
Winter in der Mongolei
Programm zur Verbesserung der
Lebensverhältnisse bei den Tsaatan
Auf ihrer Sitzung am 21. Dezember
berieten die Regierungsmitglieder über die Ergebnisse des „Programms zur
Verbesserung der Lebensbedingungen für die Rentierleute" (Tsaatan)
Der Minister für Bevölkerungsentwicklung und Soziale Sicherheit S. Erdene
informierte über die aktuelle Lage und staatliche Unterstützung für „93 in der
Taiga lebende Tsaatanfamilien mit 343 Mitgliedern".
Die im Tsagaannuur-Sum des Khuvsgul-Aimags lebenden Rentierhalterfamilien
bekämen zwar keine staatlichen Renten und seien nicht in der Sozialversicherung,
aber sie bekämen Sozialhilfeleistungen. Seit Juni 2013 erhielte jeder Bürger bis
zum 18. Lebensjahr monatliche finanzielle Zuwendungen in Höhe von 50 Prozent des
Existenzminimums der Khangai-Region, jeder Erwachsene Zuwendungen in Höhe des
Existenzminimums. Bis zum November 2013 seien dafür 179 594 800 Tugrug
ausgegeben worden.
Die Türkei hätte 35 000 USD an Hilfen für Verbesserungen bei der Rentierzucht
gezahlt, um u. a. 20 junge Rentiere aus dem russischen Tuwa zu kaufen. (Im Juli
2013 wurden 1 430 Rentiere gezählt).
Außerdem sei geplant, Wohnungen im Sumzentrum zu bauen sowie Arbeitsplätze in
kleinen und mittleren Unternehmen zu schaffen.
Das Bildungsministerium werde die tuwasprachigen Lehrpläne überarbeiten.
Mehr Gold für die
Mongolbank
Nach Angaben der Mongolbank
(mongolische Zentralbank) kaufte sie mit Stand November 2013 5 739,9 kg Gold von
den einheimischen Produzenten.
Das sind 77 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Davon entfielen 2 571,4 kg oder 44 Prozent allein auf die vergangenen vier
Monate.
Wie das Nationale Amt für Statistik mitteilte, wurden insgesamt im Land 8 457 kg
Gold gefördert, 53,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Aufschub für
Finanzierung des Oyutolgoiprojekts
Die multinationale
Bergbaugesellschaft Rio Tinto und ihr Tochterunternehmen „Tourquoise Hill
Resources", dem 66 Prozent von Oyutolgoi gehören (34 Prozent hält der
mongolische Staat) haben von den Kreditgebern die Zusage erhalten, die nötigen
Mittel für die zweite Phase des Projekts bis März 2014 bereit zu stellen. (15
namhafte Banken wollen 5,1 Milliarden USD aufbringen).
Bisher konnten sich die Regierung der Mongolei und das Bergbauunternehmen nicht
über die Finanzierung der zweiten Ausbauphase einigen.
Die Regierung hält den Finanzierungsbedarf für zu hoch.
Tourquoise Hill meldete, dass im nächsten Jahr 150 000 bis 175 000 Tonnen
Kupferkonzentrat und 700 000 bis 750 000 Unzen Gold gefördert werden könnten.
Die Kosten dafür schätzt das Unternehmen auf eine Milliarde USD, die notwendigen
Investitionen auf 160 Millionen, davon 80 Millionen für die laufende
Instandhaltung der Mine im Südgobiaimag.
Die Tourquoise-Hill-Aktie, die in den letzten Jahren auf 3,35 kanadische Dollar
gesunken war, erholte sich leicht auf 3,41 CAD.
Armutsbericht
Der Parlamentsausschuss
„Sozialpolitik, Bildung, Kultur und Wissenschaft", das Gesundheitsministerium
sowie das Ministerium für Bevölkerungsentwicklung und soziale Sicherheit haben
am 17. Dezember in einer öffentlichen Anhörung ihren Bericht „Armut und
Gesundheit" vorgestellt.
Alle gesellschaftlichen Organisationen, Behörden seien aufgefordert, einen
Beitrag zur Reduzierung der Armut zu leisten. Die Angaben aus den Sums und
Aimags seien widersprüchlich, sicher sei, es bedürfe noch großer Anstrengungen,
um das Jahrtausendziel: Reduzierung der Armutsquote zwischen 1990 und 2015 um 50
Prozent, zu erreichen.
Laut Statistik ergäbe sich folgendes Bild: 1995 36,3 Prozent Arme, 1998 35,6,
2010 39,2 Prozent.
