der Wahl oder der Berufung in ein hohes Amt sollen
ausländische Ehepartner vom nationalen Sicherheitsrat befragt werden, der zudem
sein Einverständnis für die entsprechende Personalie geben sollte.
Obwohl der zuständige Ausschuss die Änderungen bereits abgelehnt hat, wird mit
einer Mehrheit dafür in der Staatsversammlung gerechnet.
Auf der Parlamentssitzung am 28. November votierten die Mitglieder der
parlamentarischen Frauengruppe R. Burmaa und L. Erdenechimeg gegen eine
Ungleichbehandlung von in- und ausländischen Ehepartnern.
Batzandan bekräftigte seinen Vorschlag, ähnlich würde auch in den USA, Kanada
und Großbritannien verfahren.
Bis zum Beginn der 1990er Jahre hätten russische Ehepartner(innen) mongolischer
Spitzenpolitiker die Politik der Mongolei mit beeinflusst.
Jetzt drohe eventuell ähnliches durch chinesische oder amerikanische Ehepartner.
Sollte das Gesetz Wirklichkeit werden, wäre die Ministerin für Kultur, Sport und
Tourismus Ts. Oyungerel eine erste Betroffene, ihr Mann Jeffrey ist
US-Staatsbürger.
Oyungerel: Die Mongolei ist heute ein demokratischer Staat. Mit wem eine
Mongolin oder ein Mongole verheiratet sei oder zusammenlebe, sei in erster Linie
deren private Entscheidung.

Dr. E. Pohl und D. Götting
40 Jahre
Deutsch-Mongolische Gesellschaft
Fast genau ein Jahr vor der
Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der damaligen Bundesrepublik
Deutschland und der Mongolei (1924-1992 MVR) wurde in Bonn die
Deutsch-Mongolische Gesellschaft (DeMoGe) gegründet.
Ihr Beitrag für einen steten, erfolgreichen interkulturellen Austausch zwischen
den beiden Ländern und ihren Bewohnern ist nicht hoch genug einzuschätzen.
Die tiefgreifenden politischen und ökonomischen Veränderungen in der Welt und in
der Mongolei seit Beginn der 1990er Jahre und vor allem nach der
Jahrtausendwende haben der Partnerschaft neue Facetten hinzugefügt: Neben den
traditionell engen kulturellen Beziehungen verbindet heute die Mongolei und
Deutschland eine Vielzahl an Verträgen und Vereinbarungen in Wirtschaft,
Politik, Militär und natürlich nimmt die Entwicklungszusammenarbeit nach wie vor
eine herausragende Stellung ein.
Doch wer hätte es zum Beispiel vor zehn Jahren für möglich gehalten, dass die
Mongolei eine Mongolistik Professur in Deutschland finanziert?
Mit dem Programm der Jahrestagung und der Mitgliederversammlung vom 29. November
bis zum 01. Dezember in Berlin hat sich die Gesellschaft ein würdiges Jubiläum
bereitet.
Der im vergangenen Jahr gewählte Vorstand mit dem Präsidenten Dr. Ernst Pohl
wurde im Amt bestätigt und mit viel Lob für die geleistete Arbeit bedacht, was
auch für den wissenschaftlichen Beirat mit Prof. Dr. Ines Stolpe an der Spitze
gilt.
Doris Götting leitete am 29.11. im Alexander-von-Humboldt-Haus der Gesellschaft
für Erdkunde in Berlin die Jubiläumsfeierlichkeiten mit einer Lesung aus ihrer
Biografie „Etzel – Forscher, Abenteurer und Agent. Die Lebensgeschichte des
Mongoleiforschers Hermann Consten (1878-1957) ein. Die stimmige musikalische
Begleitung lieferte G. Enkhchimeg auf der Querflöte.