Zwischen 1990 und 2000 hätte sich die Armutsquote um 0,7 Prozent, zwischen 2002
und 2006 um 3,5 Prozent verringert, zwischen 2006 und 2009 sei im
Jahresdurchschnitt um 5,6 Prozent gestiegen. In den vergangenen drei Jahren
hingegen sei sie um 16 Prozent gesunken.
Für die Überwindung von Armut sei eine Politik wichtig, die für die am
Existenzminimum lebenden Bürger Arbeitsplätze zu schaffe, die Preise für Waren
des täglichen Bedarfs zu senke, für die Teilhabe am Wirtschaftsleben gleiche
Bedingungen für alle schaffe sowie die Bildungsmöglichkeiten und
Gesundheitsfürsorge gerade für die Ärmsten verbessere.
Armut sei auf dem Land am größten. In 237 Sums sei die Armutsrate um 70 Prozent
höher als im Landesdurchschnitt.
Für Familien mit Kindern bis zu fünf Jahren sei die Gefahr, arm zu werden,
besonders hoch. Mangel- und Fehlernährung bei Kindern seien in diesen Familien
keine Seltenheit.
Die Ausgaben für medizinische Leistungen liegen bei armen Familien um das
24-fache unter denen wohlhabender Familien.
Keine Zustimmung
für Ministerrücktritte
Am 16.
Dezember hatten der MVP-Vorsitzende M.
Enkhbold und Fraktionschef S. Byambatsogt in einem Schreiben an den Vorsitzenden
der Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold offizielle den Rücktritt des
Finanzministers Ch. Ulaan und des Ministers für Wirtschaftsentwicklung N.
Batbayar gefordert.
26 Abgeordnete der MVP-Fraktion hatten die Rücktrittsforderung unterschrieben.
Diskutiert worden wäre eine Forderung nach dem Rücktritt der gesamten Regierung,
schließlich hätte man sich geeinigt, den Rücktritt der beiden Minister zu
fordern, die kraft ihres Amtes am meisten Verantwortung für die wirtschaftliche
Misere des Landes trügen.
Am 18. entschied die Mehrheit der Mitglieder des Haushaltsausschusses, die
Forderung nach Rücktritt Ulaans zurückzuweisen. Von den 18 Mitgliedern stimmten
nur fünf für den Rücktritt des Finanzministers, darunter drei! von der
Regierungspartei DP.
Auch die Mehrheit der Mitglieder des Wirtschaftsausschusses stimmte gegen einen
Rücktritt der beiden Minister.
MVP-Fraktion
wendet sich an Staatssicherheit
Der vor kurzem gewählte
neue Vorsitzende der MVP-Fraktion S. Byambatsogt (bisher N. Enkhbold) hat an der
Einführung neuer Techniken und Technologien zur Anwesenheitskontrolle der
Abgeordneten wie dem Fingerabdrucksystem scharfe Kritik geübt.
Laptop und Mikrofon an den Plätzen des stellvertretenden Vorsitzenden der Großen
Staatsversammlung und MVP-Vorsitzenden M. Enkhbold bzw. des Fraktionschefs der
MVP Byambatsogt funktionierten nicht, aus zehn anwesenden weiblichen
Abgeordneten seien 17 geworden.
Die MVP hätte sich an den Chef der Staatssicherheit B. Ariunsan sowie an den
Nationalen Sicherheitsrat gewandt.
D. Enkhtuya neue
Rundfunk- und Fernsehchefin
Nach der ordentlichen Tagung des
Nationalen Rundfunk- und Fernsehrates am 19. Dezember wurde D. Enkhtuya als neue
Chefin des Nationalen Rundfunk und Fernsehens vorgestellt.
Enkhtuya arbeitete als Journalistin bei „Eagle TV", als Chefin der
„NTV-Nachrichtenredaktion war zuletzt Leiterin der Presse- und
Informationsabteilung des Büros der Großen Staatsversammlung.

In Nalaikh
Wasserversorgung auf unbestimmte Zeit
unterbrochen
Am 19. Dezember hat die Leitung
der Wasserbehörde den Beschluss gefasst, die Versorgung mit sauberem Wasser im
Stadtbezirk Nalaikh auf unbestimmte Zeit einzustellen.
Betroffen sei das Stadtbezirksviertel Nr. VII.

Ovoo bei Darkhan
Sitzstreik der Darkhan-Uul
Die seit Anfang Dezember andauernden Proteste gegen die Führung der DP im
Darkhan-Uul-Aimag gehen unvermindert weiter.
Etwa 300 DP-Mitglieder aus dem Aimag waren nach Ulaanbaatar vor das DP-Gebäude
gezogen, um von der Parteiführung die Absetzung der aktuellen DP-Führung durch
reguläre Wahlen zu fordern bzw. die Umsetzung des Beschlusses Nr. 02 der
Revisionskommission.
Sitzstreik und Losungen wie „In Darkhan wurde die Demokratie privatisiert", „Die
Demokratie ist nicht Privateigentum des Burkhan-Khaldun-Unternehmens", „Die DP
ist kein Instrument für Geschäftemacherei" sollen die Forderungen
unterstreichen. Bei Nichterfüllung werde man in den Hungerstreik treten.
Am Sitzstreik beteiligen sich die DP-Chefs der Sums Khongor, Darkhan und Sharyn
Gol, die Vizevorsitzenden der Aimag-DP, die Führung des DP-Jugendverbandes sowie
Gründungsmitglieder der Demokratiebewegung in der Mongolei.
Eislaufen auf dem
Chinggis-Khaan-Platz
Mit dem Ziel, den Hauptstädtern,
vor allem den Kindern und Jugendlichen, mehr Gelegenheiten zu bieten, die
Freizeit sinnvoll zu verbringen, hat die Stadtverwaltung von Ulaanbaatar die
Genehmigung erteilt, auf dem Chinggis-Khaan-Platz zwei Eislaufbahnen
einzurichten. Die Bahnen wurden im südlichen Teil des Platzes angelegt.
Auch Umkleidemöglichkeiten, ein Schnellimbiss, Abfallbehälter und
Zuschauerplätze stehen zur Verfügung.
Der Preis für eine Stunde kostet mit 1 000 Tugrug, zweimal weniger als auf
anderen Eisbahnen der Stadt, für Gruppen gelten weitere Preisnachlässe.
Geöffnet sind beide Bahnen, die jeweils 50 bis 100 Gäste fassen, von 10:00 bis
24:00 Uhr.
Mongolische
Sportler des Jahres
Dem Beispiel vieler Länder
folgend, wählen die mongolischen Sportjournalisten seit 1996 die im jeweiligen
Jahr erfolgreichsten Sportler und Sportlerinnen, Mannschaften sowie Trainer.
Seit 2002 organisieren das NOK der Mongolei, die Sportverbände und der Verband
der Sportjournalisten die Sportlergala „Börte Chono".
In diesem Jahr haben 116 Journalisten ihre Stimmen abgegeben.
Das Ergebnis wurde am 19. Dezember auf einer Pressekonferenz im „Blue Moon
Center" bekannt gegeben. 27 Sportler und Sportlerinnen, vier Mannschaften und
zehn Trainer standen zur Wahl.
Bei den Mannschaften siegte die Basketballmannschaft der Frauen, die bei den
Asienmeisterschaften die Silbermedaille gewonnen hatte.
Wer bei den Sportlerinnen/Sportlern sowie bei den Trainerinnen/Trainern die
ersten, zweiten und dritten Plätze belegen, wird erst am 23. Dezember während
des Sportlerballs bekannt gegeben.
Beste Chancen haben die Freistilringerin S. Battsetseg, die Judokämpferin M.
Urantsetseg und der Boxer U. Munkh-Erdene.
Silvester auf dem
Chinggis-Khaan-Platz
Unter dem Motto „Ulaanbaatars
Silbernacht" werden am 31. Dezember auf dem Chinggis-Khaan-Platz 50
Einzelkünstler und Gruppen gemeinsam mit den Hauptstädtern und ihren Gästen ins
neue Jahr hineinfeiern.
Angesagt haben sich so beliebte und bekannte Gruppen wie „Sound", „Lumino",
„DJ-1", „Compass", „Rec On", „Colors", „UFO", „The Lemons" oder die Sängerin D.
Sarantuya.
Das Unternehmen „Sound of Mongolia" zeichnet für die festliche Beleuchtung und
die notwendige Technik verantwortlich, „Lichtkunst" sorgt für spektakuläre
Licht"gemälde". In unterschiedlichen Farben werden die Gebäude rund um den
Platz, die Neujahrstanne, die vier Pfeiler um das Sukhbaatardenkmal beleuchtet.
Und wie in jedem Jahr wird das neue Jahr mit einem fast überall in Ulaanbaatar
zu sehenden Feuerwerk begrüßt.
Mongolei.de/news wünscht allen Lesern erholsame
Feiertage und ein gesundes neues Jahr. R. B.
Neues aus der
Mongolei können Sie wieder am 12.01. 2014 lesen. R. B.