G. Enkhchimeg
Im Anschluss
konnten sich die Besucher anhand der Fotoausstellung „Bilder aus der Ferne"
selbst ein Bild von Constens Abenteuern in der Mongolei, von Land und Leuten zu
Beginn des 20. Jahrhunderts und in den ersten Jahren nach der Volksrevolution
verschaffen.
Anspruchsvoll war auch das Vortragsprogramm der Jahrestagung am 30. November –
Wissenschaftler und Diplomaten aus Ulaanbaatar, Bonn und Berlin referierten über
die archäologischen Forschungen in Karakorum und Khar Balgas (E. Pohl und Dr.
Christina Franken), über Digitalisierung und Erschließung von mongolischem
Kulturerbe in Zusammenarbeit von Max-Planck-Institut und AdW der Mongolei (Dipl.
Soz. Urs Schoepflin und Simone Rieger), über „Mongolica im Ethnologischen Museum
Berlin" (Dipl. Rest. Birgit Kantzenbach), „Deutsche Mongolistik im Wandel der
Zeit" (Prof. Udo Barkmann) sowie über „Die Ausbildung von Mongolen in
Deutschland und ihr(en) Know-how-Transfer" (Ts. Batmunkh).
Zum Empfang der DeMoGe, des DAAD und der mongolischen Botschaft in Deutschland
am Abend waren auch 40 mongolische Stipendiaten und ihre Lehrer von der
Bergakademie Freiberg angereist.
Damit waren die Jubiläumsfeierlichkeiten in Berlin noch nicht zu Ende.

Aus der Turfansammlung
Für den 1. Dezember
hatte die Gesellschaft eine fachkundige Führung durch die Turfanausstellung im
Museum für Asiatische Kunst Berlin organisiert.

2. v. l. D. Yanjin
Berliner
Mongolei-Stammtisch gegründet
Nach dem offenen
Mongolei-Stammtisch in Bonn, haben am 25. November Mongoleifreunde und
–interessierte auch in Berlin einen Mongoleistammtisch gegründet.
Vielleicht einigen sich die Initiatoren später noch auf den, von einem
mongolischen Teilnehmer vorgeschlagenen Namen „Jurtentisch".
Die Idee, einen Berliner Mongoleistammtisch einzurichten, war nach der
Netzwerkveranstaltung des Verbandes mongolischer Akademiker in Deutschland im
Oktober entstanden.
Corinna Bethke von "Urban Nomads" und die Begründer des Fördervereins
Ulaanbaatar e. V. D. Yanjin und seine Frau I. Otgonbileg luden ein und alle
kamen: Vertreter von zehn in Berlin ansässigen Mongoleigesellschaften oder
–vereinen, darunter der mongolisch-deutsche Wirtschaftsclub, „Landart Mongolia",
„Maidar", Deutsches Mongoleiforum (Hamburg), Weltgartenverein „Bäume" sowie die
Fachvertreterin Mongolei vom Zentralasienseminar der HUB Dr. G. Altangerel.
Der Förderverein stellte einen attraktiven Versammlungsraum zur Verfügung – ein
mongolisches Ger (rundes Filzzelt, Jurte) in der Schwedter Straße in Berlin.

1. Mongoleistammtisch in Berlin. 25.11
Erst am 03.
November dieses Jahres hatte „Ulaanbaatar e. V." diesen zweiten Standort (nach
dem in Berlin-Baumschulenweg) auf dem Gelände der Freien Internationalen
Tankstelle (FIT).
Nach der Vorstellung der vertretenen Vereine, entspann sich eine lebhafte
Diskussion über Programm und Ziele künftiger Treffen. Nicht nur unverbindliches
Plauschen bei Tee, Glühwein oder Wein sollte im Vordergrund stehen, geplant sind
thematische Veranstaltungen und Diskussionen zu Wirtschaft, Kultur und Politik
und Überlegungen, welche Möglichkeiten sich für gemeinsame Projekte finden
lassen.

Tatjana Tatar und Temujin Shirzada (Golden Horde Productions)
Der König und der
Vogel
Das französische Kulturzentrum in
Ulaanbaatar lädt am 04. Dezember in den mongolisch - französischen Filmklub ein.
Ab 18:20 Uhr wird das Märchenabenteuer „Le roi et l’oiseau" (Der König und der
Vogel) gezeigt.
Paul Grimault drehte den Film 1979, das Drehbuch, basierend auf dem Märchen von
Hans Christian Andersen „Die Hirtin und der Schornsteinfeger", schrieb er
gemeinsam mit Jaques Prévert, die Musik stammt von Woiciech Kilar.